Intel bestätigt kommende Prozessornamen: Core i5, Core i3

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von ChaZe, 18. Juni 2009 .

  1. 18. Juni 2009
    Intel bestätigt kommende Prozessornamen: Core i5, Core i3

    Nun ist es offiziell: Der im September erwartete Quad-Core-Prozessor für die dann ebenfalls erscheinenden LGA1156-Mainboards mit Serie-5-Chipsätzen soll Core i5 heißen – oder auch Core i7. Diese überraschende und auch zunächst verwirrende Namensgebung hängt mit einer neuen Systematik in der Intel'schen Produktbenennung zusammen.

    Künftig will Intel mit den offiziellen Produktnamen mehr über den Funktionsumfang und die Leistungsfähigkeit aussagen als über den internen Aufbau. Das ist zwar verwirrend für technisch Interessierte, die versuchen, die Leistungsfähigkeit eines bestimmten Prozessors anhand seiner Taktfrequenz, seines Funktions- und Cache-Umfangs und seiner Zugehörigkeit zu einer bestimmten Chip-Familie einzuschätzen. Allerdings werden mindestens 90 Prozent aller x86-Prozessoren in Komplettrechnern und Notebooks verkauft, wobei sich wohl eine überwältigende Mehrheit der Käufer kaum für technische Spitzfindigkeiten interessiert, sondern mit konkreten Angaben zu Preis und Ausstattung sowie einer eher groben Einstufung der CPU-Performance zufrieden ist. Darauf zielt offenbar das neue Namensschema bei Intel sowie das Bewertungssystem mit einem bis fünf Sternen. Außerdem gibt es neue Prozessorlogos.

    Im vergangenen November hat Intel mit dem unter dem Codenamen Bloomfield entwickelten Core i7 der Unterfamilie 900 (also Core i7-920, -940, -950, -965 Extreme Edition, -975 Extreme Edition) die erste Inkarnation der Nehalem-Prozessorfamilie mit eingebautem Speicher-Controller eingeführt. Der Core i7 im LGA1366-Gehäuse ist für High-End-Desktop-PCs und Single-Socket-Workstations mit mehreren PEG-Grafikkarten sowie drei Speicherkanälen für bis zu 24 GByte RAM gedacht. Der Prozessor hat vier physische Kerne, die jeweils Hyper-Threading unterstützen, präsentiert dem Betriebssystem also acht logische CPU-Kerne. Per Turbo Boost kann sich der Prozessor selbst übertakten und seine TDP von 130 Watt voll ausreizen, was insbesondere dann (leichte) Vorteile bringt, wenn einzelne Applikationen nur wenige Kerne nutzen können, die dann mit höherer Taktfrequenz laufen.

    Der im September erwartete – von Intel aber offiziell nur für das "zweite Halbjahr" angekündigte – Lynnfield ist ebenfalls ein Quad-Core mit Nehalem-Innenleben, hat aber nur zwei Speicherkanäle, kein QPI-Interface und passt deshalb in die Fassung LGA1156 sowie auf Mainboards mit den Single-Chip-Chipsätzen der Serie 5 (Ibex Peak: P57, P55, H57, H55, Q57 etcetera). Die LGA1156-Prozessoren binden zwei Speicherkanäle mit maximal wohl 16 GByte DDR3-SDRAM an sowie höchstens zwei PCIe-x8-Steckplätze (oder einen PCIe-x16-Slot). LGA1156-Mainboards lassen sich billiger fertigen als LGA1366-Boards. Wie erste im Web aufgetauchte Benchmarks bestätigen, laufen viele Applikationen, die nicht extrem von hoher RAM-Datentransferrate profitieren, auf einem Lynnfield fast ebenso schnell wie auf einem Bloomfield mit derselben Taktfrequenz – wenn diese beiden CPU-Versionen auch dieselben Zusatzfunktionen wie Hyper-Threading und Turbo Boost beherrschen. Deshalb will Intel die "voll ausgestatteten" Lynnfields ebenfalls Core i7 nennen, billigere und im Funktionsumfang beschnittene Prozessoren hingegen Core i5. Der Clarksfield-Vierkern für Notebooks soll Core i7 heißen.

    Welche Prozessoren zur Core i3-Familie zählen, hat Intel noch nicht verraten, aber vermutlich sind es die für Anfang 2010 erwarteten Clarkdale-Doppelkerne mit integriertem Grafikkern. Ob der für 2010 angekündigte 32-nm-Hexa-Core Gulftown im LGA1366-Gehäuse ebenfalls noch zur Core-i7-Familie gehören wird oder eine eigene Serie begründet (beispielsweise Core i9), ist ebenfalls unklar. Denkbar ist überdies, dass Intel über ein zusätzliches Nummernschema die einzelnen Prozessorklassen differenziert: So könnte ein Core i7 mit Lynnfield-Innenleben im LGA1156-Gehäuse beispielsweise Core i7-850 heißen, womit er sich von einem Core i7-950 für die LGA1366-Fassung unterschiede. Eine ähnliche Logik steckt hiner den Produktnamen neuer AMD-Prozessoren.

    Trotz dieser neuen Informationen sind noch zahlreiche Fragen zur kommenden Intel-Prozessorenfamilie offen. Bisher ist beispielsweise unklar, wann es auch Vertreter billigerer CPU-Familien wie Celeron und Pentium mit eingebautem Speichercontroller geben wird. Diese Prozessoren lassen sich wohl noch eine ganze Weile lang ausschließlich auf LGA775-Mainboards einsetzen, sodass Intel 2010 drei unterschiedliche CPU-Fassungen für Desktop-Rechner und zwei unterschiedliche für Notebooks pflegen wird. Hinzu kommt noch die Atom-Familie für den Billigst-Markt; die Atoms sind allerdings stets fest mit dem jeweiligen Mainboard verlötet, nutzen also keine Fassung. Bei LGA1366-Mainboards wiederum nutzt Intel die eigentlich für Dual-Socket-Server und -Workstations entwickelte Xeon-Fassung (und auch den Chipsatz) für Single-Socket-Boards.

    In gewissem Sinne ist die Prozessorfassungsverwirrung eine Folge der wachsenden Integration von Funktionsblöcken, insbesondere von CPU-Kernen, Speichercontroller, PCI Express Root Complex und GPU in einem Chip-Gehäuse: Um bei dieser Funktionsfülle noch Produkte für verschiedene Märkte differenzieren zu können, müssen Grenzen bei der Auslegung der CPU-Fassungen gezogen werden. Fassungen mit hoher Pin-Anzahl sitzen üblicherweise auch auf Mainboards mit mehr als vier Verdrahtungslagen und komplizierterer Leitungsführung, die sowohl in der Entwicklung als auch in der Fertigung teurer sind. Aber etwa auch an den Spannungswandlern für CPU und DRAM können die Mainboardhersteller bei Produkten für sparsamere Prozessoren und mit weniger DIMM-Slots sparen. Die Atoms beispielsweise kommen mit Vier-Lagen-Mainboards und Ein-Phasen-Wandlern aus.

    Intel hat allerdings auch das Ziel, bestimmte Preispunkte für die jeweiligen Kombinationen aus Prozessor und Chipsatz zu treffen: Bisher verkaufte der Halbleiter-Weltmarktführer jeweils drei Chips (CPU, Northbridge, Southbridge), bald nur noch zwei. Mit einer Differenzierung der Chipsätze will Intel Margen sichern. So deutet sich an, dass der zusätzliche Flash-Cache "Braidwood" wohl nur auf Mainboards mit den Serie-5-Chipsätzen P57, H57 oder Q57 nutzbar ist und nicht mit P55, H55 oder Q55. Auch hier deutet also die Ziffer "7" auf das teurere Produkt hin.

    Quelle: heise.de
     
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