Kommunismus Kritik

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Funcop, 29. April 2010 .

Schlagworte:
  1. 29. April 2010
    Welche argumente gibt es gegen den Kommunismus?
    Ich meine nicht "Kommunismus funktioniert nicht, das hat damals auch nicht geklappt" sondern Kritik nach dem Motto "Kommunismus schafft keinen arbeitsanreiz, dadurch geht die Wirtschaft kaputt....." ich denke ihr wisst was ich meine. gegen Gegenargumente habe ich auch nicht nicht nichts dagegen.
     
  2. 29. April 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    kann mich da nur selbst zitieren:

     
  3. 29. April 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    Ich hab deine Frage schon vorher nicht kappiert aber nach dem letzten Satz war mir alles schleierhaft

    greetings ESP

    PS: besseres Deutsch und dann antworte ich, wenn ich kann
     
  4. 29. April 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    1% der Superreichen sind reicher als 95% der Bevölkerung und warum will man das System beibehalten weil die Menschen alle denken sie könnten mal selber zu den reichen gehören.
     
  5. 29. April 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    Deine 3 Sachen stimmen sicherlich, aber letztendlich bleiben es Behauptungen.
    Du müsstest jetzt z.B. erklären, warum der Lebensstandart im Kommunismus sinkt.



    Generell würde ich auch sagen, dass Menschen nur neue Ideen Entwickeln und ihre volle Arbeitskraft einsetzen, wenn sie glauben, dadurch eine Verbesserung ihrer Lebensumstände zu erreichen. Im Kommunismus ist das aber nicht gegeben, da alle den gleichen Wohlstand haben sollen und somit jeder versucht, für diesen Wohlstand möglichst wenig Kraft und Zeit zu investieren.
     
  6. 29. April 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    Die Gleichheit der Menschen ist nicht gegeben. Selbst wenn du auf theoretischer Ebene agierst, brökelt, sobald du einen Urzustand, der ebendiese Gleichheit aller beinhaltet, verlässt, das Gebilde.
     
  7. 29. April 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    Hier wird wie immer nur die geschichtliche Realität des Ostblocks auf "den" Kommunismus projiziert.
    Die zentralistische Kommandowirtschaft und Gleichmacherei des Realsoz. hat mit Kommunismus nichts zu tun, weil Kommunismus erstens als herrschaftsfrei definiert ist und somit nur auf Selbstorganisation und kollektiver Selbstverwaltung beruhen kann. Eine komplexe Wirtschaft benötigt für eine effiziente Verwaltung ohnehin dezentrale Strukturen, wie das Versagen der Zentralverwaltungswirtschaft gezeigt hat. Zweitens bedeutet Kommunismus nicht die Abschaffung jeglichen Leistungsprinzips, sondern speißt sich aus der Kritik am Kapitalismus, in dem es strukturell leistungslose Kapitaleinkommen gibt. Diese werden durch das Gemeineigentum an Produktionsmitteln abgeschafft. Alles weitere ist optional.

    Erst in "einer höheren Phase der kommunistischen Gesellschaft nachdem die Arbeit nicht nur Mittel zum Leben, sondern selbst das erste Lebensbedürfnis geworden(!) [...] - erst dann kann der enge bürgerliche Rechtshorizont ganz überschritten werden und die Gesellschaft auf ihre Fahnen schreiben: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!"
    "Die Kommunisten predigen überhaupt keine Moral. ... Sie stellen nicht die moralische Forderung an die Menschen: Liebet Euch untereinander, seid keine Egoisten usw.; sie wissen im Gegenteil sehr gut, dass der Egoismus ebenso wie die Aufopferung eine unter bestimmten Verhältnissen notwendige Form der Durchsetzung der Individuen ist." (Marx)
     
  8. 29. April 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    Ich fass mal zusammen:
    "Kommunismus wird dem menschlichen Profil, welches sowohl Wettbewerb als auch Altruismus beinhaltet, nicht gerecht"

    1."Kommunismus führt zu sinkendem Lebensstandart"

    2."kein Anreiz für innovation"

    3."wenn mein wohlstand gesichert ist tuhen menschen in einem kommunismus nichts für die verbesserung der allgemeinheit"/"kein anreiz für arbeit"

    4."Kommunismus wird der sich ständig ändernden, menschlichen Bedürfnisstruktur nicht gerecht"

    5."eine absolute gleichheit exestiert nie, nichtmal wirklich in der Theorie"

    Vorab gesagt ich bin kein Kommunist, bin aber mit ihm mehr einverstanden als mit unserer aktuellen situation desshalb jetz mal ein bisschen Verteidigung :

    1/2/3. Kommunismus führte in der UdSSR zu dramatisch schlechten Lebensstandards, warum das so gewesen ist folgt aus 2 und 3. Ein System in dem keine Innovation stattfindet steht still und kann bestenfalls im stillstand, nicht aber im wachstum stehen. Das ist natürlich fatal in kombination mit 3. : warum arbeiten wenn ich nicht muss? Das das "wir müssen das alle machen sonst passiert was schlimmes" nicht funktioniert zeigt schön die globale erwärmung.
    Geschichtlich gesehen ist die Argumentation auf jedenfall richtig, aber übertragen auf die heutige Zeit:
    Die Maschienisierung der Industrie und Landwirtschaft macht Menschliche arbeitsplätze zu 90% unnötig. Roboter arbeiten schneller, effizienter und ohne pause. In einem Kapitalistischen System ist diese entwicklung natürlich fatal, da die rationalisierung die zur profitmaximierung nötig ist, dem System die Kaufkraft entzieht. Logisch betrachtet allerdings wird der Kommunismus (ich spreche von dem marxistischen kommunismus, ohne geld usw.) dem automatisierungszeitalter besser gerecht als der Kapitalismus:
    Die Arbeiter werden entlassen, aber sind sie traurig? nein, denn für ihr überleben sorgt der staat/gemeinschaft die arbeit wird getan OBWOHL sie arbeitslos sind. Würde man das kosequent auf sämtliche agrar-industrie, laufbandproduktion, (mit verbessernder Technik) auch Transport und dienstleitungs arbeiten übertragen wären 80% der Bevölkerung effektiv arbeitslos und der Laden läuft dennoch. Ich bin der Festen überzeugung das mindestens 90% von diesen 80 das Bedürfnis haben zu arbeiten oder wenigstens etwas "sinnvolles" zu tun.
    Der Forschung, Medizin, kunst, philosophie und politik würden sich also auf einen schlag 40.000.000 Menschen mehr oder minder erfolggekrönt zuwenden.
    Wie schon gesagt, wenn alle den selben standard haben, muss ich nicht meinen standard verbessern um besser zu leben, ich kann auch den anderer verbessern um besser zu leben.

    5. Eine absolute gleichheit wäre ja auch langweilig . Wichtig ist das Menschen die möglichkeiten/Vorraussetzungen haben sich frei zu entfalten, welches nichtmal die "soziale" marktwirtschaft hinbekommt. Gleichheit empfinde ich nur in Versorgunsfragen für wichtig, jeder Mensch braucht Nahrung, ein Zuhause und frische Luft, dass muss für jeden Menschen GLEICH gewährt werden, was der Kapitalismus nicht schafft oder wünscht.

    4."Kommunismus wird der sich ständig ändernden, menschlichen Bedürfnisstruktur nicht gerecht"
    Ich versteh nicht wie du das meinst
     
  9. 29. April 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    er sinkt da im kommunismus der zwang zu weltweiter kooperation und systematischer akkordarbeit gegen 0 tendiert.

    Stell mir mal bitte einen Laptop aus geschätzt 1000 kleinster teilchen zusammen, der hunderte verschiedene rohstoffe enthält die auch alle formgerecht behandelt und gefertigt werden müssen.

    ohne zwang zur arbeit wird niemand im kommunismus die extrem aufwendige und gefährlcihe förderung eben dieser übernehmen, und das ist nur ein beispiel von vielen.

    ergo lebensstandartssenkung.
     
  10. 29. April 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    Wer will denn überhaupt gleichheit? Irgendwie muss leistung doch gesellschaftlich gewürdigt werden auch wenn man sich bei den verlierern des systems natürlich keine freunde macht.
     
  11. 29. April 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    Also ich will jetzt keinen Ellenlang Text schreiben, sondern nur mal eine Anregung bringen, da hier das Thema Automation und Arbeitslosigkeit angesprochen wurdel.
    Ein Beispiel: Kenne genug Erfahrungsberichte meiner Eltern, Verwandten, Großeltern etc. die von Verhaltensweisen in der DDR und den Ostblockstaaten stammen. Da wurden z.b. in der Arbeitszeit 10000 Schrauben aus einer Kiste aufn Tisch gekippt, alle sortiert und nach dem Arbeitsstag einfach wieder in die Kiste geknallt, nur um sie am nächsten Tag wieder zu sortieren - das war REINSTE BESCHÄFTIGUNGSTHERAPIE und weitläufig üblich.

    Jeder der meint man könnte durch den Kommunismus die Arbeitslosigkeit auf nahezu Null drücken, der sollte sich erst einmal damit beschäftigen, wie Arbeitslosigkeit überhaupt entsteht. Wer das nicht weiß braucht darüber garnicht zu sprechen.


    Das wird sie heutzutage aber leider auch oft nicht. Wird doch alles verkannt. Wer ist den in den Medien? Nur die, die alles in die reiten, lügen, betrügen und kriminell sind. Gut Wirtschafter die auch sozial denken werden doch überhaupt nicht beachtet (dabei ist es die Masse) gescheige denn gewürdigt.
     
  12. 29. April 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    Gleichheit will sicherlich niemand.
    Aber gleiche Rechte und Möglichkeiten für alle, das wäre schön.

    Nur ist es heute nicht so(und es war auch nie so).

    Im Feudalismus herrschte, wer Boden hat.
    Im Kapitalismus herrscht, wer Kapital hat.

    Kommunismus steht eig. mehr für ein eigenständiges Leben jedes Menschen, ohne eine ihn beherrschende Schicht.(Wenn mans positiv sieht)

    Das kann natürlich nicht funktionieren, da es immer Menschen geben wird, die sich durch Leistung, Ideen, oder Talent(Oder einfach miese Tricks ) von anderen Menschen abheben und sich letztendlich über diese erheben werden.


    Edit: @Spend: Du darfst die DDR nicht mit Kommunismus verwechseln

    Ausserdem sehe ich keinen Sinn in "Arbeit für alle". Wir haben doch schon längst die Technischen Möglichkeiten, um uns alle bei wenig Arbeit auf einem recht ordentlichen Niveau zu versorgen. Schon jetzt müssen Millionen Menschen gar nicht mehr arbeiten. Hätte man ein geregeltes und gerechtes Verteilungssystem könnte man sicherlich noch viele Menschen mehr versorgen.

    Aber wie schon gesagt, kann nicht funktionieren, da die meisten Leute bei gesicherter Versorgung verdammt nichtsnutzig werden.


    @nobody: Stellst du dir das ganze im Stile einer Räterepublik vor? Was mir daran gefiele, ist der Gedanke, dass die Räte ja jederzeit abwehlbar waren und keinerlei Privilegien gegenüber den anderen hatten. Sie waren sozusagen ein Teil des Volkes. Das ist bei unseren Politikern ja nicht mehr gegeben. Sie gehören mittlerweile einer eigenen Kaste, weit über dem gewöhnlichen Volk an.
     
  13. 30. April 2010
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    aW: Kommunismus Kritik

    Ergänzend zu meinem obigen Post mit dem ich allein schonmal 99% aller "argumente" hier widerlegt habe, nun die wissenschaftl. Debatte zur werttheoretischen Grundlagenforschung nochmal kurz zusammengefasst bzw. skizziert:
    Spoiler
    Ein zentrales argument von Mises gegen die Möglichkeit einer rationalen Wirtschaftsrechnung im Kommunismus:
    "Wenn man keine Möglichkeit hat, arbeitsstunden verschieden qualifizierter arbeit, Eisen Kohle, Baumaterial jeder art, Maschinen und andere Dinge die Bau und Betrieb von Eisenbahnen erfordern, auf eine gemeinsamen ausdruck zu bringen, dann kann man die Rechnung nicht durchführen."(Mises) [1]

    Im Folgenden soll mit Hilfe einiger neomarxistischen Theoretikern gezeigt werden, dass dies auf die traditionelle Sichtweise zutrifft, diese erstaunlicherweise jedoch in grundsätzlichem Konflikt mit dem Kern der marxschen Theorie steht.
    Der traditionelle Marxismus und insbesondere der Leninismus gingen - vor allem basierend auf einer fatalen Fehlinterpretation der marxschen Werttheorie von Engels - immer zumindest für den Kommunismus von einer prämonetären Werttheorie aus, demnach die bloße arbeitszeit wertschaffend sei. Die monetäre Werttheorie von Marx zeigt jedoch ",dass nicht jede arbeit als das zählt was ist, sondern nur insofern sie unter gesellschaftlich-durchschnittlichen Bedingungen von Produktivität, Intensität und individuellem Geschick geleistet wurde."
    (Ingo Stützle) [2]
    "ausgehend von einer monetären Werttheorie kann man zwar die Möglichkeit einer vollständigen gesellschaftlichen Planung nicht ausschließen, es wird aber deutlich, wie ungeheuer die Koordinations- und anpassungsleistungen sind, die dann in kürzester Zeit vollzogen werden müssen. Geht man dagegen von einer von einer nicht-monetären Werttheorie aus so werden aufgrund der simplifizierenden Vorstellungen über den Markt auch die Probleme dieser Koordination ausgeblendet.
    Die monetäre Werttheorie legt eher eine genossenschaftliche Produktion nahe, deren gesamtgesellschaftliche Koordination nicht durch eine (sowohl allwissende als auch zeitlos reagierende) Zentrale hergestellt werden kann, sondern die eigener vermittelnder Medien bedarf, die allerdings gesellschaftlich kontrolliert werden müssen, soll sich nicht wieder die alte Warenproduktion und damit schließlich auch das Kapitalverhältnis wiederherstellen.[21]"
    (Michael Heinrich) [3]
    "Zwar fordert auch Marx für den Kommunismus eine ,,Ökonomie der Zeit sowohl wie planmäßige Verteilung der arbeitszeit auf die verschiednen Zweige der Produktion". [60] Für ihn ist diese ,,jedoch wesentlich verschieden vom Messen der Tauschwerte (arbeiten oder arbeitsprodukte) durch die arbeitszeit." [61] arbeitszeit im Kommunismus stellt eine subjektive abstraktion dar, die an konkreten arbeiten vorgenommen wird und der vergesellschaftungsrelevanten Fähigkeits- und Bedürfnisartikulation nachgeordnet ist. arbeitszeit ist hier eine bloße Nominalabstraktion, die zur normspezifischen Einteilung der arbeiten dient: ,,die arbeiten sind als ungleiche nach der Zeit eingeteilt - nicht als gleiche an der Zeit ,gemessen'." [62]" (Ingo Elbe) [4]
    Ein Modell, das in diese Richtung geht und dessen autoren die Vertreter einer unmittelbaren arbeitswertrechnung auch recht scharf kritisiert haben, ist die Peer-Economy, welche auch auf Erfahrungen in der freien Software-Bewegung beruht. Das Prinzip des aufwands übernimmt hier übrigens die erwähnte "subjektive abstraktion an konkreten arbeiten".
    Ein Überblick wird hier gegeben: http://peerconomy.org/text/prokla-commonismus.pdf
    Konkret könnte das also so aussehen:
    Während die unmittelbare arbeitswertrechnung (von Engels über Lenin bis heutige Modelle) den anspruch hat objektive arbeitsverhältnisse wiederzuspiegeln und eine Zentralplanung auf Grundlage einer kompletten Verstaatlichung nahelegt, beruht ein dezentrales Modell wie das oben skizzierte auf den subjektiven Bedürfnissen der Menschen und auf einem basisdemokratischen Rätesystem als Grundlage der Verwaltungs- & Entscheidungsstruktur. Wer konkret Zugang zu den Produktionsmitteln bekommt wird sich über die Reputation regeln(das Siefkes zumindest in seinem Buch genauer ausführt) bzw. für wie fähig und geeignet die Menschen jene dafür beurteilen. So ein "Maßstab" ist deutlich sinnvoller als die reine Kapitalmacht entscheiden zu lassen, wobei dann Konzerne wie Monstanto gesellschaftlich diskreditiert sein können wie noch was, aber die Menschen dennoch von seinen Produktionsmittel abhängig sind.
    Dennoch sind das alles nur Vorschläge und die tatsächlich konkreten Formen können nur prozesshaft von unten entwickelt werden.
    "Jeder Schritt wirklicher Bewegung ist wichtiger als ein Dutzend Programme." (Karl Marx)
    In diesem Sinne... Solidarität mit der Rätebewegung in Venezuela!

    @Nice4ever: Ja. Wenn der strukturelle Zwang und die anonyme Herrschaft des Kapitals abgeschafft sind, so besteht natürlich immernoch die Gefahr zu personaler Herrschaft zurückzufallen - siehe Realsozialismus. Um solch eine Machtkonzentration zu verhindern muss die Macht entsprechend verteilt werden. Ein dezentrales Rätesystem ist dafür ideal. Die Räte sind außerdem nichts, was sich schlaue linke Theoretiker ausgedacht haben, sondern sind immer spontan dort entstanden, wo die Menschen die Möglichkeit bzw. Notwendigkeit zur Selbstorganisation hatten. Siehe auch die ausführungen von Marx zur Pariser Commune, welche sich fundamental von früheren sehr autoritären Äußerungen (an die leider der Leninismus angeknüpft hat) unterscheiden:
    "Beseitigung der Staatshierarchie überhaupt und Ersetzung der hochfahrenden Beherrscher des Volkes durch jederzeit absetzbare Diener, der Scheinverantwortlichkeit durch wirkliche Verantwortlichkeit, da sie dauernd unter öffentlicher Kontrolle arbeiten."(MEW 17, S.544)
     
  14. 30. April 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    Bitte richtig lesen. War nur ein Beispiel, da man in der DDR auch von absoluter Vollbeschäftigung und 0% Arbeitslosigkeit sprach. Der Kommunismus hätte dies ja auch gerne, doch man sieht ja anhand meines Beispiels wohin die unglaubliche Verbissenheit dazu hinführt.
    Ergo damit beschäftigen wieso Arbeitslosigkeit überhaupt entsteht.
     
  15. 30. April 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    die verstaatlichung der wirtschaft schafft keinen nötigen arbeitsanreiz udn wettbewerb, weshalb die wirtschaft nicht funktionieren kann.

    ggfd. auf ddr beziehen
     
  16. 30. April 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    @dpg etc.: Bitte meine Posts lesen, bevor man längt widerlegte Argumente bringt.

    Dann klär uns doch mal auf.
    These:
    In kapitalistischen Verhältnissen macht es aufgrund des Privateigentums an Produktionsmtiteln überhaupt nur Sinn den Leuten Zugang zu den Produktionsmitteln zu gewähren wenn diese unentgeltliche Mehrarbeit für die Kapitalbesitzer leisten. Aufgrund zunehmener Vermögenskonzentration und damit sinkender Profitrate taugen immer mehr Menschen nicht mehr zur Kapitalakkumulation und werden arbeitslos. Bei gesellschaftl. kontrolliertem Gemeineigentum entfällt der Zwang zu unentgeltlicher Mehrarbeit und die notwendige Arbeit kann vernünftig aufgeteilt werden. D.h. mann kann mit mehr Menschen entweder mehr produzieren oder die Arbeitszeit bei gleichem Produktionsoutput verkürzen.
     
  17. 30. April 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    Ich fass das jetz nochmal in 2 sätzen zusammen:

    Der Kapitalismus lebt von Kaufkraft diese entsteht, auf 80% der bevölkerung übertragen, aus einfachen sich ständig wiederholenden arbeiten. Diese können schon bei heutigem technikstand restlos ersetzt werden, es braucht also in einer von grund auf geplanten Wirtschaft kein Anreiz für arbeit.

    das wird hier ungefähr seid den lezten 4 "pro-Kommunismus" kommentaren als hauptargument genannt. Mich würde die "pro-marktwirtschaft" darauf mal interessieren. vielleicht von Neger148
     
  18. 30. April 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    Gleiche rechte und möglichkeiten. Natürlich hast du recht und arme familien haben es schulisch etc nicht so leicht wie reiche. aber heißt das, ihnen bleibt die möglichkeit zum studium/weiterbildung etc verwehrt? nein, das kann hier niemand ernsthaft behaupten. allein schon die "schichtenvielfalt" auf gymnasien, hochschulen etc ist ein eindeutiger gegenbeweis dagegen. man sollte hier faule arbeitslose, die sich weder um ihre kinder kümmern noch ihnen eine ordentliche erziehung gegeben haben, nicht als die gesamtsituation bezeichnen. diese werden entweder ausgenutzt um argumente scheinbar zu beweisen oder nutzen ihre lage selbst um die shculd wegzuschieben.

    Gleiche rechte? wieso wer hat in deutschland mehr/weniger rechte? (reden wir von der justiz?)
     
  19. 30. April 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    Kommunismus ist nun mal in seiner Theorie überlegen. Ich meine, es ist ja auch total lächerlich an etwas so offensichtlich falsches festzuhalten wie der "freien Marktwirschaft". Die Auswirkung erkennt man beim Menschen selbst am deutlichsten, manche glauben echt schon daran das Lohnarbeit natürlich sei. So Naturgenbunden wie das Essen und Atmen. Wie Grauenhaft eigentlich die vorstellung ist, das man heute locker mehr als 8 Stunden in der Fabrik schufften ohne auch nur ein wenig von seiner Arbeit zu Profitieren.

    Scheiß auf Lohnarbeit: ...ums Ganze! TV Folge 6 - Kein Finger krumm für diese Gesellschaft - YouTube
     
  20. 30. April 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    der kommunismus möchte die naturzwänge aufheben. dies führt zwingendermaßen zu einer gewissen nivellierung innerhalb der gesellschaft.

    in einer von äußerem zwang und äußerer beschränkung freien gesellschaft herrscht so etwas wie eine natürliche auslese, d.h. die fähigeren menschen bzw. die menschen, deren natur ihnen im lebenskampf einen vorteil verleiht, machen den einen teil der gesellschaft aus, die durchschnittlichen oder einfach nur schwächeren menschen den anderen.

    die geschichte hat gezeigt, dass der stärkere teil den schwächeren teil der gesellschaft dominiert; wie dies im detail aussah, hängt von der jeweiligen gesellschaftlichen epoche ab. hierbei ist zu beachten, dass der stärkere teil in der minderheit liegt; es handelt sich hierbei um überdurchschnittliche menschen. genau diese menschen, ihre ideen und die verwirklichung dieser können als säulen der gesellschaft bzw. menschheit betrachtet werden; unsere größten errungenschaften sind auf einige wenige zurückzuführen.

    gehen wir also vom kommunistischen ideal aus: menschen leben zusammen in kommunen und entscheiden (direkt-)demkokratisch über alle möglichen planungsprozesse. man muss sich hier vor augen führen, dass demokratische entscheidungsprozesse zwar den mehrheitswillen des volkes bzw. der einzelnen kommune widerspiegeln, aber nicht unbedingt zu besseren ergebnissen führen müssen als im gegenwärtigen zustand, in welchem die produktionsmittel und das geld und somit auch die entscheidungsgewalt in den händen weniger konzentriert sind. man sollte sich fragen, warum (und wie) es zu dieser machtkonzentration kam - und dabei mit der analyse nicht erst im vorindustirellen zeitalter anfangen wie es marx getan hat. dieser teilungsprozess der gesellschaft geschah schon viel früher.

    die gesellschaft wird im kommunismus in dem maße nivelliert, als dass der mehrheitswillen des volkes oberster souverän der gesellschaft ist. ist das eurer meinung nach wirklich ein wünschenswerter zustand?
     
  21. 1. Mai 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    Da die eigentliche Fragestellung:
    "Welche argumente gibt es gegen den Kommunismus?" dumm ist, bin ich so frech und verändere die Frage in
    "Welche Kritikpunkte kann man an der Marxschen Theorie anbringen?"


    Man kann an der Marxschen Theorie kritisieren, dass sie Gesellschaft nur als Abbild der materiellen Basis sieht und jeglichen Wandel auf einen Wandel der Produktionsweisen zurückführt. Religion, Nation, Antisemitismus und all die anderen hässlichen Erscheinungsformen die in traditionellen und modernen Gesellschaften zu finden sind werden dabei als Erscheinungsformen der materiellen Gegensätze zwischen Produktionsverhältnis und Produktivkräften verstanden.

    Die kapitalistische Produktionsweise, so Marx, teilt die Gesellschaft in 2 Klassen: Proletariat und Bourgoisie. Während die Proletarier überleben indem sie ihre Arbeit verkaufen, lebt die Bourgoise von der Aneignung fremder Arbeit. Dies gelingt durch den Privatbesitz, heute würde man korrekter Weise vom "Eigentum" sprechen, von Produktionsmitteln. Zu Marx' Zeiten wäre die Einteilung in zwei Klassen,welche durch den Besitz oder Nichtbesitz von Produktionsmitteln als einziges Unterscheidungsmerkmal kennt, sicherlich sinnvoller gewesen als in einer Zeit in der ein Josef Ackermann und eine Angela Merkel vom Verkauf seiner Arbeitskraft lebt. Kann ein promovierter Wissenschaftler, der von halber befristeter Anstellung hin und her springt, wirklich in einem Atemzug mit einem Schlosser bei Opel genannt werden?

    Natürlich kann man jetzt noch den Streit Strukturtheorie vs. Handlungstheorie ins Spiel bringen, aber ich denke das führt zu weit.

    Und das klingt für mich nach schön geredetem Sozialdarwinismus, der als Rechtfertigung für deine kapitalistische Ideologie gilt. Und ja, der Kapitalismus ist eine Ideologie.
     
  22. 1. Mai 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    @neger187:
    Das erinnert mich stark an Kant, der meinte jede Herrschaft sei besser als keine. Damit kann man halt wirklich die blutigste Klassenherrschaft rechtfertigen - von Sklaverei bis zum Nationalsozialismus. "Der Mensch ist ein Tier, das [...] einen Herrn nötig hat." (Kant)
    Bzgl. der Entstehung von Klassenherrschaft ist zumindest eines sicher: Friedlich war da garnichts. Wenn du diese Trennung für legitim hältst, so rechtfertigst du damit auch Kriege, Massenmord etc.
    Außerdem ist Gesellschaft per Definition nicht "natürlich", sondern historisch-spezifisch gesellschaftlich. Klassenherrschaft bedeutet die systematische Stellung einer Gruppe über eine andere mit entsprechenden Privilegien. Mal angenommen deine These stimme, wonach es sich bei der herrschenden Klasse um besonders intelligente Leute o.ä. handele - was an sich schon fragwürdig und kritikabel - genug ist... dann bleibt immernoch die Frage wieso die ausgebeute Mehrheit sich sowas gefallen lassen sollte? Sehe weder Legitimität noch sonst einen Sinn darin, einer kleinen Gruppe ohne jegliche weitere Leistung die strukturelle Aneignung fremder Arbeit möglich zu machen. Vor allem angesichts der fatalen Konsequenzen für den allgemeinen Lebensstandard, nicht nur in materieller Hinsicht.


    @Dark_Fenix:
    Wobei das mit dem Basis-Überbau Schema vor allem im "Marxismus(-Leninismus)" ziemlich überstrapaziert wurde. Marx/Engels sind da zumindest in späteren Schriften deutlich differenzierter. So Engels 1890:
    "Nach materialistischer Geschichtsauffassung ist das in letzter Instanz bestimmende Moment in der Geschichte die Produktion und Reproduktion des wirklichen Lebens. Mehr hat weder Marx noch ich je behauptet. Wenn nun jemand das dahin verdreht, das ökonomische Moment sei das einzig bestimmende, so verwandelt er jenen Satz in eine nichtssagende, abstrakte, absurde Phrase. Die ökonomische Lage ist die Basis, aber die verschiedenen Momente des Überbaus - politische Formen des Klassenkampfs und seine Resultate - Verfassungen, nach gewonnener Schlacht durch die siegende Klasse festgestellt usw. - Rechtsformen, und nun gar die Reflexe aller dieser wirklichen Kämpfe im Gehirn der Beteiligten, politische, juristische, philosophische Theorien, religiöse Anschauungen und deren Weiterentwicklung zu Dogmensystemen, üben auch ihre Einwirkung auf den Verlauf der geschichtlichen Kämpfe aus und bestimmten in vielen Fällen vorwiegend deren Form." (MEW 37, S. 462)

    Marx 1877:
    "Wenn man jede dieser Entwicklungen für sich studiert und sie dann miteinander vergleicht, wird man leicht den Schlüssel zu dieser Erscheinung finden, aber man wird niemals dahin gelangen mit dem Universalschlüssel einer allgemeinen geschichtsphilosophischen Theorie, deren größter Vorzug darin besteht, übergeschichtlich zu sein."
    (MEW 19, S. 112)
     
  23. 1. Mai 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    diese analyse solte jedem bekannt sein. leider wird ausgelassen, was den einen teil der gesellschaft dazu befähigt hat, in diese herrschaftsposition zu kommen. wie erklärt sich marx diesen prozess? was ist deine meinung?

    es war nicht meine absicht, irgendetwas schönzureden. ich habe lediglich meine erklärung dafür geliefert, was dazu beigetragen hat, dass die gesellschaft - ich drücke es mal überspitzt aus - in herrscher und knechte unterteilt hat. ich bin offen für andere erklärungen... siehe oben.
    -

    @n0b0dy:
    eine herrvoragende frage: warum ließen sich die menschen denn ausbeuten und tun es heute immer noch?
     
  24. 1. Mai 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    Es gibt, 2 Wege, Menschen von Widerstand gegen das System abzuhalten.

    Entweder, man macht sie so arm, dass sie pausenlos ums Überleben kämpfen müssen, oder, man geht nach dem "Brot und Spiele"-Prinzip vor, wie es z.B. ind Deutschland der Fall ist.

    Bismarck hat ja damals das Soziale Netz nur eingeführt, um die Leute ruhig zu stellen. Das hat rein gar nichts mit sozialen Gedanken zu tun.
     
  25. 1. Mai 2010
    AW: Kommunismus Kritik

    Die Frage ist erstmal, welchen objektiven Grund es für die Mehrheit geben soll, sich ausbeuten zu lassen? Gibt es diesen nicht, so sind Klassengesellschaften - seien die "Eliten" auch noch so schlau - objektiv Unsinn. Der subjektive Grund ist eine völlig andere Fragestellung.
    Früher geschah Herrschaftsabsicherung vor allem durch direkte militärische Gewalt und ideologisch untermauert indem dies etwa als gottgegeben dargestellt wurde. Wobei im Beispiel Kolumbien es auch heutzutage stark in Richtung Gewaltherrschaft geht. Wie will man eine systemkritische Opposition aufbauen, wenn man sofort mit Massenmorden purch zig Tausende Paramilitärs rechnen muss? Vorherrschend ist heut dennoch der indirekten Zwang und die strukturelle Abhängigkeit, entsprechend ideologisch untermauert mit Phrasen wie "Eigenverantwortlichkeit" usw.
    Außerdem reproduzieren die kapitalistischen Verhältnisse durch ihre anonyme Herrschaftsform beständig ihre systematische Verkennung (->bspw. jegliche Personifizierung negativer Momente). Genauer hat das Marx mit seinem Fetischismusbegriff analysiert. Das zieht sich durch alle 3 Bände durch.

    Siehe:
    Michael Heinrich "Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung"
    insbesondere
    3.8 Das "Geheimnis" von Waren- und Geldfetisch
    4.2 Die "okkulte Qualität" des Werts: G-W-G'
    4.5 Wert der Arbeit - ein "imaginärer Ausdruck"
    7.1 Kostpreis, Profit und Profitrate - Kategorien und alltägliche Mystifikationen
    8.1 Zinstragendes Kapital, Zins und Unternehmergewinn - Vollendung des Kapitalfetischs
    10. Der Fetischismus der bürgerlichen Verhältnisse
    Online: all4all.org | Kritik der politischen
     
  26. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.