Pirate-Bay-Gründer will Künstler und Netzaktive entlohnen

Dieses Thema im Forum "Szene News" wurde erstellt von killerburns, 14. April 2010 .

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  1. 14. April 2010
    Peter Sunde, einer der Gründer der mittlerweile verlassenen Pirate Bay, hat den Micropayment-Dienst "Flattr" am Mittwoch auf der Internetkonferenz re ublica in Berlin vorgestellt. Nutzer sollen ab Juni eine Monatspauschale festlegen und diese an die Erzeuger von Online-Inhalten ihrer Wahl ausschütten können. Bisher gebe es keine gute Möglichkeit zu zeigen, dass man ein Musikstück, ein Video oder einen Text möge und dafür eine finanzielle Unterstützung zu zahlen bereit sei, erklärte der Schwede. Mit Flattr könne man etwa in einem Blog oder auf einer anderen Webseite einfach auf einen zugehörigen Button klicken. Am Ende des Monats werde dann das voreingestellte Budget an die entsprechend markierten Anbieter verteilt.

    Der Name der Plattform setzt sich aus "Flatrate" und "to flatter" (schmeicheln) zusammen. Selbst wenn der individuelle Anteil klein ausfalle, könnten angesichts der erhofften großen Zahl an Nutzern des Diensts respektable Finanzströme herauskommen, meinte Sunde. Damit erübrige es sich letztlich, ein Preisschild an digitale Güter anzuheften, da die Gesamtheit der Nutzer über eine Entlohnung entscheide. Man müsse auch kein Betreiber etwa eines Blogs oder ein Künstler sein, um über den Dienst Geld zu machen. Vielmehr sei es etwa auch denkbar, einen für wichtig empfunden Kommentar in einem Forum zu "flattern".

    Ein offener Betatest der Applikation soll Sunde zufolge in rund einem Monat starten, in zwei Monaten sei eine Öffnung für alle Interessierten geplant. Der frühere Pirate-Bay-Sprecher räumte ein, dass das System derzeit zentral aufgebaut sei und wie eine Bank funktioniere. Die Betreiber würden zur Finanzierung der Plattform auch eine kleine Gebühr erheben, die derzeit zehn Prozent der Monatspauschale betrage. Der minimale Einsatz liege bei zwei Euro. Mittelfristig wolle man aber einen dezentralen Ansatz und einen offenen Standard für den Bezahlservice unterstützen. Auch der Quellcode werde letztendlich vermutlich veröffentlicht, wenn das System erst einmal stehe. Man sei auch sehr um den Datenschutz besorgt, versicherte Sunde. Es würden klare Regeln aufgestellt, dass personenbezogene Nutzerdaten schnellstmöglich zu löschen seien. Man könne Geld etwa auch über ein PayPal-Konto einzahlen, um die Abgabe persönlicher Informationen gering zu halten.

    Einen Widerspruch zwischen seinem einstigen Engagement bei der Filesharing-Plattform und dem neuen Entlohnsystem sieht Sunde nicht. Die Pirate Bay sei nicht gegen Kreative gerichtet gewesen. Er habe kein Problem damit, dass Künstler Geld verdienten. Nur das Einstreichen großer Gewinne durch die Labels sehe er kritisch. Insofern gehe es weiter um das Prinzip, Mittelmänner über das Internet auszuschalten und nun eben Geld mehr oder weniger direkt zwischen zwei Personen auszutauschen. Dass es bereits andere Startups gibt, die ähnliche Systeme auf die Beine gestellt haben, sei "gut für den Wettbewerb". Die Idee, deren Grundzüge sich bereits im wenig erfolgreichen "Street Performer Protocol" aus den Neunzigern wiederfinden, sei aber nicht geklaut. Flattr sei bereits sei drei Jahren in der Entwicklung

    Quelle

    Mal gucken ob sie damit auch weltweit bekannt werden, und was daraus in Zukunft wird. Bin gespannt
     
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