Abhängigkeit - Süchtig nach Arbeit

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von graci, 28. Februar 2010 .

  1. 28. Februar 2010
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    Gesundheit

    Arbeitssucht ist eine ganz besondere Droge: Von der Gesellschaft honoriert, aber lebensgefährlich. Anerkannt ist das Leiden bis heute nicht, doch es gibt Hilfe.
    Von Laura Gitschier
    26.2.2010 - 13:26 Uhr

    © Vlaminck/ Photocase
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    Die Arbeit als Droge - besonders in Industrienationen in denen man über seine Arbeit definiert wird, kommt es immer häufiger zur Abhängigkeit

    Petra D.* untersucht in einem Labor Stoffe auf Bakterien und gibt jeden Tag unzählige Daten in einen Computer ein. Fehler kann sich die 57-Jährige dabei nicht leisten. Doch Petra D. ist nicht nur zuverlässig, sie ist übertrieben pingelig und zwanghaft fleißig. "Der Zwang ist so stark, dass man das Gefühl hat, als ob jemand einen Hund auf mich hetzt oder die Welt zusammenbricht, wenn ich meine Arbeit nicht schaffe", beschreibt sie ihren Zustand. Petra D. ist süchtig nach Arbeit.
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    Sucht | Arbeit | Arbeitszeit | Krankheit | Psychologie | Gesundheit

    Arbeitssucht sei eine Droge, von der besonders viele Menschen in Japan, den USA und Deutschland abhängig seien – Industriegesellschaften, in denen man sich vor allem über seine Arbeit definiere, sagt Stefan Poppelreuter, Diplom-Psychologe und Autor etlicher Arbeitssucht-Bücher. Und: "Diese Droge wird durch alle Gesellschaftsschichten hindurch konsumiert."

    Ähnlich wie das bereits bekanntere Burn-out-Syndrom tritt auch die Arbeitssucht im Topmanagement genauso auf, wie bei Arbeitern und Angestellten, unter Studenten, bei Hausfrauen und sogar bei Rentnern. Tendenziell sind es am meisten Angehörige helfender Berufe, die betroffen sind: Mediziner, Pfleger, Psychologen. Auch Menschen, die einen relativ unspezifischen Arbeitsbereich haben, wie etwa Journalisten, sind gefährdet. Oder Forscher, die lange an bestimmten Projekten arbeiten. Auch Selbstständige, die zu permanenter Selbstüberforderung neigen, zählen zur Risikogruppe.

    Arbeitssucht befällt Männer und Frauen gleichermaßen. Laut Poppelreuter werden etwa 13 Prozent der berufstätigen Bevölkerung als gefährdet eingeschätzt. Holger Heide, bis zu seiner Emeritierung Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bremen, hat mehr als 50 Publikationen zu diesem Thema herausgegeben. Er schätzt, dass in bestimmten Berufsgruppen – etwa bei Selbständigen – sogar jeder Vierte gefährdet oder erkrankt ist. Sein Fazit: "Die Arbeitssucht entwickelt sich zunehmend zu einem Massenphänomen."

    Das Massenphänomen hat Symptome, die von den Mitmenschen zunächst wohlwollend zur Kenntnis genommen werden. Mal eben den hohen Bürostapel zu Hause abgearbeitet, dann die Mittagspause durchgemacht, Überstunden geleistet ohne Ende? "Ein echter Workaholic", sagen die Kollegen in solchen Fällen anerkennend. Aber irgendwann rebellieren Körper und Geist: Schlafstörungen, Schweißausbrüche, Depressionen und Burn-out sind die Folgen, ein freier Tag wird zur Horrorvorstellung. Ja, Süchtige können sich buchstäblich tot arbeiten. In Japan gibt es für dieses Phänomen schon ein eigenes Wort: "Karoshi" beschreibt den plötzlichen Tod durch Überarbeitung.
    Das Burnout-Syndrom

    Unter dem Begriff Burnout-Syndrom wird nach einer Phase des sehr engagierten Arbeitens ein Zustand schwerer psychischer Erschöpfung verstanden, der sich auf vielfältige Weise äußert: emotionale Erschöpfung und Kraftlosigkeit, Apathie, Depressionen und sogar Aggressionen können am Ende einer meist über längere Zeit andauernden Entwicklung stehen.

    Abzugrenzen ist das Burnout-Syndrom von einer echten Depression: Im Gegensatz zu einer reinen Depression sind Menschen mit Burnout emotional ansprechbar. Darum ist ein an Burnout erkrankter Mensch auch gut behandelbar –– zumeist auch ohne den Einsatz von Medikamenten. Geht das Erschöpfungssyndrom jedoch in eine Depression über, muss häufig eine Medikamentengabe erfolgen.
    Phasen und Verlauf

    An Burnout kann jeder erkranken: Schüler, Studenten, Berufstätige, Führungskräfte, Arbeitslose. Charakteristisch für die Erkrankung ist zunächst eine Phase der Euphorie und besonders starken Engagements. Die Betroffenen verzichten nahezu ganz auf Erholungsphasen, sie rücken ihren Beruf völlig in den Mittelpunkt ihres Lebens und vergessen darüber ihre eigenen Bedürfnisse. Häufig isolieren sich die Betroffenen in dieser Zeit. Ein Großteil der sozialen Kontakte wird nur noch zu Kollegen, Kunden oder Mitarbeitern gepflegt, für alles andere hat man keine Zeit mehr.

    Nach einigen Wochen, Monaten und manchmal auch erst Jahren setzt eine Phase der Erschöpfung ein: chronische Müdigkeit, Traurigkeit, Antriebslosigkeit und das Gefühl, dass alles einfach nur noch zu viel ist, kennzeichnen diese zweite Phase. Es kommen auch körperliche Symptome dazu: Schlafstörungen, Ausschlag, Schwindel, Angst- und Panikattacken, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen.

    Typisch ist auch, dass jetzt das Engagement abnimmt. Die Betroffenen ziehen sich zurück und verändern sich. Manche werden zynisch, andere depressiv. Wer vormals sehr gut organisiert war, ist plötzlich völlig desorganisiert. Viele verrichten jetzt nur noch Dienst nach Vorschrift. Ein Gefühl von innerer Leere, Desinteresse und Einsamkeit tritt an die Stelle, wo einmal Leidenschaft für den Job war.
    Ursachen und Vorsorge

    Die Ursachen sind sehr unterschiedlich. Menschen, die besonders engagiert sind und ihren Selbstwert über die Arbeit definieren, sind eher gefährdet. Auch die Mitarbeiter von Unternehmen, in denen ein hoher Personal-, Zeit- und Kostendruck herrscht, können eher erkranken. Wer einen unsicheren Job hat und schlecht bezahlt wird, ist außerdem gefährdet. Zudem liegt die Zahl der Erkrankungen in sozialen und Pflegeberufen höher, weil hier die emotionale Belastung deutlich größer ist als in anderen Berufen. Auch Freiberufler scheinen gefährdeter zu sein. Zudem ist der Handlungsspielraum entscheidend: Wenn Menschen das Gefühl haben, an ihren Arbeitsbedingungen nicht mitwirken zu können, fühlen sie sich ausgeliefert. Wer in einem Unternehmen arbeitet, in dem nicht offen kommuniziert und selten oder nie gelobt wird, scheint auch gefährdeter zu sein.

    Gemeinhin kann ein Burnout-Syndrom mit einer Therapie gut behandelt werden. Häufig ist dabei ein stationärer Aufenthalt von einigen Wochen in einer speziellen Klinik vonnöten. Die Rückkehr in den Job erfolgt nach der Therapie über Teilzeitmodelle. Die Chance, wieder ganz zu genesen, ist hoch.

    Die Diagnose Arbeitssucht wird im System der Krankenkassen nicht als eigenständige Sucht aufgeführt. Der Gemeinsame Bundesausschuss, ein Gremium, das die Leistungen festlegt, welche die Krankenkassen erstatten, hat sich mit der Arbeitssucht noch nicht befasst. Schwierig also, dafür eine Therapie zu bekommen. Meist läuft eine Behandlung über Umwege: die Hauptdiagnose ist dann beispielsweise die Alkoholsucht, Depressionen oder ein Burn-out.

    "Es war, als ob mein Leben davon abhängt, ob ich gut genug bin oder nicht", sagt Petra D., die von Kind an nach ihrer Arbeitsleistung beurteilt worden ist. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen – bis es schließlich nur noch Arbeit gibt. Mit dem Suchtmittel Arbeit kann sie ihre Gefühle so betäuben wie körperliche Leiden mit einer Schmerztablette. "Freundschaften pflegen? Ich hatte das Gefühl, dafür hab’ ich jetzt nicht auch noch Zeit", erzählt Petra D.

    Nicht nur im Beruf arbeitet sie überproportional. Auch zu Hause soll alles immer tipptopp sein. Ihr Mann bemerkt zwar das viele Arbeiten, nicht aber den Zwang dahinter. Erst eine Freundin, die ebenfalls betroffen ist, nimmt sie 2002 mit zu einem Treffen der Anonymen Arbeitssüchtigen (AAS).

    Schon beim ersten Treffen weiß Petra D., dass sie hier richtig ist. Die AAS sind orientiert an den Anonymen Alkoholikern, höchstes Gebot ist die Anonymität. Man hört einander zu, ohne das Verhalten der anderen zu beurteilen. Seit sie regelmäßig dorthin gehe, habe ihr Leben eine ganz andere Qualität, sagt Petra D.. "Man kann sich aus der Sucht nicht komplett befreien, aber man kann lernen, damit umzugehen".

    Ebenfalls auf das Gespräch setzt die Fachklinik Curt-von-Knobelsdorff-Haus in Radevormwald. Die Klink im Bergischen Land therapiert vor allem alkoholabhängige Männer. Daneben bietet sie aber auch spezielle Therapien für Arbeitssüchtige. Oder für Kombinationskranke. Denn viele Arbeitssüchtige – so der Klinikleiter Matthias Brecklinghaus – fingen an zu trinken, um nach Feierabend überhaupt abschalten zu können.

    Auch in anderen Bereichen, wie etwa beim Einkaufen, dem Essen oder der Sexualität, zeigten Arbeitssüchtige häufig ein exzessives Verhalten. Der Leiter hat die Erfahrung gemacht: "Die Heilungschancen bei der Arbeitssucht sind schlechter als bei der Alkoholsucht. Die Anerkennung durch die Arbeit ist ein so starker Motor, den Süchtige nicht einfach abschalten können. Sich also eine Art Ersatz-Anerkennung zu suchen, ist schwer, für manche unmöglich."

    Die Betroffenen lernen in Radevormwald nicht nur, über ihr Problem zu sprechen, sondern auch, kontrolliert zu arbeiten, mit Kritik angemessen umzugehen, sich auch mal zurückzunehmen und anderen das Feld zu überlassen. Für viele sei das allerdings sehr, sehr schwierig, sagt der Klinikchef. Gewissenhaft arbeiteten sie den vorgegebenen Plan ab, nutzten gewissenhaft alle nur erdenklichen Therapieangebote. Auch hier wollten die Arbeitssüchtigen zunächst besonders fleißig sein.

    *Name geändert
    Copyright: ZEIT ONLINE
    Adresse: Abhängigkeit: Süchtig nach Arbeit | ZEIT ONLINE

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    ich habe so eine verachtung von Arbeitssüchtigen, v.a. von klugen. Gerade die sollten doch mitgekriegt haben, dass die Welt nicht nur aus Arbeit besteht, sondern auch aus vielen anderen Dingen. Die Welt hat so viele schöne Angebote, da ist es doch ein vergeudetes Leben auf nur ein Angebot einzugehen, da wird man zwangsläufig zum Fach . Und gerade in den Industrienationen verstehe ich das viele arbeiten nicht. Das haben wir nciht nötig, weil wir nicht am Existenzminimum leben, da kann ich schon den Bauer oder Facharbeiter in der dritten Welt verstehen, wenn er süchtig wird, weil er ums Überleben oder für seine Familie kämpft, aber ich glaube gerade die werden nicht süchtig, weil denen das Arbeiten nicht soo viel Spass macht. Hmm Anerkennung? Die habe ich auch, wenn ich eine neue Frau im Bett habe, die habe ich auch, wenn mich jemand respektiert, für den ich in der Familie verantwortlich bin, die habe ich auch beim Sport...
     
  2. 1. März 2010
    AW: Abhängigkeit - Süchtig nach Arbeit

    Wieso Verachtung?

    Diese Menschen sind krank und ihnen muss geholfen werden. Viele Menschen fühlen sich und ihren Lebensstandart bedrohter denn je. Dadurch, dass der gesellschaftliche Druck auf Arbeitslose immer größer wird und niemand zu dem unangesehenem/ verachtetem Haufen der "Assozialen" gehören will, verinnerlichen viele Menschen des gesellschaftlichen Zwang zur Arbeit immer stärker wodurch er zum Selbstzwang werden kann.

    Kranke Menschen zu verachten ist echt das letzte.
     
  3. 1. März 2010
    AW: Abhängigkeit - Süchtig nach Arbeit

    Verstehe ich auch nicht, wie man da Verachtung empfinden kann.?(

    Weiss auch nicht, ob der Begriff Sucht da wirklich hinpasst. Alles was in dem Artikel steht, klingt mehr nach der Zurichtung, die die Arbeit beinhaltet. Das ganze wird dann noch zum Lebenszweck gemacht und voila, der "Arbeitssüchtige" ist da. Neurotisches Verhalten ist doch eher eine Folge von etwas, denn eine eigenständige Krankheit.
     
  4. 1. März 2010
    AW: Abhängigkeit - Süchtig nach Arbeit

    Auch ich kann deine Verachtung nicht teilen.
    Der markierte Teil stellt vielleicht deine Möglichkeiten zum Erlangen von Achtung dar, aber
    es gibt eben nicht nur deine Situation und dein Leben, da solltest du schon ein wenig über
    den Tellerrand hinausschauen.
    Bei einer Sucht von Verachtung zu sprechen halte ich für weit gefehlt, nur weil man selbst die
    Lage dieser Menschen nicht nachvollziehen kann.
    Es gibt auch Menschen die kein gutes Verhältnis zur Familie haben, sich für Sport wie du
    schreibst nicht begeistern können. Die sich schon zu Schulzeiten über ihre guten Noten
    definiert haben. Und eben diese Menschen werden in einer Leistungsgesellschaft wie der
    heutigen wie der Text schon schreibt für ihre übermäßige Arbeit belohnt mehr und mehr,
    so dass sie völlig die anderen Dinge im Leben vergessen.

    All' kann auch durch falsche Erziehung passieren, und damit meine ich nicht nur die Erziehung
    im jungen Alter, wobei es da anfängt. Wenn man nur für Dinge in der Schule und ähnliches
    Belohnungen erhält und für seine Aktivitäten in der Freizeit überhaupt nicht, wenn nur
    die nächste Schulnote zählt, da fängt das ganze schon an einen in diese Bahn zu werfen-

    Ps.: Wenn du schreibst vor allem die "klugen" sollten doch sehen dass es mehr gibt im Leben...
    dann mach dir mal ein Bild von diesen Menschen. Wie du schreibst definierst du ja anscheinend
    klug mit Menschen die später viel erreicht haben (schonmal ne Tendenz in die Richtung des
    Gedankenguts). Aber die Probleme werden durch mehr Geld und Einfluss im Beruf auch nicht
    weniger, auch macht sich ein Mensch in einer reichen Industrienation immernoch viele Probleme,
    sonst müsste ja jeder mit der gegenwärtigen Situation zufrieden sein.
    Aber jeder stellt immer neue Wünsche und Probleme im Leben auf um sich überhaupt einen
    Sinn fürs Leben zu definieren. Und die "klugen" wie du sie nennst, haben es eventuell
    nie anders gelernt.
     
  5. 1. März 2010
    AW: Abhängigkeit - Süchtig nach Arbeit

    also ich habe selber eine neigung zur sucht, also weiss ich selbst, wie einfach es ist die kontrolle über sein leben zu verlieren. Doch bei manchen Suchtarten ist bei mir eine blockade drin, weil ich mir selbst paar Dinge anerzogen habe. Also kommt nicht mit Elternhaus, falsche Erziehung oder Druck von der Umwelt. Man kann sich auch bestimmte Dinge selber anerziehen. Zum beispiel kann ich nicht alkoholsüchtig werden, weil ich ein schlechtes Gewissen habe fett auszusehen und Alkohol macht fett. Zigaretten kann ich auch nicht ausstehen, weil ich immer wieder gelesen habe zu wievielen heftigen Krankheiten das risiko steigt daran zu erkranken. Unabhängig von meiner Sparmentalität. und dass arbeit zu einer fachidiotie führt, habe ich auch schon im teeniealter gelernt. Deswegen die Verachtung: Es ist so naheliegend, dass man durch ständiges Arbeiten zu einem minderwertigerem Wesen wird (fach , aber keine ahnung vom sozialem Leben) und ausserdem ist es asozial, weil sich solche Leute gegen normale Leute im Berufsleben durchsetzen. Welcher Arbeitgeber träumt nicht von paar Workoholics als Angestellte?
     
  6. 1. März 2010
    AW: Abhängigkeit - Süchtig nach Arbeit

    Ja aber wo liegt denn dann die Schuld?
    In dem Sinne beim Arbeitgeber, der wäre ja wiederrum aber auch blöd wenn er keine
    Workaholics mögen würde, vorausgesetzt diese sind einige Zeit eine effiziente
    Arbeitskraft und nicht sofort "verbraucht".

    Man erzieht sich auch nicht selbst, aber Erziehung beschränkt sich auch auf keinen Fall auf
    die Eltern, sondern die gesamte Umwelt die einen umgibt, einschließlich zu großem Maße
    das Gesellschaftliche System in dem man lebt. Vielmehr ist man doch durch eigene Erlebnisse
    voreingenommen und entwickelt auch durch diese in Gewisser Weise die Abneigungen
    gegenüber bestimmten Dingen etc.
    Und durch die gesellschaftlichen Anforderungen, Wachstum, Wachstum, Wachstum kann
    man doch nicht anders als für eine hohe, gute Leistung belohnt werden oder?

    Ps.:Auch wenn du annehmen magst du kannst nicht Alkohol trinken, weil du nicht fett
    aussehen willst ist ja das auch, wenn möglicherweise auch unterbewusst, an der
    Gesellschaft orientiert, da geht es einem ja nicht völlig darum nur sich selbst zu gefallen,
    sondern auch von der Gesellschaft akzeptiert zu werden.
    Aber eine Sucht ist eine bescheuerte Sache und was ich dir dazu noch sagen will:
    Ein Süchtiger kann sich der Tatsache bewusst sein, dass er süchtig ist und trotzdem
    nichts an seiner Situation ändern.
    Das macht die Sucht ja unter anderem aus, deswegen
    ist jegliche Verachtung wirklich fehl am Platz! Da muss man wirklich seine Voreingenommenheit
    demgegenüber aufheben und seine eigenen Süchte, wenn man schon sagt man hat welche,
    mal damit vergleichen.

    Oft sucht man sich auch in dem Gegenüber das negative, das eigentlich eine Eigenschaft ist,
    die man selbst trägt, sich aber auf einen anderen projeziert um sie dort zu bekämpfen.

    Das erinnert mich ans Krankenhaus, jeder schimpft über die Ärzte die keine Empathie(kein
    Einfühlungs-vermögen) zu haben scheinen und ist insgeheim doch glücklich darüber, dass
    es diese Fachidioten gibt, die das so viel besser können als andere.
     
  7. 1. März 2010
    AW: Abhängigkeit - Süchtig nach Arbeit

    Die arbeitgeber heutzutage sind generell gefragt den ganzen Stress zu reduzieren.
    das Verhältnis Arbeit/Freizeit wird immer gestörter und man wird heutzutage nur noch durch den Beruf und das Arbeitspensum definiert. Hast du keinen guten Job, bist du nichts.Ich verachte Menschen die so denken, bloss es sind einfach zu viele. Für den Arbeitgeber ist ein Workaholic doch ein orgasmus für die Effektivität des Arbeitsplatzes. Arbeiten ohne Ende und hoch produktiv durch maximale Einsatzbereitschaft.
     
  8. 1. März 2010
    AW: Abhängigkeit - Süchtig nach Arbeit

    Ärzte sind alles andere als Fachidioten. Gerade dieser Berufszweig ermöglicht sehr gut ein breites Weltbild zu haben, weil man ständig mit sehr versch. Menschen zu tun hat.
    Was du da über die Projektion beschrieben hast ist ein psycholog. Hang, aber ob das oft ist, bezweifle ich. Ich bin alles andere als workoholic, aus den oben genannten Gründen kann ich gar nicht lange mein Beruf am Stück ausüben, da kommt der linke Rebell irgendwann mal durch
    Dass Süchtige selbst wissen, dass etwas schlecht ist und sie es dennoch tun, weiss ich auch. DAs ist ja das Schlimme an der Sucht, jedoch kann man sich imho durch Aufklärung eine Abneigung anerziehen, das hat bei mir jedenfalls sehr gut geklappt. Das Stimmt die Umwelt ist ein Faktor für eine Erziehung an sich selbst, aber ich stimme nicht zu, dass jeder komplett hilflos ist und nur das Ergebnis seiner Gene und Umwelt ist. Man kann sich selbst auch etwas steuern. Der eine mehr oder andere weniger.
    In einem Fall stimme ich dir absolut nicht zu: Ihr schiebt alles auf den Arbeitgeber und auf Arbeit. na ja, Deutsche leben um zu arbeiten, das ist hier sehr schlecht. Ich bin aber kein Deutscher Also ich definiere mich und andere absolut nicht nur aus seiner Arbeit oder Leistung, sondern auch, wie er menschlich ist. Also ob er privat was erreicht hat (auch das ist eine Leistung), ob er an seinem Charakter gearbeitet hat (auch das ist eine Leistung), jedoch sind diese Leistungen nicht berufsbezogen, sondern eher privater Natur. in diesem Bereich wird man doch auch belohnt: mehr Freunde, bessere Frau und bessere Atmosphäre in seiner Familie bzw. mit seiner Frau. Und genau da kommt meine Verachtung ins Spiel. Ich errwarte von einer intelligenten Person, dass sie dies auch durchschaut und dementsprechend sich selbst weiterentwickelt. Es ist für alle das Beste: für die Familie, für das Arbeitsklima, für einen selbst.

    siehe oben
     
  9. 1. März 2010
    AW: Abhängigkeit - Süchtig nach Arbeit

    Erstmal zum markierten.(Dazu möchte ich sagen ja ich beschreibe das großteils aus
    psychologischer Sicht, da ich diesen Zweig gewählt habe, weil er mir die beste Erklärung
    bietet)
    Die Psychologie schreibt auch den Individuen eine Selbssteuerung zu, die neben den
    anderen Faktoren wechselseitig zu entsprechenden Reaktionen führt, allerdings sind
    das sogar noch relativ alte Theorien und das ganze geht noch viel weiter, was einem viele
    Verhaltensweisen erklärt, ist sehr interessant wenn man sich damit beschäftigt und hilft
    einem in mancher Situation besser mit Menschen auszukommen/umzugehen.

    Dass wir Deutsche leben um zu arbeiten möchte ich nicht ganz unterschreiben, aber man kann
    doch sagen, dass die Arbeit/ Wirtschaft einen großen Teil in unserem Leben ausmacht,
    natürlich auch das nicht bei jedem, aber ich persönlich habe doch stark das Gefühl, dass
    sich viel zu viel nach den Wünschen der Industrie richtet, gerade bildungstechnisch auch.
    (Allgemein möchte ich aber vorsichtig sein mit Verallgemeinerungen wie "der Deutsche"
    oder sonst was, weil das einfach meiner Meinung nach etwas zu leicht ist alle über einen
    Kamm zu scheren, jeder ist für sich verschieden und lebt auf seine Art)

    Und natürlich kann man sich aus etlichen Dingen seine Anerkennung verschaffen, aber man
    ist vom Gemüt her eben doch oft ziemlich konservativ, auch wenn man das nicht zugeben will.
    Hat man sich einmal wirklich in ein System eingearbeitet und es funktioniert geht man doch
    eher ungern das Risiko von neuen Dingen ein, so ist jedenfalls meine Einschätzung von dem
    was ich bei vielen Menschen mitbekomme.

    Im Grunde genommen möchte ich gar nichts auf den Arbeitgeber schieben, der tut auch nur
    sein bestes um im momentanen System als Gewinner aus der Sache rauszugehen, dass er
    dann einen workaholic bevorzugt ist eben ein Nebenprodukt bei dem Ganzen.
     
  10. 2. März 2010
    AW: Abhängigkeit - Süchtig nach Arbeit

    ja, wenn es aber nicht der böse Arbeitgeber ist, dann das böse System, das workoholics bevorzugt. Na ja in unserem bösen System können wir uns ohne Probleme weiterbildung, auch psychologisch und philosophisch und so kann jeder einfach sehen, dass dauernd arbeiten zur fachidiotie führt. Auch das Thema Drogen, ich denke da an LSD, ist eher liberal in unserem System: jeder kann sich v.a. dank internet sehr leicht informieren und gerade Erfahrung mit LSD zeigt einem, dass zu viel Arbeiten Zeitverschwendung ist, siehe 1968.

    mit "der deutsche lebt um zu arbeiten" ist auch seine Mentalität gemeint: vieles schiebt er auf arbeiten. mit gefühlen könnt ihr nicht umgehen. Ich habe in Deutschland so oft gehört: man muss zwischen arbeit und privatem trennen. Das ist so it, es ist vielmehr eine Abwehr von privatem im Beruf. Es wird viel zu viel an Beruf gedacht und interpretiert. Das ist nicht nur das klassische Fragen was sind Sie vom Beruf vor dem Fragen nach dem Namen *g*, sondern ich meine, dass man sich z.b. beim Arbeiten kaum persönlich zeigen kann, weil das "unprofessionell" ist. So ein Müll. Genauso werden viele Phänomene mit Arbeit interpretiert, so wie hier. Anstatt eine Fehlentwicklung der menschl. Psyche / Weiterentwicklung.
     
  11. 2. März 2010
    AW: Abhängigkeit - Süchtig nach Arbeit

    Und warum meinst du dann, trinkt immernoch der Großteil der Bevölkerung Alkohol obwohl
    man sich der Folgen genauso bewusst ist, warum raucht ein Großteil der Bevölkerung?
    Es sollte schließlich auch jeder wissen, dass Raucen im Endeffekt verschwendete Zeit und Geld
    ist, zusätzlich auch womöglich noch das Leben verkürzt?
    Ich meine, das kannst du doch bei jeder Sucht oder bei jedem Verlangen so ansetzen, warum
    willst du es ausgerechnet bei der Arbeit nicht zulassen?

    Und ich, glaube wir verstehen uns falsch, im Grunde genommen sage ich ja auch wie du, dass
    Fehlentwicklungen zu so einem Verhalten führen, doch das ändert ja nichts daran, dass die
    gegebene Umweltsituation ein Verstärker für dieses negative Verhalten des Workaholics sein
    kann oder ist. Die Alleinschuld wollte ich hier sicher nie auf die Arbeit schieben?!
    Naja und wenn ich für mich von Arbeit und privates Trennen spreche, dann heißt das für mich,
    dass ich bspw. meinen Frust aus der Arbeit nicht zu Hause ablade.
    Mit Gefühlen nicht umgehen können, ist schon ein starkes Stück, das du da in den Raum wirfst,
    da würde ich nochmal gerne genau wissen worauf du das beziehst?!

    lg
     
  12. 2. März 2010
    AW: Abhängigkeit - Süchtig nach Arbeit

    Wiso Verachtung=? Ich finde es liegt nicht an den einzelnen Leuten sondern an unserer ganzen kaputten Gesellschaft. Ich merk das gerade bei mir selber, dass ich versuche nen Weg zu finden zwischen nem guten Abi - gesellschaftlicher Anerkennung und Spaß.

    In unsere Gesellschaft wird man einfach fast ausschließlich über den Beruf Charakterisiert und Klassifiziert. ALso versuchen alle nen möglichst anständigen Job zu bekommen, was ja an sich ok ist. Das Problem sind halt die Arbeitsbedingungen. Anstatt normal zu arbeiten, um noch Zeit für was anderes zu haben. Ist es gang und gebe unbezahlte Überstunden zu machen.

    Die Arbeitgeber sollten mal sehen, was sie mit den Leuten machen. Es geht immer nur um Profit Effizienz und Produktivität und keiner schert sich um die Gesundheit der Mitarbeiter. Dazu kommt noch die panische Angst vor Jobverlust, was ja gerade in der jetzigen Zeit sehr ausgeprägt ist.

    Und da wunderst du dich noch, dass Leute in dieser Gesellschaft krank werden? Wenn alle so denken würden wie du, dass es genug Geld für alle gibt und man sich nicht den ***** aufreißen mkuss, dannn wäre der Welt geholfen.

    Aber es wird immer Profitgeier im Management geben und unsere Gesellschaft bingt das nurnmal mit sich.
     
  13. 2. März 2010
    AW: Abhängigkeit - Süchtig nach Arbeit


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  14. 3. März 2010
    AW: Abhängigkeit - Süchtig nach Arbeit

    da kann man und sollte man auf die gesellschaft n, was sie denkt. Wen ndie Gesellschaft meint, ich bin nur so wert, wie mein Beruf, dann kann ich immer noch einen eigenen Weg gehen. Gerade in der ersten Welt kann man sich besser so entwickeln, wie man es möchte im Gegensatz zur zweiten bzw. dritten Welt. Dort gibt es weniger Arbeitnehmerrechte, keine Sozialhilfen und da musst du tun, was der Chef sagt.
    Ich könnte auch in ein anderes Land auswandern und da wirst du nicht nach deinem Berufsstand definiert. Jedoch iste sam wichtigsten das zu tun, was man selber als wichtig und gut für einen erachtet. Wenn der Chef meint, ich solle Überstunden machen, was da was angefallen ist und ich eigentlich meinem Sohn was versprochen habe, dann hat mein Sohn Vorrang. Aber viele haben keine Eier in der Hose und haben Angst vor Arbeitsplatzverlust. na und? gibts doch genug Arbeitsplätze, Ah es ist schwierig Arbeit zu finden. Nein, das ist nicht schwierig, es kommt auf die eigene Qualifizierung an. Und btw. in anderen Ländern (2.,3. Welt) muss man auch Überstunden machen und da ist es wirklich schwierig sich einen neuen Arbeitsplatz zu besorgen. Wir leben in einem künstlichen Paradies.
    Immer alles auf die Arbeitgeber zu schieben... das kotzt mich an. Jeder selbst lässt es sich mit einem machen, der Arbeitgeber nutzt das nur aus. Letztendlich ist jeder für sich selbst verantwortlich.
    hab dir bw gegeben
    Alkohol hat wenigstens eine schöne Wirkung: es berauscht. Ziesen: als teenie sich coool vorkommen, ey ich bin erwachsen woooow Kokain, Heroin, usw. die haben alle wenigstens eine schöne Wirkung, das kann ich wenigstens nachvollziehen. Zu Zigaretten habe ich kein Verständniss, zu Arbeit auch nicht. Jedoch wird in Ziesen der eine oder andere Stoff hinzugetan, der dich süchtig macht, also bist du einfach ausgeliefert. Kokain, Heroin haben ein so hohes Suchtpotential, dass es einen einfach umhaut. Alkohol kann auch süchtig machen. Bei all dem kann man sich informieren und lesen, dass diese Dinge gefährlich sind. Jedoch gibt es Stoffe, die eine Wirkung haben, aber nicht süchtigmachend sind. Dazu gehören THC, MDMA, LSD und so paar andere. Also warum sollte ich meine Kontrolle über das Leben auf Spiel setzen und Alkohol trinken oder Ziesen rauchen oder mal Heroin ausprobieren?
    richtig die Umwelt ist auf jeden Fall ein Verstärker, bei Zigaretten kann man das ja schön sehen: Werbung und sozialer Druck haben eigentlich nur zum Erfolg beigetragen, denn die Ziese an sich bringt ja nicht viel an positiver Wirkung. Zum Glück wurde die Werbung verbant. Jedoch kann man daran sehen, wer zu Ziesen neigt: Ein schwacher, labiler Mensch oder jemand mit zu wenig Aufklärung. Und warum soll ich nun Respekt haben vor solchen Menschen? Und dann stelle ich mir auch vor, wie diese Leute damals auf dem Schulhof coool ihre Ziesen geraucht haben und Schüler mit gesundem Menschenverstand herabgeschaut haben, weil sie nicht so cool sind. Verreckt !
    Mit gefühlen: Deutsche unterdrücken ihre Gefühle und gehen diese aus dem Weg anstatt mit ihnen zu spielen, sie zu nutzen, wenn sie miteinander reden oder sich unterhalten. Deutschen sind wenig empathisch und zeigen kaum Gefühle, weil sie eben unterentwickelt sind. In anderen Ländern sind die Menschen viel wärmer und es ist schöner sich mit denen zu unterhalten oder mit den Frauen zu flirten. Auch hier die Frage, warum? Imho wegen der Erziehung, dann weil so die Umwelt ist und dann weil es "unprofessionell" ist. Ich nehme meinen Frust mit nach Hause und vererbeite sie dort oder woanders. Wozu hat man Freunde bzw. eine Frau? Genauso nehme ich auch Ärger oder Freude mit in die Arbeit. Wer bin ich denn? Eine Maschine oder was? Das kann sich jeder gleich mal abschminken.
     
  15. 3. März 2010
    AW: Abhängigkeit - Süchtig nach Arbeit

    Naja ich kann da jetzt nicht aus Erfahrung als Workaholic sprechen, aber ich würde
    wohl schon sagen dass auch die Arbeit eine (positive) Wirkung hat, und die ist im Gegensatz
    zur Nikotinabhängigkeit eben auch rein psychologisch.
    Wenn man andauernd für sein Verhalten belohnt wird ist man doch auch ein bisschen auf
    Drogen, wer hört nicht gern dass die eigene Arbeit gewertschätzt wird oder ähnliches?
    Respekt aufgrund vom Rauchen oder ner anderen Sucht? Neeee... das könnte ich auch
    nicht, vielleicht ist da sogar wie du sagst eine gewisse Abneigung in einem drinn gegen diese
    Menschen, aber gleichzeitig hab' ich da eigentlich mehr Mitleid und würde den Menschen gerne
    helfen?! Aber vielleicht liegt das an meiner Einstellungen zu sowas und daran dass ich selbst
    in soner Situation war und danach gerne helfe.

    Ja aber eine andere Mentalität was Arbeit angeht herrscht hier definitiv.
    Gerade durch die momentane Krise habe ich mir mal die Zahlen im Vgl. zu Griechenland
    angeschaut, was ich da interessant fand war allein dass man anscheinend als Rentner mehr
    Geld bekommt als man eingezahlt hat? Und 6 Jahre früher in Rente geht, aber im Endeffekt
    funktioniert das halt wohl auf Dauer nicht, gut kann man jetzt nicht beurteilen, gibt ja auch
    ewig viel Schwarzarbeit und weiß Gott was dort.
    Aber bei uns hat sich Arbeit wirklich zu einem der wichtigsten Teile im Leben entwickelt, warum
    sonst meint man plötzlich jeden Schüler auf das Gymnasium zu schicken, selbst wenn er
    hoffnungslos überfordert ist...
    Mit Stress verarbeiten bzw. sich helfen lassen kann ich dir zustimmen, wird zu oft in sich
    hineingefressen anstatt sich helfen zu lassen.
    Dass andere Länder empathischer sind kann ich nicht wirklich sagen, in den USA habe ich
    bspw. zwar jede Menge nette Unterhaltungen gehabt und die Leute waren freundlich,
    aber dort ist vieles dafür sehr oberflächlich, so hatte ich jedenfalls das Gefühl.
    Pauschalisieren ist immer sone Sache, aber es kann auch sein dass ich Befangen bin und
    wegen meiner sozialen Schiene viele empathische Menschen um mich herum habe...

    Aber von unterentwickelt zu sprechen najaaa das halte ich für falsch, andere
    Mentalität triffts glaube ich eher, da wird eben anderes als wichtiger erachtet...
     
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