Internet schrammt an einer Katastrophe vorbei

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von neovo, 13. Juli 2008 .

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  1. 13. Juli 2008
    Um ein Haar hätten Hacker die Kontrolle über das Internet übernehmen können. Unter höchster Geheimhaltung wendeten Computerkonzerne die Bedrohung ab. Ein Virenspezialist hatte das Sicherheitsloch zufällig entdeckt und Microsoft, Cisco und Sun informiert. Wären Hacker auf das Problem gestoßen, hätten sie Webadressen umlenken und Mails abfangen können.


    Eine durch Zufall entdeckte Panne im Internet hätte es Hackern fast ermöglicht, die weitgehende Kontrolle über das weltweite Datennetz zu übernehmen. Nach sechs Monaten Arbeit unter höchster Geheimhaltung stellten große Hardware- und Softwarefirmen am Dienstag einen sogenannten Patch, ein Korrekturprogramm, bereit. Die Gefahr ist nun gebannt.

    Auf den bedrohlichen Fehler war der Sicherheitsspezialist Dan Kaminsky von der Firma IOActive gestoßen, als er etwas völlig anderes suchte. Wären auch Hacker auf das Problem gestoßen, hätten sie Internetdomains auf andere Seiten umleiten sowie E-Mails und vertrauliche Daten abfangen können.
    Die Panne, die Kaminski ausfindig gemacht hatte, lag im Herzstück des Internets, dem Domain Name System (DNS). Das ist dafür zuständig, lesbare Domainnamen wie Google den dahinter stehenden Internetseiten zuzuordnen. Dazu ordnet es den Domainnamen einen Nummerncode – die IP-Adresse – zu. Das gleiche geschieht im Hintergrund beim Verschicken von E-Mails. Damit ist das DNS das Telefonbuch des Internet: Hätten sich nun Kriminelle dort eingehackt, hätten sie die Zuordnung jedes einzelnen Domainnamens zu seiner IP-Adresse ändern – und das Internet beherrschen können.

    Haarscharf an der Katastrophe vorbei
    Im harmlosen Fall wären die Leser einer Internetseite auf irgendeiner ganz anderen Seite gelandet. Hacker hätten aber auch gezielt Internetseiten nachbauen können, um die Nutzer zu täuschen. Damit hätten etwa Bankkunden beim Onlinebanking auf ganz anderen Internetseiten landen können – ohne es zu merken, denn der korrekte Domainname der Bank hätte weiter in der Adresszeile gestanden. Kriminelle hätten so persönliche Daten abfangen können, etwa die Kontonummer, die Geheimzahl und Transaktionsnummern für das Onlinebanking. Solche sogenannten Phishing-Attacken gibt es auch so im Internet – doch die Panne hätte es den Hackern um einiges einfacher gemacht.
    Auch die Seiten von E-Mail-Anbietern hätten die Hacker nachbauen können, um so Benutzernamen und Passwörter auszuspähen. Doch selbst, wenn der eigene E-Mail-Anbieter nicht betroffen gewesen wäre, hätten Mails abgefangen werden können: Auch beim Versenden von Nachrichten wird die Adresse des Empfängers einer IP-Nummer zugeordnet. Angreifbar wären zudem große Netzwerke von Unternehmen, Behörden und Universitäten gewesen.
    Nach seiner Entdeckung kontaktierte Kaminsky Konzerne wie die Softwareriesen Microsoft und Sun oder den Internet- und Netzwerkspezialisten Cisco. Diese stellten ein Team aus 16 Forschern aus der ganzen Welt zusammen, um im Geheimen eine Lösung für das Problem zu suchen. Das Ergebnis ihrer Arbeit war der Patch, der seit Dienstag zur Verfügung steht und das alle beteiligten Firmen gleichzeitig freigaben. Gleichzeitig veröffentlichte auch die in den USA von Firmen und dem Staat gegründete Sicherheitspartnerschaft CERT eine Warnung, um die Bedeutung des Fehlers hervorzuheben.
    „Die Menschen sollten besorgt sein, aber nicht in Panik ausbrechen“, sagte Kaminsky in einer Telefonkonferenz. Bei den meisten Computerbesitzern sollte das Patch automatisch über die regelmäßigen Sicherheitsupdates installiert werden. Wer auf seinem Computer, etwa unter Windows, die automatischen Updates deaktiviert hat, sollte allerdings ein manuelles Update durchführen, um das Reparaturprogramm zu installieren, sagte Daniel Bachfeld von der Computerzeitschrift „c’t“.
    Ist das Reparaturprogramm installiert, sollte das Problem behoben sein: Hacker können nach Angaben Kaminskys nicht mehr auf den ursprünglichen Fehler schließen. Die technischen Details der Panne sollen noch einen Monat geheim gehalten werden, damit für die Updates ausreichend Zeit bleibt.



    Quelle (welt.de)
     
  2. 14. Juli 2008
    AW: Internet schrammt an einer Katastrophe vorbei

    Man überlege sich mal, wenn irgendwelche Hacker diese Schwachstelle wirklich gefunden hätten...

    Die Schäden für die Industrie wären fatal gewesen! Da wäre der Börsencrash bestimmt ein Witz dagegen gewesen!
     
  3. 14. Juli 2008
    AW: Internet schrammt an einer Katastrophe vorbei

    Das hat sich der Mensch alles selber zuzuschreiben. Ich sage es ja immer, die Gefahren durch das Netz steigen nunmal. Und warum ? Weil wir uns anstelle unseres eigenen Verstandes leiber auf Maschinen verlassen und alles ins Internet verlagern. Jetzt muss er auch mit den Gefahren leben. Schon mies auf so nem Pulverfass zu sitzen.
     
  4. 14. Juli 2008
    AW: Internet schrammt an einer Katastrophe vorbei

    also lieber stagnation als progression wie?


    So ist eben die zukunft
     
  5. 14. Juli 2008
    AW: Internet schrammt an einer Katastrophe vorbei

    Der Artikel ist aber übermässig dramatisch geschrieben
    Hat ja fast BILD-Niveau
     
  6. 14. Juli 2008
    AW: Internet schrammt an einer Katastrophe vorbei

    ja ich sag ja nichts gegen Weiterentwicklung. Also so toll sich die neuerungen und neusten Techniken auch anhören aber irgendwie baut sich der Mensch eigenen Mauern damit. Jetzt kann man noch Vorteile daraus ziehen aber ich denke in 100 Jahren oder früher ird das Internet einfach unkontrollierbar sein, weil wir es so mit Informationen vollstopfen die uns dann selber zum Verhängnis werden. Irgendwo muss doch auch Schluss sein. Man kann sich doch auch beschränken.

    Naja ich habe ja auch einen Vorteil durch die neusten Techniken aber ich denke imm an die Zukunft.
     
  7. 14. Juli 2008
    AW: Internet schrammt an einer Katastrophe vorbei

    Hat schon was. Aber willst du lieber wiede wie vor 100 Jahren leben? Alles mit Ordnern ablegen?
    Ich denke, dass der PC durchaus ein nützliches Instument ist. Sowie auch das Internet.
    Man stelle sich nur mal ein Leben ohne Internet vor... nichtmehr auszudenken.
    Da wird das Risiko vermutlich von vielen gerne in Kauf genommen.
     
  8. 14. Juli 2008
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    AW: Internet schrammt an einer Katastrophe vorbei

    ja, ist es. dicht.
     
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