Virtuelle Menschen für Crashtests

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 12. Dezember 2008 .

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  1. 12. Dezember 2008
    Virtuelle Menschen für Crashtests
    Wissenschaftler erstellen einen virtuellen Menschen für Sicherheitstests
    Mehrere Gruppen von Wissenschaftlern auf der ganzen Welt entwickeln virtuelle Crashtest-Dummys. Die Computermodelle sollen Autoentwicklern bessere Informationen über die Vorgänge im menschlichen Körper bei einem Unfall liefern.


    Bisher mussten Crashtest-Dummys den Kopf für die Sicherheit von Autoinsassen hinhalten. Doch die lebensgroßen Puppen aus Kunststoff und Metall könnten bald ausgedient haben. Denn Wissenschaftler in mehreren Ländern der Erde entwickeln virtuelle Nachfolger. Anhand der virtuellen Modelle sollen Autoentwickler besser erkennen, was im menschlichen Körper bei einem Aufprall passiert.

    Die Entwicklerteams, an denen Wissenschaftler verschiedener Disziplinen beteiligt sind, arbeiten an unterschiedlichen Partien des Körpers: Wissenschaftler der Wayne State Universität in Detroit erstellen ein virtuelles Modell des Kopfes und des Gehirns. Mit dem Hals beschäftigt sich ein Team an der Universität im kanadischen Waterloo. Es unterstützt zudem eine Gruppe von Wissenschaftlern der Universität von Virginia in Charlottesville, die den Oberkörper, also den Brustkorb mit Herz und Lunge, und die Arme modelliert. An diesem Teilprojekt arbeitet auch das im französischen Nanterre ansässige Europäische Zentrum für Sicherheitsstudien und Riskioanalyse (Centre Européen d’Etudes de Sécurité et d’Analyse des Risques, CEESAR) mit. Für den Bauch sind das französische Institut zur Erforschung von Verkehr und Verkehrssicherheit (Institut National de Recherche sur les Transports et leur Sécurités, INRETS) in Bron und die technische Universität in Blacksburg (Virginia Polytechnic Institute and State University) zuständig. Den Menschen vom Becken abwärts modelliert ein zweites Team der Universität von Virginia zusammen mit Entwicklern der Universität von Alabama in Birmingham und des Indian Institute of Technology in Delhi.

    Am Ende wird ein weiteres Team von Wissenschaftlern unter anderem von der Wake Forest Universität in Winston-Salem im US-Bundesstaat North Carolina und der Hongik Universität in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul die verschiedenen Teile zu einem ganzen virtuellen Körper zusammensetzen. Es werde "die ausgereifteste und naturgetreueste Simulation des menschlichen Körpers, die je für Sicherheitstests erstellt wurde", sagt Damien Subit vom Team aus Charlottesville, das am Brustkorb arbeitet. Insgesamt sollen vier verschiedene Modelle erstellt werden, zwei weibliche und zwei männliche in verschiedenen Größen. Später sollen noch virtuelle Darstellungen von Kindern und älteren Menschen folgen.

    Letztlich sei der Schritt nur konsequent, findet Richard Kent, der das Brustkorb-Team leitet. "Autos und ihre Sicherheitssysteme werden schon am Computer entwickelt", erklärt er. "Da ist es nur logisch, dass wir einen virtuellen Crashtest-Dummy erschaffen, der es uns ermöglicht, diese Sicherheitssysteme zu testen, bevor sie gebaut werden."

    An dem virtuellen Menschen können die Forscher viel genauer als an den Puppen erkennen, was mit Organen, Gewebe oder Knochen im Moment eines Aufpralls passiert: etwa wie der Sicherheitsgurt den Brustkorb oder die Organe deformiert, wie eine gebrochene Rippe die Lunge verletzt oder wie das Genick bricht. Als Ergebnis solcher virtueller Tests können, ist Kent überzeugt, sicherere Fahrzeuge konstruiert werden.

    Daneben haben die virtuellen Crashtest-Dummys einen weiteren Vorteil gegenüber den Puppen: Einmal erstellt, können sie beliebig oft eingesetzt werden. Eine Puppe hingegen, die zwischen 5.000 und 100.000 Dollar kostet, muss nach jedem Unfall repariert werden, nach etwa zehn Jahren ist sie nicht mehr zu gebrauchen. Die digitalen Puppen hingegen sind immer einsatzbereit und unsterblich.

    Auftraggeber des Projektes ist das Global Human Bodies Model Consortium (GHBMC), eine Arbeitsgemeinschaft aus neun Automobilherstellern und zwei Zulieferern.


    quelle: Golem.de
     
  2. 14. Dezember 2008
    AW: Virtuelle Menschen für Crashtests

    find ich ne gute sache, durch die arbeit mit virtuellen modellen und den arbeiten durch den pc wird das sowieso alles viel präziser und kann dadurch auch einfacher verbessert werden.
    endlich mal ne gute sache, in letzter zeit standen hier nur sachen, die sich eh niemals durchsetzen werden.
     
  3. 14. Dezember 2008
    AW: Virtuelle Menschen für Crashtests

    Das wär mal ein Vorhaben, was wirklich Sinn hätte und handfeste Ergebnisse brächte.
    Ich denke, dass ein am PC erstelltes Modell, welches mit einer reihe von menschlichen Eigenschaften
    gespeist wurde, mehr Aufschluss über Unfallsverhalten bringen würde als ein stumpfer Dummy.

    Wenn sich so etwas durchsetzt, dann alle Achtung
     
  4. 14. Dezember 2008
    AW: Virtuelle Menschen für Crashtests

    ja warum nicht? belastungstests gibts für maschinenen oder werkzeuge schon länger.
    warum nicht auch für menschen
     
  5. 14. Dezember 2008
    AW: Virtuelle Menschen für Crashtests

    Dieser Schritt war zu erwarten
    Sollte auf jeden Fall durchgesetzt werden, ist schließlich auch sinnvoll.
    Gruß
     
  6. 15. Dezember 2008
    AW: Virtuelle Menschen für Crashtests

    wie soll das denn funktionieren? soll der komplette crashtest dann virtuell erfolgen, also wie in einem computerspiel (natürlich komplexer, ist klar)? oder machen die einen reellen crash mit einem mit sensoren bestückten dummy und übertragen die belastungen, die die sensoren ermittelt haben (beschleunigung/abbremsung, zusammenprall mit gegenständen, ...), auf den virtuellen? Letzteres hört sich auf jeden Fall sinnvoller an.
     
  7. 15. Dezember 2008
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    AW: Virtuelle Menschen für Crashtests

    Hier mal ein Bild für alle die sich nichts darunter vorstellen können:
    Ein virtueller Crash-Test Dummy von Toyota:

    080424004.jpg
    {img-src: //www.automotoportal.com/media/images/vijesti/080424004.jpg}
     
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