Love Exposure von Shion Sono

GR!3V3R · 13. März 2010

{img-src: http://www.impawards.com/intl/japan/2009/posters/love_exposure_ver2.jpg}

Originaltitel: Ai No Mukidashi
Produktionsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2008
Länge: 237 Minuten
Originalsprache: Japanisch
Altersfreigabe: FSK 16
Regie: Sion Sono

Inhalt:

Yu (Takahiro Nishikima) ist ein Mustersohn, der nicht einmal die kleinste Kleinigkeit anstellt. Sein Vater (Atsuro Watabe) arbeitet seit dem Tod der Ehefrau als Priester. Mit seinem Sohn versteht er sich bestens. Zumindest, bis eine kurze, schließlich scheiternde Beziehung des Vaters mit der wilden Kaori (Makiko Watanabe) alles verändert. Verlassen und verbittert wird das Familienoberhaupt zunehmend fanatischer und zwingt seinen Sohn wiederholt zum Beichten. Da Yu aber nun mal keine Sünden begeht, muss er dringend etwas anstellen. Er geht beim pflichtbewussten Sündigen immer weiter und trifft schließlich auf eine Gruppe von Herumtreibern. Gemeinsam werden die Teenager von einem schrägen Meister in der Kunst des Unter-den-Rock-Fotografierens unterrichtet, was von nun an zu Yus Lebensaufgabe wird. Eines Tages trifft er zudem die schöne Yoko (Hikari Mitsushima), in die er sich verliebt. Leider hält Yoko, die bis auf Jesus und Kurt Cobain alle Männer hasst, ihn für einen Vollidioten. Stattdessen verliebt sie sich in eine Frau namens Sasori. In Wirklichkeit ist die geheimnisvolle, stets schwarz gekleidete Fremde aber niemand anderes als Yu, der ihr in Frauenkleider gehüllt im Kampf gegen ein paar Schläger zur Hilfe kam. Die Angreifer handelten auf Geheiß der eiskalten Koike (Sakura Ando). Diese requiriert Mitglieder für eine Sekte und hat die Begegnung von Yu und Yoko eingefädelt. Denn sie verfolgt schon lange einen teuflischen Plan...

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Trailer:

Ich habe lange überlegt ob es sich lohnt, zu diesen Film überhaupt ein Thread zu öffnen. Aber wenn ich auch nur einen User auf diesen Film aufmerksam gemacht habe, hat es sich in meinen Augen schon gelohnt.
Love Exposure verursacht aber auch einige Probleme: Kein George Clooney, kein westliches Setting und die ungewöhnliche Länge von vier (!) Stunden schreckt auch ab. Wer sich aber den Ruck gibt, den Film unbefangen anzuschauen wird etwas unvergleichliches Erleben. Love Exposure verbindet soviele Genres. Es gibt Comedy, Action, Drama, Horror, Martial-Arts, Mystery, Splatter und nartürlich Romantik. Dieser irre Mix wird aber auf einer simplen Idee aufgebaut:

Yu verliebt sich in Yoko.

Der Film macht sovieles richtig, er bricht soviele Tabus, wagt was kein großes Studio wagen würde und ist in jederweise Überragend. Manche von der Kamera eingefangene Blickwinkel würde ich mir an die Wand malen. Und wenn bei Yu´s Verfolgungsjagden nach Hösschen, in bester Martial Arts manier Bolero läuft muss man schon über diesen extremen Wiederspruch Lachen. Und das nicht, weil es unbeabsichtigt Trashig wirkt, sondern weil Sono einfach sein Handwerk versteht.
Es gibt in der Mitte des Films eine Szene in der Yoko eine Stelle aus der Bibel zitiert. Die Authenzität die sie dabei vermittelt, sprengt dabei bei weiten die Dimensionen aller Liebesfilme die ich bis dato gesehen habe.
Ich könnte noch ein dutzend solcher Momente schildern. Situationen, die man so noch nicht in einen Film erlebt hat. Charaktere die weit mehr als ein filmisches Mittel oder Statisten sind, sondern ihre Bezeichnung mehr als verdient haben. Eigentlich bin ich kein Fan von solchen Begriffen wie Meisterwerk oder bester Film. Sie werden viel zu häufig benuzt und verlieren schnell ihre Wirkung. Aber hier ist es mehr als Angebracht:
Love Exposure ist ein Meisterwerk.

P.S. Gibt es eigentlich eine Seite wo man sich über bevorstehende oder geplante Blu Ray veröffentlichungen informieren kann?

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