Über die Entwicklungshilfe für Afrika

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Kritiker, 24. April 2010 .

  1. 24. April 2010
    Entwicklungshilfe: Egotrips ins Elend
    15. April 2010 | Die Achse des Guten | Vince Ebert (Gastautor)

    Quelle: Die Achse des Guten
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    ein artikel über den sinn oder unsinn von entwicklungshilfe am beispiel afrika...
     
  2. 24. April 2010
    AW: Über die Entwicklungshilfe für Afrika

    Ich habe mich auch schonmal damit beschäftigt. Zur Zeit ist es einfach grauenhaft was mit den Entwicklungsgeldern verbrochen wird und wie sich alle hervortun. Schon seit JAHREN wird immer wieder über genau das gesprochen, von dem in dem Text die Rede ist, aber irgendwie ist das noch nie nach GANZ OBEN durchgedrungen.
    Ein Armutszeugnis für die gesamte westliche Welt und es zeugt wieder einmal davon, dass einige Leute nicht einmal den Hauch von Grips in ihren Vakuumverpackungen haben. Einfach irgendwo Geld in ein Fass werfen, auch wenn da kein Boden drin ist.

    Ich bin ganz klar FÜR Entwicklungshilfe, aber nicht SO! Entwicklungshilfe leistet man vielleicht durch Bildung und weitergabe von Wissen, aber nicht indem man irgendjemand beliebigen Geld in die Taschen stopft und meint: "Hier mach du mal".
     
  3. 25. April 2010
    AW: Über die Entwicklungshilfe für Afrika

    Mal son paar Stickwörter mit denen man sich beschäftigen könnte und was deutlich zielführender wäre als solche Kommentare: Kolonialismus und langfristige Auswirkungen, Kapitalismus, Weltmarkt und sich selbstständig verschärfende Ungleichheit usw.
    Der größte Haken der Entwicklungshilfe ist, dass gleichzeitig auf anderen Wegen x-fach soviel in die "Geber"-Länder zurückfließt. Die Forderung nach strikterer Kopplung an Bedingungen disqualifiziert sich von einem Liberalen allein schon deswegen, weil die zahlreichen neoliberalen IWF-Programme (einseitige Export-Orientierung, Privatisierungen usw.) viele überhaupt erst so richtig arm gemacht haben.
     
  4. 25. April 2010
    AW: Über die Entwicklungshilfe für Afrika

    Die Zahlung solcher Gelder erfolgt häufig nur mit Gegenleistungen in Form von Rohstoffen bzw. wenn die Zahlungen erfolgen weiss nach Überweisung keiner mehr wo die Gelder versickern. Unlängst kämpfen die USA/England und Russland und China um die Vormachtstellung in Afrika, das Problem ist nur das dies nirgends öffentlich kommuniziert wird. Nicht umsonst haben die USA versucht Africom durchzusetzen. Ist Gott sei Dank in die Hose gegangen weil ausser Liberia und Marokko kein anderer Staat ja gesagt hat. Marokko ist kein Mitglied der afrikanischen Union und Liberia unterhält schon seit langen Jahren intensive Beziehungen zu den USA.

    Die USA haben bestätigt das das Ziel von Africom die Professionalisierung des Militärs in den afrikanischen Staaten ist, welches meiner Meinung nach das letzte ist was Afrika braucht. Ehrlich gesagt geht mir dieser Imperialismus gewaltig auf die Nerven. Letztlich führt sowas zurück in die Kolonialisierung und wenn die Afrikaner clever sind erkennen sie das und setzen sich zur Wehr. Ich bin davon überzeugt, dass diese Versuche dort Fuss zu fassen die Ursache vieler Konflikte auf dem afrikanischen Kontinent sind.

    Weltkrieg ohne selber militärisch einzugreifen, einfach verschiedene Volksgruppen gegeneinander aufhetzen, so dass sie sich gegenseitig vernichten. Uganda, Ruwanda 1994 und der Krieg im Kongo sind die besten Beispiele für solche Konflikte alle diese Länder sind seltsamerweise im Besitz von riesigen Mineralvorkommen.

    Das Gleiche versuchen die USA in Südamerika aber auch da wächst der Widerstand zunehmend wenn man mal Kolumbien ausnimmt.

    Letztlich bleibt für die Afrikaner wieder nichts über und kein Mensch schert sich darum. Das Einzige was man hört sind dumme Sprüche der Bürger der westlichen Staaten die keine Ahnung haben was wirklich dort geschieht.

    Danken an dich ***** für diesen Thread.
     
  5. 25. April 2010
    AW: Über die Entwicklungshilfe für Afrika

    hier einige auszüge aus einem artikel von spiegel online von vor zwei jahren:

     
  6. 25. April 2010
    AW: Über die Entwicklungshilfe für Afrika

    Unerträglich dieses realitätsfremde ideologische geblubber.
    Das Chaos dort ist in erster Linie RESULTAT der Armut:
    Das hat selbst die Weltbank erkannt: "Empirisch ist das auffälligste Muster, dass sich Bürgerkriege besonders auf arme Staaten konzentrieren. Krieg verursacht Armut, aber wichtiger noch für diese Konzentration ist, dass Armut die Wahrscheinlichkeit von Bürgerkriegen erhöht. Somit kann unser zentrales Argument bündig zusammengefasst werden: die zentrale Konfliktursache ist das Scheitern ökonomischer Entwicklung."

    Und die Armut ist wiederum Resultat des Kolonialismus[1], des anknüpfenden Neoimperialismus durch IWF, WTO & co [2] und der einfachen Tatsache geschuldet, dass sich auf dem kapitalistischen Weltmarkt immer das höhere Produktivitätsniveau auf Kosten der anderen durchsetzt - insbesondere wenn zugunsten des Freihandels immer mehr nationale Schutzmechanismen aus dem Weg geräumt werden. Die westlichen Industriestaaten haben also in jedem Fall eine enorme historische Schuld. Bezieht man dann noch die Folgeschäden durch den Klimawandel mitein, so sind massive Reparationen an den globalen Süden keine nette Gabe, sondern eine moralische Pflicht! Das einzige worüber sinnvoll zu diskutieren wäre ist die Art und Weise.

    [1] Siehe "Mike Davis - Die Geburt der Dritten Welt". Rezension:
    Spoiler
    "Brillant weist er nach, dass die so genannte Unterentwicklung historisch gesehen keine ist, sondern eine logische Folge der gesellschaftlichen Vermittlung über den (Welt-)Markt. Während bis zum Ende des 18. Jahrhunderts der Lebensstandard in den untersuchten Ländern des Trikonts über dem Europas lag, kehrte sich dieses Verhältnis im 19. Jahrhundert um. Entscheidend waren dabei drei große Hungerkatastrophen, die weltweit ca. 50 Millionen Menschen das Leben kosteten. Davis weist allerdings nach, dass diese Katastrophen weder auf die vermeintliche Rückständigkeit der kolonialen Gesellschaften noch primär auf Dürren und Überschwemmungen zurückzuführen sind. Im Gegenteil: Die Durchsetzung kapitalistischer Prinzipien, z.T. auch mit militärischer Gewalt, die dafür sorgten, dass während einer Dürre der Preis für Weizen steigt und ihn damit unbezahlbar macht, die Auflösung traditioneller gemeinwirtschaftlicher Strukturen, die solche Krisen abfangen konnten, die hohen Steuern, die die Menschen arm machten, moderne Transport- und Kommunikationsformen, die Wirtschaftskrisen nicht abmildern, sondern potenzieren, waren dafür verantwortlich, dass in etlichen Gegenden zwei Drittel bis 95 Prozent der Bevölkerung verhungerten."
    [2] - Siehe die zahlreichen Publikationen der Globalisierungskritiker um Attac & co. Gibt nich umsonst ne ganze Bewegung dagegen.
     
  7. Video Script

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