Explodierende Kosten für den geplanten Fusionsreaktor ITER

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von C3ll, 11. Juni 2008 .

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  1. 11. Juni 2008
    Es hat lange gedauert, bis die EU, China, Indien, Japan, Russland, Südkorea und die USA 2006 beschlossen, den Fusionstestreaktor ITER (International Thermonuclear Experimental Reactor) im südfranzösischen Cadarache zu bauen. Kein Wunder, es handelt sich auch um den bisher teuersten Reaktor, dessen Kosten für Bau und Betrieb auf 10 Milliarden Euro veranschlagt wurden. Die EU beteiligt sich daran zu 45 Prozent. Allein Deutschland ist mit mindestens einer halben Milliarde Euro an den Baukosten beteiligt.

    Noch wurde gar nicht mit dem Bau des Reaktors begonnen, der auf 5 Milliarden Euro veranschlagt wurde. Wie die Zeitschrift Nature berichtet, wird dies aber bei weitem nicht reichen. Eine Gruppe von wissenschaftlichen Beratern werde den Geldgebern auf einem Treffen in Japan kommende Woche berichten, dass der Bau zwischen 1,2 und 1,6 Milliarden Euro teurer werden wird. Dazu kommt die schlechte Nachricht, dass mit einer Fertigstellung nicht bis 2016 gerechnet werden kann, sondern dies bis zu drei Jahre länger dauern kann.

    Die ursprüngliche Kalkulation habe einige Details nicht berücksichtigt. So müssten weitere Magnete eingebaut werden, um eine kürzlich entdeckte Instabilität zu kontrollieren, und die Gebäude müssen erdbebensicher sein, was man auch nicht bedacht hatte. Ein endgültiges Budget soll nun bis November vorliegen. Dann wird über es entschieden. ITER-Mitarbeiter erklärten, so berichtet Nature, dass man das neue Budget nicht früher habe ausarbeiten können, weil die ITER-Organisation erst 2006 gegründet worden sei. Das neue Budget und der neue Zeitplan seien aber realisierbar.

    Bei der Kernfusion wird Wasserstoff zu Helium verschmolzen. In einem magnetischen Käfig müssen dabei Temperaturen von 100 Millionen Grad Celsius erzeugt und der Brennstoff berührungslos in der Brennkammer eingeschlossen werden, wofür viel Energie benötigt wird. Damit das heiße Plasma nicht die Reaktorwände berühren und dadurch abkühlen kann, muss es durch starke Magnetfelder in der Schwebe gehalten werden.

    Bei der Fusion von einem Gramm Wasserstoff soll so viel Energie freigesetzt werden wie bei der Verbrennung von acht Tonnen Erdöl. Zudem sind die Deuterium und Tritium als Ausgangsstoffe im Gegensatz etwa zum Uran reichlich und günstig vorhanden. Ob allerdings die Fusion tatsächlich zur Energieerzeugung genutzt werden kann oder doch beispielsweise mehr Energie benötigt, als damit erzeugt werden kann, ist noch nicht abzusehen. (fr/Telepolis)

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    Quelle: heise online
     
  2. 12. Juni 2008
    AW: Explodierende Kosten für den geplanten Fusionsreaktor ITER

    Ich bezweifle, dass in der Zeit in der ich noch Lebe die Welt mit Kernfusionsenergie versorgt werden kann. Außerdem würd mich interessieren aus welchen Stoff die Reaktorenwand bestehen soll, damit sie der Hitze stand halten kann.

    Und erst heute haben wir in der Schule ausgerechnet, dass bei der Kernfusion von Wasserstoff zu Helium 28,3 Mev (28,3*10 hoch 6 eV) Energie frei werden. Mit dieser Energie könnte man eine Kleinstadt 2 Jahre lang mit Strom versorgen. Auch wenn ich nicht genau weiß wie viel Energie 8 Tonnen Erdöl hergeben, geh ich davon aus, dass das wesentlich weniger ist. Natürlich kann ich mich täuschen, erst Recht wenn der Artikel von Professoren geschrieben wurde.
     
  3. 12. Juni 2008
    AW: Explodierende Kosten für den geplanten Fusionsreaktor ITER

    Das ist schon erstaunlich finde ich. Vor allem, wenn man die 8 Tonnen in KM/Fahrt umrechnet, wieviel man damit rumfahren könnte...

    Naja, ich hoff aber mal dass das Teil nicht irgendwann in die Luft geht da in Frankreich...

    Das mit den Wänden, deswegen muss ein Magnetfeld erstellt werden damit es nicht die Wände berührt und abkühlen kann ...
     
  4. 12. Juni 2008
    AW: Explodierende Kosten für den geplanten Fusionsreaktor ITER


    Dieses extrem heiße Plasma wird druch die starken Magnete in der Luft gehalten.
    Außerdem dachte ich auch bis vor kurzem, dass die Entwicklung der Fusionsreaktoren ers in den Kinderschuhen steckt, aber durch dieses Artikel werd ich eines besseren belehrt...vielleicht wird es doch funktionierende Fusionsreaktoren geben wenn ich 30-40 Jahre alt bin, das wird aber die derzeitigen "Energielieferantenkonzerne" so gar nicht freuen...
     
  5. 12. Juni 2008
    AW: Explodierende Kosten für den geplanten Fusionsreaktor ITER

    Ich freue mich schon, wenn die Fusionskraftwerke richtig funktionieren und die entstehende Energie auch genutzt werden kann. Dann war es das wohl erstmal mit den Energieproblemen. Super Beitrag, hatte ich schon ganz aus den Augen verloren
     
  6. 12. Juni 2008
    AW: Explodierende Kosten für den geplanten Fusionsreaktor ITER

    Wieso das? Das wird sie sehr freuen! Viel Energie aus einem Rohstoff der in unmengen vorhanden ist.
    Die Ölstaaten der verfickten OPEC werden sich nicht freuen, und das freut mich =)
     
  7. 12. Juni 2008
    AW: Explodierende Kosten für den geplanten Fusionsreaktor ITER

    dA dort keine strahlung auftaucht wäre das von den kosten auch nich unbedingt tragisch
     
  8. 12. Juni 2008
    AW: Explodierende Kosten für den geplanten Fusionsreaktor ITER

    Nunja das stimmt schon, nur manchmal muss man für neue Errungenschaften viel mehr investieren als man bereit ist. Doch wenn dann was brauchbares rauskommt hat man was erreicht.
     
  9. 12. Juni 2008
    AW: Explodierende Kosten für den geplanten Fusionsreaktor ITER

    Du kannst da wahrscheinlich 3 Meter daneben stehen ohne dass dir was passiert. Das Plasma wird durch mehrere Magnetfelder in der Bahn gehalten
     
  10. 13. Juni 2008
    AW: Explodierende Kosten für den geplanten Fusionsreaktor ITER

    Die Entwicklung der Fusionsreaktoren steckt nicht in den Kinderschuhen, sondern läuft schon seit den 60iger Jahren, als man die Wasserstoff-Bombe entdeckte hatte.

    Das Problem war bis 2005/2006, dass man dieses Plasma nie stabil halten konnte und immer ausbrach. Dafür wurde im Jahr 1998 ein Supercomputer gebaut, der eben 7 Jahren daran gerechnet hat, wie, wo und wie stark die Magneten sein sollen.

    Und ich denke, die Entwicklung geht rasch vorran und man kann früher Fusionsenergie erwarten, als gedacht.


    Das Problem, was leider in diesem Artikel nicht gesagt wird, ist, dass trotz einer perfekten Magnetstellung immer wieder einzelne Molekühle "ausbrechen" und auf die Kernwand schlagen.
    Das bringt die Kernwand zwar nicht zum schmelzen oder gefährdet die Reaktion, lässt aber den kompletten Reaktor mometan nach einem Jahr radioaktiv werden (aber nicht mal im Ansatz so stark wie Uran). Also müsste jeder Reaktor nach bisherigen Forschungen einmal im Jahr heruntergefahren werden und die Kernummantelung gewechselt werden.

    Das Problem dabei ist, dass ein Kraftwerk zum Anlaufen einen eigenen 1500 MW Reaktor benötigt....(lt. Berechnungen)
     
  11. 13. Juni 2008
    AW: Explodierende Kosten für den geplanten Fusionsreaktor ITER

    ich korrigiere nicht in luft gehalten sondern in vakoum oder in bestimmten gasen zb edelgase.

    viel intressanter ist allerdings wie diese fusions-wärme-energie umgesetzt werden kann.
    ich kann mir da nur vorstellen das rundum diese fusion in den reaktorwänden kühlflüssigkeit läuft die dann zu einem dampferzeuger o.ä führt um dort eine turbine anzutreiben.

    allerdings hat man so ja nur eine minimale oberfläche zur verfügung, die aber extrem belastet werden würde. evtl findet die fusion in mehreren kleinen brennkammern statt!?
    da werden sicher nicht unter 80 tonnen kühlflüssigkeit pro sekunde durchgejagt ^^

    die aktivierungsenergie wird vermutlich durch laser realisiert.
     
  12. 13. Juni 2008
    AW: Explodierende Kosten für den geplanten Fusionsreaktor ITER

    ich persöhnlich finde es ne gute sache nur stellt euch mal vor das gerät außer kontrolle.... oder ein terroristischer anschlag.
     
  13. 13. Juni 2008
    AW: Explodierende Kosten für den geplanten Fusionsreaktor ITER

    ich schätze mal dass die energielieferantenkonzerne das schon so geregelt haben und ihr stück vom kuchen bekommen^^
     
  14. 13. Juni 2008
    AW: Explodierende Kosten für den geplanten Fusionsreaktor ITER

    Was soll passieren?
    Das Kraft ist für die Umwelt so gefährlich wie höchstens ein normales Kernkraftwerk, aber wohl eher so gefährlich wie ein Koohlekraftwerk. Wenn was nicht stimmt dann kann es ja nicht zu einer Unkontrollierten Fusion kommen, und wenn doch, dann nicht zu einer Kettenreaktion! Also ungefährlich und ein terroristischer Anlasch hätte so viele folgen wie ein Anschlag auf jedes andere Kraftwerk.
     
  15. 13. Juni 2008
    AW: Explodierende Kosten für den geplanten Fusionsreaktor ITER

    über das hab ich ma ne gfs gehalten. es ist einfach unglaublich, was eine kernfusion für energie freisetzt. wenn das was wird, wäre es sehr geil.

    mfg

    Brauchen wir die Kernfusion? (intressantes vd von alpha centauri)
     
  16. 13. Juni 2008
    AW: Explodierende Kosten für den geplanten Fusionsreaktor ITER

    panikmache ftw ? sehr naiv zu denken bei solch einem teuren Projekt würde man gerade bei der Sicherheit etc. sparen *hust*

    b2T: sehr interessanter Artikel, bin mal gespannt wie sich das ganze entwickeln wird und ob das ganze auch einen Nutzen hat sprich viel mehr Energie gewonnen wird als benötigt wird das Teil zum laufen zu bringen :>
     
  17. 14. Juni 2008
    AW: Explodierende Kosten für den geplanten Fusionsreaktor ITER

    Keine Reaktorwand, ein Magnetfeld.
    EDIT : Verdammt.. hat schon jemand gesagt

    Egal ich glaube das macht fortschritte.
     
  18. 14. Juni 2008
    AW: Explodierende Kosten für den geplanten Fusionsreaktor ITER

    naja, zig milliarden und man weiß nicht mal obs vernünftig funktioniert...

    aber wenn, wäre es schon ein riesiger fortschritt in der technik.

    freek
     
  19. 15. Juni 2008
    AW: Explodierende Kosten für den geplanten Fusionsreaktor ITER

    Oh funktionieren tut es schon: Jet - Wikipedia, the free encyclopedia
    Die Frage ist hier eher ob sie es schaffen die entstehende Energie richtig abzuleiten.

    Die Idee hinter dem ITER ist ja möglichst wenige Kraftwerke für ein Land zu haben.
    Die Leistung dieser Reaktoren ist so enorm das wir nur zwei Kraftwerke für ganz Deutschland brauchen würden. Und die werden mit einem Gemisch aus Deuterium und Tritium versorgt. Wobei die geringen Mengen Tritium erbrütet werden müssen. Das Deuterium befindet sich in großen Umfang in der Atmosphäre.
    Zusammendfassend, die Reaktoren produzieren viel Energie, verbrauchen massig vorhandene Rohstoffe und produzieren so gut wie keine nicht nutzbare radioaktive Strahlung bzw radioaktive Abfälle.

    Jetzt muss es nur noch klappen.
     
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