Alkoholwerbung - Wer denkt an die Schäden?

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von graci, 15. Mai 2009 .

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  1. 15. Mai 2009
    ZEIT ONLINE 13.5.2009 - 18:09 Uhr [http://www.zeit.de/online/2009/20/alkoholwerbung-contra]

    Von Wenke Husmann
    Das Thema Alkoholwerbung ist komplex. Man sollte aber schlicht die Frage nach ihrem Nutzen stellen. Eine Erwiderung auf David Hugendick

    Es gibt keine einfache Lösung des Problems, dass sich Jugendliche betrinken. Das belegen die zahlreichen Versuche unserer Nachbarländer, die richtige Stellschraube zu finden. So senkte man in Finnland 2004 die Alkoholsteuer drastisch, um vor dem EU-Beitritt Estlands zu verhindern, dass die Jugendlichen sich ihren Alkohol im benachbarten Ausland holten – daheim könne man sie besser kontrollieren, hieß es.

    Inzwischen haben die Finnen ihre Alkoholsteuer Schritt für Schritt wieder heraufgesetzt. Der Alkoholkonsum war nach 2004 drastisch gestiegen. Einen anderen Wert, den man mal rauf- und runterschiebt, ist die Altersgrenze für Alkoholkonsum. In Dänemark können schon 15-Jährige Bier und Wein kaufen, in Ungarn gar 14-Jährige, in Island müssen sie hingegen 20 sein. Allerorts wird rumgeeiert wie nach einem guten Glas Wein.

    Alkohol ist kein singuläres Problem, sondern tief in der Gesellschaft verwurzelt. Darin sind sich alle einig. Vorbilder sind wichtig. Die längste Zeit im Leben Jugendlicher waren das Erwachsene, insbesondere ihre Eltern. Dann sind es zunehmend ihre Freunde. Weniger gefestigte Persönlichkeiten bedienen sich mit Vorbildern auch aus der Werbung. "Lebenswelten" erschafft diese, wie es in der Sprache der Werber heißt. Die sehen aus wie Karibikinseln, an deren Stränden Germany's next Topmodels feiern und die Jungs so cool sind wie das Bier in ihrer Hand. Werbung eben. Glaubt eh keiner.

    Warum investieren alkoholproduzierende Unternehmen dann Millionen in solche Kampagnen? Angeblich durchschaut doch jeder, dass die Bilder Humbug sind und, wie mein Kollege David Hugendick es so hübsch formuliert hat, ein Kater nicht mit Karibikstimmung zu vergleichen ist.

    Weil Werbung funktioniert. Allerdings diffus, komplex, schwer nachweisbar. Selbst der eben veröffentlichten Studie könnte man vorwerfen, dass die Wirkrichtung ja gar nicht eindeutig belegt ist: Es erscheint doch nicht abwegig, dass jemand, der regelmäßig Bierflaschen kauft, sich mit deren Etiketten und Namen besser auskennt und sie dann auch in der Werbung zuverlässiger wiedererkennt als einer, der sie nie kauft.

    Man könnte auch die Frage nach der Werbebeschränkung andersherum stellen. Eben nicht: Was bringt ein Verbot? Sondern: Wem nützt eigentlich lebensweltliche Werbung für Alkohol, die sich an Jugendliche wendet? Selbst wenn sie überhaupt nicht wirkt, so schafft sie doch Arbeitsplätze unter den Werbetreibenden, Kreativen und Kinobetreibern und in den Sendern, die mit ihr Werbeplätze belegen.

    Wiegt das die Schäden auf, die dadurch entstehen, dass sich Jugendliche mehr als zünftig betrinken und das öfter als einmal? Wenn man das kreative Potenzial der Werbung dazu verwendete, Informations- und Aufklärungskampagnen zu gestalten, wären ihre Macher ebenfalls gut beschäftigt. Wenn diese Kampagnen Lebenswelten schaffen, in die sich die Jugendlichen gerne hineinträumen, ohne Suff und Kater – umso besser.

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    ähm für mich ist Alkohol wie jede andere Droge (Nikotin, LSD, MDMA, THC, ...) auch: schädlich, aber auch nützlich (ok, Nikotin ist nur Dreck ohne Nutzen). Bei mir hat Aufklärung am meisten geholfen. Nur leider habe ich immer mehr herausgefunden, wie irrsinnig die Drogengesetze sind. Da sind Substanzen verboten, die nachweislich deutlich weniger Schaden am Körper anrichten können als die legalen Substanzen. Und nebenbei haben sie auch noch mehr Vorteile. Jeder wird an Hasch jetzt denken, das ist richtig, aber sogar MDMA, LSD sind weniger schädlich als Alkohol oder Nikotin.
    Quellen:
    für das Massenvolk: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,607365,00.html
    für Studenten/Doktoranden etc.: http://drugs.homeoffice.gov.uk/publication-search/acmd/mdma-report?view=Binary
     
  2. 15. Mai 2009
    AW: Alkoholwerbung - Wer denkt an die Schäden?

    Nikotin hatt wirkungen auf den körper von dem ein mensch nutzen kann
    aber sonst stimm ich dir voll und ganz zu ...und der aufklärungsunterricht von der polizei ist ja auch die härte ^^ wie sie keine ahnung haben bzw den jugendlichen geziehlt lügen auftischen
    z.B. bei uns war vor 2 jahren in der berufschule ein polizist der uns über cannbis und extasy aufgeklärt hatt ... nach seinem wissenstandt hält die wirkung eines joints 4-5 tage (die man also stoned ist ) und man wird vom einmaligen konsum abhängen . ^^
     
  3. 15. Mai 2009
    AW: Alkoholwerbung - Wer denkt an die Schäden?

    Ich denke, das Problem hat eher mit der Mentalität vieler Jugendlicher zu tun, als mit der Aufklärung.

    Ein Schwank aus meinem Leben:
    Als ich 15 war, hatte ich meine erste größere Alkoholerfahrung, die darin gipfelte, dass ich unter anderem eine halbe Flasche Sangria geext habe. Ne halbe Stunde später hab ich das schon bereut. Ich wurde gestützt von zwei Mädels mehr nach Hause getragen, als dass ich selbst gelaufen bin. Das Fazit, das ich für mich gezogen hab: Alkohol ist vielleicht doch nicht so geil, wie die anderen immer sagen. Voilà, seither hab ich mich nie mehr richtig besoffen, weil ich es a) nicht nötig habe und b) Alkohol in Maßen viel lustiger ist.
    Das finde ich ehrlich gesagt noch in Ordnung. Wie mit einem kleinen Kind, das in eine Kerzenflamme greift und merkt, dass das weh tut. Die Folge ist, dass es nicht mehr in die Flamme greifen wird.

    Um zurückzukommen auf mein Argument mit der Mentalität:
    Ich sehe das Problem darin, dass sich viele Gangs, Cliquen, Ansammlungen darüber identifizieren, wie viel Alkohol sie trinken. Da hat jeder bestimmt dasselbe durchgemacht, wie ich. Aber sie werden in der Gruppe weiter nur dann anerkannt, wenn sie trotz allem weitersaufen, statt sich selbst eine Grenze zu setzen. Dabei merken die sicher ganz genau, wo ihre Grenze liegt, es wird nur nicht aufgehört. So pusht dann jeder den anderen nach oben, bis es halt die ersten Schnapsleichen gibt..

    Dass in Werbung propagiert wird, Alkohol sei unglaublich toll, ist wahr. Aber das ist normal, da sollte selbst ein Jugendlicher durchsteigen. Ich kaufe mir ja auch nicht drei Waschmaschinen von verschiedenen Herstellern, nur weil gerade drei tolle Werbespots gelaufen sind.
     
  4. 15. Mai 2009
    AW: Alkoholwerbung - Wer denkt an die Schäden?

    Ich finde, mittlerweile ist die Sache an sich schlimmer geworden. Als ich damals 15 war, waren wir auch mal los. Irgendwann wars dann halt mal n Schaps zu viel und man war fertig mit der Welt. Ich habe daraus gelernt. Kotzen vom/nach Alkohol ist bei mir sooo selten geworden und wenn ich merk, gleich is vorbei, trink ich halt nix mehr und gut is.
    Viele jüngere denken, sie sind toll, wenn se "Komasaufen" machen. In meinen Augen sind die einfach nur dumm, wenn sie sich damit pfofilieren müssen. An die bleibenden Schäden denkt natürlich keiner. "Man ist ja noch jung also interessiert mich das nich".

    ICh persönlich finde, dass bei Alkoholabgaben einfach ganz strikt kontrolliert werden muss. Wenn dann n älterer Kumpel o.A was kauft, lässt es sich nicht vermeiden, klar.
    Alkohol is nunmal ne Volksdroge aber meiner Ansicht nach weniger schlimm als Rauchen.
     
  5. 16. Mai 2009
    AW: Alkoholwerbung - Wer denkt an die Schäden?

    lol, der nachwuchs mit der einstellung "die jugend von heute..." und "(ich bin besser,) als ich noch jung war, war ich viel braver"... stirbt nie aus, dabei waren wir auch nicht besser, sondern haben eben gelernt. Woraus soll ein 15jähriger denn lernen? er lernt die erwachsenenwelt doch gerade erst kennen. so ein arroganter schwachsinn. ich habe mich auch dumm besoffen -.-
     
  6. 16. Mai 2009
    AW: Alkoholwerbung - Wer denkt an die Schäden?

    was hat das fürn Sin die Jugendlichen Trinken weil es "cool" ist. Was soll das jetzt ausklären die Trinken eh danach weiter. Ist genau das gleiche wie mit der Aufklärung mit dem Sex, die denken sich einfach "scheiss drauf". Genau so ist das mit Kiffen,Rauchen und halt dem Trinken.
     
  7. 16. Mai 2009
    AW: Alkoholwerbung - Wer denkt an die Schäden?

    Finde es unsinnig derartige Texte zu schreiben mit " WEr denkt an die Schäden?", da ich finde das jeder seines eigenes Glückes Schmied ist.
    Ist für mich ganz einfach zu vergleichen.
    Wer sich ein schnelles Auto kauft ist sich der KOnsequenz und Gefahr auch bewusst, wenn nicht lernt er aus seinem Fehler.
    So sehe ich es in der Sache Alkohol auch.
    Entweder man ist "Charakterstark" oder lernt es!
     
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