Spanischer Fußball in der Finanzkrise. WARUM ?

Dieses Thema im Forum "Sport und Fitness" wurde erstellt von RuPP, 13. Mai 2009 .

  1. 13. Mai 2009
    Hallo Leute^^

    in Wirtschaft habe nen Kumpel und ich uns ein Thema ausgedacht was mit Wirtschaft zu tuen hat. Schnell waren wir fuendig und nahmen den Spanischen Fußball der gerade arg in mitleidenschaft gezogen wird wegen der Finanzkrise.

    Nur 3Vereine aus der 1.Liga sind nicht verschuldet. Am schlimmsten ist Valencia betroffen, viele Spieler in Spanien muessen auf ihr Spielergehalt monatelang warten.^^ Jetzt komm ich aber zu meiner Frage:

    Warum ist ausgerechnet Spanien so tief betroffen ?
    Warum nicht wir deutschen ?
    Liegt es vielleicht daran das Spanien nur Kredite und Kredite aufnehmen ?
    Wie kam es zustande ?

    Man muss sich das mal ueberlegen vor ein paar jahren waren sehr viele Spanische Clubs international vertreten, heute garkeiner mehr außer Barca.

    Ich freue mich eure Antworten.

    mFg RuPP
     
  2. 13. Mai 2009
    AW: Spanischer Fußball in der Finanzkrise. WARUM ?

    Die Verluste in Milliardenhöhe, die die Immobilienbranche erschüttern, treffen auch den spanischen Fußball hart. Jahrelang waren es vor allem Mäzene aus diesem Geschäftsbereich, die sich die Vereine als Hobby hielten. Die Klubs aus dem Land des Europameisters sehen daher schweren Zeiten entgegen.


    Eine Manufaktur für Porzellan und eine Supermarktkette nennt Fernando Roig sein Eigen, der Spanier ist einer der größten Arbeitgeber seiner Heimatregion. Zudem ließ er sich zum Präsidenten wählen beim Fußballklub in Villarreal, der den Menschen mit dem Einzug ins Viertelfinale der Champions League viel Freude schenkte. Freude, auf die auch in Zeiten der Wirtschaftskrise keiner verzichten muss. Roig kündigte in dieser Woche an, dass sein Verein den arbeitslosen Mitgliedern ab sofort die Dauerkarte schenken wird.

    Die ungewöhnliche Aktion passt in die Zeit. In keinem anderen europäischen Land explodieren die Arbeitslosenzahlen wie in Spanien, allein im Januar verloren fast 200.000 Menschen ihre Jobs. Bei der Olivenernte wurden Gastarbeiter aus Afrika wieder heim geschickt – es finden sich längst genug Einheimische für die Billigarbeit.

    „Hier ist die Finanzkrise seit Monaten das beherrschende Thema. Sie scheint in Spanien viel früher begonnen zu haben als in Deutschland“, sagt der frühere deutsche Nationaltorwart Bodo Illgner, der von 1996 bis 2001 bei Real Madrid spielte und noch heute an der Costa Blanca lebt. Dort sieht er täglich, wie vor allem der Immobilienmarkt wankt: „Bauprojekte werden gestoppt, es gibt viele Leerstände.“

    Die Verluste in Milliardenhöhe, die die Immobilienbranche erschüttern, treffen auch den Fußball hart. Jahrelang waren es vor allem Mäzene aus diesem Geschäftsbereich, die sich die Fußballvereine als Hobby hielten. Nun sank die Zahl der Hausverkäufe in den vergangenen beiden Jahren in Spanien um 90 Prozent. Sport verkommt da leicht zur Randerscheinung.

    Die Klubs aus dem Land des Europameisters sehen daher schweren Zeiten entgegen, international lief es bereits in dieser Saison ungewöhnlich mies. Nur die Übermannschaft des FC Barcelona ist neben Villarreal international noch im Geschäft – als Gegner Bayern Münchens im Viertelfinale der Champions League. Real Madrid scheiterte trotz guter Geschäftszahlen im Achtelfinale, im Uefa-Pokal war für den FC Valencia und Deportivo La Coruna früh Schluss.

    Die Krisenanfälligkeit des spanischen Fußballs überrascht allerdings wenig, das Schuldenmachen gehört in der Primera Division zur Tradition: Bereits 2001 musste sich Real Madrid vor dem drohenden Konkurs retten, indem sie ihr Trainingsgelände für 450 Millionen Euro an die Stadt verkauften. Vor drei Jahren stoppten die Banken die Kreditvergabe an Deportivo La Coruna, weil die Schuldenlast bei fast 200 Millionen Euro angekommen war. Da immer frisches Geld in die Liga flutete, wurden die horrenden Fehlbeträge von Verband und Politik toleriert. „Strafen wie in Deutschland, wo bei Misswirtschaft Punktabzüge oder Zwangsabstiege drohen, waren hier nie zu befürchten. Ging mal ein Verein bankrott, wurde ein staatlicher Konkursverwalter eingesetzt und der Klub durfte weiterspielen“, sagt Gerhard Poschner. Der ehemalige Bundesligaprofi (290 Spiele für den VfB Stuttgart, Borussia Dortmund und 1860 München) spielte selbst vier Jahre in Spanien und berät dort heute Vereine, unter anderem Betis Sevilla und Real Saragossa.

    Während die 18 Vertreter der deutschen Bundesliga insgesamt 470 Millionen Euro Verbindlichkeiten haben, sind es bei den 20 Vereinen der Primera Division 2,1 Milliarden Euro. Davon entfallen alleine auf den FC Valencia je nach Quelle zwischen 490 und 650 Millionen Euro. Seinen Spielern schuldet der Uefa-Cup-Sieger von 2004 über 15 Millionen Euro an Gehältern. Auch Racing Santander und Zweitliga-Spitzenreiter Deportivo Xerez sollen Zahlungen an ihre Profis derzeit nicht aufrechterhalten können.

    Auch der Verein UD Almeria verlor seinen Trikotsponsor, das Bauunternehmen Obrascampo. Deportivo La Coruna, 2000 noch Meister, findet nach dem Kollaps des Immobilienentwicklers Martinsa-Fadesa SA keinen neuen Geldgeber. Und bei Real Mallorca muss nach der Pleite des Klubbesitzers, dem Immobilienunternehmer Vicenc Grande, ein neuer Eigner her.

    Die Abhängigkeit der Vereine ist hausgemacht. In Spanien können Einzelpersonen wie in England ganze Klubs übernehmen. In Deutschland ist das verboten: Durch die 50+1-Regel dürfen Investoren keine Stimmenmehrheit beim Verein erhalten. Außerdem produzierte die dezentrale Fernsehvermarktung ein starkes Ungleichgewicht. Während die beiden Spitzenteams Real Madrid und FC Barcelona dreistellige Millionenbeträge für die Rechte einheimsen, müssen die anderen mit Bruchteilen haushalten. „Die Vereine haben munter ihre Anteile verkauft und hatten so viel frisches Geld zur Verfügung. Das stockt nun aber“, sorgt sich Poschner. „Einige Vereine haben weit über ihren Möglichkeiten gelebt. Erst jetzt findet langsam ein Umdenken statt.“ Kostenlosen Eintritt kann sich auf Dauer schließlich niemand leisten.

    http://www.welt.de/sport/fussball/a...rise-bedroht-die-Liga-des-Europameisters.html

    Und hier auch noch ein interessanter Beitrag in der taz der eigentlich schon in der Überschrift alles dazu sagt. TRÄUME AUF KREDIT

    http://www.taz.de/1/sport/artikel/1/traeume-auf-kredit/
     
  3. 13. Mai 2009
    AW: Spanischer Fußball in der Finanzkrise. WARUM ?

    Guter text, Fetter dank an dich

    also ist es klar wer daran schuld ist. Undzwar die Praesidenten weil sie auf Kredit gekauft haben und ueber ihrem Limit gelebt haben^^ weil Valencia ein neues Trainingsgelaende bauen wollte und das Stadion neu machen wollte haben sie die hoechsten Schulden
     
  4. 13. Mai 2009
    AW: Spanischer Fußball in der Finanzkrise. WARUM ?

    In spanien gibt es glaub ich gar nicht sowas wie lizenzen. also in der DFL braucht man ja ne Lizenz, um in den Bundesligen spielen zu können. Sprich das stadion muss bestimmte maßstäbe erfüllen, es muss genug etat da sein und man darf nur bis zu nem gewissen punkt verschuldet sein.

    sowas gibt es halt in spanien nicht und die vereine verschulden sich immer weiter und kommen da nicht wieder raus. und alles nimmt seinen lauf
     
  5. 13. Mai 2009
    AW: Spanischer Fußball in der Finanzkrise. WARUM ?

    Korrekt. Spanien, England etc. die haben alle kein Lizenzverfahren. Somit können sie theoretisch so viele Schulen machen wie sie wollen. Siehe England, jeder Verein hat fast hundert Millionen Schulden und noch mehr.

    Da finde ich das Lizenzverfahren in DE wirklich gut, dass sowas nicht passieren kann!
     
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