Bismarck - der Wegbreiter Hitlers

Dieses Thema im Forum "Schule, Studium, Ausbildung" wurde erstellt von Affje800, 29. April 2010 .

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  1. 29. April 2010
    Hallo,

    ich schreibe morgen eine GGK-Klausur, diese Frage kam bei dem Lehrer vor zwei Jahren dran und ich finde keine Antwort:

    "Erläutere Argumente, die die These unterstützen, dass Bismarck NICHT zu den Wegbereitern Hitlers gehörte."

    Wenn ich diese ganze Thematik so bei Google eingebe, dann finde ich zwar massenhaft Beiträge und Artikel, diese meinen aber so gut wie alle, dass Bismarck eben doch einer der Wegbereiter für Hitler war.

    Als absoluter Wegbereiter gilt ja Bismarcks Nachfolger, Wilhelm II. Weil aber beide Personen doch recht ähnlich waren (sehr monarchistisch und kriegerisch veranlagt), komme ich erst recht nicht weiter.

    Vielleicht gibt es hier ja einen, der sich etwas besser mit der deutschen Geschichte auskennt, als ich.

    MfG
     
  2. 29. April 2010
    AW: Bismarck - der Wegbreiter Hitlers

    Bismarck stand hitler bis zu letzt sehr kritisch gegenüber. Man geht davon aus, dass Bismarck am Ende zu alt war, bzw. ihm aufgrund seines Alters, die Politik egal wurde. Vll. wusste er auch gar nicht mehr was er tat. Aufjedenfall wurde er schon jahre vor hitlers, ich nenne es machtübergabe und nicht machtergreifung, dazu gedrängt hitler als kanzler einzusetzen. Dagegen wehrte er sich jedoch jahrelang. hab es nichtmehr so genau im kopf, aber in die richtung musst du mal nachforschen.
     
  3. 29. April 2010
    AW: Bismarck - der Wegbreiter Hitlers

    Da verwechselt aber wer Hindenburg mit Bismarck Oo
    Zitat Wiki:
    ich denke der wurde nicht dazu gedrängt Hitler als kanzler einzusetzen. Hitler ist ja gerade mal 1890 geboren

    Naja aber mal BTT:
    ich denke Bismark war besonders im bezug auf Frankreich ein Wegbereiter Hitlers.
    Nach den Napoleonischen Kriegen war das Verhältnis Deutschland-Frankreich immer sehr gespannt. 1870 hat Bismarck aufgrund von Lügen Frankreich als Agressor dargestellt um somit den Norddeutschen Bund und die südlichen deutschen kleinstaaten zu vereinen und gegen Frankreich kämpfen zu lassen. Insofern waren Preußen und der rest der kleinstaaten deutschlands wieder vereint und Frankreich wurde überrollt.
    Naja wie es dann im WW1 weiter ging kannste bestimmt selber nachlesen.
     
  4. 29. April 2010
    AW: Bismarck - der Wegbreiter Hitlers

    oh du hast recht. sorry. bei wegbereitung hitlers denk ich automatisch an hindenbrug und die spd. glatt verwechselt, mein fehler

     
  5. 29. April 2010
    AW: Bismarck - der Wegbreiter Hitlers

    Wie können die Leute denn Wegbereiter für Hitler gewesen sein?
    Klar hat Bismarck Deutschland vereint, klar ist eine Folge daraus, dass Hitler an die Macht kommt. Aber auch einer für Merkel, die Weimarer Republik und die BRD.
    Also im Prinzip irrelevant für Bismarck.

    Die Gründe für den Wegbereiter würde ich echt gerne mal sehen.
    Und die Leute, die sowas behaupten.

    Ich glaube hier werden Gründe mit Folgen verwechselt.

    PS: Ich kenne keine Historiker, die sowas behaupten, finde es auch in keinem Buch.
    PPS: Mal davon abgesehen, dass Wilhelm II. auch nicht wirklich der Nachfolger von Bismarck war. Bismarck diente unter allen 3 Kaiser im Kaiserreich.
     
  6. 29. April 2010
    AW: Bismarck - der Wegbreiter Hitlers

    Bismarck hat ja durch die Einigungskriege erreicht, dass 1871 das deutsche Kaiserreich gegründet wurde. Mit der Gründung hat er auch gleichzeitig eine Verfassung entworfen in der er als Reichskanzler sehr viel Einfluss hatte, bzw einer sehr große Machtposition inne hatte.

    Jetzt war Wilhelm I. gegen Bismarcks Einfluss machtlos, bzw er hat ihn einfach machen lassen. Als dann Wilhelm II. Kaiser wurde, war dem Bismarks Art der Politik ein Dron im Auge, weil wenn du mal "Bismarks Bündnissytem" googelst wirst du sehen, dass er nach der Gründung des Kaiserreiches versucht hat, ein Bündnissytem mit den europäischen Großmächten und erreichen, damit Deutschland nicht in einen Zweifrontenkrieg gerät.

    Aber Wilhelm II. wollte sich noch mehr ausdehen, also mehr Kolonien usw. Dieser imperialistische Gedanke war komplett gegen Bismarks Grundsätze und dann hat Wilhelm II. ihn entlassen.

    Deutschland kam in den ersten Weltkrieg durch die Zofferei Österreichs mit Russland um Ungarn und wegen dem Blankochek und Österreichs Position als letzter verbündeter Deutschlands.

    Nach dem Krieg kam es ja zur Weimarer Republik. Aber auch bedingt durch die hohen Reperationsleistungen und Demütigung Deutschlands insbesondere durch Frankreich, aber auch durch die Wirtschatskrise 1923 waren alle unzufrieden mit dem System und Hitlers "Idee" eines "Rachekrieges" kam gut an.



    So wenn man sich diese geschichten Fakten anschaut, dann muss man beachten, dass die Verfassung von 1871 der von 1919 sehr ähnelt und das Hitler mit Sicherheit von der starken Position des Reichskanzlers profitiert hat, dessen Idee ja auf Bismarck beruht. An der Stelle könnte man sagen, Bismarck hat daduch Hitler den Weg bereitet, weil auch die Idee der Notverodnungen durch die Hitlers Ermächtigungsgesetz zustande kam auf Bismarck beruht.

    Allerdings war es nie in Bismarcks Sinn diese Position derart auszunutzen und Hitler wäre auch nie an die Macht gekommen, wenn Wilhelm II. nicht den Weg in den ersten WEltkrieg bereitet hätte und wäre der Versailler Vertrag nicht eine Art Schmack gewesen, sondern hätte man versucht wie nach dem zweiten Weltkrieg Deutschland in einer Demokratischen Weise wieder aufzubauen und sie dabei auch unterstützt(Marshall-Plan), wäre es nie zu einer Machtübernahme Hitlers gekommen.

    Ich persönlich denke, dass man nicht pauschal sagen kann, Bismarck habe keinen Verdienst an Hitlers Machtergrefung gehabt, denn die Position des Reichskanzlers geht ja auf ihn zurück, aber die Faktoren die in den ersten Weltkrieg geführt haben bzw die Situation die danach entstand und damit zum Zusammenfall der Weimarer Republik geführt haben sind wesentlich entscheidener.

    Ich hoffe ich konnte helfen.
     
  7. 29. April 2010
    AW: Bismarck - der Wegbreiter Hitlers

    Ja, du hast mir in der Tat sehr geholfen, die anderen auch, vielen lieben Dank!
     
  8. 29. April 2010
    AW: Bismarck - der Wegbreiter Hitlers

    hätte jetz nur daran gedacht, dass er den liberalen quasi das maul gestoppft hat und der konservative nationalgedanke weitergegeben werden konnte
     
  9. 29. April 2010
    AW: Bismarck - der Wegbreiter Hitlers

    Einer der zentralsten Punkte ist Bismarcks ausgeklügelte Bündnispolitik, die Frankreich isoliert und gleichzeitig Deutschland gestärkt hat. Außerdem hat Bismarck das Deutsche Reich nach dem Krieg 1870/71 als saturiert bezeichnet. Wilhelm II. hat sogesehen innerhalb kürzester Zeit auf grandiose Weise Deutschland isoliert und so den Weg für ein instabileres Europa geschaffen, wovon Hitler später wohl auch profitiert hat.

    Ansonsten hat Ali das sehr schön ausgeführt, ich will mich auch nicht wiederholen.
     
  10. 2. Mai 2010
    AW: Bismarck - der Wegbreiter Hitlers

    Trotzdem erkenne ich keine Wegbereitung, Hitlers Machtübernahme war eine Folge der gesellschaftlichen Stimmung nach dem ersten Weltkrieg.
    Das Amt des Reichskanzlers wurde mit der Weimarer Republik afaik, neu definiert, da hatte Bismarck keine Finger mehr drinne.
    Hitlers Machtübernahme war eine Folge mehrerer Umstände.
    Wegbereiter von Hitler waren dann doch eher Männer wie Dr. Goebbels, der durch seine Propaganda Hitler Massentauglich gemacht hat.
     
  11. 3. Mai 2010
    AW: Bismarck - der Wegbreiter Hitlers

    Ich denke, dass das Hauptproblem das Scheitern der Weimarer Republik war und vor allem die Wirtschaftskrise in den späten zwanziger Jahren, die dann dazu geführt, dass ein Ruck durch die Gesellschaft ging und die radikalen Parteien so stark wurden. Das Bismarck den Black Friday mit all seinen Folgen ausgelöst hat, ist zu bezweifeln.

    Der nächste Punkt wurde schon angeführt, ich führe ihn trotzdem ein weiteres Mal an.
    Bismarcks Bündniskonstellation und sein außenpolitisches Konzept hätten niemals derartige unkalkulierte Spannungen hervorgerufen.
    Die hitzige Atmosphäre vor dem 1. Weltkrieg, also der Grundlage des Versailler Vertrags entstand ausschließlich durhc Wilhelm II., der schlichtweg nicht in der Lage war diplomatisch erfolgreich Außenpolitik zu gestalten. Sei es die Krügerdepesche, die Daily-Telegraph Affäre oder der Panthersprung nach Agadir.

    Verfassungstechnisch könnte man ihm evtl. eine Teilschuld zuweisen ( starke Kaiser und Kanzler), für mich ist hier allerdings ausschlaggebend, dass er seine Hände nicht im Spiel hatte und die Verfassungsgeber durchaus anders hätten entscheiden können oder müssen, wo sie doch sicherlich wussten, was ein Bismarck als starker Kanzler mit der Demokratie so getrieben hat.
     
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