Blutige Krawalle in Xinjiang

absolute_ownz · 6. Juli 2009

Blutige Krawalle in Xinjiang

BLUTIGE KRAWALLE IN XINJIANG
Peking wirft Exil-Uiguren Verschwörung vor

Die Regierung in China bangt um die Stabilität im Land: Neue Unruhen mit mindestens 140 Toten zeigen, wie angespannt und gefährlich die Lage am muslimischen Rand des Riesenreichs ist. Peking hat schon einen Sündenbock gefunden - und beschuldigt Exil-Uiguren, die im Westen Asyl gefunden haben.

Peking - Bilder aus Ürümqi zeigen blutende Menschen, brennende Autos: Mindestens 140 Menschen starben offiziellen Angaben zufolge bei Unruhen am Sonntag in der nordwestchinesischen Provinz Xinjiang, mehr als 800 wurden demnach verletzt.

Warum so viele Menschen ums Leben gekommen sind, ist bislang unklar. Auch gibt es noch keine Angaben darüber, wie viele Uiguren und wieviele Han-Chinesen unter den Toten sind.

Die Berichte über die Ursache des Blutbads widersprechen sich: Staatlichen Medien zufolge haben uigurische Demonstranten Passanten angegriffen, Autos in Brand gesetzt, Barrikaden errichtet. Nach Angaben der chinesischen Behörden wurden 260 Autos zertrümmert oder in Brand gesetzt, 203 Häuser seien teils schwer beschädigt worden.

Die chinesische Führung beschuldigt Exil-Uiguren, die Unruhen angezettelt zu haben. Ein namentlich nicht genannter chinesischer Regierungsbeamter hat nach Berichten der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua die Uiguren-Organisation "World Uyghur Kongress" (WUC) verantwortlich gemacht. Die Proteste seien unter anderem von der Kongressvorsitzenden Rebiya Kadeer angezettelt worden, einer uigurischen Menschenrechtlerin, die in China in Haft saß, zitiert die "New York Times" einen anderen chinesischen Beamten. Derzeit hält sie sich in Washington auf.

Der Vizechef des Kongresses, Asgar Can, lebt in München, wo es eine große Gruppe von Exil-Uiguren gibt. Er weist die Vorwürfe, der WUC und Kadeer seien Schuld an den Unruhen, entschieden zurück. Can sagte SPIEGEL ONLINE: "Die Chinesen suchen die Schuld immer bei anderen, wenn sie Fehler gemacht haben. Es war eine friedliche Demonstration, die durch das Verhalten der Polizei eskaliert ist."

So hätten die Demonstranten chinesische Fahnen in der Hand gehalten, was zeige, dass sie keine Separatisten seien. Laut Can haben die Einsatzkräfte versucht, die Proteste gewaltsam zu beenden. So seien mindestens 17 Menschen von Polizeifahrzeugen überfahren worden. Inzwischen sei der Kontakt des WUC zu den Demonstranten abgebrochen, die Chinesen hätten die Telefonleitungen unterbrochen. Für Dienstagnachmittag plant der WUC Can zufolge eine Demonstration vor dem chinesischen Konsulat in München.

Ein chinesischer Polizeisprecher sagte der Agentur Xinhua, etwa 90 Unruhestifter würden gesucht. "Zehn Rädelsführer" seien festgenommen worden. Die Regierung folgt mit ihren Schuldzuweisungen einem bekannten Denkmuster - bei Unruhen in Tibet verweist sie gerne auf den Dalai Lama als angeblichen Aufrührer. Der geistliche Führer der Tibeter lebt ebenfalls im Exil.

Uigurische Quellen erklärten laut Nachrichtenagenturen, die chinesische Polizei habe eine friedliche Demonstration niedergeschlagen. Auch andere Exilgruppen der Uiguren äußerten scharfe Kritik an den Sicherheitsbehörden. "Wir sind zutiefst traurig angesichts der harten Hand und des Einsatzes von Gewalt durch die chinesischen Sicherheitskräfte gegen friedliche Demonstranten", sagte Alim Seytoff, Vizepräsident der in Washington ansässigen Gruppe amerikanischer Uiguren. "Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, die Tötung unschuldiger Uiguren zu verurteilen", sagte Seytoff.

Die Lage in Ürümqi ist Berichten zufolge weiter angespannt - fast alle Geschäfte in der Stadt sind geschlossen, Arbeiter ziehen zerstörte Fahrzeuge von den Straßen. Die chinesische Staatsmacht demonstriert ihre Stärke: "Überall sind Soldaten, Polizisten stehen an jeder Ecke", berichtet ein amerikanischer Stipendiat, der in Ürümqi lebt, der Nachrichtenagentur AP. Der Verkehr sei komplett zum Erliegen gekommen.

Ausgangspunkt der Unruhen war eine Demonstration von 1000 bis 3000 Uiguren am Sonntag. Sie forderten die Untersuchung einer tödlichen Auseinandersetzung zwischen Mitgliedern ihrer Volksgruppe mit Han-Chinesen in einer Spielzeugfabrik in Südchina.

Augenzeugen berichteten, dass sich die Sicherheitskräfte und die beteiligten Uiguren ein Katz-und-Maus-Spiel geliefert hätten. Ein chinesischer Mitarbeiter eines Hotels am Platz des Volkes im Zentrum von Ürümqi berichtete, er habe Schüsse gehört und gesehen, wie gepanzerte Fahrzeuge auffuhren. In Fernsehbildern war schwarzer Rauch über den Straßen zu sehen. Mehrere Fahrzeuge lagen brennend auf der Seite.

Die Uiguren sind eine muslimische Minderheit in Westchina. Mehr als acht Millionen von ihnen leben in der Region Xinjiang im Westen Chinas, einem ethnischen Konfliktherd. Seit sich Peking das Gebiet im Nordwesten 1955 als "Autonome Region" einverleibte und Han-Chinesen ansiedelte, kämpfen die Uiguren für die Unabhängigkeit des ehemaligen Ostturkestans.

China macht die Separatisten für rund 300 Anschläge mit mehr als 160 Tote seit 1990 verantwortlich. Vier Uiguren-Gruppen wurden zu terroristischen Vereinigungen erklärt. Menschenrechtsgruppen werfen der chinesischen Regierung vor, die Volksgruppe mit Folter, Massenverhaftungen und Todesurteilen zu unterdrücken. Seit Mitte der neunziger Jahre wurden laut Amnesty International über 3000 Uiguren verhaftet und mehr als 200 hingerichtet.

Für Peking ist die Provinz Xinjiang von großer strategischer Bedeutung. Xinjiang grenzt unter anderem an Pakistan und Afghanistan und ist reich an Bodenschätzen wie Kohle, Gold und Uran. Es werden große Vorkommen von Erdöl und Erdgas vermutet. In dem Gebiet, das fast fünfmal so groß ist wie Deutschland, leben nur etwa 19,6 Millionen Menschen. Fast die Hälfte sind muslimische Uiguren, mehr als 40 Prozent Han- Chinesen - mit zunehmender Tendenz.

anr/cte/AP/AFP/Reuters/dpa

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(zit. nach Spiegel-oline.de)

Und schon wieder sorgt das Chinesische-Regime mit Gewalt für Ordnung..... Ich habe so langsam das Gefühl das China mehr Probleme hat als viele glauben und ich glaube auch, dass es möglich sein könnte das die Regieung von China die Wahrheit über die Demonstration wieder etwas verfälscht haben könnte. Aber man kann den Uiguren auch nicht ohne weiteres trauen und die Chinesen verurteilen...

Auf jedenfall sieht es nicht gut aus für China. Durch die Witschaftskrise sind auch dort viele Arbeiter arbeitslos und protestieren in den Städten und wenn jetzt auch noch Unruhen in strategisch wichtigen Provinzen wie Xinjiang ausbrechen ,kann es ganz leicht brenzlich für die Regierung von China werden, deswegen kann ich ein bisschen verstehen, warum sie so schnell und hart durchgreifen. Naja aber es ist eigentlich nichts Neues, das gegen ethnische Minderheiten hart durchgegriffen wird.( ist ja teilweise auch in Deutschland der Fall).....

Hier sind noch ein paar Fotos zur verdeutlichung der Situation dort.....

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DonMega · 7. Juli 2009

AW: Blutige Krawalle in Xinjiang

Die Welt interessiert sich nicht dafür. Und selbst wenn... es passiert so viel, von daher ist die Meldung eher nichtig

P4iN · 7. Juli 2009

AW: Blutige Krawalle in Xinjiang

Ne das Problem ist ja dass sich alle dafür interessieren aber nur zuschauen. Es kommt einem weit weg vor und man schaut nur zu weil es einen selbst nicht betrifft. Verschiedene Staaten kritisieren das ganze machen dans aber letzten endes nix. Zudem wird anstatt das solche wichtigen Dinge ständig in den Nachrichten ausgestrahlt werden die 3fache Sendezeit davon über Michael Jacksons Tod berichtet. Das ist mMn nicht in Ordnung.

MfG P4iN92

Memolix · 8. Juli 2009

AW: Blutige Krawalle in Xinjiang

Für dich ist der Tot von Menschen also Nichtig?

Wenn es dir Nichtig ist warum postest du dann????????

Da sollen seit Jahren von den Chinesen viele Kleine Mädchen von Eltern mit gewalt genommen und an Menschenhändler vekauft worden, Junge schwangere Frauen Zwangsabgetrieben worden sein usw.

Ob es stimmt weiss ich nicht, aber wenn es stimmt kann man es verstehen warum die Uiger da jetzt Protestieren.

Die Chinesen machen dass gleiche wieder wie bei den Tibetern, andere sind schuld aber sie haben keine schuld. Von nichts kommt nichts, also sollten wie uns keine Gedanken machen, wenn es in China Aufstände gibt.

Langsam frage ich mich warum die Uno nichts vor nimmt? Kann auch daran liegen dass China eines der ständigen Mitglieder ist, aber dass darf für ein Land wie Chine Trotzdem nicht dass Recht geben zutun was sie wollen.

Egal welches Land, Nationen, Völker und Meschen, Jeder hat dass recht in würde zu Leben und zu Sterben, dafür sind doch die Menschenrechte da oder irre ich mich da?
Oder steht in den Menschenrechte diese Länder, Nationen, Völker dürfen dies und das und diese Nicht?

Sn00pmasta · 8. Juli 2009

AW: Blutige Krawalle in Xinjiang

So ne Frage ist auch sinnfrei

Ich könnte jetzt damit anfangen, dass jeden Tag XXXXX Menschen sterben und wir garnichts davon mitbekommen...Africa etc...
Aber das ist ja bekannt.

Die Schlagzeile ist mir in dem Sinne auch eher nichtig, da solche Dinge so oft passieren, aber wir es nicht mitbekommen...

Ich könnte dir bestimmt auch jeden Tag News aus China reinschlagen, die aber "nichtig" sind

so far,
sn00p

absolute_ownz · 8. Juli 2009

AW: Blutige Krawalle in Xinjiang

ganz meine Meinung und ich finde das Thema Unterdrückung von ehtnischen Minderheiten nicht nichtig, denn das passiert jeden Tag überall auf der Welt und fordert viel Opfer.....

absolute_ownz · 8. Juli 2009

AW: Blutige Krawalle in Xinjiang

Update:

Exil-Uiguren berichten von 800 Toten in Xinjiang

Der Vizepräsident der münchner Exil-Uiguren-Gemeinde Can:

WUC-Generalsekretär Dolkun Isa kommt mit einem Zettel aus dem Nebenraum. Er sind die neuesten Berichte von den Unruhen im Westen Chinas. Insgesamt seien nach eigenen Schätzungen bis zu 800 Uiguren ums Leben gekommen, sagt Isa. Eine genaue Zahl kann er nicht nennen. Nach offiziellen chinesischen Angaben hingegen starben bisher etwa 150 Menschen bei den Auseinandersetzungen zwischen Chinesen und muslimischen Uiguren.

Isa berichtet von einer Attacke in der medizinischen Fakultät in Ürümqi, der Regionalhauptstadt. Vier uigurische Studentinnen seien dort von Han-Chinesen niedergestochen und enthauptet worden: "Ihre Leichen wurden an den Eingang der Fakultät gehängt", sagt Isa unter Berufung auf Augenzeugen. In einer Traktorenfabrik der Stadt seien die uigurischen Mitarbeiter angegriffen worden, 150 Menschen sollen dabei ums Leben gekommen sein.

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(zit. Spiegel Online)

---> Find ich total krass, was da für ein Gemetzel herrscht und das die Chinesen mal wieder alles zensieren bzw. verändern. China reagiert, indem sie drohen, alle sog."Rädelsführer" hinzurichten:

(zit. nach Spiegel Online)

Um die Lage in den Griff zu bekommen sind tausende Soldaten und mit automatischen Maschinenpistolen ausgerüstet Sicherheitskräfte in Ürümqi im Einsatz.
Nach der Ausgangssperre in der Nacht und dem massiven Polizei aufgebot traut sich komm noch einer der Uiguren auf die Straße:

Über der Stadt kreisen Militärhubschrauber und alle Straßen zu den Vierteln der Uiguren sind abgeriegelt. Zuvor waren am Nachmittag mehrere tausend mit Knüppeln und Messern bewaffnete Han-Chinesen durch die Stadt gezogen und hatten versucht, in die von Uiguren bewohnten Viertel vorzustoßen. Sie wurden von starken Polizeikräften abgedrängt.

Die Sprecherin der Exil-Uiguren Kadeer wirft China Rassismus vor und behauptet, dass die chinesische Polizei für die Eskalation zwischen Sicherheitskräften und uigurischen Protestanten verantwortlich sei.

Sie rief die USA auf sich in den Konflikt einzuschalten.

<-> Russland stellt sich hinter die Chinesiche Regierung.

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Ich finde es lustig, dass die Chinesische Regierung im Oktober ja eigentlich das Bild einer friedlichen und harmonischen Gesellschaft zum 60. Jahrestag der kommunistischen Herrschaft präsentieren wollte. Epic fail würde ich sagen...
Vor allem ist das gebiet von sehr wichtiger strategischer und wirtschaflicher Bedeutung für China:Mit Grenzen zu Russland, der Mongolei, Kasachstan, Kirgisien, Tadschikistan, Afghanistan, Pakistan und Indien verfügt sie über eine strategisch wichtige Lage, reichlich Erdölreserven und Chinas größte Erdgasförderung.

Das die Russen und die USA gleich wieder Partei ergreifen müssen resultiert ja immer noch aus dem Kalten Krieg.

Mal sehen wie es weiter geht. Ich schätze die Chinesen werden veruschen alle nachrichten zu kontrollieren, werden alle angeblichen Rädelsführer hinrichten lassen und versuchen den Rest der Bevölkerung mit Gewalt und Drohungen ruhig zu stellen.

b00tb0y · 8. Juli 2009

AW: Blutige Krawalle in Xinjiang

Hat doch im Iran auch bis jetzt ganz gut funktioniert. Aber so macht man es immer. Man schirmt alles ab und dann kann man nach Lust und Laune die Leute einschüchtern.
Ich habe das Gefühl das man Kontrolle nur durch Gewalt und Angst erzeugen kann.
Man muss in China ja als Menschenrechtler schon Angst um sein Leben haben, ähnlich wie als Kreml Kritiker in Russland.

China ist ein zu großes Land, da ist es klar das man es nicht so gut zusammenhalten kann. Die USA sind da z.b. ganz anders, die haben ein sehr stark geprägtes nationalgefühl und dazu noch die "Terroristen" als äußeren Feind die das Land fester zusammen schweißen.

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