#1 13. Mai 2009 Moin:] Wir haben zu morgen Texte bekommen, die wir mit der Gruppe erledigen können. So ich hab jetzt ein Gedicht von Hilde Domin bekommen. Ich hab alles schön und gut geschrieben, aber es gibt einige wichtige Punkte die ich nicht interpretiert habe. Besser gesagt ich weiß nicht wie ich die interpretieren soll. Gegoogled hab ich auch schon. Ich hoff, Ihr könnt mir Ratschläge geben, wie ich die wichtigen Punkte interpretieren soll. Also das Gedicht ist von Hilde Domin - "Ich will dich". Hier ist meine Ausarbeitung. Auf die Rechtschreibung braucht ihr nicht beachten, weil ich das morgen präsentieren werde mit einem Interview. Bw gehen auf jeden Fall raus. Ich will dich 1 Freiheit 2 ich will dich 3 aufrauhen mit Schmirgelpapier 4 du geleckte 5 die ich meine 6 meine 7 unsere 8 Freiheit von und zu 9 Modefratz 10 Du wirst geleckt 11 mit Zungenspitzen 12 bis du ganz rund bist 13 Kugel 14 auf allen Tüchern 15 Freiheit Wort 16 das ich aufrauhen will 17 ich will dich mit Glassplittern spicken 18 daß man dich schwer auf die Zunge nimmt 19 und du niemandes Ball bist 20 Dich 21 und andere 22 Worte möchte ich mit Glassplittern spicken 23 wie es Konfuzius befiehlt 24 der alte Chinese 25 Die Eckenschale sagt er 26 muß 27 Ecken haben 28 sagt er 29 Oder der Staat geht zugrunde 30 Nichts weiter sagt er 31 ist vonnöten 32 Nennt 33 das Runde rund 34 und das Eckige eckig Spoiler Einleitung: Das Gedicht „Ich will dich“ von Hilde Domin, das 1970 verfasst wurde, handelt von dem Verlangen des lyrischen Ichs nach Freiheit und darüber, den Begriff Freiheit zu etwas Besonderem zu machen. Hauptteil Das Werk besteht aus 6 Strophen und 33 Versen. In diesem Gedicht sind keine Reime vorhanden. In der Aufteilung der Strophen ist keine durchlaufende Struktur zu erkennen, d.h. die erste Strophe hat 9 Verse die zweite, dritte, vierte und letzte 5 und die fünfte hat 4 Verse. Einige Verse bestehen nur aus einem Wort. Enjambements durchziehen das ganze Gedicht. Es gibt kein Refrain und kein festes Metrum. Eine weitere Besonderheit des Gedichtes ist, dass keine Satzzeichen vorhanden sind. Hilde Domin verwendet die Überschrift mit dem lyrischen Ich „Ich will dich“. Die Freiheit, die das Hauptthema des Gedichtes ist, wird personifiziert dargestellt und angesprochen. Besonderen Wert legt sie auf den nicht leichtfertigen Gebrauch des Begriffs, da sie dies mehrmals mit Metaphern untermalt, wie z.B. Vers 17-18 „mit Glassplittern spicken dass man dich schwer auf die Zunge nimmt“. In der ersten Strophe findet eine direkte Anrede der Freiheit statt. Zunächst schreibt die Dichterin, dass sie die Freiheit „aufrauhen“ mit „Schmirgelpapier“ wolle, was die Freiheit wie einen Gegenstand erscheinen lässt. Weiterhin wird in der ersten Strophe das Wort „Modefratz“ schlagartig angewandt. Damit ist gemeint, dass das Wort Freiheit zu einem Modewort für die Gesellschaft geworden ist. Mit der Aussage „du geleckte“ wird der Begriff Freiheit als etwas Leichtes und Einfaches dargestellt. In der zweiten Strophe wird die Freiheit wieder direkt mit „du“ angesprochen. Die Freiheit werde „geleckt mit Zungenspitzen“, d.h. sie ist ein (vor)schnell gesagtes Wort. Es wird so oft gebraucht, dass es irgendwann so hingesagt wird, dass es ganz „rund“ wie eine „Kugel“ wird. Im ersten Vers der dritten Strophe steht eine Ellipse, da die Dichterin „Freiheit Wort“ schreibt anstatt „Freiheit ist das Wort“. Sie will das Wort mit „Glassplittern spicken“, also ihm Stacheln verleihen, damit es sich gegen seinen eigenen unbedachten Gebrauch wehren kann. Nicht jeder soll das Wort einfach so gebrauchen. Weil es etwas so Außergewöhnliches ist, es auszusprechen, soll es „schwer auf die Zunge“ zu nehmen sein. Außerdem ist es „niemandes Ball“, was bedeutet, dass man mit diesem Wort nicht spielen darf. In der vierten Strophe beruft sich die Autorin auf Konfuzius, einen chinesischen Philosophen zur Zeit der Östlichen Zhou-Dynastie. Sie will, dass alle Menschen so weise handeln wie Konfuzius und auch andere Worte „mit Glassplittern spicken“. Diese Worte soll man nicht leichtfertig und unbedacht äußern. In den letzten beiden Strophen verwendet die Autorin einige Zitate von Konfuzius, wo dieser in metaphorischer Einfachheit und Schlichtheit vermittelt, dass komplexe Dinge, wie z.B. ein Staat oder hier auch die Freiheit gemeint, nicht rund sind, sondern „Ecken“ und Kanten haben. Runde Dinge verlaufen unbeschränkt und einfach und so ist die Freiheit nicht. Eigene Meinung Meiner Meinung nach ist das Gedicht von Hilde Domin sehr schwer zu verstehen. Erst nach dem zweiten und dritten Lesen wusste ich, was sie damit sagen will. Ich finde es sehr einleuchtend, wie sie über die Freiheit schreibt. Ihre eigene Meinung und ihre Interpretation von diesem Wort wird sehr lyrisch dargestellt. Weil das Gedicht unregelmäßig aufgebaut ist, hat es die gewisse Verworrenheit, die das Thema sehr gut wiederspiegelt. Außerdem geht ihr Verlangen danach, das Wort „Freiheit“ richtig zu benutzen, so deutlich hervor, dass man spüren kann, was sie meint, wie ernst sie das Wort nimmt. Hinzukommt, weil sie in der Nazi Zeit gelebt hat, dass diese Gefühle im Gedicht ebenfalls zwischen den Zeilen stehen. Das Gedicht ist auch traurig zugleich. Viele Menschen können den Begriff nicht richtig benutzen, sagt Hilde Domin, und damit hat sie auch recht.