Wahlergebnisse 2009

spotting · 28. September 2009

Schaut mal - Das sind die Ergebnisse der Bundestagswahlen 2009 ...
(Ich weiß, das gab es schon ein paar mal - aber hier haben wir ein paar Infos mehr)

Bild

Die Farbe der Karte bestimmt den "Sieger" nach Zweitstimmen im Wahlkreis.

Wenn man sich das alles einmal für Berlin anschaut ...

Bild

Dann wird die territoriale "Gesinnung" noch deutlicher.

Schauen wir uns einmal an, wie die Republik denn so abgestimmt hat.
in den alten Bundesländern haben wir - laut Focus - eine Wahlbeteiligung von 72,2%
in den neuen Ländern von 64,4% (Abweichungen zum Gesamtergebnis aufgrund der "Sonstigen" Parteien, die hier nicht berücksichtigt sind.

In den Alten Bundesländern haben wir eine Stimmenverteilung der gültigen Stimmen (über 5%) von:

SPD 26,2%
CDU 35,8%
FDP 16,7%
Links 8,9%
Grün 12,2%

(Anteile an Sitzen im Bundestag) -
Also eine deutliche Regierungsmehrheit für Schwarz Gelb.

In den neuen Bundesländern sieht es hier ganz anders aus.
Auch hier hätte man eine Schwarze "Mehrheit"

SPD 19%
CDU 33%
FDP 12%
Links 30%
Grün 6%

Aber für Schwarz Gelb würde es nicht reichen.

Mögliche Koalitionen - Rot Rot Grün // Ampel // Jamaika // Schwarz Rot // Schwarz - Links
(Alle Zahlen ohne Berlin - das müsste ich noch 50% zu 50% zuteilen)

Jetzt gibt es ein paar Fragen zu diesen Zahlen.

1. Warum ist die Linkspartei im Osten soviel stärker als im Westen?

2. Warum hat die SPD - die im Osten immerhin 2 von 5 (mit Berlin 3 von 6) Landesregierungen stellt und in den anderen zumindest als Koalitionspartner eine großen Koalition aktiv an der Regierung beteiligt ist - so stark nachgelassen

{img-src: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2c/Zusammensetzung_des_Bundesrat_2009_(wenn-Hessen-CDU-FDP).png}

Wenn man sich diese Territorialen Karten ansieht und mit anderen vergleichbaren Karten zur Arbeitslosenquote, zum Ø Einkommen oder zum Spar / Investitionsverhalten ansieht.
Dazu auch die Wirtschaftskraft in den einzelnen Ländern betrachtet - so sollte man doch meinen, dass die neuen Bundesländer eher versuchen sich den alten Ländern anzugleichen, anstelle durch die Linkspartei einen Schritt zurück zu gehen.

Oder handelt es sich hier um einen Versuch den Osten zu Lasten des Westens zu "sozialisieren"?

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wave · 28. September 2009

AW: Wahlergebnisse 2009

zu 1: Meiner Meinung nach ist die Bevölkerung im Osten demoralisiert und sehnt sich zurück nach ihrer alten guten DDR, vergisst jedoch dabei, dass diese nur schlechtes für sie geboten hatte. Klar, jeder hatte ne Arbeit, der Sinn dahinter blieb einem jedoch verborgen, da man oft nur sinnlose Tätigkeiten ausgeführt hat und der Staat sich dadurch maßlos verschuldet hat, man bedenke, dass die DDR am Ende einer der ärmsten Staaten dieser Welt war.
Da im Osten nun eine hohe Arbeitslosenquote vorhanden ist, denken natürlich viele mit Wehmut daran zurück, dass sie alle mal eine Arbeit hatten, vergessen jedoch die vielen Nachteile, die es auch gab.
Die Linkspartei ist bekanntermaßen auch aus der SED hervor gegangen und nun denken sich viele Menschen im Osten, dass diese wieder mehr Gerechtigkeit und Arbeit für sie besorgen kann, durch Einführung eines Mindestlohnes etc. Auch denke ich, dass es viele Menschen gibt, die ich mal als 'Protestwähler' bezeichnen würde und die von den Grünen zur Linken abgewandert sind, in der Hoffnung dort radikale Gedanken verbreiten zu können.

zu 2:
Die SPD hat eindeutig ein Glaubwürdigkeitsproblem. Das hat nichts mit Osten oder Westen zu tun, sondern einfach, dass sie durch mehrere Dinge, z.b: der Wahlbruch von Fr. Ypsilanti, den Wähler nicht mehr ansprechen kann.
Sie hat den großen Fehler gemacht, dass die Partei gedacht hat, dem Wähler alles bieten zu können und das dieser unerschrocken weiter SPD wählt. Groß wurde verkündigt, dass eine Koalition mit der Linkspartei das letzte wäre, was die SPD je tun würde, blöderweise wurde in Hessen das Gegenteil ausprobiert. Dies ist damals durch ganz Deutschland gegangen und die Wähler haben das der SPD nicht verziehen, ich denke auch, dass wenn es diesmal gereicht hätte, die SPD auch im Bundestag mit den Linken koaliert hätte.

Ich stimme dir also nicht zu, meiner Meinung nach versucht sich der Osten nicht an den Westen anzugleichen (man siehe Brandenburg als Bsp., 30% für die Linke), sondern mehr ein Sehnen zurück, allerdings ein unbedachtes!

doomhsf · 28. September 2009

AW: Wahlergebnisse 2009

Schwarz = CDU/CSU
Rot = SPD
Lila = Die Linke
Grün = Bündnis 90/ Die Grünen
Gelb = FDP, gibts glaub ich aber nicht.

Grau= KA

Zu 1. wurde alles schon gesagt
Zu 2.: Ein Teil ist bestimmt, weil die SPD relativ Profillos ist. Dazu: SPD Neuanfang: Steinmeier muss weg - RR:Board

Außerdem fehlen Stimmen bei den jungen Wählern, wobei ich da denke, dass sich viele von der Linken haben beeinflussen/beeindrucken lassen.

spotting · 28. September 2009

AW: Wahlergebnisse 2009

Ich denke dass jmd. der die Politische Farbenlehre in Deutschland nicht beherrscht auch keine Antwort in diesem Thread beizutragen hat.

zu Grau - das war als ich den Screenshot gemacht hatte noch nicht vollständig sicher erfasst ... ist aber auch SCHWARZ

So zu der Theorie sie wollen die DDR zurück ...

Hier habe ich Umfrageergebnisse die aber etwas ganz anderes vermuten lassen ...

http://www.dnews.de/panorama/111958/jeder-sechste-wessi-will-mauer-zuruck.html

Das bedeutet, dass nur jeder Dritte Linkswähler (im Osten // maximal, die "echten" Linksparteien muss man davon ja noch abziehen) die Mauer zurück haben möchte ... Das Kann also nur ein kleiner Teil der Wahrheit sein.

Computer101 · 28. September 2009

AW: Wahlergebnisse 2009

Ach ja, mir wurde nicht beigebracht, dass lila für die Linken steht

MfG

DerW0olf · 28. September 2009

AW: Wahlergebnisse 2009

tja ich sehe schwarz...;(

zu der berliner karte. in 3 von den Linken Bezirken im Osten habe ich auch schon gewohnt.
Berlin-Hellersdorf (Osten):
dort herrscht ziemliche perspektivlosigkeit, vor allem bei den jungen. Dabei gibt es viele Gewerbegebiete dort, allerdingst schon eher im äußersten westen der bezirke. Dort gibt es kaum "reiche", kenne eigentlich nur niedriglöhner und arbeitslose da. Die Kinder dort sind nicht alle dumm, aber die Grundschulen und Gymnasien sind dort im vergleich zu anderen bezirken, als eher leicht einzustufen. als ich in einen anderen bezirk gezogen bin, war ich einfach mal ein halbes semester zurück. mein NC viel von 1,1 auf 1,8 . das ist erstreckend, aber zum glück war es noch im grundschul-alter
. Dort gibt es die "Helle Mitte", wo fast jeden Monat gutbesuchte Veranstaltungen (Kirmes, Konzerte etc.). Die Linken fangen sich natürlich jedes mal Stimmen ein, da überall ihre Stände stehen und diese nützen dort mehr als Internet/fernsehen.
Wenn du im Fernsehen einen Bericht über "berliner problembezirk" siehst, ist es meistens hellersdorf.
viele haben umzingelt von ihren neu angestrichenen Plattenbauten noch eine tiefe DDR-menthalität
wär ich nicht umgezogen, dann bin ich mir sicher, dass ich eines dieser verlorenen kinder geworden wäre, was mit 14 schon ein kind gezeugt hätte.

Berlin-Lichtenberg (links von marzahn/hellersdorf):
kann dir nicht all zu viel sagen, da ich am oberen rand gewohnt habe, wo es eigentlich nicht so schlimm war.

Pankow (Norden):
Naja ich wohne da, aber mein Wahlbezirk ist ein anderer. Kann dir dazu sagen, dass der untere Teil des Bezirks (Prenzlauer Berg) eigentlich ein eher aufstrebener Bezirk ist. Gilt als Berlinerischster Bezirk und dort siedeln sich sehr viele Familien an.
Allerdingst, je weiter man gen Norden geht, desto mehr Wald wirst du sehen.
Kann mir es eigentlich nur so erklären, warum so viele Linkswähler da waren: Hier sind viele Punks und Marxisten . Weißt nicht warum hier Links dominiert.

Gut, dass ich in einem der Grünen Wahlbezirke lebe , eine Seltenheit in Deutschland.
Bei der letzten Wahl, kam das einzigste Direktmandat der Grünen (deutschlandweit) aus meinem Wahlbezirk.

Lynx · 28. September 2009

AW: Wahlergebnisse 2009

zu 1: Meiner Meinung nach ist die Bevölkerung im Osten demoralisiert und sehnt sich zurück nach ihrer alten guten DDR, vergisst jedoch dabei, dass diese nur schlechtes für sie geboten hatte. Klar, jeder hatte ne Arbeit, der Sinn dahinter blieb einem jedoch verborgen, da man oft nur sinnlose Tätigkeiten ausgeführt hat und der Staat sich dadurch maßlos verschuldet hat, man bedenke, dass die DDR am Ende einer der ärmsten Staaten dieser Welt war.
Da im Osten nun eine hohe Arbeitslosenquote vorhanden ist, denken natürlich viele mit Wehmut daran zurück, dass sie alle mal eine Arbeit hatten, vergessen jedoch die vielen Nachteile, die es auch gab.
Die Linkspartei ist bekanntermaßen auch aus der SED hervor gegangen und nun denken sich viele Menschen im Osten, dass diese wieder mehr Gerechtigkeit und Arbeit für sie besorgen kann, durch Einführung eines Mindestlohnes etc. Auch denke ich, dass es viele Menschen gibt, die ich mal als 'Protestwähler' bezeichnen würde und die von den Grünen zur Linken abgewandert sind, in der Hoffnung dort radikale Gedanken verbreiten zu können.

zu 2:
Die SPD hat eindeutig ein Glaubwürdigkeitsproblem. Das hat nichts mit Osten oder Westen zu tun, sondern einfach, dass sie durch mehrere Dinge, z.b: der Wahlbruch von Fr. Ypsilanti, den Wähler nicht mehr ansprechen kann.
Sie hat den großen Fehler gemacht, dass die Partei gedacht hat, dem Wähler alles bieten zu können und das dieser unerschrocken weiter SPD wählt. Groß wurde verkündigt, dass eine Koalition mit der Linkspartei das letzte wäre, was die SPD je tun würde, blöderweise wurde in Hessen das Gegenteil ausprobiert. Dies ist damals durch ganz Deutschland gegangen und die Wähler haben das der SPD nicht verziehen, ich denke auch, dass wenn es diesmal gereicht hätte, die SPD auch im Bundestag mit den Linken koaliert hätte.

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Ich kann dir da nur zustimmen habe hier noch einen Artikel dazu aus dem Januar 2009:

Viele Ostdeutsche wollen die DDR zurück

Quelle: RP-Online

ich kann dir da zustimmen viele sind frustriert, auf Grund von der Arbeitslosigkeit, jedoch zahlen wir mit dem Solidaritätszuschlag noch heute für die damaligen Fehler. An der Infrastruktur kann es nicht liegen, wenn man sich zum Beispiel die Autobahnen anguckt.
Wenn ich im Osten Autobahn fahre ist das kein Vergleich mit den Autobahnen z.B. in Baden-Württemberg. Im Osten könnte man mit Inlinern über die Autobahn fahren.

Kritiker · 28. September 2009

AW: Wahlergebnisse 2009

die nächsten wahlen werden extrem spannend werden. wir haben einen lupenreinen lagerwahlkampf zu erwarten, d.h. liberalkonservatives lager gegen eine volksfront. wer die nächsten wahlen gewinnen wird, hängt ab von der leistung von schwarz-gelb.

@Computer101: dann solltest du mal nachrichten gucken oder zeitung lesen.

Sp4de · 28. September 2009

AW: Wahlergebnisse 2009

Zitat von wave: ↑

zu 1: Meiner Meinung nach ist die Bevölkerung im Osten demoralisiert und sehnt sich zurück nach ihrer alten guten DDR, vergisst jedoch dabei, dass diese nur schlechtes für sie geboten hatte. Klar, jeder hatte ne Arbeit, der Sinn dahinter blieb einem jedoch verborgen, da man oft nur sinnlose Tätigkeiten ausgeführt hat und der Staat sich dadurch maßlos verschuldet hat, man bedenke, dass die DDR am Ende einer der ärmsten Staaten dieser Welt war.
Da im Osten nun eine hohe Arbeitslosenquote vorhanden ist, denken natürlich viele mit Wehmut daran zurück, dass sie alle mal eine Arbeit hatten, vergessen jedoch die vielen Nachteile, die es auch gab.
Die Linkspartei ist bekanntermaßen auch aus der SED hervor gegangen und nun denken sich viele Menschen im Osten, dass diese wieder mehr Gerechtigkeit und Arbeit für sie besorgen kann, durch Einführung eines Mindestlohnes etc. Auch denke ich, dass es viele Menschen gibt, die ich mal als 'Protestwähler' bezeichnen würde und die von den Grünen zur Linken abgewandert sind, in der Hoffnung dort radikale Gedanken verbreiten zu können.

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da ich wohl annehmen kann, dass du nie in der ddr gelebt hast, würde ich dir mal den rat geben den leuten selbst zu überlassen, was für sie persönlich das beste war.
ich persönlich halte auch nichts von der sed diktatur, aber vielleicht sollte man bedenken, dass den leuten ein geregeltes leben und eine sichere geldeinkunft doch wichtiger sein könnte, als so manch andere freiheit. und diese präferenzenverschiebung hat wohl nicht die ddr, sondern eher der kapitalismus verursacht.
denn das geht absolut nach dem motto: wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.

mfG

badloader · 29. September 2009

AW: Wahlergebnisse 2009

Die Mauer zurück und DDR zurück ist glaube ich in dem Fall nicht das gleiche. Deutsche, die die DDR/Linke wieder wollen - Linkswähler wählen die DDR - sind ja nicht dumm und wissen, dass sie ohne den Westen ein bitter armes Land wären und der Westen für die DDR'ler sehr viel ausgegeben/aufgegeben hat. Vielleicht liegt da der Trick der Studie.

Ich muss ehrlich sein, ich habe Null Verständnis für Wähler der Linken, denn sie wählen eine wirtschaftsfeindliche Politik. Diesem einfachen Populismus ("Reichtum für alle"/"Mehr Reichensteuer") mag vielleicht für einen ärmen Menschen gut klingen, aber es bedeutet einfach folgende Dinge:

Einen Starken Staat (und das ist NICHT positiv!!!!)
Abwanderung der Wirtschaftskräfte (Arbeitgeben/Reiche)
Abwanderung von Steuergeldern (Reiche/Unternehmen)
Das versiegen von uneingeschränkter amerikanischer Solidarität/Unterstützung

Und das sind alles Dinge die absolut negativ für jeden einzelnen Deutschen sind. Wer eine gute Wirtschaft hat, hat Geld für soziale Dinge und nicht umgekehrt.

Zusatz: Achtet mal auf die Aktien, Schwarz-Gelb = Aktienkurse rauf, Rot(-Rot) = Aktien runter.
Warum wohl??

Gruß
bad

PS: Die SPD ist nicht ganz mit eingeschlossen. Schließlich haben sie einen sogenannten "rechten Flügel".

mattes008 · 29. September 2009

AW: Wahlergebnisse 2009

Die Karte denkt sich wohl auch "Black is beautiful...".

Also ich bin zunächst positiv gestimmt gewesen, da endlich mal was anderes als ne große Koalition an der Macht ist. Aber auf den zweiten Blick schaudert's einem auch nen bissel, wenn man sieht welche sozialen Kürzungen uns möglicherweise bevorstehen können. Da ist die FDP schon ziemlich radikal, wobei ich auch dem Guido nen bissel Vernunft zutraue, sodass er einsieht, dass sich nicht allles so realisieren lässt wie's die FDP gerne hätte.
Baue da jetzt auf Angie als sozialen Rückhalt... Ich meine das sind ja jetzt keine dummen Leute, die die neue Regierung bilden werden, sodass Deutschland ner besseren Zukunft entgegen sehen kann. Hoffe nur mal, dass Guido sich rasch dort einordnet wo er hingehört und nicht zuviel Stress macht und hoffentlich lernt er auch noch schön englisch... SOnst schaut's als Außenminister ziemlich mies aus ^^

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