Bot-Net für Spionagezwecke

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von daydreamer, 30. März 2009 .

  1. 30. März 2009
    Bot-Net für Spionagezwecke


    Kanadische Forscher haben ein so genanntes Bot-Net analysiert, das rund 1.300 Computer in 103 Staaten umfasst. Es unterscheidet sich von allen bekannten Bot-Nets, weil es nicht aus wahllos gekaperten, sondern gezielt angegriffenen Rechnern besteht. Es handelt sich um eine großangelegte Operation eines Geheimdienstes.

    Laut den Forschern vom Information Warfare Monitor (IWM) befanden sich Computer von Botschaften, Außenministerien, der NATO und des Dalai Lama unter den infizierten Rechnern. Betroffen seien unter anderem Computer, die in Brüssel, London und New York stünden, berichtete die "New York Times", die den Report vorab hatte.

    "Geisternetz"

    Das Netzwerk - von den Forschern "GhostNet" ("Geisternetz") genannt - sei innerhalb von weniger als zwei Jahren aufgebaut worden und noch aktiv.

    Die genaue Identität und das Motiv der Angreifer seien unklar, erklärten die im IWM zusammengeschlossenen Wissenschaftler am Samstag nach zehnmonatigen Nachforschungen.

    Die Systemeinbrüche wurden entdeckt, nachdem Mitarbeiter des Dalai Lama die kanadischen Forscher gebeten hatten, ihre Rechner auf schädliche Programme zu untersuchen.

    Dissidenten, Exil-Tibeter

    Die Angreifer hätten auf den Rechnern schädliche Programme installiert.

    Mit Hilfe der manipulierten Computer seien Dokumente aus Büros in aller Welt gestohlen worden, so die Forscher. Die Maschinen könnten zudem zur Raumüberwachung genutzt werden, in dem angeschlossene und eingebaute Mikrofone und Kameras angeschaltet würden.

    Soweit die Agenturberichte.

    Wie es passierte


    Im Frühjahr 2008 hatten Anti-Virus-Spezialisten, die "Zero-Day-Exploits" - Schadsoftware, die auf bisher unbekannten Sicherheitslücken basiert - nachspürten, eine verblüffende Gemeinsamkeit entdeckt.

    Ob es sich um ein verseuchtes Flash-Filmchen handelte oder um ein Word-Dokument: Die Trägerdateien, die Schadsoftware wie Key-Logger, Rootkits und/oder Trojaner einschleusten, hatten jeweils direkten inhaltlichen Bezug zur demokratischen Opposition in China oder zu Tibet.

    Gegen diese Art von gezielten Angriffen waren auch auf dem neuesten Stand gehaltene Anti-Viren-Programme chancenlos.

    Unbekannt war bis jetzt nur, welche Dimension diese Angriffe hatten und was die Angreifer mit den gekaperten Rechnern vorhatten. Mit dieser Entdeckung wird nun ganz deutlich, dass hier ein finanziell und technisch üppig ausgestatteter Geheimdienstapparat eine weltweite Operation durchführt.

    China als Ausgangspunkt


    Und auch hier führen alle Spuren nach China.

    Die Wissenschaftler vermieden es jedoch ausdrücklich, der Regierung in Peking eine Beteiligung vorzuwerfen. Dafür seien die "Vorgänge im Untergrund des Internets zu differenziert", sagte der Forscher Ronald Deibert vom IWM.

    Der IWM wird vom Munk Center for International Studies in Toronto und dem in Ottawa ansässigen Thinktank SecDev Group betrieben.

    Ein Vertreter der chinesischen Regierung in New York sprach von "alten Geschichten, die blödsinnig sind". Sein Land lehne jede Form der Computerkriminalität ab.

    Fest steht nur, dass Operationen mit Bot-Nets seit Jahren in die jeweiligen Militärdoktrinen der USA, Russland und China eingegangen sind.

    Quelle: futurezone.orf.at
     
  2. 30. März 2009
    AW: Bot-Net für Spionagezwecke

    Das ist ja schon Cybercrime auf höherer Ebene ... So langsam aber sicher kommen immer mehr News zu solchen Bespitzelungen iwie. Ist immer wieder erschreckend, dass sowas kaum auffällt. Da kann man ja dann fast jeden aushorchen und verdammt wichtige Daten stehlen... Wenn wie hier dann auch noch mit System sowas errichtet wurde, um iwelche Institutionen zu beobachten bzw. zu unterlaufen ist's meiner Meinung nach schon ne starke Art der Kriminalität.
    Auch wenn die führenden Nationen bestimmt alle nicht immer allzu legal im WWW unterwegs sind, ist's krass, dass die Spuren nach China führen und man fast nachweisen kann, dass die chinesische Regierung damit drin steckt,mh.
     
  3. 30. März 2009
    AW: Bot-Net für Spionagezwecke

    Die Bahn, die Telekom, irgendwelche Geheimdienste und Kriminelle...
    Und trotzdem akzeptiert die Allgemeinheit etliche Gesetze die die Privatsphäre eindämmen und vernichten.

    Das China die Menschenrechte schon immer mit Füßen getreten hat, ist allseits bekannt. Aber ich traus so ziemlich jeder Nation zu. Die Russen betreiben sowas sicherlich auch, unsre amerikanerischen Freunde setzen sowas wohl unter dem Vorwand des Kampfes gegen den Terror ein (wie wohl genügend andere Länder auch...)
     
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