Tauss: Viele Abgeordnete können sich unter "Internet" wenig vorstellen

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 26. Juni 2009 .

  1. 26. Juni 2009
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. April 2017
    Tauss: Viele Abgeordnete können sich unter "Internet" weniger vorstellen als unter einer Kuh

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    Der Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss, der nach über 38 Jahren Mitgliedschaft kürzlich aus der SPD ausgetreten ist und nun nach eigenen Angaben offizielles Mitglied der Piratenpartei ist, rechnet mit seinen ehemaligen Genossen ab. Auf dem Politikerbefragungsportal Abgeordnetenwatch versucht er in einem Eintrag eine Erklärung für das Abstimmungsverhalten der SPD-Bundestagsabgeordneten zum so genannten Zugangserschwerungsgesetz am Donnerstag zu finden. Kein Abgeordneter käme zum Beispiel auf die Idee, zum Gespräch auf einen Bauernhof zu fahren, ohne sich vorher etwas über die Milchquote oder Ähnliches anzulesen oder aufschreiben zu lassen, schreibt Tauss. Unter "Internet" aber könnten sich viele Abgeordnete immer noch weniger vorstellen als unter einer Kuh.

    Diese Abgeordneten müssten sich auf Aussagen wie von Martin Dörmann verlassen, der in der Fraktion von einem "guten Kompromiss" und "Verhandlungserfolg" gegen die Union gesprochen habe. Dörmann wisse aber nicht, "dass sich Stasi 2.0 die Hände reibt". Das wolle er auch nicht wissen, weil "es ihm weder die Bundesnetzagentur noch sein Referent so aufgeschrieben haben". Dörmann war Verhandlungsführer der SPD gegenüber CDU/CSU bei der Ausformulierung des Gesetzes für Internetsperren gegen Kinder ografie.

    Ein großer Teil der Parlamentarier sei nicht mit dem Internet aufgewachsen. Für sie sei es nicht ein technisches Netz oder eine Kommunikationsinfrastruktur, sondern etwas, "wo man eben Böses bekommen kann und wo vermeintlich das Böse auch herkommt und die Gesellschaft durchdringt", vermutet Tauss. In ihren Augen spiegele das Netz nicht die Probleme wider, sonder verursache sie. Ein weiterer Teil seiner Kollegen glaube, etwas gegen Kinder ografie zu tun und Positives für missbrauchte Kinder zu bewirken. Da zählten keine Fakten.

    Noch ein weiterer Teil der Parlamentarier habe sich vor einem negativen Medienecho gefürchtet. Dieser Teil der Partei nehme die "digitale" Welt allenfalls als eine wahr, in die man preiswert und ohne Portokosten "etwas hinschicken" könne. Insgesamt habe eine Mischung aus Borniertheit, Uninformiertheit, technischem Desinteresse und der guten Absicht, wenigstens "etwas" zu tun, dazu geführt, dass nicht Expertenmeinungen und auch nicht die Meinungen von 134.000 Petenten zur Kenntnis genommen worden sei. Mit den Worten "weil es aber doch irgendwie seit ein paar Tagen komisch läuft, gründet man jetzt mit Brigitte Zypries wenigstens nachträglich noch einen Arbeitskreis", schließt Tauss seine Kurzanalyse.


    quelle: heise online
     
  2. 26. Juni 2009
    AW: Tauss: Viele Abgeordnete können sich unter "Internet" wenig vorstellen

    Naja ich denke er hat zum Teil recht, aber ich glaube beim Thema Zensur usw sind da auch einige Politiker die ganz genau wissen was sie da tun!
     
  3. 26. Juni 2009
    AW: Tauss: Viele Abgeordnete können sich unter "Internet" wenig vorstellen

    ich finde es unfassbar was sich unsere politiker so alles leisten. da wird ein gesetzt verabschiedet bei dem sicherlich 90% der betroffenen noch nie im internet gewesen sind geschweige denn sich damit beschäftigt haben oder vorgeführt bekommen haben was damit möglich ist.
    es kann einfach nicht sein das man gesetzte erlässt obwohl man keine ahnung von den konsequenzen hat, aber hey wen interessiert schon das internet, das benutze ich als politiker ja gar nicht also ist es mir egal und achja, die netten summen die man von der musik und filmindustrie bekommt sind auch ganz schön !

    einfach nur armselig was in deutschland los is, als nächstes werden noch festplatten verboten, weil da kann man ja kinder os drauf machen ! -.-
     
  4. 26. Juni 2009
    AW: Tauss: Viele Abgeordnete können sich unter "Internet" wenig vorstellen

    meiner Meinung nach sollten die Politiker anfangen das Internet zu benutzen um damit Menschen zu erreichen etc... Das Internet ist das Medium, wer im Internet präsent ist bekommt auf jedenfall mehr Stimmen, weil er einfach bei vielen jungen Menschen besser bekannt ist. Und das Internet zu verfluchen ist kein Weg ich wette als das Feuer so langsam aufkam haben auch viele Leute das Feuer als böse betrachtet heute geht nichts mehr ohne(kann man so sagen^^)
     
  5. 26. Juni 2009
    AW: Tauss: Viele Abgeordnete können sich unter "Internet" wenig vorstellen

    letztens hab ich nen artikel gelesen, da gings um die problematik, dass politiker einfach über themen entscheiden müssen, über die sie keine ahnung haben und sich auch nicht wirklich weiter bilden.
    Deswegen entsteht auf dem Gebiet ein heftiger Generationenkonflikit
     
  6. 27. Juni 2009
    AW: Tauss: Viele Abgeordnete können sich unter "Internet" wenig vorstellen

    So ein ähnlichen Problem kann ich mir bei der "Killerspiel"-Debatte auch vorstellen.

    Dass man nicht über alle Themen technischen oder fachspezifischen Hintergrundwissen haben kann ist klar, aber traurig ist, wenn nicht einmal die Experten befragt werden.

    Ich würde mir als Noob auch kein selbst Haus bauen ohne einen Ingeneur die Statik berechnen zu lassen. Da kann ich ja gleich versuchen, mir einen Automotor zu basteln
     
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