Chaos in Kirgistan - Opposition verkündet Sturz der Regierung

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von ambock18, 7. April 2010 .

  1. 7. April 2010
    Chaos in Kirgistan
    Opposition verkündet Sturz der Regierung

    Ein Land versinkt im Chaos: Die Opposition im zentralasiatischen Kirgistan hat nach eigenen Angaben die Macht in der Hauptstadt Bischkek übernommen. Die Regierung von Ministerpräsident Danijar Ussenow habe nach blutigen Kämpfen mit Dutzenden Toten ihren Rücktritt eingereicht.

    Im Zuge der gewaltsamen Proteste von Regierungsgegnern in Kirgistan ist die Regierung nach Angaben der Opposition gestürzt worden. Die Regierung von Ministerpräsident Danijar Ussenow habe ihren Rücktritt eingereicht. Die Demonstranten hätten ihre eigene Regierung eingesetzt, erklärte Oppositionsführer Temir Sarijew in der Hauptstadt Bischkek. Ein Vertreter der Flughafenverwaltung sagte, Staatschef Kurmanbek Bakijew habe die Hauptstadt Bischkek verlassen.

    Mehr als 5000 Oppositionelle hatten sich am Morgen in der Nähe des Büros von Bakijew versammelt und dessen Rücktritt gefordert. Die Bereitschaftspolizei setzte Tränengas und Blendgranaten gegen die Demonstranten ein. Diese waren mit Eisenstangen bewaffnet und bewarfen die Sicherheitskräfte mit Steinen. Zudem setzten sie Polizeiwagen in Brand.

    Ein Fotograf berichtete, vor dem Regierungssitz in Bischkek hätten Soldaten das Feuer auf die Demonstranten eröffnet. Präsident Kurmanbek Bakijew verhängte den Notstand und eine nächtliche Ausgangssperre für Bischkek sowie die Städte Narin und Talas. Dort war es ebenfalls zu regierungskritischen Protesten gekommen.

    Auch am späten Nachmittag waren auf dem zentralen Platz immer wieder Schüsse zu hören. Die Demonstranten stürmten das Parlament. Wie Augenzeugen berichteten, stand in Bischkek außerdem das Erdgeschoss des Sitzes der Generalstaatsanwaltschaft in Flammen. Die Polizei hätten Lärmgranaten und Tränengas auf die protestierende Menge abgefeuert.

    Der kirgisische Innenminister Moldomusa Kongatijew wurde nach Angaben seines Sprechers nicht bei den Ausschreitungen getötet. Mehrere Nachrichtenagenturen hatten zuvor berichtet, Kongatijew sei in der Stadt Talas auf dem Weg ins Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen. Diese Berichte seien falsch, der Minister sei am Leben, zitierte Interfax den Sprecher.

    Die Regierungsgegner in dem weitgehend verarmten zentralasiatischen Land werfen Bakijew Vetternwirtschaft, ein harsches Vorgehen gegen Kritiker und Einschränkung der Meinungsfreiheit vor. Er war 2005 infolge der sogenannten Tulpenrevolution an die Macht gekommen.

    Die Proteste werden von den USA mit großer Sorge verfolgt, weil Kirgistan für sie von strategischem Interesse ist. Die USA haben in dem Land einen Militärstützpunkt, um den Nachschub nach Afghanistan zu sichern.

    Auch Russland hat eine Militärbasis im Land. Das russische Außenministerium erklärte, alle Konflikte in dem zentralasiatischen Land müssten auf friedlichem Wege und nicht mit Gewalt gelöst werden. Kirgistan ist von der Hilfe aus Russland, den USA und auch aus dem benachbarten China abhängig, so dass Reaktionen aus diesen Ländern von der Regierung in Bischkek nicht ignoriert werden dürften, sagten politische Beobachter.

    Bereits am Vortag hatten sich in Talas und Narin Regierungsgegner heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Demonstranten stürmten Regierungsgebäude und nahmen in Talas den Regionalgouverneur für mehrere Stunden als Geisel.

    Das größtenteils muslimische Land wird seit Anfang März von Unruhen erschüttert. Auch während des Besuchs von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon vor wenigen Tagen kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen von Demonstranten und Sicherheitskräften.

    Die EU-Außenministerin Catherine Ashton äußerte sich sehr besorgt über die gewaltsamen Auseinandersetzungen. Sie rief in einer Erklärung „alle Seiten auf, sich in Zurückhaltung zu üben“. Regierung und Oppositionskräfte sollten sofort ihren Dialog wiederaufnehmen, um „eine friedliche Lösung zu finden“.

    Quelle: http://www.welt.de/politik/ausland/article7088822/Opposition-verkuendet-Sturz-der-Regierung.html

    Im Jahr 2005 kam Kurmanbek Bakijew durch die sogenannte Tulpenrevolution an die Macht und jetzt wollen die Demonstranten ihn wieder weg haben.
    Können sich die Kirgisien einfach nicht entscheiden, oder war die Tulpenrevolution doch nicht des Volkes Wille.
    Was meint ihr dazu?

    Hier könnt ihr was über die Parlamentswahlen in Kirgisistan im Jahr 2005 lesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Parlamentswahlen_in_Kirgisistan_2005
     
  2. 7. April 2010
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
    AW: Chaos in Kirgistan - Opposition verkündet Sturz der Regierung

    Ich sehs grad aufn kirgisischen Sender.

    Grauenhaft. Menschen sterben. So viele Schüße und Bomben....

    Die Polizei ist ein Witz. Gott....


    Früher in Kirgistan waren die "Weißen" Russen mehr und heute sind es mehr "Schwarze" -.- Kasachen/Kirgisen. Ich komm selbst von da.

    Die wollen eine andere Regierung und deswegen müssen Unschuldige sterben. Einfach nur Vollidioten. Schwarze Schweine.. Wenn man da gelebt hat kennt man sie. mistn noch immer im Wald und essen mit den Fingern. Meinen jetzt einen auf Nation zu machen. Schlitzaugen. Find einfach keine Worte...



    gruß
    Fedja
     
  3. 7. April 2010
    AW: Chaos in Kirgistan - Opposition verkündet Sturz der Regierung

    Es gibt noch die Revolution in der Welt. Die Bilder ovn Fedja liefen ja vorhin auch im Fernsehen. Besonders die Szene wo der eine Polizist von Steinen getroffen wird und dann zurückbleibt und von den Revolutionären niedergeknüpplet wird fand ich hmmm... grotesk.

    Die Lage in Kirgisistan kann ich letztendlich nicht beurteilen. Ein kleines Land, eher unbedeutend. Daher weiß ich leider nichts über die politischen Verhältnisse dort und obs wirklich son nen korruptes Dikaturending war, was nun gestürzt wurde. Weiß jemand mehr?
     
  4. 7. April 2010
    AW: Chaos in Kirgistan - Opposition verkündet Sturz der Regierung

    Genauere Informationen über die Politik der Regierung und der Opposition wären interessant. Heftige Sache dort, aber das ist sicher nur ein Vorgeschmack auf das was uns an politischen Umstürzen als Folge der Krise erwarten wird.
     
  5. 7. April 2010
    AW: Chaos in Kirgistan - Opposition verkündet Sturz der Regierung

    wunder mich auch schon, dass die politische richtung der opposition nirgens steht.
    wenn jemand was findet, würd ich mich freuen wenn er es hier posten würde.
     
  6. 8. April 2010
    AW: Chaos in Kirgistan - Opposition verkündet Sturz der Regierung

    Also Rosa Otunbajewa ist jetzt die neue "Regierungschefin". Sie gehört der Sozialdemokratischen Partei Kirgisistans an.

    Naja, mal abwarten was da noch so passiert. Diese Regierung ist ja nicht legitim.
     
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