Entwicklungshilfe - gegen Entwicklungshilfe

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von graci, 31. Mai 2009 .

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  1. 31. Mai 2009
    DIE ZEIT, 28.05.2009 Nr. 23 [http://www.zeit.de/2009/23/P-Moyo-Dambisa]

    Kontra Bono

    Von Christine Brinck
    Die Ökonomin und Bankerin Moyo Dambisa hat einen Bestseller gegen Entwicklungshilfe geschrieben. Sie attackiert Rockstars, die sich zu Sprechern Afrikas aufschwingen

    Lange Haare, Pony, sehr schmales Kleid, kniebedeckt, nackte Arme, sehr hohe Absätze: die zierliche, elegante Dambisa Moyo segelt ins Foyer des Carlton Tower in London. Die Frau fällt auf. Und entschuldigt sich artig für ihre kleine Verspätung. Kurz zuvor hat sie erfahren, dass sie von Time zu einem der einhundert einflussreichsten Menschen der Welt gekürt worden ist, seither steht ihr Telefon nicht mehr still. Im Februar kam ihr Buch in London auf den Markt, kurz darauf erschien es in Amerika, und keine acht Wochen später ist sie unter den Top 100 des US-Nachrichtenmagazins. Ihr Spitzname könnte Turbo-Moyo sein.

    Dambisa Moyo, die eine astreine akademische Laufbahn und eine ebenso beeindruckende Karriere als Bankerin hingelegt hat, ist überdies ein Young Global Leader. Das sind die vom World Economic Forum als Hoffnungsträger unter 40 Jahren ernannten Männer und Frauen. Movers and shakers, wie man im Englischen sagt, Menschen, die etwas bewegen und aufmischen.

    Das tut die inzwischen 40-jährige Sambierin reichlich. In ihrem Buch Dead Aid vertritt sie die These, dass der Grund allen Übels in Afrika die Entwicklungshilfe ist. Kaum war es erschienen, da fielen die selbst ernannten Afrika-Kenner aus der internationalen Bruder- und Schwesternschaft der Helfer über sie her und beklagten künftige Malariatote als mögliche Folge ihrer Ideen.

    Dambisa Moyo, eine Babymörderin? Nun, wie es oft ist, hatten die Ankläger das Buch gar nicht oder nur flüchtig gelesen. Sonst hätten sie gewusst, dass Moyo darin sehr genau dargelegt hat, was sie unter Hilfe versteht – und was sie daran stört.

    »Würde sich die Regierung der USA von Amy Winehouse beraten lassen?«

    »Grob gesprochen gibt es drei Typen von Hilfe«, sagt sie. »Humanitäre Hilfe, die bei Katastrophen wie dem Tsunami von 2004 in Asien oder dem Zyklon von 2008 in Myanmar anläuft. Dann gibt es karitative Hilfe, die von karitativen Organisationen an Institutionen oder Personen im jeweiligen Land verteilt wird. Und schließlich gibt es systematische Hilfe – das sind die direkten Zahlungen, die von Regierung zu Regierung, also bilateral, oder durch Institutionen wie die Weltbank, also multilateral, geleistet werden.«

    Während die Ökonomin das Verdienstvolle an der humanitären und karitativen Hilfe durchaus anerkennt, so hält sie sich doch nicht mit Kritik an ihr zurück. Sie werde oft schlecht gemanagt, habe hohe Verwaltungskosten und häufig keinerlei lokalen Bezug. So hatte etwa World Vision neun Monate nach dem Tsunami erst ein Viertel der 100 Millionen Dollar, die gesammelt worden waren, ausgegeben. »Was auch immer die Gründe dafür sind: Bürokratie, institutionelle Ineffizienz oder das Fehlen passender Partnerorganisationen am Ort?« Moyo zuckt die Schultern.

    Ihr missfällt, dass »sich in westlichen Köpfen die irrtümliche Idee festgesetzt hat, dass Hilfe, in welcher Form auch immer, eine gute Sache ist«. Als Beispiel nennt sie einen afrikanischen Moskitonetzhersteller, der infolge gut gemeinter Hilfe seine kleine Manufaktur zumachen muss und 150 Menschen um ein Auskommen bringt, weil an jedem der zehn Mitarbeiter, typisch für Afrika, die Versorgung von zehn bis fünfzehn Menschen hängt. Sind die vom Ausland gestifteten Netze irgendwann hin, gibt es keinen Nachschub – die lokale Fabrik existiert dann ja nicht mehr.

    »Außerdem«, sagte Moyo, und da spricht aus ihr die erfahrene Bankerin, »sind Katastrophenhilfe und karitative Hilfe kleine Fische verglichen mit den Milliarden, die jedes Jahr direkt an die Regierungen armer Länder transferiert werden.« Vor allem mit dieser systematischen Hilfe beschäftigt sich Moyo in ihrem Buch.

    Was die in Afrika aufgewachsene Ökonomin umtreibt, sind die schlimmen Folgen des Gutgemeinten. 50 Jahre nach der Befreiung und nach mehr als zwei Billionen Dollar Entwicklungshilfe steht Afrika schlechter da als je zuvor. Warum, fragt Moyo, quälen sich die Subsaharaländer in einem nimmer enden wollenden Kreislauf von Korruption, Krankheiten, Armut und Abhängigkeit? Gerade wegen all der Hilfe! »Hilfe war und ist weiterhin und durch und durch ein politisches, ökonomisches und humanitäres Desaster für die meisten Entwicklungsländer.«

    Starker Tobak. Dabei ist Moyo nicht die Erste, die das anprangert. Der britische Ökonom Peter Bauer, dem sie ihr Buch gewidmet hat, hat schon in den sechziger Jahren die riesigen Transfers als Fehler bezeichnet. William Easterley und Paul Collier (ihr Lehrer in Harvard und Oxford) ebenso wie der afrikanische Ökonom James Shikwati oder der peruanische Ökonom Hernando de Soto plädieren für ein Ende der Hilfe, weil sie Korruption fördere und Eigeninitiative verhindere.

    Dambisa Moyo allerdings ist die erste afrikanische Frau, die das Thema kundig und kompromisslos angeht. Insofern stellt sie, die bis vor Kurzem bei Goldman Sachs als Global Economist and Strategist gearbeitet hat, für das Publikum eine willkommene Abwechslung dar. Bisher wurde die öffentliche Debatte der Probleme Afrikas wie selbstverständlich von weißen, nichtafrikanischen Männern bestimmt, ob sie nun Ökonomen wie Jeffrey Sachs waren, ein Befürworter von Hilfe und Kritiker von Moyo, oder weiße Rockstars wie Bono oder Bob Geldof.

    Dambisa Moyo erinnert sich an ihren Auftritt beim World Economic Forum, wo sie als einzige schwarzafrikanische Frau zwischen vielen weißen Herren saß, die die Debatte über die wirtschaftlichen Probleme Afrikas an sich gerissen hatten. »Es gibt viele intelligente afrikanische Führer, die auf die globale Bühne gehören, viele reden dort aber nicht. Es gibt afrikanische Politiker, die Verantwortung tragen für die Formulierung und Ausführung von Politik«, sagt sie und klagt: »In endlosen Schlangen stehen die Menschen in Afrika in der Sonne und wählen Präsidenten, die effektiv machtlos sind, weil sich statt ihrer die Geber oder Repräsentanten der sogenannten glamour aid zu Sprechern für einen ganzen Kontinent gemacht haben.« Tony Blair nannte einst Bob Geldof den Mann, den er am meisten bewundert. Und Bono wird zu G8 und anderen Gipfeln eingeladen.

    Moyo findet das absurd. »Wie würden die Engländer sich fühlen, wenn Michael Jackson ihnen erzählen würde, wie sie ihre Wohnungsmarktkrise managen sollen?«, fragt sie. »Wie die amerikanische Regierung, wenn Amy Winehouse anfangen würde, ihr zu erklären, wie man der Kreditklemme entkommt, und die Leute ihr auch noch zuhörten? Sie wären zutiefst verstört. Zu Recht.«

    Moyo provoziert mit ihrem Ruf nach einem Ende der Hilfe, auch um Aufmerksamkeit für ihre Lösungsvorschläge zu heischen. Der erste Teil ihres Arguments ist, dass Hilfe zu leichtes Geld ist. Wenn Regierungen sich dagegen auf dem Kapitalmarkt eindecken müssten, so wären sie gegenüber den Kreditgebern verantwortlich. Und wenn sie zur Finanzierung Steuern erheben würde, dann müssten sie gegenüber ihren Wählern Rechenschaft ablegen. »Hilfe ist wie Öl«, sagt Moyos Lehrer Paul Collier, »sie erlaubt mächtigen Eliten, öffentliche Einnahmen zu veruntreuen.«

    »Kennen Sie irgendjemand, der Mitleid mit den Chinesen hat? Niemand!«

    Moyo nennt vier Alternativen zur Finanzierung der afrikanischen Volkswirtschaften, von denen keine die lästigen Nebeneffekte von Entwicklungshilfe haben. Erstens: Afrikanische Regierungen sollten dem Beispiel der aufstrebenden asiatischen Länder folgen und sich den internationalen Markt für Anleihen erschließen. Zweitens sollten sie die chinesische Politik der milliardenschweren direkten Investitionen in Infrastruktur befördern. Drittens sollten die Regierungen für ehrlichen freien Handel auf dem Agrarsektor kämpfen, die Subventionen in den USA, der EU und Japan müssten gestrichen werden. Jede Kuh in der EU werde ja heute mit mehr Geld subventioniert, als viele Afrikaner pro Tag ausgeben könnten. Viertens müsse es finanzielle Zwischenlösungen geben, insbesondere Kleinkredit-Institute, wie sie in Asien und Lateinamerika Wunder gewirkt haben, und die Regierungen sollten den Emigranten die Geldsendungen in die Heimat erleichtern. Solche Überweisungen machen in manchen Ländern bis zu 40 Prozent der Wirtschaftsleistung aus.

    Dambisa Moyo fordert in ihrem Buch zwar, dass die internationale Hilfe über einen Zeitraum von fünf Jahren auslaufen sollte, sie hat aber diese Zeitspanne inzwischen auf zehn Jahre erweitert. »Es wäre weder praktisch noch realistisch, wenn die Hilfe sofort auf null runtergefahren würde. Auch wäre das vorerst nicht wünschenswert.«

    Moyo versteht genug von den Kapitalmärkten, um zu wissen, dass ein verlässliches Finanzgebaren eines Staates in der Welt honoriert wird. Kredite, die zu Fantasiebedingungen über ungewöhnlich lange Laufzeiten vergeben werden und schließlich nie zurückgezahlt werden, sind in ihren Augen ein schlechter Witz. Südkorea gilt ihr als ein leuchtendes Beispiel von internationaler Entwicklungshilfe, die Erfolgsgeschichte wurde. Auch China, Indien und Botswana haben den Markt als Motor für Wirtschaftswachstum genutzt.

    So etwas muss auch Ruandas Präsident Paul Kagame im Sinn haben. Er ließ Moyo nach Kigali kommen. Dort sprach sie vor 200 einflussreichen Ruandern über ihre Ideen. »Ich erklärte, wie man langfristig Wachstum unabhängig von ausländischer Hilfe erreichen kann, und dann sagt mir ein Gast nach dem anderen: Sie rennen hier offene Türen ein.« Es stellte sich heraus, dass der Präsident sich mit seiner Regierung für eine Woche aufs Land zurückziehen will, um eine Strategie auszuarbeiten, wie sie das Land von Hilfszahlungen entwöhnen können.

    »Das bedeutet ja nicht, dass das Land nicht die Hilfe nutzt und dass alle Hilfsprogramme ineffektiv sind. Viele betonen, dass die Malaria so gut wie ausgerottet ist, weil ein gutes Hilfsprogramm genutzt wurde. Aber der Umstand, dass man dort in die No-Aid-Richtung marschiert, zeigt, dass sie wie ich spüren, dass ein echtes Engagement für den Markt der einzige Weg ist, um dauerhaftes Wachstum zu schaffen und die Armut zu reduzieren.«

    Dass Entwicklungshelfer und ihre Institutionen ihre Kritik nicht gerne hören, das wundert Dambisa Moyo nicht. Immerhin hängen eine halbe Million Arbeitsplätze in dieser merkwürdigen Branche daran. »500.000 Menschen, das ist die halbe Bevölkerung von Swasiland. Und sie sind alle im Hilfe-Business, sieben Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr, Jahrzehnt für Jahrzehnt.« Aber auch diese Menschen müssen sich mit Moyos Frage auseinandersetzen: »Warum ist Afrika nach Billionen Dollar Hilfsgeldern ärmer als je zuvor?« «

    Moyos Argumentation mag ihre Haken haben, aber keiner kommt daran vorbei, dass hier eine junge, bestens ausgebildete Afrikanerin mit Herz und Verstand für die Würde der Selbstbestimmung Afrikas kämpft und unmissverständlich klarmacht, dass Hilfe nicht dafür gedacht ist, dass sich die Menschen im Westen besser fühlen, sondern dass sie der Entwicklung dienen muss.

    Gut möglich, dass Dambisa Moyo beim nächsten World Economic Forum mit Hernando de Soto, James Shikwati, dem kenianischen Korruptionsbeauftragten John Githongo und dem ugandischen Entrepreneur Andrew Rugasira ein Panel zum Thema wirtschaftliche Entwicklung in Afrika bestreitet. Und dass dann die weißen Männer zur Abwechselung einmal zuhören. Und dass sich Bono auf ein Konzert beschränkt.

    Hat Dambisa Moyo denn gar kein Mitleid mit den Armen? Sie schnappt zurück: »In China leben vielleicht 300 Millionen so wie wir, eine Milliarde lebt in bitterer Armut. Kennen Sie irgendjemand, der Mitleid mit den Chinesen hat? Niemand!«

    Und was rät sie den vielen gut meinenden Menschen in Europa, die den Afrikanern wirklich helfen wollen? »Googlen Sie Kiva.org, dort können Sie Entrepreneuren Darlehen geben.«
    Zum Thema

    DIE ZEIT 23/2009: Moyos Welt
    Die Sambierin Dambisa Moyo setzt sich kritisch mit dem Afrika-Engagement von Stars auseinander
    [http://www.zeit.de/2009/23/P-Moyo-Dambisa-box-1]

    ZEIT ONLINE 20/2009: Mia, Madonna und die armen Afrikaner
    Die Liste der weißen Afrika-Freunde, die den Kontinent retten wollen, ist lang. Ein Kommentar.
    [http://www.zeit.de/online/2009/20/farrow-madonna]

    ZEIT ONLINE /2009: Zwischen Elend und Hoffnung
    Afrika, der vergessene Kontinent
    [http://www.zeit.de/themen/international/afrika/index]

    ZEIT ONLINE 48/2008: Wer zahlt?
    Die Krise schadet den Entwicklungsländern. Reduzieren die Industriestaaten ihre Hilfen? Können die Armen mehr Geld aufbringen? Ein Schwerpunkt
    [http://www.zeit.de/themen/wirtschaft/wirtschaftspolitik/entwicklung/index]

    DIE ZEIT 50/2007: Weißer Mann, was nun?
    Die Zweifel am Engagement Prominenter für die Armen der Welt wachsen. Eine Reise mit dem Kölsch-Rocker Wolfgang Niedecken nach Uganda.
    [http://www.zeit.de/2007/50/Uganda-Prominente]


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    um ehrlich zu sein war mir die Entwicklungshife immer so ein bisschen suspekt. Kann es nicht verstehen, dass ein Staat einfach so Geld als "Hilfe" rausschmeisst. Da muss mehr dran hängen, eher so richtung: Gute Beziehung kaufen, Einfluss haben. Von Entwicklung für ein Land keine Spur.
     
  2. 1. Juni 2009
    AW: Entwicklungshilfe - gegen Entwicklungshilfe

    Aus Afrika häufen sich die Stimmen, die Entwicklungshilfe für eine Katastrophe halten.
    Axelle Kabou bspw
    Aber ich denke, das wird dauern ehe die hier im Westen überhaupt erst mal großflächig wahr
    und dann vielleicht auch ernst genommen werden.
    Dafür hängt für Westler einfach zu viel an der Entwicklungshilfe: wirtschaftlich und vor allem ideologisch.

    Weil du hier noch zu weiteren Artikeln verlinkst, bin ich mal so frei und füge zwei weitere hinzu,
    die ich für lesenswert halte:



    Süddeutsche: G-8-Gipfel - Bitte helft uns nicht! - Politik - Süddeutsche.de

    Bitte helft uns nicht!
    Interview: Alex Rühle


    Der Schuldenerlass ist ein Blankoscheck für Diktatoren und er entmündigt Afrika, sagt der ugandische Journalist Andrew Mwenda.

    In Gleneagles verhandeln die G8-Staaten über einen Schuldenerlass für die ärmsten Länder der Welt, die Verdoppelung der Entwicklungshilfe und eine Verbesserung der Handelsbedingungen für die Dritte Welt. Einige Afrikaner halten diese Initiative für eine Katastrophe. Ein Interview mit Andrew Mwenda, 32, der für die Weltbank gearbeitet hat und als Redakteur der ugandischen Tageszeitung Monitor die Entwicklungshilfepolitik seit langem scharf kritisiert.
    {bild-down: http://pix.sueddeutsche.de/politik/889/352721/image_fmabspic_0_5-1120711875.jpg}

    Andrew Mwenda (Foto: privat)

    SZ: Mister Mwenda, Was haben Sie am Samstag Abend gemacht?
    Andrew Mwenda: Ich habe mir zu Hause auf CNN das Live-8-Konzert angeschaut. Robbie Williams war großartig. Aber in Sachen Afrikahilfe war das Ganze erwartungsgemäß eine Katastrophe.

    SZ: 1985, beim ersten Live-Aid-Konzert schrieben die europäischen Medien, die Hungerkatastrophe habe „biblische“ Ausmaße, was ja bedeutet, dass das Schicksal, die Trockenheit und der liebe Gott daran schuld waren, aber nicht die Politik. Haben Sie den Eindruck, dass die Medien seither dazugelernt haben?
    Mwenda: Nein. Unser Problem ist angeblich immer noch eine permanente Hungerkatastrophe. Bob Geldof zeigte ja diesmal einen Film von 1985 über die damalige Dürre in Äthiopien und sagte dazu, der Hunger sei seither um keinen Deut besser geworden. Dann betonte er, dass die „G8-Führer es in der Hand haben, die Geschichte zu ändern“. Die afrikanischen Politiker haben anscheinend nichts mit Afrika zu tun.

    SZ: Tony Blair wird auf dem G8-Gipfel wahrscheinlich verkünden, dass den ärmsten afrikanischen Ländern die Schulden gestrichen werden.
    Mwenda: Blair begeht einen der größten Fehler seines Lebens. Er gibt den afrikanischen Diktatoren einen Blankoscheck. Die können jetzt ausleihen, wie sie lustig sind, und das Geld verprassen, und am Ende wird ihnen dann vergeben wie einem Schwererziehbaren.

    SZ: Wenn Sie eingeladen wären zum G8-Treffen, was würden Sie Blair und seinen Kollegen raten?
    Mwenda: Stellt alle finanzielle Hilfe ein. Sorgt dafür, dass alle Länder ihre Schulden auf Heller und Pfennig zahlen. Und ignoriert Afrika. Alle Hilfe verschleiert nur die Inkompetenz unserer Despoten.

    SZ: Würde Afrika ohne eine Art Marshallplan nicht erst recht kollabieren?
    Mwenda: Marshallplan! Wenn ich das schon höre. Der Marshallplan machte seinerzeit zwei Prozent des Bruttoinlandproduktes von Deutschland aus. Die Länder südlich der Sahara erhalten im Durchschnitt 13 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts. Das ist der größte Geldtransfer in der Geschichte. Unser Staatshaushalt wird zu 50 Prozent vom Ausland finanziert.

    SZ: Wenn man diesen Hypermarshallplan also aussetzte, würde dann nicht alles kollabieren?
    Mwenda: Einige Länder würden kollabieren oder im Bürgerkrieg versinken aber einige würden am Ende mit kompetenten Regierungen dastehen. Mit eurer Hilfe wird Afrika nie aus dem Morast herauskommen.

    SZ: Sie sprechen von „den“ afrikanischen Ländern. Gibt es Länder, die Ihrer Meinung nach vernünftig wirtschaften?
    Mwenda: Botswana und Mauritius haushalten sehr maßvoll. Wenn sie Schulden machen, zahlen sie sie sofort zurück.

    SZ: Was ist mit Uganda? Die Weltbank bejubelt Ihr Heimatland doch als „Erfolgsstory Afrikas“?
    Mwenda: 2000 hatte Uganda drei Milliarden Dollar Schulden. Zwei Milliarden wurden uns damals erlassen. Uganda hat zur Feier des Tages gleich mal ordentlich Geld geliehen und einen Präsidentenjet gekauft. Und 200 Millionen wurden an die politische Patronage verteilt, wir haben schließlich 68 Minister und 73 Präsidentenberater. Heute hat Uganda fünf Milliarden Schulden.

    » Die afrikanischen Regierungen haben eine Bettlermentalität entwickelt: Bei jedem Problem schauen sie mitleidheischend die Geberländer an. «
    Andrew Mwenda

    SZ: Aber Uganda hat doch eine halbwegs florierende Wirtschaft.
    Mwenda: Ja. Eigentlich bräuchten wir gar keine Hilfe, wir verfügen theoretisch über genug eigene Mittel. Aber unsere Steuerbehörden treiben nur 57 Prozent der Steuern ein. Wir haben eine miserable Infrastruktur und korrupte Beamte. Und die Reichen und Mächtigen zahlen natürlich nichts. Die Regierung hat keinerlei Interesse daran, dieses System zu ändern, Uncle Sam zahlt schließlich die Rechnung. Erst wenn die Regierung merken würde, dass sie für Einkünfte auf die eigene Bevölkerung angewiesen ist, müsste sie endlich auf diejenigen Leute hören, die Kapital erzeugen und sie fragen: Was muss der Staat euch liefern, damit eure Firmen prosperieren? Das wäre ein Schritt in Richtung Demokratie.

    SZ: Gaddafi provozierte auf dem Gipfeltreffen der Afrikanischen Union viele seiner Kollegen, als er sagte, die afrikanischen Staaten sollten endlich aufhören, sich „wie Bettler“ zu benehmen.
    Mwenda: Stimmt. Die afrikanischen Regierungen haben eine Bettlermentalität entwickelt: Bei jedem Problem schauen sie mitleidheischend die Geberländer an. Aber haben Sie je einen Bettler gesehen, der durch milde Gaben reich geworden wäre? Afrika bekommt seit 40 Jahren Hilfe aus dem Ausland. Die Afrikaner sind in dieser Zeit nur ärmer geworden.

    SZ: Das klingt, als sollten die Deutschen Heidemarie Wieczorek-Zeul bitten, das Entwicklungsministerium zu schließen.
    Mwenda: Die wäre schön blöd, sie hat schließlich Tausende von Angestellten. Für euch ist Afrika ein wunderbarer Markt. Die Hilfsindustrie setzt im Jahr 60 Milliarden Dollar um. Zigtausende Europäer und Amerikaner werden davon bezahlt. Die sind alle daran interessiert, dass das extravagante und verrückte System bestehen bleibt. Als die Briten Uganda 1962 verlassen haben, gab es 70 Verwaltungsbeamte. Heute arbeiten hier mehr als 5000 Hilfsexperten. Man könnte fast meinen, dass wir als Kolonie unabhängiger waren als heute. (lacht)

    SZ: Der senegalesische Musiker Baaba Maal warf den Live-8-Veranstaltern Kolonialismus vor, weil afrikanische Sänger übergangen worden seien.
    Mwenda: Was das Konzert angeht, ist da was dran. Aber für die politische Diskussion gilt, dass das Problem nicht ein selbstherrlich koloniales Gebaren ist, sondern gerade umgekehrt ein naiv verklemmtes Schuldgefühl der Europäer: Oh Mist, wir haben Afrika kolonialisiert, schaut euch an, wie es da unten aussieht. Lasst uns schnell Geld schicken, um unser Gewissen zu erleichtern.

    SZ: Viele Nicht-Regierungsorganisationen werfen den G8-Staaten vor, sie manipulierten den Weltmarkt so, dass Afrikaner eben keine Chance haben.
    Mwenda: Afrikas Problem besteht nicht darin, dass wir so viel zu exportieren haben, nur leider keinen Markt dafür. Unser Problem ist: Wir haben nichts zu verkaufen. Wir produzieren nichts. Oder jedenfalls viel zu wenig. Es ist eine Lüge zu behaupten, dass wir keine Chance auf dem europäischen Markt bekommen. Wir haben ja schon lauter Sonderkonditionen. Uganda dürfte fast unbegrenzt Zucker nach Europa exportieren. Wir haben aber gerade mal drei Zuckerraffinerien. Wir können nicht mal die Inlandsnachfrage befriedigen, geschweige denn ein lausiges Kilo nach Europa schicken. Es gibt diesen Vertrag namens EBA, everything but arms: Afrikanische Regierungen dürfen alles außer Waffen zollfrei auf den europäischen Markt exportieren. Und? Wie viele Länder arbeiten sich durch diese Exportvergünstigungen aus dem eigenen Elend? Kein einziges. Warum also redet ihr im Westen über bessere Zugänge zum Weltmarkt? Wenn wir es nicht geschafft haben unter den bisherigen Möglichkeiten, welches Wunder erwartet ihr also nach dem morgigen Beschluss?

    SZ: Sind Sie eigentlich in Gefahr?
    Mwenda: Kann sein. Ich mache meine Arbeit. Wenn eines Tages etwas passieren sollte, bin ich darauf vorbereitet.




    SpiegelOnline Hungerkrise: Wie Entwicklungshelfer den Tod nach Afrika bringen - SPIEGEL ONLINE

    HUNGERKRISE

    Wie Entwicklungshelfer den Tod nach Afrika bringen

    Ein Kommentar von Thilo Thielke

    In Afrika müsste niemand hungern. Der Hunger dort ist ein Machwerk skrupelloser Herrscher - und ihrer Freunde im Westen. Paradoxerweise sind es Entwicklungshilfeminister, die sich dem Fortschritt in den Weg stellen.


    Folgt man der Logik des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen, dann ist das ostafrikanische Kenia mit seinen rund 32 Millionen Einwohnern ein einziges Hungerkatastrophengebiet. In dem beliebten Reiseland, berühmt für Nationalparks wie Tsavo, Samburu oder Meru, verteilen die Uno-Leute nämlich jedes Jahr mehr Lebensmittel als im Südsudan - das jahrzehntelang von Bürgerkriegen verheert wurde. Stirbt Kenia nun also den Hungertod?


    Wenn es so wäre, würde es Afrikas Aussichten, sich jemals selbst ernähren zu können, recht düster erscheinen lassen. Ein Blick auf die Landkarte zeigt nämlich, dass Kenia am Victoriasee liegt. Der Victoriasee, von seinem britischen "Entdecker" John Hanning Speke weiland nach dessen Queen benannt, ist eigentlich wie ein Meer - trotz seines stetig sinkenden Wasserpegels. Dieses Binnenmeer verbindet Tansania und Uganda mit Kenia. Es ist ungefähr 68.000 Quadratkilometer groß und damit der größte See Afrikas. Und: Er ist voller Süßwasser.

    In Kenia stellt sich also - ähnlich übrigens wie in Malawi, aus dem ebenfalls regelmäßig von Hungersnöten berichtet wird - die Frage: Kann man eigentlich neben einem solch gigantischen Süßwasserreservoir verhungern?

    Natürlich ist Kenia groß. Es verfügt über Savannen, Hochland, Trockenzonen im Norden, Gebirge und feuchtschwüle Gegenden wie die 480 Kilometer lange Ostküste am Indischen Ozean oder den Kakamega-Regenwald im Westen - wo geradezu Treibhausklima herrscht. Wenn man es nur halbwegs geschickt anstellt, dürfte in so einem Land niemand verhungern - und zwar auch ohne die Hilfe der Philanthropen von der Weltgemeinschaft.

    Was im Westen dieses gesegneten Landes an Überschüssen produziert wird, müsste einfach in den Norden geliefert und dort verkauft werden. Was den Landwirten einen Anreiz verschaffen würde, mehr zu produzieren. Wenn sie mehr verdienen, zahlen sie auch mehr Steuern. Der Staat nimmt mehr ein und kann in den Ausbau der desaströsen Infrastruktur stecken.

    Wie ist das aber nun in Afrika?

    Natürlich würde der afrikanische Staat das eingenommene Geld nur äußerst ungern in den Ausbau des Straßennetzes stecken. Gerade erst hat der kenianische Finanzminister Amos Kimunya verkündet, er müsse dringend an der Infrastruktur sparen, weil er sonst das Kabinett nicht bezahlen kann. Kenia hat jetzt 94 Minister und Hilfsminister. Jeder verdient mehr als 20.000 Dollar im Monat und benötigt dazu noch einen eigenen Hofstaat. Im kenianischen Haushalt klafft aus diesem Grund ein Riesenloch von rund 300 Millionen Dollar. Demnächst werden die Kenianer deshalb erklären, die reiche Welt müsse diese Rechnung bezahlen. Andernfalls verhungerten die Kenianer, und der - unter anderem erst durch die Schaffung dieses voluminösen Kabinetts - mühsam erkämpfte Frieden sei in Gefahr.

    Die Straßen sind also katastrophal, und sie bleiben es für eine Weile, weswegen der Mais aus dem Westen Tage oder Wochen benötigen würde, um in den Norden des Landes zu gelangen. Aber was soll er da auch? Herrschte im Norden des Landes ein Engpass, war bisher meist schon das World Food Program da und hat kostenlos Lebensmittel verteilt. Dafür werden die Mitarbeiter bezahlt: dass sie Hunger bekämpfen. Und deshalb schreiben sie in der Regel Berichte, in denen die Lage in Afrika dramatisch geschildert wird und die meistens mit Appellen enden, dass mehr Lebensmittel gespendet werden müssten.

    Die Entwicklungshelfer, deren Berichte unser Afrikabild maßgeblich prägen, tun das gewissermaßen aus einem Selbsterhaltungstrieb, von dem sie glauben, er sei bei den Afrikanern nicht vorhanden. Die würden ohne Hilfe alle verhungern, sagen die Helfer. Die Helfer würden ohne Hilfe allerdings alle arbeitslos.

    Und wenn die Hilfe da ist? Leiden erst einmal die Händler, denn die Lebensmittelpreise fallen ins Bodenlose. Vorratslager anzulegen, lohnt bei der gegenwärtigen Praxis also nicht. Außerdem leiden die Landwirte, denn ihre Ernte wird wertlos. Besser beraten ist folglich, wer sich in der Nähe der Helfer tummelt. Dort gibt es alles umsonst, und arbeiten muss man auch nicht.

    Die Helfer zieht es in die Trockengebiete: dorthin, wo die Bedürftigen sind, wo die Hilfe dringend benötigt wird. Normalerweise hungern in solchen Gegenden nicht viele Menschen, da sie dünn besiedelt sind. Hungersnöte in der Sahara sind vergleichsweise unbedeutend. Aber in Nordkenia, überhaupt in den Randgebieten der Wüsten wie dem Sahel, kommen sie natürlich vor. Darum graben die Helfer dort Brunnen, damit die Menschen sauberes Trinkwasser erhalten.

    Um so einen Brunnen kommt es aber bald zu einem regelrechten Gedränge. Immer mehr Viehhirten ziehen zu den Brunnen, Nomaden mit ihren Herden. Diese Herden, besonders die Ziegen, fressen schnell alles kahl. Wo früher allenfalls ab und zu jemand vorbeikam, entsteht schnell ein staubiges Dorf, dann eine kleine Stadt. Immer mehr Helfer sind nun vonnöten, die Menschen zu ernähren, die sich um den Brunnen und um die Verteilstationen angesiedelt haben. Bald schon geht nichts mehr ohne Hilfe. Die Gegend ist hoffnungslos überbevölkert. Und ein Ausweg aus dem Dilemma scheint nicht in Sicht.

    Entwicklungshilfe ist Planwirtschaft - ohne Plan

    Entwicklungshilfe ist Planwirtschaft, wenn auch eine ohne Konzept. Dass Ernährungsengpässe planwirtschaftlich beseitigt werden könnten, ist ein Gedanke, der bereits in der Sowjetunion, Nordkorea und Kuba unglücklich gescheitert ist. Die Afrikaner können einem manchmal leid tun, dass sie weiter als Versuchskaninchen herhalten müssen.

    Die Philanthropen hätten jeden Sinn für Menschlichkeit verloren, unkte Oscar Wilde einmal. Es scheint, als habe er wieder einmal recht behalten.

    Aber die Afrikaner sind ja selber schuld, sie müssten die Hilfe ja nicht annehmen, könnte man jetzt einwenden. Doch diese Argumentation ist perfide. Die meisten afrikanischen Staaten sind bitterarm. Das Bruttoinlandsprodukt Mexikos ist zum Beispiel 50-mal so groß wie das des ölreichen Sudan. Natürlich lehnen die wenigsten afrikanischen Staatschefs die ihnen so großzügig angebotene Spende ab. Mit dem Geld lassen sich schließlich Fußballstadien bauen oder schöne Boulevards, durch die das Militär später zum Jahrestag der Machtergreifung paradieren kann. Man kann damit Limousinen kaufen und Reisen unternehmen, um auf Uno-Konferenzen mit anderen Staatschefs und Entwicklungshilfeministern die Hungerprobleme der Welt zu wälzen.

    Dass in Afrika gehungert wird, liegt vor allem daran, dass sich der kommerzielle Anbau von Lebensmitteln und der Handel damit nicht lohnen. Entweder ruiniert die Entwicklungshilfe die Preise, oder ruchlose wie korrupte Führer bestehlen das Volk. In kaum einem afrikanischen Land ist zudem privater Grundbesitz gestattet, alles gehört dem Stamm oder dem Staat.

    Wo kommerzielle Landwirtschaft funktionierte, wie in Simbabwe, Südafrika oder Namibia, wird sie hingegen durch die Vertreibung der weißen Siedler zerstört. Die namibische Landreform wird dabei ironischerweise sogar mit deutschen Steuergeldern finanziert. Bald werden auch diese Länder am Tropf des Rests der Welt hängen.

    Wo Hunger herrscht, sind skrupellose Politiker schuld

    Es ist also eine Mär, dass in Afrika gehungert werden müsste. Der größte Teil Afrikas ist dünn besiedelt. Viele Länder verfügen über ein Klima, in dem alles gedeiht. Lange glaubte man etwa, die größten Hungerprobleme würden irgendwann in dichtbesiedelten asiatischen Ländern wie China und Indien auftauchen. Doch zwischenzeitlich produzierten gerade diese Staaten sogar Überschüsse. Im ebenfalls sehr dicht besiedelten Europa wurden ähnliche Erfahrungen gemacht, hier arbeiten nur noch rund drei Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft - und dennoch können massenhaft Überschüsse produziert werden.

    Wo wirklich Hunger herrscht, sind skrupellose Führer schuld, die ihre Völker ausbeuten und darben lassen oder in Kriege hetzen. Der Sozialist Mengistu Haile Mariam von Äthiopien war so jemand oder sein Kollege Robert Mugabe in Simbabwe, bei dem er dann auch konsequenterweise untergekrochen ist. So ist es heute im Sudan oder in Somalia oder im Tschad oder bei den Steinzeitkommunisten in Eritrea.

    Dem Rest des Kontinents aber wäre mehr geholfen, wenn man den Selbstheilungskräften Afrikas vertrauen würde, anstatt ständig die Dosis einer schädlichen Medizin zu erhöhen. Eine Reihe afrikanischer Intellektueller fordert, man solle Afrika endlich in Ruhe lassen, die Afrikaner seien schließlich nicht suizidal veranlagt. Handel würde die Probleme besser lösen als Hilfe. Auch müsse Grund und Boden endlich privatisiert werden, und die Alimentierung von Diktatoren müsse ein Ende finden.

    Sie sehen das Heil im Gegenteil von Entwicklungshilfe - und das wäre mal einen Versuch wert.
     
  3. 2. Juni 2009
    AW: Entwicklungshilfe - gegen Entwicklungshilfe


    Also Entwicklungshilfe wird aus zweierlei Gründen betrieben. Einerseits hat das einen Geschichtlichen Grund. Der "weiße" Mann fühlt sich noch verpflichtet, seine emaligen Kollonien zu untersützen etc. Es sieht halt auf der int. politischen Ebene gut aus, wenn man es macht.
    Der andere Grund ist Wirtschaftlich. Sonderwirtschaftszonen etc. werden genehrt von billigen Arbeitern... . Damit man dadurch keinen Einfluss verliehrt und sich mögliche Bodenschätze zu sichern, wird Entwicklungshilfe geschaffen.

    Nun ist die Frage: Autozentrierte Entwicklung (Dependenztheorie) oder Modernisierungstheorie... was bringts?
     
  4. 2. Juni 2009
    AW: Entwicklungshilfe - gegen Entwicklungshilfe

    Dass die Hilfegelder in vollig sinnlose Gegenstände wie zB Goldstatuen investiert werden, ist keine Neuigkeit. Fast immer stecken da die Anführer dahinter. Politik ist in Afrika nur ein Mittel, um Wohlstand zu erreichen und diesen an die eigene Familie weiterzugeben.

    Entwicklungshilfe hat eine sehr lange Geschichte und fast alle bisher angewendeten Ideen scheiterten und verschlechterten die Lage. Nun ist Afrika noch stärker abhängig von den Industriestaaten als je zuvor. Hilfe kann nur noch durch "Hilfe zur Selbshilfe" erreicht werden (meiner Meinung nach) und nicht durch unsinniges Geldgepumpe. Es müssen Infrastrukturen aufgebaut werden und die Menschen müssen aufgeklärt werden, sonst sieht die Zukunft noch düsterer aus als sie es jetzt schon ist.
    Der Bevolkerungswachstum spielt hier die größte Rolle. Es kommen immer mehr Menschen hinzu; das heisst es muss mehr Nahrung zur Verfügung stehen. Das muss aufhören, denn mit der Bevölkerung wächst auch das Elend.
     
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