Obama erklärt Hackern den Krieg

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von DrBloomberg, 29. Mai 2009 .

  1. 29. Mai 2009
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    Obama erklärt Hackern den Krieg

    US-Präsident Barack Obama warnt vor angriffen auf die Computernetzwerke seines Landes und will baldmöglichst einen hohen Beamten für den Cyber-Krieg ernennen.
    Ein «Cyber-Zar» soll helfen: Barack Obama greift beim Datenschutz durch.

    Ein «Cyber-Zar» soll helfen: Barack Obama greift beim Datenschutz durch. (Bild: Keystone)

    Obama hat den aufbau einer Behörde angekündigt, die für die Sicherheit der Computernetzwerke von Regierung und Verwaltung sorgen soll.

    Der «Cyber-Zar»

    Diese aufgabe sei viel zu lange vernachlässigt worden, sagte Obama am Freitag in Washington. In Kürze werde er einen «Cyber-Zar» berufen, der diese Herausforderung annehmen solle. «Cyberspace ist real, und so ist auch die Gefahr, die damit einhergeht», sagte der Präsident.

    Die Bedrohungen aus dem virtuellen Raum stellten mit die grösste wirtschaftliche und militärische Gefahr für die Vereinigten Staaten dar, warnte Obama. Täglich würden Computernetzwerke Land millionenfach ausgeforscht und angegriffen. Der Präsident forderte eine neue Bildungskampagne mit dem Ziel, den Menschen die Herausforderungen und die Gefahren der virtuellen Welt bewusst zu machen. Obama versicherte zugleich der Wirtschaft, dass die Regierung ihr nicht vorschreiben werde, wie sie sich vor den Gefahren des Cyberspace schützen solle.

    Eine Stabsstelle

    Die neue Behörde soll im Weissen Haus angesiedelt sein, und deren Leiter soll dem Nationalen Sicherheitsrat und dem Nationalen Wirtschaftsrat Bericht erstatten.

    Quelle



    Hacker-Soldaten und NSa-agenten sollen unter einheitliche Führung
    US-Präsident Obama: "Der Cyberspace ist ebenso real wie die Risken, die mit ihm entstehen."
     
  2. 29. Mai 2009
    Pentagon will Spezialeinheit für IT-Kriegsführung

    Hacker-Soldaten und NSA-Agenten sollen unter einheitliche Führung

    Das Pentagon arbeitet daran, eine eigene Befehlsstelle für offensive Cyber-Kriegsführung aufzubauen. Soldaten und NSA-Spione sollen dort zusammengefasst werden.

    Das US-Verteidigungsministerium will eine einheitliche Führung für offensive Cyber-Kriegsführung installieren. Die Kapazitäten des Landes für Hackerangriffe und ihre Abwehr sollen ausgebaut und unter militärisches Kommando gestellt werden, berichtet die New York Times unter Berufung auf offizielle Regierungskreise.

    US-Präsident Barack Obama sei der Plan noch nicht formal vorgelegt werden. Es werde aber erwartet, dass Obama in den kommenden Wochen eine entsprechende geheime Anweisung unterzeichnet, so die Zeitung. Es sei eine anerkannte Tatsache, dass die USA über ein stetig wachsendes Arsenal von IT-Waffen für die Kriegsführung im Bereich der Informationstechnik verfüge, so das Blatt weiter.

    Der Präsident wird heute das Konzept veröffentlichen, das festlegt, wie eine neue Abteilung im Weißen Haus künftig die privatwirtschaftlichen und staatlichen Potenziale in der Abwehr von Hackerangriffen aus dem Ausland koordinieren wird. Die neue Instanz wird von dem neu zu benennenden Cyber Czar geführt.

    Offene Fragen

    Noch nicht abschließend geklärt sei, wie das US-Militär im Cyberwar mit der NSA, die weltweit die elektronische Kommunikation überwacht und entschlüsselt, zusammenarbeitet. Der Geheimdienst beansprucht für sich ebenfalls die Führung in dem Bereich.

    Die Regierung von George W. Bush habe zwar mehrere Offensivschläge im US-Militär im Cyberwar angeordnet, aber diese Frage nicht geklärt. Offen sei auch, ob das neue Cyber-Kommando beim US-Militär dem United States Strategic Command (USSTRATCOM) unterstellt wird, das die Atomstreitkräfte aller Bereiche führt und auch für die IT-Kriegsführung der Vereinigten Staaten zuständig ist, oder ob eine unabhängige IT-Kommandoeinheit gebildet wird.

    Obama hat sich bisher nicht öffentlich zur offensiven Cyberkriegsführung geäußert.


    Quelle: http://www.golem.de/0905/67457.html
     
  3. 30. Mai 2009
    AW: Pentagon will Spezialeinheit für IT-Kriegsführung

    Im Krieg, wie auch sonst überall gilt halt: Wissen ist Macht!
    Die Chinesen scheinen ja auch schon weit in der virtuellen Kriegsführung zu sein (angeblich warns ja die Chinesen die Daten über den Joint Strike Fighter kopiert haben), also müssen die Amerikaner schnellstmöglich nachrücken bzw übertrumpfen.
     
  4. 30. Mai 2009
    US-Präsident Obama: "Der Cyberspace ist ebenso real wie die Risken, die mit ihm entst

    US-Präsident Obama: "Der Cyberspace ist ebenso real wie die Risken, die mit ihm entstehen."


    Die Welt befinde sich, so sagte US-Präsident Barack Obama gestern, an einer Schwelle, an der die vernetzte Welt ebenso großen Versprechungen wie Gefahren ausgesetzt sei. Bei allen wichtigen Entscheidungen und Problemen sei der Cyberspace, die digitale Infrastruktur, entscheidend. Sie sei die Grundlage für Wirtschaft, Militär und eine offene und leistungsfähige Regierung.

    Obama sagte in seiner Rede, dass man die Probleme nicht kleinreden könne, weil sie in der virtuellen Welt stattfinden: "Man darf sich nicht täuschen: Diese Welt – der Cyberspace – ist eine Welt, von der wir jeden Tag abhängen. Es geht um unsere Hard- und Software, unsere Computer, Laptops, Handys und BlackBerries, die mit jedem Aspekt unseres Lebens verwoben sind. Daher ist der Cyberspace real, ebenso wie die Risken, die mit ihm entstehen."

    "Horden von Cyberdieben" würden die Netzwerke angreifen, um wichtige Informationen zu stellen. Der Wohlstand der USA hänge von der Internetsicherheit ab. Darauf sei man bislang nicht wirklich vorbereitet gewesen. Auch in kriegerischen Auseinandersetzungen wie im Georgien-Konflikt oder bei Terroranschlägen wie in Mumbai hätten Computernetzwerke und andere Kommunikationstechnologien eine wichtige Rolle gespielt.

    Man sei spät daran, eine umfassende Strategie für den Schutz des Cyberspace umzusetzen, der mittlerweile eine der Grundlagen der gesamten Gesellschaft sei und für Wirtschaft, öffentliche und nationale Sicherheit sowie die gesamte Infrastruktur entscheidende Bedeutung habe. Obama kündigte an, dass nun die Verteidigung der Netzwerke gegenüber Angriffen im Weißen Hause koordiniert werde, aber er sagt auch, dass der Schutz des Cyberspace die Aufgabe von allen sei und dass die Überwachung und Sicherung der Netzwerke durch die US-Regierung nicht bedeute, dass private Netzwerke oder der Internetverkehr überwacht würden. Das Internet solle "offen und frei" bleiben.

    Obama legte zwar den abgeschlossenen Bericht über den Stand der Dinge vor, machte aber nicht deutlich, wie die Anforderungen umgesetzt werden sollten und vor allem auch nicht, wie die miteinander rivalisierenden Ministerien und Geheimdienste wie das Pentagon, die NSA oder das Heimatschutzministerium zusammenarbeiten sollen. Kurz vor Obamas Ankündigung wiesen Pentagon-Mitarbeiter darauf hin, dass ein neues Cyberkommando eingerichtet werden soll (siehe: Pentagon will sich auf Cyberwar vorbereiten). Konflikte zwischen militärischen und zivilen Interessen sowie zwischen Ministerien und Behörden über Zuständigkeiten und Ressourcen sind also absehbar und keineswegs gelöst.

    Obama kündigte an, dass es im Weißen Haus ein Koordinator für die Maßnahmen zum Schutz der Netzwerke zuständig sein werde, ohne jedoch einen Namen zu nennen. Er persönlich werde ihn benennen, erklärte er, um deutlich zu machen, welche Bedeutung das Thema für ihn hat. Der Koordinator - mit einem ebenso "regelmäßigen Zugang" zum Präsidenten wie der Koordinator für nukleare und traditionelle Bedrohungen – soll auch dann zuständig sein, wenn Cyberangriffe von Hackern oder anderen Regierungen ausgehen, womit Probleme mit dem Pentagon und der NSA schon vorgegeben sind. Während Obama, wie erwartet, nicht über offensive Mittel für den Cyberwar sprach, machte er die "Waffen der Massenstörung" (weapons of mass disruption) wie Spyware, Malware, Spoofing, Phishing oder Botnets, gegen die man sich schützen müsse und deren Opfer schon viele Amerikaner geworden seien, zum Thema. Dabei sprach er auch an, dass er während des Wahlkampfs selbst zum Opfer von Angriffen geworden war, als Hacker in die Computer eingedrungen seien. Die persönlichen Daten der Spender seien aber nicht kompromittiert gewesen, versicherte er.

    Der US-Präsident kündigte überdies eine Kampagne an, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Cybersicherheit zu lenken, den "digitalen Alphabetismus" zu fördern und eine "digitale Arbeitskraft für das 21. Jahrhundert" aufzubauen. Daher werde man auch mehr in Mathematik und Wissenschaft investieren. Die Kinder und Schüler müssten nicht nur die vorhandenen Techniken wie Email, SMS, Blogs und Social Networking beherrschen, sie müssten auch an der Spitze dieser Techniken stehen, um den Wohlstand der Nation für die Zukunft zu sichern. Die übliche Rhetorik durfte auch nicht fehlen. So erklärte Obama, dass die Vereinigten Staaten, die das Internet erfunden und eine die Welt verändernde Informationsrevolution ausgelöst hätten, auch im 21. Jahrhundert die Führungsposition einnehmen werden. Dafür werde er einstehen.

    Quelle: heise.de - 30.05.2009
     
  5. Video Script

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