#1 3. Oktober 2009 Marxens Gespenstergeschichten 2. Oktober 2009 | WEISSGARNIX Quelle: WEISSGARNIX -- interessante betrachtungsweise der historie um marx und das kommunistische manifest. eure meinung dazu? + Multi-Zitat Zitieren
#2 4. Oktober 2009 AW: Marxens Gespenstergeschichten Selten so einen dämlichen Text gelesen. Ein Haufen Idioten, die keine Ahnung haben und jm. kritisieren, dessen Bücher sie nie gelesen haben. Allein schon die Tatsache, dass Marx das kommunistische Manifest später zu vielen Teilen wieder revidiert hat, hätte mir als Autor zu denken gegeben, wenn ich nicht völlig unbedarft in der Marxsche Entwicklungsgeschichte wäre. + Multi-Zitat Zitieren
#3 5. Oktober 2009 AW: Marxens Gespenstergeschichten dito@access. Ziemlich belangloses Geschwafel. Viel interessanter wäre bspw. zu untersuchen was Marx & Engels später am Manifest - als Resultat ihrer Ökonomiekritik & Erfahrungen mit der Pariser Commune - revidiert haben. Zur Erinnerung, im Manifest steht noch: "Das Proletariat wird seine politische Herrschaft dazu benutzen, der Bourgeoisie nach und nach alles Kapital zu entreißen, alle Produktionsinstrumente in den Händen des Staats, d.h. des als herrschende Klasse organisierten Proletariats, zu zentralisieren und die Masse der Produktionskräfte möglichst rasch zu vermehren." Engels schreibt nun in der Einleitung zur 4. Auflage des Manifests, 1888: "Gegenüber der immensen Fortentwicklung der großen Industrie seit 1848 und der sie begleitenden verbesserten und gewachsenen Organisation der Arbeiterklasse, gegenüber den praktischen Erfahrungen, zuerst der Februarrevolution und noch weit mehr der Pariser Kommune, wo das Proletariat zum ersten Mal zwei Monate lang die politische Gewalt innehatte, ist heute dies Programm stellenweise veraltet. Namentlich hat die Kommune den Beweis geliefert, dass die Arbeiterklasse nicht die fertige Staatsmaschine einfach in Besitz nehmen und sie für ihre eigenen Zwecke in Bewegung setzen kann. - Siehe Karl Marx, "Der Bürgerkrieg in Frankreich", London 1871, wo dies weiter entwickelt ist." Karl Marx - Bürgerkrieg in Frankreich, 1871: "Alle Revolutionen vervollkommneten [...] nur die Staatsmaschinerie, statt diesen ertötenden Alp abzuwerfen. Die Fraktionen und Parteien der herrschenden Klassen, die abwechselnd um die Herrschaft kämpften, sahen die Besitzergreifung (Kontrolle) (Bemächtigung) und die Leitung dieser ungeheuren Regierungsmaschinerie als die hauptsächliche Siegesbeute an. Im Mittelpunkt ihrer Tätigkeit stand die Schaffung ungeheurer stehender Armeen, einer Masse von Staatsparasiten und kolossaler Staatsschulden." /edit: Wenn das keinen interessiert, diskutier ich halt mit mir selbst. vll findet sich ja doch noch wer ^^ Die Anhänger des ML (Marxismus-Leninismus), welche sich nicht umsonst stark auf das Manifest berufen, meinen man müsse sich gegen die Konterrevolution wehren bzw. die ex-herrschende Klasse unterdrücken und bräuchte somit einen zentralistisch organisierten Staatsapparat. Es ist zwar sicher richtig, dass man mit der Konterrevolution irgendwie fertig werden muss und dies auch mit Waffengewalt. Imho ist es aber ein verheerender Kurzschluss daraus die Notwendigkeit einer Parteidiktatur abzuleiten (- auf die ebenso unsinnige Sozialismuskonzeption des ML will ich jetz garnicht eingehen). Die anarchistischen Machno-Milizen in der Ukraine konnten sich nunmal auch ohne die quasi-Diktatur Lenins ziemlich gut gegen die weißen Armeen verteidigen. Auch in Spanien 36 gabs die meisten militärischen Erfolge in der Zeit der Kollektivierungen und der freien Milizen. Ab der Eingliederung in die staatliche Armee und der verordneten Rücknahme der Kollektivierungen bilden die militärischen Siege eine abfallende Kurve, da mehr und mehr die Hoffnung auf eine zukünftige freie Gesellschaft zerstört wurde. Die vergleichbarste Situation aktuell ist mal wieder Venezuela, wo es - angesichts korrupter Polizei & Infiltration rechter Paramilitärs - ohne die Stadtmilizen (mittlerweile sind auch Bauernmilizen im Aufbau) deutlich schlechter ausehen würde. Ein weiteres wichtiges Projekt wäre der Aufbau von Soldatenräten, wie sie auch in Deutschland 1918/19 angedacht waren. Ob es allerdings Sinn macht den Staat zeitweise zu übernehmen hängt imho vorallem von dem Fortschritt der Selbstorganisation ab und der konkreten Situation vor Ort - lässt sich also nicht allgemeingültig festschreiben. Ein neutrales Werkzeug zur Emanzipation ist er jedoch auf keinen Fall. + Multi-Zitat Zitieren
#4 5. Oktober 2009 AW: Marxens Gespenstergeschichten irgendwie postest du immer Artikel von Infos für Studium und Ausbildung | Azubis und Studenten neger187, die sind schon so verfasst, dass man sich überhaupt keine Meinung bilden kann. Genauso wie bei dem Sarazzin Artikel wird dem Leser unterbewußt eine Anti - Haltung gegen die Theorien von Marx vermittelt. Wenn du mich fragst ist das eine Internet Plattform die versucht Linke Ansichten teilweise ziemlich haltlos zu demontieren und dabei seriös zu wirken. gruß + Multi-Zitat Zitieren
#5 5. Oktober 2009 AW: Marxens Gespenstergeschichten das war der erste artikel überhaupt, den ich von weissgarnix gepostet habe. ich gebe zu, dass ich teilweise artikel poste, die eher einem kommentar gleichen als einer neutralen berichterstattung. die artikel sind dazu gedacht, dass man die möglichkeit bekommt, manifestierte bzw. populäre denkweisen aus einem anderen licht zu betrachten, ohne einen anspruch auf vollkommene richtigkeit zu besitzen. + Multi-Zitat Zitieren
#6 5. Oktober 2009 AW: Marxens Gespenstergeschichten Ah, ok sorry mein Fehler hab das bissl mit dem Sarazzin Artikel verpeilt, weil die im Aufbau gleich sind sorry nochmal. Finde aber das solche Artikel nicht sonderlich dienlich für eine Diskussion sind, da man dabei quasi in die Schwarz - Weiß Malerei hineingedrängt wird. + Multi-Zitat Zitieren
#7 5. Oktober 2009 AW: Marxens Gespenstergeschichten aber gerade was die linke ideologie angeht, ist es ziemlich schwer, neutrale artikel zu finden... irgendwo sind die immer pro oder contra, anders geht es ja nicht. + Multi-Zitat Zitieren
#8 5. Oktober 2009 AW: Marxens Gespenstergeschichten eine gewisse sachlichkeit wär aber schonmal n fortschritt. das war ja im grunde nur polemik. + Multi-Zitat Zitieren