500 Freunde müsst ihr sein ...

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von sp!xX, 3. November 2009 .

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  1. 3. November 2009
    500 Freunde müsst ihr sein

    Das Internet hält mittlerweile Einzug in fast jeden deutschen Haushalt, die Älteren freuen sich, wenn sie das Wetter oder die Nachrichten sehen können, die Jugendlichen müssen nicht mehr einen erwachsen aussehenden Freund zu dem Kiosk um die Ecke schicken, um nackte Tatsachen auf Hochglanzpapier zu sehen und die Jüngeren verbringen natürlich die meiste Zeit damit, pädagogisch wertvolle Seiten, die ihnen das Leben erklären zu besuchen, um spielend den Umgang mit dem neuen Medium zu erlernen.

    Für viele Menschen hat sich das Leben erleichtert, der Druck, aus dem Haus gehen zu müssen, um einzukaufen, das Telefon zu benutzen, um eine Pizza zu bestellen oder aus dem Fenster gucken zu müssen, um zu sehen, ob es regnet, ist von ihnen abgefallen. Diese Dinge und noch viele weitere sind mittlerweile etabliert und in unserer Gesellschaft mehr als nur angesehen.

    Ein nicht mehr ganz neuer Trend erleichtert unser Leben allerdings in einem Bereich, in dem man es nicht unbedingt erwartet hätte: durch das Internet spart man sich das aus-dem-Haus-Gehen, um neue Menschen kennen zu lernen oder Freundschaften zu schließen. Auf Plattformen wie StudiVZ oder Facebook reicht ein einziger Klick, um einen neuen Freund zu bekommen. Welch große Erleichterung, bedenkt man, dass man früher dafür mit anderen Menschen reden, lachen und vielleicht sogar etwas erleben musste.

    Die Freundschaft ist eine alte deutsche Tugend, sie war fast schon heilig, man nannte nur besondere Menschen Freunde, man unterschied sie von Bekannten und von Unbekannten. Doch Amerika hat neben der Ernährung, dem Fernsehprogramm, der Kapitalisierung und der Art, wie ein Studium auszusehen hat auch dieses Schlachtfeld widerstandslos für sich gewonnen.

    Wärend es in den USA schon immer so war, dass der Begriff "friend" einfach für jeden, den man einmal gesehen hat oder den man in irgendeiner Art und Weise kennt, verwendet wird, ist diese Entwicklung erst mit den modernen internetsozialen Netzwerken zu uns übergeschwappt. Man blättert so durch Seiten von Menschen, die auf der gleichen Schule waren, wie man selbst und schickt jedem, den man schon einmal gesehen hat, mit nur einem Klick einen Freundschaftsantrag. Diese Anträge werden in der Regel angenommen, denn das Abschlagen eines Antrages heißt in dieser Gesellschaft so etwas wie "ich kenne dich nicht und möchte daran auch nichts ändern".

    Diese neue Form von zwischenmenschlichen Beziehungen hat es für manche Menschen bereits geschafft, die konventionelle Form von Freundschaft abzulösen. Gerade jungen Menschen mit Problemen wie Schüchternheit oder mangelndem Selbstbewusstsein wird hier scheinbar der Kontakt mit anderen erleichtert, doch auf den zweiten Blick sitzen sie immer noch alleine zu Hause und starren auf einen Bildschirm. Viele Freunde gelten als ein Statussymbol, auch wenn es jedem klar ist, dass man im realen Leben niemals etwas zusammen unternehmen würde. Am Computer wird fleißig gechattet, geflirtet und über alles gesprochen, doch verlässt man dieses soziale Niemandsland, so landet man wieder im Vakuum seiner Isoliertheit. Auf diese Weise wirken StudiVZ und co wie eine Droge auf manch einen, verleiten sie dazu, noch mehr Zeit vor dem Rechner zu verbringen und nicht zu merken, dass sie damit ihre Probleme im realen Leben nur nähren.

    Abgesehen von diesem stetigen Verkümmern realer Beziehungen bieten solche Plattformen natürlich auch ungeahnte Chancen zur Anwendung relationaler Gewalt. Mobbing im großen Stile wird ermöglicht, nicht einmal in den eigenen vier Wänden sind die Opfer so sicher. Auch Datenmissbrauch und Verleumdung haben durch StudiVZ ganz neue Facetten gewonnen. Noch nie war es so einfach, den guten Ruf eines Menschen zu zerstören. Ohne Schutzmaßnahmen und Prüfung der angegebenen Daten Seitens der Vertreiber, kann man sich als jede Person ausgeben, von der man Namen und Foto auftreiben kann. Auf diesem Wege ist es möglich, im Namen eines anderen zu beleidigen oder illegale Inhalte zu publizieren und so die Reputation eines Menschen zu zerstören.

    Wenn aber solche gravierenden Gründe gegen das Verwenden dieser Plattformen sprechen, warum melden sich dann immer mehr Jugendliche und Jungerwachsene an, um ihren Persönlichkeit (halb)öffentlich breittreten zu lassen? Der Grund ist genauso alt, wie banal: weil es die anderen auch machen. Die Informationen über die nächste Party werden im StudiVZ verschickt? Die Lerngemeinschaft hat eine neue Gruppe eröffnet, um über das Material zu sprechen? Schade, dass du nicht dabei bist.
    Also, alle Mann an die Tastaturen, selbstverherrlichendes Profil erstellen, ein der Figur schmeichelndes schwarz-weiß Bild von sich selbst hochladen, allen 'lustigen' Gruppen beitreten, jeden als Freund anwerben, den man kennt und soziales Ansehen gewinnen, welches einem abseits von Bits und Bytes jedoch nur noch weiter in die gesellschaftliche Grauzone drängt.

    Auor: Fred Junxs

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    Ja, was meint ihr dazu? Mir gefaellt dieser Text echt gut. Nicht nur schoen formuliert das ganze, sondern auch vom Inhalt her.
    Finde diese Platformen zum Teil wirklich nützlich, leider sieht man ja an den letzten beiden "Pannen", was passieren kann wenn man zu sorglos mit seinen Daten umgeht. Von der sozialen Isolation mal ganz zu schweigen
     
  2. 4. November 2009
    AW: 500 Freunde müsst ihr sein ...

    Damit quatscht mir mein DADDY schon seit Monaten den Kopf voll.
    Er ist der festen überzeugung, das alle Jugendlichen verdummen und sich nurnoch im netz verständigen.

    Man muss mit den sozialen netzwerken umgehen können! Wenn man das kann und sich nicht abschottet ist es eine super möglichkeit um mit bekannten in Kontakt zu bleiben.
     
  3. 5. November 2009
    AW: 500 Freunde müsst ihr sein ...

    seh ich auch so ^^
    vorallem mit freunden kann man dann kontakt halten die total weit weg wohnen..gibt zwar auch telefon,oder briefe...aber manche mögen es eben nicht zu telefoniern und briefe schreiben dauert zu lang ^^ (heißt jetzt nicht dass ich mich nur im netz unterhalte telefoniern tu ich acuh oft ^^)

    yuni
     
  4. 5. November 2009
    AW: 500 Freunde müsst ihr sein ...

    Es ist auch eine super möglichkeit um mit Leuten in kontakt zu bleiben, meine Eltern lagen mir auch immer damit in den Ohren, dass man sich doch mit den Freunden unterhalten soll bla bla bla^^
    Bis mein Dad auch das internet entdeckt hat und paar nützliche seiten gefunden hat und und und

    mfg
     
  5. 5. November 2009
    AW: 500 Freunde müsst ihr sein ...

    ich bin der meinung, dass social networks erfunden wurden um den typischen außenseiter nicht ganz so weit außen stehen zu lassen. ich höre so oft die aussage "da kann ich super kontakt mit alten klassenkameraden kontakt halten". ich halte das für unsinn. ich kann natürlich nur aus meiner erfahrung reden. ich bin selber mehr als 250 km von zu hause weggezogen und habe zu den leuten, die ich sehen will immer noch täglichen kontakt (über instant messenger bspw.). dem rest zu dem der kontakt verloren ist trauer ich auch in keinster weise nach. ich muss mir keine 500 pseudofreundschaften erhalten und mir von einer million leuten meine partybilder beklatschen lassen. dazu habe ich zu viele echte freunde, um dieses bedürfnis zu verspüren.
    mal völlig abgesehen davon, wie "ihr" teilweise mit euren daten umgeht. das ist schon am rande der kriminalität, wie in social networks daten veruntreut werden bzw. benutzt werden. und 90% aller user sind auch noch so saudämlich wirklich wichtige private dinge über solche netzwerke abzuklären. naja, wem seine privatssphäre nicht wichtig ist..
     
  6. 5. November 2009
    AW: 500 Freunde müsst ihr sein ...

    Dem stimme ich zu... außerdem übertreibt der Text sehr... also ich adde nich jeden den ich vom sehen her kenne einfach so, sondern nur Leute mit denen ich mehr zu tun hab.
    Diese "ich bin wichtig Mädchen" mit 900 Freunden kann ich gar net ab, und Freundschaftseinladung wird direkt abgelehnt ^^.

    Sziale Netzwerke, wie Myspace, SVZ, Studivz und Facebook, sind nich da um Leute kennen zu lernen sondern um mit ihnen im Kontakt zu bleiben
     
  7. 6. November 2009
    AW: 500 Freunde müsst ihr sein ...

    als ob es dazu nicht andere instanzen gäbe. mir will einfach nicht in den kopf, wie man sich auf so eine art und weise offenbaren kann und gleichzeitig gegen zensursula und stasi 2.0 schimpft. habt ihr euch mal ernsthaft damit beschäftigt, was die alles mit euren daten anstellen können? da isses wurscht, ob ihr nur kontakt zu irgendwelchen leuten halten oder euch einfach nur umschauen wollt. aber hauptsache man ist dabei und rennt mit dem hype mit. mein gott, als ob man sich nicht auch so verständigen könnte. ich bin bei keinem social network und ich vermisse es auch nicht. die leute, die mir wichtig sind treffe ich auch außerhalb.
     
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