Der stärkste Exporteinbruch in der Geschichte

Fedja · 9. Juni 2009

Deutsche Exporte brechen erneut drastisch ein

....es ist der stärkste Einbruch der Exporte in der gesamten Nachkriegszeit.

Wiesbaden/Berlin (dpa) - Der stärkste Exporteinbruch in der Geschichte der Bundesrepublik hat der kriselnden deutschen Wirtschaft im April einen weiteren Dämpfer verpasst.

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Deutliche Lücken zwischen den Reihen von Containern: Deutsche Firmen verkaufen weniger Waren.

Heimische Unternehmen verkauften Waren im Wert von 63,8 Milliarden Euro ins Ausland und damit 28,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Nach einer Stabilisierung im März - in dem Monat hatte es das erste Umsatzplus seit einem halben Jahr gegeben - setzte sich damit der Abschwung für den langjährigen Exportweltmeister Deutschland fort.

Doch der Grund für den dramatischen Wert ist nicht allein die weltweite Wirtschaftskrise, wie ein Statistiker der Wiesbadener Behörde erläuterte. Die Zahl erkläre sich auch durch den starken Vergleichswert: Der April 2008 war mit Exporten im Gesamtwert von 89,5 Milliarden Euro der stärkste Monat seit Beginn der Statistik im Jahr 1950. Ökonomen verwiesen zudem darauf, dass der April 2009 wegen der Osterfeiertage zwei Arbeitstage weniger als der Vorjahresmonat hatte, weil 2008 Ostern im März lag.

Nach Einschätzung des Branchenverbandes BGA mehren sich zudem «erste zarte Anzeichen, dass die Talsohle erreicht sein könnte», wie Verbandspräsident Anton F. Börner in Berlin mit Verweis auf leicht gestiegene Auftragseingänge erklärte. «Auch wenn in den nächsten Monaten mit weiterhin schwachen Ergebnissen im Außenhandel zu rechnen ist, könnten sich die ersten Aufwärtssignale zum Jahresende verstetigen.» Für die zweite Jahreshälfte hofft der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) auch auf Impulse durch die weltweiten Konjunkturprogramme.

Im April 2009 schrumpften nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes auch die Einfuhren deutlich: Sie verringerten sich im Jahresvergleich um 22,9 Prozent auf 54,4 Milliarden Euro. Der Überschuss in der Handelsbilanz - der Saldo von Importen und Exporten - verringerte sich entsprechend: Er ging von 11,3 Milliarden Euro im März auf 9,4 Milliarden Euro im April zurück. Auf Jahressicht war der Rückgang noch kräftiger: Im April 2008 hatte der Handelsbilanzüberschuss noch bei 19,0 Milliarden Euro gelegen.

Diese Entwicklung könnte sich, so erklären Volkswirte, aber sogar positiv für die deutsche Wirtschaft auswirken: Wegen des derzeit noch kräftigeren Rückgangs der Importe zeichne sich ein Außenbeitrag ab, der deutlich weniger negativ ist als im ersten Quartal 2009. «Blieben Exporte und Importe im Mai und Juni konstant, dürfte der Außenbeitrag im zweiten Quartal das Wachstum nicht mehr bremsen», erklärten die Ökonomen der Commerzbank.

In den ersten drei Monaten 2009 war der Einbruch der Exporte die Hauptursache für den Absturz der deutschen Wirtschaft mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um real 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal: Weil die Exporte stärker zurückgegangen waren als die Importe, fiel der lange Zeit als Konjunkturlokomotive wirkende Außenhandel nicht nur als Stütze für die deutsche Wirtschaft aus, sondern drückte sogar die Wirtschaftsleistung.

Im Vergleich zum März 2009 nahmen die Ausfuhren im April kalender- und saisonbereinigt um 4,8 Prozent und die Einfuhren um 5,8 Prozent ab. Insgesamt verteilte sich das Minus gleichermaßen auf alle wichtigen Handelspartner Deutschlands: In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) wurden im April Waren im Gesamtwert von 40,5 Milliarden Euro versandt - ein Minus von 29,9 Prozent zum Vorjahresmonat. Bezogen wurden aus EU-Staaten Waren für 35,6 Milliarden Euro - ein Rückgang um 22,3 Prozent. In Länder außerhalb der EU wurden im April 2009 Waren im Wert von 23,4 Milliarden Euro exportiert und damit 26,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Importiert wurden aus diesen sogenannten Drittländern Waren für 18,8 Milliarden Euro, was einen Rückgang von 23,8 Prozent bedeutete.

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Quelle: dpa-info.com GmbH

Rekordrückgang: Exporte brechen um fast 30 Prozent ein - SPIEGEL ONLINE

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enteka · 9. Juni 2009

AW: Der stärkste Exporteinbruch in der Geschichte

Joah, schön.
Die Diskussionsgrundlage fehlt zwar, aber ich geb trotzdem meinen Senf dazu ab:

Halte es für völlig normal bei einer so weit um sich greifenden Krise, dass halt alle Zahlen zurückgehen. Das wird sich auch wieder steigern. Wenn das sowieso, wie es im Artikel angedeutet wird, tatsächlich gut für den Wiederaufschwung ist, dann könnte man sich ja sogar darüber freuen. ^^

Jim Panse · 9. Juni 2009

AW: Der stärkste Exporteinbruch in der Geschichte

@ Threadstarter: Danke für die Info, aber ne eigene Meinung ist immer ausschlaggebend für eine weitere Diskussion!

@ Topic:

Nichts neues im Westen...

Dämpfer für deutschen Außenhandel: Exportzahlen schockieren Volkswirte - Konjunktur - Politik - Handelsblatt

Schon 2008 hat unser Export immer mehr runtergefahren. Allein der Krise die Schuld zu geben mag vllt. überzogen sein, allerdings liegt hier sicherlich der Hauptgrund. Man lebt halt immer mit einem gewissen Risiko wenn die Volkswirtschaftliche Stärke im Export liegt... Geht es dem Ausland schlecht, wird es dem eigenen Exportriesen auch irgendwann an den Kragen gehn...

Aber wie sich das ganze weiter entwickeln wird... Demnächst in ihrem Kino...

Na Logo... Man denke an die 50er und das "Wirtschaftswunder". Ist eine Wirtschaft total am Boden durch Wirtschaftskrise, Krieg, Hunger etc. pp., fällt der Aufschwung natürlich deutlich leichter, als in einer weitentwickelten Wirtschaft, in der bereits ein sehr hoher Lebensstandard erreicht ist.

Znow · 9. Juni 2009

AW: Der stärkste Exporteinbruch in der Geschichte

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