Warum ein Mensch zum Terroristen wird

Dw4rf · 4. September 2008

Sie sind nicht verrückt, sie wurden keiner Gehirnwäsche unterzogen und sie sind selten streng religiös: Eine neue Studie erklärt, warum ein Mensch zum Terroristen wird. Radikalisiert werden Terroristen nicht wie gedacht im Internet, sondern in der Familie. Und die Medien tragen eine Mitschuld.

Warum wird man Terrorist? Die richtige Beantwortung dieser Frage ist gewiss auch allgemein von großem Interesse, vor allem aber ist sie ein elementarer Bestandteil einer erfolgreichen Anti-Terror Strategie.

Vergangene Woche wurde ein vertrauliches Papier des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5 publik, das sich genau damit beschäftigt. Das hausinterne „Referat für Verhaltensforschung“ widmete sich darin den „Ursachen von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus“.

Der Bericht enthält einige interessante Neuigkeiten:

Grundlage des Papiers sind Fallstudien von mehreren Hundert gewaltbereiten islamistischen Extremisten, die, von der Finanzierung bis zum Selbstmordattentat, an terroristischen Aktivitäten beteiligt waren.

Wie andere Studien, z.B. die Arbeiten von Marc Sageman, kommt das MI5 zu dem Ergebnis, dass islamistische Terroristen in der Regel weder verrückt sind noch einer Gehirnwäsche unterzogen wurden. Sie sind zudem religiös eher ungebildet und - wenn älter als 30 Jahre – sind sie verheiratet und haben Kinder.

Nach ihrer Motivation gefragt nennen sie gefühlte oder tatsächliche Ungerechtigkeiten gegenüber Muslimen weltweit und den angeblichen Krieg gegen den Islam als für sie ausschlaggebend. Islamistische Terroristen in Großbritannien sind meist britische Staatsbürger, weder arm und ungebildet noch gesellschaftlich privilegiert. Überproportional viele gewaltbereite Islamisten sind ehemalige oder aktive durchschnittliche Kriminelle, einige von ihnen wurde gezielt in Gefängnissen rekrutiert.

Während Drogendealer oder Diebe oft versuchten, durch fanatischen „Glauben“ ihre Sünden wettzumachen, ziehen Vergewaltiger oder Schläger gerade die dem Terrorismus innewohnende Gewalt an.

Neu ist die Erkenntnis, dass nicht etwa das Internet die Hauptrolle bei der Radikalisierung spiele. Das Internet diene zwar als wichtiges Hilfsmittel gerade bei der Verbreitung der islamistischen Ideologie; alle untersuchten Fälle seien aber letztlich durch Rekrutierer – etwa einen Bekannten oder ein Familienmitglied radikalisiert worden und mittlerweile nur noch selten durch radikale Imame.

Das MI5-Papier benennt zudem auch soziale Faktoren, die zur Radikalisierung beitrügen. So hätten etwa die überdurchschnittlich gut ausgebildeten Extremisten häufig keine entsprechenden Jobs bekommen. Andere berichteten davon, dass ihre alltägliche Diskriminierungserfahrung sie wütend gemacht habe. Dies klingt zunächst nachvollziehbar. Marc Sageman, selbst Psychologe und Politischer Berater, argumentiert jedoch, dass solche Gründe meist im Nachhinein konstruiert würden, um das eigene Handeln zu rechtfertigen. Für Sagemans These spricht, dass Millionen von Einwanderern, die auch Opfer von Diskriminierung wurden, sich nicht zu Extremisten entwickelt haben.

s müssen offensichtlich verschiedene der genannten Faktoren zusammenkommen. Zudem bieten islamistische Terroristen eine Art „all-inklusive“-Paket an: Mitgliedschaft bei einer (selbsternannten) Elite, Kämpfer für eine (angeblich) gerechte Sache, Popstarstatus innerhalb der radikalisierten Bevölkerung, Heiratsvermittlung, klare Regeln und einfache Feindbilder. Und paradiesische Verlockungen gibt es noch oben drauf.

Laut MI5 spielt auch die Berichterstattung der Medien eine große Rolle, die Vorurteile gegenüber Muslimen verbreiten und damit verfestigen würden. Richtig ist, dass man die Schlagzeile: „Auch heute wieder gingen Millionen von Muslimen ganz normal zur Arbeit“ kaum finden wird. In den letzten Jahren gibt es jedoch immer mehr differenzierte Berichterstattung. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Insbesondere die Unterscheidung zwischen Islam und Islamismus, Religion und pseudoreligiöser, in Wahrheit aber bloßer Ideologie ist wichtig. Ebenso die Tatsache, dass fundierte religiöse Kenntnisse eher vor Radikalisierung schützen, weil man Hass predigenden Rekrutierern nicht so leicht auf den Leim geht.

Gerade diese Rekrutierer sind der Knackpunkt, die Achillesferse der gewaltbereiten Islamisten. Ein konsequentes Vorgehen gegen sie kombiniert mit der Förderung demokratisch gesinnter und in ihren Communities aktiver Muslime ist daher ein Schlüssel zu Erfolg.

Alexander Ritzmann ist Politischer Analyst und Senior Fellow bei der European Foundation for Democracy in Brüssel. Seine An- und Einsichten zum Islamismus erscheinen wöchentlich in der Kolumne "Dschihad auf Deutsch“ .

Quelle: Welt.de

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Sprite-Zero · 6. September 2008

AW: Warum ein Mensch zum Terroristen wird

Zitat von Dw4rf: ↑

Sie sind nicht verrückt, sie wurden keiner Gehirnwäsche unterzogen und sie sind selten streng religiös: Eine neue Studie erklärt, warum ein Mensch zum Terroristen wird. Radikalisiert werden Terroristen nicht wie gedacht im Internet, sondern in der Familie. Und die Medien tragen eine Mitschuld.

Warum wird man Terrorist? Die richtige Beantwortung dieser Frage ist gewiss auch allgemein von großem Interesse, vor allem aber ist sie ein elementarer Bestandteil einer erfolgreichen Anti-Terror Strategie.

Vergangene Woche wurde ein vertrauliches Papier des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5 publik, das sich genau damit beschäftigt. Das hausinterne „Referat für Verhaltensforschung“ widmete sich darin den „Ursachen von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus“.

Der Bericht enthält einige interessante Neuigkeiten:

Grundlage des Papiers sind Fallstudien von mehreren Hundert gewaltbereiten islamistischen Extremisten, die, von der Finanzierung bis zum Selbstmordattentat, an terroristischen Aktivitäten beteiligt waren.

Wie andere Studien, z.B. die Arbeiten von Marc Sageman, kommt das MI5 zu dem Ergebnis, dass islamistische Terroristen in der Regel weder verrückt sind noch einer Gehirnwäsche unterzogen wurden. Sie sind zudem religiös eher ungebildet und - wenn älter als 30 Jahre – sind sie verheiratet und haben Kinder.

Nach ihrer Motivation gefragt nennen sie gefühlte oder tatsächliche Ungerechtigkeiten gegenüber Muslimen weltweit und den angeblichen Krieg gegen den Islam als für sie ausschlaggebend. Islamistische Terroristen in Großbritannien sind meist britische Staatsbürger, weder arm und ungebildet noch gesellschaftlich privilegiert. Überproportional viele gewaltbereite Islamisten sind ehemalige oder aktive durchschnittliche Kriminelle, einige von ihnen wurde gezielt in Gefängnissen rekrutiert.

Während Drogendealer oder Diebe oft versuchten, durch fanatischen „Glauben“ ihre Sünden wettzumachen, ziehen Vergewaltiger oder Schläger gerade die dem Terrorismus innewohnende Gewalt an.

Neu ist die Erkenntnis, dass nicht etwa das Internet die Hauptrolle bei der Radikalisierung spiele. Das Internet diene zwar als wichtiges Hilfsmittel gerade bei der Verbreitung der islamistischen Ideologie; alle untersuchten Fälle seien aber letztlich durch Rekrutierer – etwa einen Bekannten oder ein Familienmitglied radikalisiert worden und mittlerweile nur noch selten durch radikale Imame.

Das MI5-Papier benennt zudem auch soziale Faktoren, die zur Radikalisierung beitrügen. So hätten etwa die überdurchschnittlich gut ausgebildeten Extremisten häufig keine entsprechenden Jobs bekommen. Andere berichteten davon, dass ihre alltägliche Diskriminierungserfahrung sie wütend gemacht habe. Dies klingt zunächst nachvollziehbar. Marc Sageman, selbst Psychologe und Politischer Berater, argumentiert jedoch, dass solche Gründe meist im Nachhinein konstruiert würden, um das eigene Handeln zu rechtfertigen. Für Sagemans These spricht, dass Millionen von Einwanderern, die auch Opfer von Diskriminierung wurden, sich nicht zu Extremisten entwickelt haben.

s müssen offensichtlich verschiedene der genannten Faktoren zusammenkommen. Zudem bieten islamistische Terroristen eine Art „all-inklusive“-Paket an: Mitgliedschaft bei einer (selbsternannten) Elite, Kämpfer für eine (angeblich) gerechte Sache, Popstarstatus innerhalb der radikalisierten Bevölkerung, Heiratsvermittlung, klare Regeln und einfache Feindbilder. Und paradiesische Verlockungen gibt es noch oben drauf.

Laut MI5 spielt auch die Berichterstattung der Medien eine große Rolle, die Vorurteile gegenüber Muslimen verbreiten und damit verfestigen würden. Richtig ist, dass man die Schlagzeile: „Auch heute wieder gingen Millionen von Muslimen ganz normal zur Arbeit“ kaum finden wird. In den letzten Jahren gibt es jedoch immer mehr differenzierte Berichterstattung. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Insbesondere die Unterscheidung zwischen Islam und Islamismus, Religion und pseudoreligiöser, in Wahrheit aber bloßer Ideologie ist wichtig. Ebenso die Tatsache, dass fundierte religiöse Kenntnisse eher vor Radikalisierung schützen, weil man Hass predigenden Rekrutierern nicht so leicht auf den Leim geht.

Gerade diese Rekrutierer sind der Knackpunkt, die Achillesferse der gewaltbereiten Islamisten. Ein konsequentes Vorgehen gegen sie kombiniert mit der Förderung demokratisch gesinnter und in ihren Communities aktiver Muslime ist daher ein Schlüssel zu Erfolg.

Alexander Ritzmann ist Politischer Analyst und Senior Fellow bei der European Foundation for Democracy in Brüssel. Seine An- und Einsichten zum Islamismus erscheinen wöchentlich in der Kolumne "Dschihad auf Deutsch“ .

Quelle: Welt.de

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siehe unterstrichenes......Heißt das, laut Islam, darf man einfach so Terrorismus führen? Stimmt nich ^^ Aber vllt is das ja auch nich so gemeint ^^ Wollt ich nur eben gesagt haben^^

N82 · 6. September 2008

AW: Warum ein Mensch zum Terroristen wird

Ich hab mir den Text nicht kompett durchgelesen aber es müsste doch jedem klar sein, wieso ein Mensch zum Terroristen wird.

z.B. Türkei

Im Osten gibt es kaum Arbeitsplätze (Fabriken, Industrien, etc.) für Menschen und die Bildung liegt wesentlich unten. Die Jugend wird dümmer und bleibt harmlos. Die Terroristen entführen die ungebildeten jungen Leuten, bringen sie dahin, wo sie sich viel besser fühlen als zu Hause und bieten an, denen die Familie finanziell zu unterstützen. Die Leuten, die entführt worden sind akzeptieren es, weil sie keine Alternative haben!

russendisko · 6. September 2008

AW: Warum ein Mensch zum Terroristen wird

Du bist mal wieder ein typisches Beispiel für
Desinformation, du machst aus -Selten Streng religiös-
eifach -streng Religiös- und setzt dann auf die fehlerhafte Behauptung,
+eine Meinung, um einen "Wir armen missverstandenenstatus" aufzubauen.
Spam doch lieber in anderen Foren herum.
(habe hier eher das Bild einer Kommi, die sich anstrengt zu Argumentieren
und gerne auch mit Niveau diskutiert.)

BTT:

Was mir an dem Bericht auffällt, ist
das Terrorismus hier mal wieder eng mit
dem Islam in Verbindung gebracht wird
und dadurch an Objektivität einbüsst.
(Ob zu Recht o. Unrecht sei mal dahingestellt)

Statt sich einfach nur auf das wie zu Konzentrieren.
Also :
Wieso schliesst sich ein Mensch einer Gewalttätigen Organisation an
und nimmt billigend in Kauf hunderte vielleicht sogar Tausende v. Leben auszulöschen
bzw. zu Zerstören (beispiel Mutter o. Vater o. Beide nicht mehr fähig Familie zu ernähren nach Anschlag)
Wobei es dem Täter völlig egal ist, ob er nun Krieger o. Zivilisten, Schuldige o. Unschuldige trifft,
um seine Politische? Botschaft zu unterstreichen.

Terrorismus ist zu verurteilen, egal ob vom CIA Finanziert oder
von Islamisten.

mein Senf
eure Russendisko

Big Dila · 7. September 2008

AW: Warum ein Mensch zum Terroristen wird

warum-.?hmm...also ich erzähl mal n fall den ich kenn....ne kolege von mir ist palästinenser....im letzten urlaub hat er n typen im libanon kennengelernt dessen familie von israelischen soldaten bei einer razia getötet wurde....3 monate später hat er sich in die luft gesprengt...das reicht mir persönlich als antwort...wie du mir so ich dir...

aber ausnahmsweise ist das n sinnvoller islam thread...weil hier beschäftigt sich jemand wirklich mit den ursachen und nicht nur mit kritik die meistens in anti-islam-propaganda ausartet....

bw und thx für den artikel-..

mfg big dila

minochisena · 7. September 2008

AW: Warum ein Mensch zum Terroristen wird

Ich glaube einfach .. es liegt an der Erziehung ..

wenn ein Mensch von beginn an so erzogen wird, dass er töten soll und vorallem für sein land und wenn es jemand zu ihm sagt , bring dich um ..

oder der mensch ist einfach nur krank im kopf...

Shnuppl · 7. September 2008

AW: Warum ein Mensch zum Terroristen wird

Das erklärt aber keine Terroranschläge in Indien, Marokko, Algerien, Indonesien, Ägypten, Pakistan oder der Türkei.
Und außerdem müssten dann im Umkehrschluss Israelis auch zu Selbstmordattentätern werden
und Palästinenser müssten vorrangig Terroranschläge gegen Palästinenser verüben.

@minochisena: das spielt bestimmt auch eine große Rolle. Vor allem wenn man sich mal überlegt,
wie da schon Kinder aufgehetzt werden. Beispiel 1, Beispiel 2, Beispiel 3

m00pd00p · 7. September 2008

AW: Warum ein Mensch zum Terroristen wird

1. Sie sind eher ungebildet.
2. Sie sind sehr religiös.

> Warum sagt man dann, dass man keiner Gehirnwäsche unterzogen wurde. Wenn eine Person ungebildet ist, religiös erzogen ist und wahrscheinlich noch leidet, angeblich unter der westlichen Zivilisation, ist das eine Gehirnwäsche, die von Kindesalter angewendet wird. Da braucht man kein Drillcamp mehr, um die Jungend umzupolen, denn sie ist von vorneherein gegen den Westen. Wenn einem dann noch suggeriert wird, dass man durch Selbstopferung seiner Familie und seinem Volk ein besseres Leben bescheren würde, sind die Folgen offensichtlich.

My2Cents

..

Achja: Diese Art von Erziehung gibt es genauso in radikal christlichen Einrichtungen in Amerika, in denen Kindern eingetrichtert wird, dass "der Osten" und vor allem seine Religion das Böse verkörpern...

Big Dila · 7. September 2008

AW: Warum ein Mensch zum Terroristen wird

ja das es in anderen ländern andere ursachen gibt ist mir schon klar,...nur min 80% der terroristen beziehen sich auf die befreiung palästinas.....und das die israelis mit gleicher härte zurückschlagen kann keiner bestreiten...nur auf ne andere art....

Silberhand · 8. September 2008

AW: Warum ein Mensch zum Terroristen wird

so wird ichs auch begründen..erziehung und religion..wenn dir von geburt an alle sagen das is das ehrenvollste und mutigste ist was du tun kannst..das dich dein gott(an den du wegen deiner erziehung ja derbe glaubst) danach lieben wird...dann machen die das ja gerne

Blue Blaze · 8. September 2008

AW: Warum ein Mensch zum Terroristen wird

Religion und Erziehung ist bestimmt ein Grund warum ein Mensch zum Terroristen wird!
Das ein Mensch aber gleich Krank ist würde ich nicht sagen!
Terrorismus richtig sich in erster Linie gegen denn eigenen oder gegen andere Staaten!
Also ist doch Terrorismus auch bloss eine Art hass aus zu drücken!

Sind wir doch mal erhlich!
Krieg ist Terrorismus mit mehr Kapital!

PS: Für dem Frieden zu Töten ist doch genauso wie für die Keuschheit zu ♂️♀️n!

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