Microsoft schnappt deutschen Massen-Spammer

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von xxxkiller, 23. Juni 2005 .

  1. 23. Juni 2005
    Unerwünschte Werbe-E-Mails, so genannter Spam, sind ein weit verbreitetes Übel im Internet. An vielen Arbeitsplätzen ist es inzwischen zur Normalität geworden, dass das virtuelle Postfach zu Beginn des Arbeitstages zunächst einmal von Grund auf sortiert werden muss. Zwischen wirklich wichtigen Nachrichten verstecken sich immer häufiger auch Nachrichten in denen Potenzmittelchen beworben oder angeblich lukrative Nebenverdienste versprochen werden.

    Spam kommt nicht nur aus Asien

    Häufig werden die Spam-Nachrichten über gekaperte Server in Asien verschickt, aber auch Deutschland hat keine weiße Weste. Deutlich macht dies auch das Vorgehen des weltgrößten Software-Konzerns Microsoft. Am 1. Juni dieses Jahres hat Microsoft eine Unterlassungs- und Schadenersatzklage wegen Spamming und Markenverletzung gegen ein in Nordrhein-Westfalen niedergelassenes Unternehmen und dessen Geschäftsführer eingereicht.

    Nach den Ermittlungen von Microsoft sind das beklagte Unternehmen sowie weitere in den USA und der Ukraine ansässige Firmen des Geschäftsführers verantwortlich für zahlreiche Spam-Aktionen. Vermutlich wurden mehrere Millionen Spam-E-Mails verschickt. Die Nachrichten enthielten zumeist englischsprachige Werbung für das Design und die Entwicklung von Webseiten. Daneben wurden auch Online-Casinos und grafische Internetseiten angepriesen.

    Unternehmer weist Vorwürfe zurück

    Allein in einigen Hotmail.Postfächern seien mehrere tausend Spam-Nachrichten aufgeschlagen, deren Versand dem beklagten Geschäftsführer zugeordnet werden konnte. Der Unternehmer habe die Vorwürfe im Vorfeld der Klage bestritten und verwies auf angebliche Geschäftspartner, deren Namen er aber nicht nennen wollte.

    Aufgrund längerer Aufenthalte in den USA habe er ein Firmennetzwerk amerikanischer und ukrainischer Unternehmen aufgebaut, unter deren Namen er auch in Deutschland agiert, so Microsoft. Unter anderem betreibe der Beklagte zahlreiche Webseiten, auf denen er die Spam-Dienste Dritten anbiete. Zum Beispiel werde die Vermietung von Server-Systemen beworben, mit denen sich für 625 Dollar Miete im Monat stündlich 100.000 oder monatlich 74 Millionen E-Mails versenden ließen. Alternativ stünden auch 750 Millionen E-Mail-Adressen für 499 Dollar zur Verfügung.

    eco begrüßt das Vorgehen von Microsoft

    Der Verband der deutschen Internetwirtschaft eco begrüßt die konsequente Vorgehensweise von Microsoft, Spamming verstärkt durch juristische Mittel zu verfolgen. Wir unterstützen Microsoft bereits seit längerem im Kampf gegen das Spam-Business und werden dies auch in Zukunft weiterhin tun. Microsoft EMEA und eco haben diesbezüglich auch ein europäisches Rechtsdurchsetzungsprojekt namens Spotspam initiiert. Es soll rechtliche Verfolgung von Spammern europaweit ermöglichen", erklärt Harald Summa, Geschäftsführer des eco.

    Quelle: dslteam.de
     
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