[NC] Medal of Honor 4

Die Entwickler der Shooter-Reihe Medal of Honor wagen einen Neuanfang auf den Spuren von Modern Warfare. Wir haben eine frühe Version angeschaut.

Einst war Medal of Honor eine hochrespektable Reihe von Weltkriegs-Shootern. In den letzten Jahren ist der Glanz verblasst, die letzte Episode Medal of Honor: Airborne (2007) war nur noch ein mäßiger Militär-Shooter. Dieses Elend soll ein Ende haben, Electronic Arts krempelt die Serie um. Und zwar nach bewährten Vorbild: Wie der Super-Konkurrent Call of Duty mit Modern Warfare springt auch Medal of Honor in die Moderne. Der nächste Serienteil, den Electronic Arts aktuell entwickelt, spielt im modernen Afghanistan. Dort schlüpft der Spieler sowohl in die Uniform von »gewöhnlichen« Soldaten wie US Army Rangers als auch in den Kampfanzug von »Tier 1«-Spezialeinheiten. Wie unterschiedlich sich das im Spiel anfühlen soll, fasst der Senior Producer Richard Farrelly von EA Los Angeles für uns zusammen: »Vergleicht einfach einen Vorschlaghammer mit einem Skalpell. Während sich die einen Missionen sehr actionlastig spielen, geht ihr in den anderen vergleichsweise behutsam, aber präzise vor.«

Schleichen in Afghanistan
Wir haben Medal of Honor in einer Vorabversion auf der Playstation 3 gesehen, das Spiel erscheint aber auch für den PC und die Xbox 360. Richard Farrelly präsentiert das »Skalpell«, die Tier-1-Kämpfer.

Schon in der Intro-Sequenz der Mission sehen wir, wie deren Arbeitsalltag aussieht: Ein afghanischer Schafhirte sitzt mit seinen wolligen Schützlingen auf einem Felsplateau und wärmt sich in der Morgendämmerung am Lagerfeuer. Plötzlich schlingt sich ein Arm von hinten um seinen Hals. Der Hirte röchelt und versinkt im Reich der Träume -- Zeugen können die Tier-1-Kämpfer auf ihrem heimlichen Einsatz in Medal of Honor nicht gebrauchen. Die fünfköpfige Truppe formiert sich und schleicht den Berghang nach oben. Das Ziel: Geschützstellungen und ein Lager von Al-Qaida-Terroristen.
Straffe Missionsziele
Schon nach wenigen Metern ploppt das erste Missionsziel ins Bild: »Schaltet die Al-Qaida-Wachen aus«. Tatsächlich stehen drei Terroristen am Horizont, denen Gewehre um die Schulter hängen.

Farrelly schaltet in den Ziel-Modus, visiert einen Kopf an und schießt. Im gleichen Moment löschen seine Kameraden die anderen Terroristen aus. Kaum ist der Rauch des Mündungsfeuers verflogen, erscheint das nächste Missionsziel: »Folge deiner Einheit«. Farrelly folgt.

Was sich in diesen ersten Minuten der Präsentation bereits andeutet, wird später zur Gewissheit: Die Mission der Tier-1-Kämpfer ist in Medal of Honor so straff durchorganisiert wie in keinem Kriegs-Ego-Shooter zuvor. Fast jeder einzelne Schritt ist vorgegeben, mehr als ein Dutzend Mal leuchtet während des Einsatzes ein »New Objective« auf dem Bildschirm. »Ihr könnt an manchen Stellen zwar auch auf eigene Faust agieren, aber das würde in einer solchen Einheit nicht toleriert. Wer wie Rambo kämpft, überlebt in der Realität nicht lange«, rechtfertigt Farrelly die klaren Vorgaben.

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Die Entwickler aus dem Hause DICE haben erst kürzlich ihren recht erfolgreichen Shooter Battlefield: Bad Company 2 veröffentlicht und arbeiten derzeit am Multiplayer-Mode zu EAs Medal of Honor. Wer aber befürchtet, dass dieser ebenso ausfallen wird, der kann laut Prroduzent Gordon van Dyke beruhigt sein.

Auf die Frage, ob man bei Medal of Honor den Multiplayer-Mode von Battlefield: Bad Company 2 kopieren wird entgegnete van Dyke energisch: "Nein, absolut nicht. Ich weiß nicht ob ich das überhaupt sagen darf, aber die Spieler sollten im Hinblick auf den Multiplayer keineswegs einen Klon des Battlefield: Bad Company 2 Multiplayers erwarten. Das wäre ja genauso als würde man sich im Jahr einen Actionfilm ansehen und beim zweiten sagen, man schaut ihn sich nicht an. Wenn dir der Film jedoch gefallen hat und der zweite ebenfalls vom gleichen Regisseur kommt, dann willst du ihn vielleicht sogar gerade deswegen sehen."

Auch wenn man "nur" für den Multiplayer-Part von Medal of Honor verantwortlich ist, während der Rest des Spiels von den EA Studios in L.A. entwickelt wird, zeigt sich van Dyke begeistert von dem Projekt. "Ich denke dass uns dieses Projekt gut tut, weil Medal of Honor eine coole Marke ist. Außerdem können wir uns selbst durch die alleinige Arbeit an einem Multiplayer auf eine etwas andere Art und Weise verwirklichen."

Wenn das keine Ansage ist, weswegen wir schon gespannt sind, was den Entwicklern von DICE einfallen wird, um die Spieler zu begeistern. Etwas werden wir uns jedoch noch gedulden müssen, da Medal of Honor erst gegen Ende des Jahres für den PC, die Xbox 360 und die Playstation 3 erscheinen wird.

In einem Video-Interview mit Gametrailers kündigte Greg Godrich, Mitarbeiter bei Electronic Arts und Produzent von Medal of Honor, eine spielbare Demo-Version des Titels an. Vermutlich wird diese zeitgleich mit dem Hauptspiel oder kurz zuvor veröffentlicht. Bisher ist als Release-Zeitraum Herbst 2010 geplant.

Desweiteren arbeite man momentan in getrennten Teams an Single- und Multiplayer. Beide sollen viele Innovationen bieten, so Godrich - doch sehen Sie selbst:

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