Skype: Millionen Textnachrichten durchsucht und für Regierung bereitgestellt

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von ::TrOY, 2. Oktober 2008 .

  1. 2. Oktober 2008
    Tom-Skype, ein Gemeinschaftsunternehmen der Hongkonger Internetfirma Tom Group und des US-Konzerns eBay, überwacht laut eines Forschungsberichts der University of Toronto die Textnachrichten sowie Verbindungsdaten seiner Nutzerschaft in China und leitet die Informationen offenbar an die Regierung weiter. Tom-Skype bietet eine chinesische Version von eBays VoIP- und Instant-Messaging-Software Skype an.

    Tom-Skype, eine P2P-Software, die Bewohnern Chinas die Kommunikation über Instant Messaging, Sprach- und Videotelefonie ermöglicht, steht seit langem im Verdacht, Abhörschnittstellen zur Regierung zu enthalten. Der Forschungsbericht Breaching Trust des Citizen Lab an der University of Toronto legte am 2. Oktober 2008 detaillierte Beweise dafür vor.


    Tom-Skype zeichnet demnach routinemäßig alle Inhalte und Verbindungsdaten von Textchat und Sprachtelefonie seiner Nutzer auf. Diese Daten werden auf acht Tom-Skype-Servern vorgehalten und nach Schlüsselbegriffen zu demokratischen Rechten und den chinesischen Machthabern durchsucht. Aber auch Aussagen zu aktuellen Skandalen, wie der Vergiftung von rund 13.000 Kindern durch verseuchtes Milchpulver und mangelnde staatliche Hilfe für Erdbebenopfer, landen im Filter. Die zensierten Begriffe und Passagen werden aus den Nachrichten gelöscht und Kopien der Originale gespeichert.

    Ein Server ist speziell darauf ausgelegt, die Nutzung der Skype-Software in Internetcafés zu bespitzeln. Ein weiterer Server zeichnet die Daten der mobilen Tom-Skype-Services und SMS auf. Mitgeschnitten werden auch die IP-Adressen, Nutzernamen, Festnetznummern und die Sende- und Empfangszeiten der Anwender. Betroffen ist auch die Skype-Kommunikation ins Ausland. "Wir können nicht belegen, dass die Daten aktiv zur politisch motivierten Überwachung genutzt werden", so die Forscher.

    Tom-Skypes Überwachungsvorrichtungen sind offenbar Teil des gigantischen staatlichen Abhörapparats, der Golden Shield Project oder Great Firewall of China genannt wird. Die Protokolle von Skype gelten zugleich als besonders abhörsicher und werden deswegen weltweit von Bürgerrechtlern und Gewerkschaftlern genutzt. weiterlesen...

    Quelle: Golem.de
     
  2. 4. Oktober 2008
    AW: Millionen Textnachrichten durchsucht und für Regierung bereitgestellt

    Die nehmens ziemlich genau, die Chinesen ;-).

    Unsere Welt ist echt eine ganz komische. Überall derselbe scheiss.
    Ich sollte mir vielleicht eine Waffe zulegen und ein Zeichen setzen?

    Chrm. Benutzt GPG und mailt. Das ist ziemlich safe.
     
  3. 4. Oktober 2008
    Skype gesteht Zensur in China

    Der chinesische Ableger des Internet-Telefonie-Anbieters Skype räumt Zensur-Aktionen ein. Mitteilungen, die als politisch anstößig gelten könnten, seien gespeichert worden.

    Enthüllungen der Forschergruppe Citizen Lab an der Universität von Toronto haben aufgezeigt, dass der chinesische Ableger von Skype geblockte Nachrichten auf ungesicherten Servern in China gespeichert hätte. Diese Mitteilungen seien frei zugänglich gewesen und hätten sogar Codes zur Entschlüsselung der Daten umfasst. Josh Silverman, Präsident von Skype, räumte die Zensur offen ein, zeigte sich im Gegenzug jedoch auch besorgt über die Verstöße. Die Probleme, die die Privatsphäre der 70 Millionen Nutzer in China eingeschränkt hätten, seien umgehend behoben worden. Die Speicherung der Daten durch den Mehrheitspartner TOM Online sei Skype jedoch nicht bekannt gewesen.

    Die Mitglieder der Forschergruppe stellten im Vorfeld fest, dass der chinesische Ableger von Skype alle Mitteilungen nach Wörtern wie Demokratie, Tibet oder Kommunistische Partei durchsucht und den Versand im Anschluss unterbunden hätte. Die zensierten Nachrichten konnten von den Wissenschaftlern mitsamt der Benutzernamen, IP-Adressen und Telefonnummern heruntergeladen werden. Geführte Skype-Gespräche seien von der Zensur jedoch nicht betroffen gewesen.
    Die Kontrolle sei zudem auch erfolgt, wenn Skype-Nutzer aus anderen Ländern mit Usern in China kommuniziert hätten: „Unsere Enthüllungen zeigen beunruhigende Verstöße gegen die Sicherheit und Privatsphäre“, so die beängstigende Ansicht der Forscher. Viele Bürgerrechtler hätten in China auf die Software vertraut, da man sich von der Verschlüsselung der Daten große Sicherheit erhoffte. China setzt bei der Durchsetzung seiner Interessen auf eine Firewall, die unliebsame Informationen und Internetseiten herausfiltert. Auch viele ausländische Unternehmen wirken selbstständig an dieser Form der Zensur mit.

    Quelle: Internet, DSL, VoIP - News - PC-WELT
     
  4. 5. Oktober 2008
    AW: Skype gesteht Zensur in China

    Was soll man dazu groß sagen, China halt. Es ist tragisch dass es so ist, aber China ist und bleibt eben ein Polizeistaat, und Meinungsfreiheit ist da nicht existent. Dass das Internet von der Regierung sehr viel durchsucht wird, sollte mitlerweile auch bekannt sein.
     
  5. 5. Oktober 2008
    AW: Skype gesteht Zensur in China

    da braucht man gar nicht so weit schauen - icq loggt auch mit. darüber hinaus besitzt icq automatisch alle geistigen rechte an dem material, das man über icq sendet. dass china keine grundrechte gewährt, ist allgemein bekannt; weniger bekannt ist anscheinend, dass sich auch bei uns keiner darum schert.

    achja, wers nicht glaubt: Acceptable Use Policy
     
  6. 9. Oktober 2008
    Skype gibt Tom Online Schuld an Abhörskandal in China

    Skype gibt Tom Online Schuld an Abhörskandal in China
    "Skype-to-Skype Kommunikation absolut sicher und vertraulich"
    Die eBay-Tochter Skype gibt ihrem Joint-Venture-Partner Tom Online die alleinige Schuld im laufenden Abhörskandal in China. Der Mehrheitseigner halte sich nicht an die Absprachen, nach denen verbotene Begriffe in Instant Messaging ausgefiltert und gelöscht, nicht aber abgespeichert und Dritten zur Verfügung gestellt werden dürften.


    Skype, der Anbieter von VoIP- und Instant-Messaging-Software, macht seinen chinesischen Partner für Abhörpraktiken im Gemeinschaftsunternehmen Tom-Skype verantwortlich. Tom-Skype, ein P2P-Produkt, das Bewohnern Chinas die Kommunikation via Skype ermöglicht, zeichnet laut einem Forschungsbericht der University of Toronto alle Inhalte und Verbindungsdaten für Textchat und Sprachtelefonie seiner Nutzer auf. Diese Daten werden gespeichert und nach Schlüsselbegriffen etwa zu demokratischen Rechten und nach Kritiken an den chinesischen Machthabern durchsucht. So landen Aussagen zu aktuellen Skandalen, wie der Vergiftung von rund 13.000 Kindern durch verseuchtes Milchpulver, in China im Filter.

    Die zensierten Begriffe und Passagen werden aus den Nachrichten gelöscht und Kopien der Originale gespeichert. Aufgezeichnet werden auch die IP-Adressen, Nutzernamen, Festnetznummern und die Sende- und Empfangszeiten der Anwender. Betroffen ist auch die Skype-Kommunikation ins Ausland. Die Forscher gehen davon aus, dass die Daten zur politisch motivierten Überwachung genutzt werden, konnten dies aber nicht belegen. Zudem hätten Hacker die Abhörserver von Tom Online, auf denen die Überwachungsdaten liegen, kompromittiert.

    Skype-President Josh Silverman, der das Gemeinschaftsprodukt "Tom-Skype" nur noch "Tom" nennt, erklärt dazu, es sei allgemein bekannt, dass die chinesische Regierung seit vielen Jahren die ein- und ausgehende Kommunikation des Landes überwache. "Das betrifft tatsächlich alle Formen der Kommunikation wie E-Mail, Festnetz-, Mobiltelefonie und Instant Messaging innerhalb des Landes, vom und ins Ausland." Tom habe wie jeder andere Provider für Kommunikationsservices in China eine Verpflichtung, einvernehmlich damit zu agieren, um überhaupt ein Geschäft in dem Land betreiben zu dürfen.

    "Im April 2006 hatte Skype öffentlich bekannt, dass Tom einen Textfilter betreibt, der bestimmte Wörter in Chat-Nachrichten, deren Veröffentlichung unpassend wäre, einfach verwirft, nicht anzeigt und auch nicht ermittelt", so Silverman weiter. "Es war unser Verständnis, dass es nicht Toms Aufgabe ist, Chat-Nachrichten mit bestimmten Keywords aufzuzeichnen und zu übermitteln. Wir sind nun dabei zu untersuchen, warum Tom die Vorgehensweise geändert hat."

    Auch über den Einbruch in die Server, auf denen die Abhördaten vorgehalten werden, sei Skype informiert und sehr besorgt. Auf "energisches Drängen" Skypes hin habe Tom die Sicherheitslücke behoben. Silverman betonte zudem, dass nur Nutzer der "Tom-Software" betroffen seien, nicht aber Nutzer der Standard-Skype-Software. "Skype-to-Skype Kommunikations war und ist absolut sicher und vertraulich", sagt der Manager.


    quelle: Golem.de
     
  7. 9. Oktober 2008
    AW: Skype gibt Tom Online Schuld an Abhörskandal in China


    Als ob filtern und löschen weniger schlimm wäre. das ist für ebay noch genauso peinlich und anstößig, wie es vor diesem Statement war. Einerseits regen sich alle über die Menschenrechtsproblematik in China auf, auf der anderen Seite liefern wir die Technologie. Nachdem der Markt für Biokampfstoffe nach dem ersten Irakkrieg ja etwas eingebrochen ist, liefern wir ihnen halt Cybertec.
     
  8. 9. Oktober 2008
    AW: Skype: Millionen Textnachrichten durchsucht und für Regierung bereitgestellt

    Naja, was soll man sagen. Die chinesische Regierung gibt ihre Überwachungsmaßnahmen
    meisten zu bzw. stellt es von Anfang an klar. Bei anderen Regierungen und
    staatlichen Schnüffeldiensten siehst anders aus oder am Ende kommt ein: "Oooopppsss!"
    Ob es richtig ist, das ist etwas anderes.
     
  9. 9. Oktober 2008
    AW: Millionen Textnachrichten durchsucht und für Regierung bereitgestellt

    richtig alleine mit dem mittel kommst du heute noch weiter es ist wirklich so klingt hart ist es auch und is traurig echt =(
     
  10. 12. Oktober 2008
    AW: Skype: Millionen Textnachrichten durchsucht und für Regierung bereitgestellt

    das ist doch wohl ein schlechter scherz, dass die daten gesichert wurden und so weiter ?
    ich dneke da sist ein freies land ?
    merkt man.

    stasi lässt grüßen.

    ich muss ehrlich sagen es ist wirklich besser wenn man es so wie damals macht xD
    zettel schrieben und hingeben, so können die einem garnichts mehr abschauen außer natürlich ale 20 meter auf dieser welt findet man eine überwachungskamera -.-
     
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