Wiedeking nimmt den Hut

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von FeiglingAmd64, 23. Juli 2009 .

  1. 23. Juli 2009
    Porsche-Chef Wendelin Wiedeking verlässt den Sportwagenbauer mit sofortiger Wirkung. Nachfolger an der Porsche-Spitze wird der bisherige Produktionsvorstand Michael Macht. Auch Finanzchef Holger Härter nimmt seinen Hut.

    "Wiedeking und Härter kamen in den letzten Wochen zur Auffassung, dass es für die weitere strategische Entwicklung der Porsche SE und der Porsche AG besser sei, wenn sie als handelnde Personen künftig nicht mehr an Bord sind", heißt es in einer Pflichtmitteilung des Porsche-Konzerns. Sie möchten damit "einen wichtigen Beitrag zur Befriedung der Situation leisten und die Bemühungen um einen integrierten Automobilkonzern fördern".Der Aufsichtsrat habe Wiedeking als Kompensation für die Auflösung seines Vertrags, der noch bis 2012 läuft, 50 Millionen Euro angeboten, von denen die Hälfte an eine soziale Stiftung gehe. Wiedeking habe dieses Angebot ebenso angenommen wie Härter, dem ein Ausgleich von 12,5 Millionen Euro offeriert wurde. Damit verzichten Wiedeking und Härter den Angaben zufolge auf dienstvertragliche Ansprüche in erheblichem Umfang. Zuvor war in Medienberichten von einer Rekordabfindung von rund 250 Millionen Euro für Wiedeking die Rede. Wiedeking war fast 17 Jahre lang Chef des Stuttgarter Unternehmens.
    Wiedeking-Pläne abgesegnet

    Im Machtpoker mit Volkswagen setzt Porsche auf eine Entschuldung aus eigener Kraft und lässt den Wolfsburger Autobauer zunächst links liegen. In der am Mittwochabend überraschend einberufenen Aufsichtsratssitzung billigten die Aufseher des mit mehr als zehn Milliarden Euro in der Kreide stehenden Unternehmens zwei zentrale Forderungen des scheidenden Vorstandschefs Wiedeking. In der außerordentlichen Sitzung habe das Gremium, zu dem auch Piech als einfaches Mitglied gehört, einstimmig dafür votiert, Verhandlungen mit dem Emirat Katar über einen Einstieg bei Porsche zum Abschluss zu bringen.

    Außerdem stimmte der Aufsichtsrat nach Unternehmensangaben dem Vorschlag von Wiedeking und Härter zu, eine Kapitalerhöhung im Volumen von mindestens fünf Milliarden Euro vorzubereiten. Ziel sei es, die Voraussetzungen für die Bildung eines "integrierten Automobilkonzerns aus der Porsche SE und der Volkswagen AG" zu schaffen". Die Porsche SE hält 51 Prozent der Stimmrechte an VW und 100 Prozent am Porsche-Sportwagengeschäft.
    Fusion wieder auf der Tagesordnung

    Das Ziel eines integrierten Unternehmens, dessen genaue Umrisse weiter unklar sind, hatte der Aufsichtsrat von Porsche bereits Anfang Mai als Marschrichtung vorgegeben. Die anschließenden Gespräche von Porsche und VW über eine Zusammenlegung der Aktivitäten mit Porsche als zehnter Marke unter einem gemeinsamen Unternehmensdach versandeten jedoch. VW machte in Sorge um die eigene Kreditwürdigkeit Druck auf Porsche, zunächst die hohe Verschuldung zu senken.

    Daher entwarf Wiedeking den Plan einer Finanzspritze des Emirats Katar, das bei Porsche einsteigen und dem Stuttgarter Konzern auch ein Optionspaket auf gut 20 Prozent der VW-Stammaktien abkaufen soll. Die strapazierte Porsche-Bilanz würde damit um gut sieben Milliarden Euro entlastet. Mit Katar könnte erstmals in der 78-jährigen Firmengeschichte ein Familienfremder Stimmrechte an dem Unternehmen erwerben. Die Alteigentümer - neben allein stimmberechtigten Familien Porsche und Piech sind dies die stimmrechtslosen Vorzugsaktionäre - sollen Wiedekings Plan zufolge zudem über eine Kapitalerhöhung weiteres Geld in das Unternehmen einschießen.

    Parallel dazu entwarf hingegen VW unter Führung von Aufsichtsratschef Piech und Niedersachsens Regierungschef Christian Wulff als zweitem VW Großaktionär einen Plan zur Übernahme von Porsche. VW wirbt seit Wochen dafür, dass Porsche sich von seinem Sportwagengeschäft trennt und dieses an VW in zwei Schritten für rund acht Milliarden Euro übereignet. Mit diesem Plan befasste sich der Porsche-Aufsichtsrat nach Angaben eines Sprechers in der jüngsten Marathonsitzung nicht. Bei VW will am Donnerstag in Stuttgart zunächst das Präsidium des Aufsichtsrates zu Beratungen zusammenkommen, später soll dann der gesamte Aufsichtsrat tagen.
    Wulff würdigt Wiedeking

    Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hat nach der Ablösung Wiedekings alle Beteiligten bei Porsche und Volkswagen dazu aufgerufen, nach vorne schauen. "Wir werden gemeinsam mit Wolfgang Porsche, Michael Macht und Uwe Hück dafür sorgen, dass der VW-Porsche-Konzern überall in der Welt mit seiner Mehrmarkenstrategie erfolgreich ist", erklärte der auch zum VW-Aufsichtsrat gehörende Wulff. Porsche werde in dem integrierten Autokonzern "selbstverständlich" autonom mit Sitz in Stuttgart/Zuffenhausen bleiben. "Die Porsche-Standorte sind sicherer als zuvor", erklärte Wulff.

    Wulff hob auch die Erfolge Wiedekings hervor, der mit seinem Versuch der Volkswagen-Übernahme die richtige industrielle Logik erkannt habe. Gemeinsam könnten beide Unternehmen tatsächlich mehr erreichen als alleine. "Insofern kann er sich auch als Vater des künftigen integrierten Automobilkonzerns sehen." Am Ende habe sich Wiedeking aber zusammen mit dem ebenfalls abgelösten Finanz-Vorstand Holger Härter verrannt.

    Wulff begrüßte außerdem die vom Porsche-Aufsichtsrat angekündigten abschließenden Schritte zur Kooperation mit Katar. "Katar ist ein stabiler Ankeraktionär, der ein langfristiges und nachhaltiges Interesse an dem integrierten Automobilkonzern VW/Porsche hat."

    50 Millionen Euro Abfindung: Wiedeking nimmt den Hut - n-tv.de
     
  2. 23. Juli 2009
    AW: Wiedeking nimmt den Hut

    Naja der Wiedeking war dem Piech doch schon lange ein Dorn im Auge. Jeddoch find ich es gut das er Porsche von alleine verlässt. Die werden schon merken wie gut er eigentlich war , denn er hat den Prosche Konzern zu Ansehen verholfen und nicht der Vorstand, die nix können außer Geld zu haben. Aber die 50 Millionen Euro Abfindung sind wieder mal übertrieben kein Mensch ist so viel Geld Wert, wenn Menschen auf der Welt für 1 Euro töten....... Er hat meiner Meinung nach einfach nur Pech gehabt sein Plan VW zu übernehmen war gut durchdacht und genial wofür ihn alle bewundert haben, und noch mehr hätten wenn es geklappt hätte. Jetzt wird halt Vw wie auch immer porsche schlucken und noch größer werden.
     
  3. 23. Juli 2009
    AW: Wiedeking nimmt den Hut

    Wie genial der Plan war, hat man ja gesehen. Und ich bin auch froh, dass der Plan gescheitert ist. Man hat es ja bei Schäffler und Conti gesehen. Da läuft ein Unternehmen gut und wird trotzdem mehr oder weniger feindlich übernommen. Und was ist passiert, es ging bergab.

    Ich halte wirklich nicht viel von VW, aber es wäre lächerlich, wenn ein kleines Unternehmen wie Porsche nur durch Schulden einen größeren Konzern übernimmt um die Schulden dann mit dem Geld des übernommenen Konzerns abzubauen. Wenn das Marktwirtschaft ist, dann brauch man sich nicht wundern, wenn die Wähler nach links abdriften.
     
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