Jetzt kommt "Germanys Next Top-Moppel"

Dieses Thema im Forum "Humor & Fun" wurde erstellt von Dw4rf, 2. September 2008 .

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  1. 2. September 2008
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    Für übergewichtige Frauen war der Laufsteg bislang eine No-Go-Area. Das könnte sich in naher Zukunft jedoch ändern. Auch Frauen jenseits von Konfektionsgröße 42 drängt es mit aller Macht auf den Catwalk. Eine Produktionsfirma nutzt die Marktlücke und tüftelt gerade an einem eigenen TV-Format.

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    Es müssen nicht immer dürre Hungerhaken sein! Jede dritte Frau trägt Kleidergröße 42 oder mehr. Deshalb suchen Agenturen jetzt auch nach Models, die Kollektionen in Übergröße effektvoll präsentieren können. "K1 Magazin" berichtet diesen Donnerstag um 22.15 Uhr über den Weg der "Happy-Size"-Models in die XXL-Modewelt

    Um sich ihren Traum von einer Model-Karriere zu verwirklichen, müsste Politikstudentin Anne aus Hamburg entweder 40 Kilo abspecken oder darauf hoffen, dass es die Castingshow „Germany’s Next Top Model“ demnächst in XXL gibt – also für Frauen ab Konfektionsgröße 42 aufwärts.

    Möglichkeit B scheint jetzt in greifbare Nähe zu rücken. In der Nähe von München tüftelt die Produktionsfirma Framehaus GmbH gerade an einem Format, um auch Frauen Zugang zum Catwalk zu verschaffen, denen der Jojo-Effekt bislang im Wege stand.

    Das Thema sei auf großes Interesse gestoßen, erklärte der zuständige Redakteur gegenüber WELT ONLINE. Und tatsächlich scheint sich im Fernsehen eine Invasion der Moppel-Ichs anzubahnen.

    Während sich Dienstagabend eine mit einem Fatsuit staffierte Sophie Schütt in dem Sat.1-Märchen „Gefühlte XXS“ durch Hypnose um mindestens 20 Kilo schlanker schummelte, um ihre Chancen auf dem Heiratsmarkt zu verbessern, zieht Monika Theresia Reithofer gestern abend in dem ZDF-Film „Molly & Mops“ als pfundige Tortenbäckerin gegen den Schlankheitswahn zu Felde. Weg vom Kleiderständer, hin zur Kurve: Dieser Trend scheint sich gerade umzukehren.

    Schönheit wird neu definiert

    In den USA hat mit Whitney Thompson eine Kandidatin die letzte Staffel von „America’s Next Top Model“ gewonnen, deren Körbchengröße sich ungefähr anti-proportional zum Selbstbewusstsein eines Hungerhakens verhält. Ein sicheres Indiz für den neuen Kurs der Casting-Show. „Bei uns kann man groß, klein, dick und transgender sein“, sagt Produzent Ken Mok. „Wir wollen Schönheit neu definieren.“

    Insofern käme eine eigene TV-Show, die pfundigere Weiber rehabilitiert, hierzulande genau zur richtigen Zeit. Bei Framehaus heißt es, man verhandele bereits mit mehreren TV-Sendern.

    Wie so ein Format aussehen könnte, darauf hat das Sat.1 im Juni einen Vorgeschmack gegeben. Für einen Beitrag für das Sat.1-Magazin begleitete ein Kamerateam von Framehaus Politikstudentin Anne, 104/85/125 und zehn weitere Frauen „mit Format“ (Sat.1) dabei, wie sie sich einem Crash-Test für Models unterzogen.

    Die Rolle der Heidi Klum spielte eine Frau, die 1999 als erste Miss Happy Size in die Annalen des gleichnamigen Herstellers für geräumigere Damengarderobe eingehen sollte. Ingrid Martin-Zick. Inzwischen leitet die 37-Jährige am Bodensee die wohl größte europäische Fachagentur für mollige Models. Und fragt man sie, was ihre 140 Klienten, darunter auch eine Handvoll Männer, von Top-Models unterscheidet, sagt sie: „Eigentlich nichts – außer, dass sie 40 Kilo mehr wiegen können."

    Schließlich kämen die Aufträge überwiegend von Versandhäusern, Textildiscountern oder Frauenmagazinen. Nur sehr selten drücke mal ein Designer beide Augen zu und lasse eine Kleidergröße 42 bei den großen Modenschauen auf den Laufsteg.

    Daran, so glaubt Martin-Zick, werde sich wohl auch in Zukunft nichts ändern, auch wenn hierzulande 60 Prozent aller Frauen die Konfektionsgröße 40 plus tragen. Je mehr eine Frau auf die Waage bringe, desto unterschiedlicher seien die Pfunde verteilt. Und desto schwieriger werde es für die Designer großer Labels, Mode zu entwerfen, die allen passe.

    Mollige Frauen haben ein gutes Ego

    Konsequenz: Wer genug Geld habe, weiche auf unbekanntere Nobel-Marken wie Sallie Sahne aus. Alle anderen müssten bei H&M nach der Abteilung „Big is beautiful“ fragen. Sie landeten dann in der Abteilung mit den Vorzelten.

    Das Selbstbewusstsein der betroffenen Frauen sei an derlei Widerständen jedoch noch gewachsen, glaubt Ingrid Martin-Zick. Weshalb es höchste Zeit sei, sie im Fernsehen in einer eigenen Show zu rehabilitieren.

    Als „Germany’s Next Top Moppel“ möchte die 37-Jährige ihre Schützlinge allerdings nicht vorführen lassen – auch wenn viele nach ihren Worten ein robusteres Ego besitzen als die klapperdürre Konkurrenz. Einmal, sagt Martin-Zick, habe ein Hersteller von Dunstabzugshauben ein besonders molliges Model gesucht. Es sollte seinen Slogan illustrieren: Das Fett muss weg.

    Heute Abend zeigt das K1 Magazin um 22.15 Uhr eine Reportage über den jüngsten Happy-Size-Model-Contest, der im Mai in Berlin zu Ende ging. Den Beitrag über das XXL-Casting am Bodensee findet unter http://www.sat1-blitz.feedplace .de/post/germanys-next-molly-model/

    Quelle: Welt.de
     
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