TLD .xxx ist vermutlich tot

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 23. August 2005 .

  1. 23. August 2005
    ...und das ist nicht einmal schlecht...
    Die ICANN wollte noch dieses Jahr die -TLD .xxx einführen - nach dem Widerstand der US-Regierung rechnet indessen Ed Felten mit einem stillen Begräbnis für den virtuellen Rotlichtbezirk. Die US-Regierung fordert ICANN dazu auf, die Implementierung von .xxx zu verschieben, um den Fall nochmals zu untersuchen. Wir wissen alle, was das bedeutet. Erwartet ein stilles Verschwinden von .xxx, während einer nie endenden Untersuchung, so Felten.

    Schlimm sei dies nicht, im Gegenteil. Die Befürchtungen der christlichen Rechten, durch die TLD entstünde "mehr Raum" für grafie sind ja per se blödsinnig. Platz im Internet ist quasi beliebig verfügbar, .xxx hin oder her - und kaum eine entsprechende Domain würde sich eine .xxx - Domain sichern, ohne nicht zu versuchen, auch die .com zu bekommen.

    Felten wies ebenso nochmals auf die Gefahren hin, die die Einführung hätte mit sich bringen können: mit dem Versuch, sämtlichen pr0n ins virtuelle Rotlichtviertel abzuschieben, wäre zu rechnen gewesen - ungeachtet dessen, dass auch das faktisch unmöglich zu realisieren gewesen sei.

    Von daher ist ein Ende des Tauziehens um .xxx durchaus zu begrüßen - wenngleich das schale Gefühl bleibt, dass eine einigermassen unabhängige Verwaltung des Internet weder existiert noch mittelfristig entstehen wird - die ICANN leidet einerseits unter ihrer quasi nicht vorhandenen Legitimation, von Unabhängigkeit kann nun auch nicht mehr wirklich eine Rede sein - falls dies überhaupt irgendwann einmal der Fall war.

    Indessen tauchen zügig frische schwarze Wolken am Internet- himmel auf. In Großbritannien will man sich nicht mehr damit begnügen, unter anderem das Anbieten von grafie mit gewalttätigen Inhalten für inländische Hoster zu verbieten. Eine Organisation namens Out-Law.com will auch den Erwerb und Besitz solchen Materials unter Strafe gestellt wissen. Bislang ist der Besitz in Großbritannien noch erlaubt. Um entsprechende Verbote auch durchsetzen zu können, weiss The Register von Plänen, gegebenenfalls Kreditkartenfirmen zu verpflichten, die Daten von Karteninhabern herauszugeben, die auf entsprechenden Seiten Material gekauft haben. 32.000 Unterschriften habe man bereits gesammelt.


    quelle: gulli untergrund news
     
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