Kritik am E-Postbrief wächst

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Mumima, 28. Juli 2010 .

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  1. 28. Juli 2010
    Kritik am E-Postbrief wächst

    Mit der Einführung eines E-Postbriefs versucht die Deutsche Post, einen Dienst zu etablieren der ,,sicher und verbindlich, wie ein Brief mit der Deutschen Post" sein soll. Jeder E-Postbrief wird mit einer qualifizierten elektronischen Signatur versehen, die eine Integritätsprüfung der enthaltenen Daten ermöglicht.

    Die Stiftung Warentest hat nach einer ersten Überprüfung bereits beklagt, dass die Anmeldung für das Verfahren sehr umständlich sei, theoretisch jeder gedruckte E-Postbrief von Postmitarbeitern gelesen werden könne, die Nutzer angehalten würden, ihr Konto mindestens einmal je Werktag zu kontrollieren und der Dienst unverhältnismäßig teuer sei.

    Richard Gutjahr, freier Mitarbeiter und Moderator beim Bayerischen Rundfunk, legt nun in seinem Internet-Blog nach. Er hat sich gemeinsam mit juristischem Beistand durch die Rechtsanwälte Udo Vetter und Thomas Stadler die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Post genauer angesehen und moniert vor allem verklausulierte Pflichten, die dem Kunden auferlegt werden und die Weitergabe von Daten an Dritte. Von Bloggern werden die Erkenntnisse bereits satirisch kommentiert.

    Zunächst, schreibt Gutjahr, werde der Nutzer aufgefordert, mindestens einmal werktäglich den Eingang in seinem Nutzerkonto zu kontrollieren, das gelte zum Beispiel auch im Urlaub. Habe er der Veröffentlichung der Daten im Adressverzeichnis zugestimmt, dürfe die Post mit seiner Adresse und seinen Daten munter Handel betreiben und diese beispielsweise an Adress-Broker weiterverkaufen. Die mögliche Folge sei, dass Spam und Reklame auch die E-Mailbox verstopften. Bonbon für die Werbetreibenden: Der Kunde hat sich ja verpflichtet, jeden Tag seinen E-Mail-Eingang zu überprüfen.
    Vor allem genieße der E-Brief nicht den Schutz des Briefgeheimnisses. Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts unterliege er nur dem Fernmeldegeheimnis und sei damit allenfalls so geschützt wie eine Postkarte. Als E-Postbrief-Kunde sei man mit seinen kompletten Daten registriert, einschließlich der Personalausweisnummer. Darum falle es wesentlicher leichter, eine bestimmte Person zu identifizieren, Um einen herkömmlichen Brief zu öffnen, sei eine richterliche Anordnung nötig. Bei der elektronischen Variante könne ein Polizeibeamter, wenn er gegen jemanden einen Anfangsverdacht habe, bei der Post gegebenenfalls sogar E-Mails einsehen. Dabei müsse es sich nicht einmal um ein schweres Vergehen handeln. Dies falle umso mehr ins Gewicht, als die Post eine Kopie dieses Briefes für einen nicht näher definierten Zeitraum speichere - ob man das wolle oder nicht.

    Derweil geriet auch De-Mail, das von der Bundesregierung propagierte, aber noch nicht im Betrieb befindliche System für rechtssichere E-Mail, in die Diskussion Zweifel an der Sicherheit von De-Mail, mit der das System der Post konkurriert, hat das Bundesinnenministerium laut einem dpa-Bericht zurückgewiesen. Nur Anbieter, die strengen Sicherheitsanforderungen entsprächen, dürften die elektronische Post anbieten, erklärte das Ministerium. Zudem sei das System so sicher, dass Hacker es in einem Pilotprojekt in mehreren Versuchen nicht hätten knacken können. Damit reagierte das Ministerium auf Kritik an der Sicherheit von De-Mail, die nach einem Bericht der Frankfurter Rundschau aufgekommen war.

    Aus technischen Gründen würden De-Mails auf dem Server des Anbieters einmal kurz entschlüsselt und anschließend sofort wieder verschlüsselt. Kritiker sehen darin eine Schwachstelle, die sich Angreifer zunutze machen könnten - das sei wie bei einem Brief, der unterwegs geöffnet und in ein neues Kuvert gesteckt werde. Mehrere Unternehmen hatten in den vergangenen Wochen De-Mail-Angebote gestartet.

    Das Ministerium erklärte, die zwischenzeitliche Entschlüsselung geschehe in "Hochsicherheitsrechenzentren", die strenge Vorschriften aus dem De-Mail-Gesetz einhalten müssten - bislang liegt dieses Gesetz aber lediglich als Referentenentwuf v or. Zudem könnten Nutzer mit einer zusätzlichen Software auf dem eigenen Rechner ihre elektronische Post vor dem Versand selbst verschlüsseln, also quasi in einen Extra-Umschlag stecken. "Das System ist speziell für diese Erweiterungsmöglichkeit konzipiert."

    Auch die Erfahrungen sprächen für den hohen Sicherheitsstandard. Im Pilotprojekt in Friedrichshafen hätten Hacker mehrfach erfolglos versucht, in das System einzudringen. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) habe im Rahmen der Zertifizierung Testangriffe gestartet, um Sicherheitsmängel erkennen und beseitigen zu können. (Frank Möcke) / (fm)

    Quelle: heise.de

    Heißt das, dass die Post groß für eine sichere und verbindliche Kommunikation wirbt, aber der Gesetztgeber sieht das ganz anderst. Also kann es auch sein, dass z.B. o2 meine Küdnigung gar nicht akzeptieren muss?
     
  2. 30. Juli 2010
    AW: Kritik am E-Postbrief wächst

    Da kannst du von ausgehen. Oder muss o2 eine Kündigung per Bauchtanz-Postkarte aus der Türkei akzeptieren?:lol:
     
  3. 30. Juli 2010
    AW: Kritik am E-Postbrief wächst

    gesetzlich gesehen: Ja...
    Wenn du schreibst: "Hallo O2! Hiermiet kündige ich meinen Vertrag zum vertragsschluss, schöne Grüße (Unterschrift + Name)" dann müssen die das sogar annehmen.
     
  4. 30. Juli 2010
    AW: Kritik am E-Postbrief wächst

    Ich finde die E-Post an sich ziemlich sinnlos.

    1. falls es nur drum geht einfache Dokumente zu verschicken, welche rechtskräftig sind:
    --> FAX oder digital zertifizierte Email

    2. Man verschickt zum Beispiel Bewerbungsunterlagen auch lieber per Post, da es auf einen Personaler wesentlich mehr Eindruck macht und der Mensch lieber etwas in der Hand hat...

    Man kann zwar auch e-post von der Post ausdrucken lassen, was dann allerdings irgendwie zusammen geklaubt wird und nicht schön aussieht und ich es so auch lieber selbst hinschicken könnte ?!

    Ich kann somit nicht wirklich einen Nutzen finden?!

    Man sollte vlt lieber digitale Emails pushen.

    greetz
     
  5. 30. Juli 2010
    AW: Kritik am E-Postbrief wächst

    ich finde das von der Post auch ein wenig schwachsinnig und Geldmacherrei.
    Ich mein Wenn ich eine Kündigung schreibe, dann nehme ich lieber mein FAX und das ist sofort da etc pp.
    Und wenn ich mir die Preise anschaue, ab 55ct pro E-Post, kann ich auch gleich selber einen Brief schreiben .....
    Alles nur Geldmacherrei irgendwie
     
  6. 30. Juli 2010
    AW: Kritik am E-Postbrief wächst

    nja muss die post in zukunft, die briefe nicht mehr extra durchleuchten oder öffnen, um sie zu lesen^^.

    finds auch totalen quatsch... das wichtigste, was man per post schickt (zumindest ich), sind bewerbungen oder Formular-Rücksendungen, die eh nicht einfach so elektronisch verschickt werden sollten.
    Und für den rest... naja kann ich auch 200m zum briefkasten "fahren".
     
  7. 30. Juli 2010
    AW: Kritik am E-Postbrief wächst

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    gerne möchten ich auch hier zu den oben genannten Beiträgen Stellung beziehen.

    Wir haben festgestellt, dass zu einigen Punkten in unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen zusätzlicher Informationsbedarf besteht. In unserer FAQ haben wir Ihnen 4 dieser Punkte näher erläutert: http://go.post.de/w4hao

    - Tägliche Kontrolle des E-POSTBRIEF Eingangs
    - Besonderheiten beim Löschen von Daten
    - Weitergabe von Daten an Dritte
    - Briefgeheimnis und Datenschutz beim E-POSTBRIEF

    Ich hoffe dadurch konnten im Vorfeld einige Punkte geklärt werden.

    Mit freundlichen Grüßen

    Amir Khanzadeh vom Serviceteam E-POSTBRIEF
     
  8. 31. Juli 2010
    AW: Kritik am E-Postbrief wächst

    authentifiziere erstmal deine nachricht. jeder kann die nachricht geschrieben haben lieber e-unnützbrief...
     
  9. 31. Juli 2010
    AW: Kritik am E-Postbrief wächst

    http://go.post.de/w4hao Der link befindet sich doch in seinem Beitrag. Er hat nurnochmal ein wenig rauskopiert.

    mfg
     
  10. 31. Juli 2010
    AW: Kritik am E-Postbrief wächst

    @rethstorm: stimmt, grundsätzlich bewerbungen per post verschicken, aber nicht wenn es eine möglichkeit der onlinebewerbung gibt, dann immer online

    bezüglich e-post, da bin ich ja ma sehr skeptisch ob das auch alles funktioniert, da warte ich ma lieba ab. allein schon der punkt das man jeden tag sein konto kontrollieren soll, geht mir zu weit,
    da is ein e-mail konto doch viel angenehmer.
    aber das is ja auch erst der start der e-post, die werden es ja immer weiter verbessern!
     
  11. 31. Juli 2010
    AW: Kritik am E-Postbrief wächst

    Meiner Meinung nach Sinnlos... Ich kann Briefe selber verschicken und E-Mails ebenfalls... Ich denke da kommt die Post ein paar Jahre zu spät....
     
  12. 1. August 2010
    AW: Kritik am E-Postbrief wächst

    Ich muss sagen selbst wenn man die genauen details kennt erschließt sich mir kein wirklicher vorteil von der geschichte.
    Es ist genauso teuer wie ein normaler brief aber viel unsicherer.
    Man kann mit einer zertifizierten und verschlüsselten mail einen höheren sicherheitsstandard erreichen.
    Das ist absoluter schrott wofür sie nur wieder geld machen wollen...
     
  13. 1. August 2010
    AW: Kritik am E-Postbrief wächst

    tz da gibts echt leute die noch von 11 bis mittag denken können..
    war doch klar wo die schwachstellen liegen, schon als ich das erste mal die werbung gesehen habe. ist doch klar, dass kein schwein dieses dummen service in anspruch nehmen wird und ich wette mit jedem der lust hat gerne um jeden betrag dass das projekt in spätestens 2 jahren zum stillstand gekommen ist.
     
  14. 1. August 2010
    AW: Kritik am E-Postbrief wächst

    brauch ich nicht zu lesen

    größte kritik ist das es wieder weniger jobs geben wird!

    und das es nicht 100% so seriös ist wie ein richtiger brief!
     
  15. 2. August 2010
    AW: Kritik am E-Postbrief wächst

    ich halte gar nichts davon,da kann ich es auch gleich per Mail schicken und kostet mir nichts und ist warscheinlich sicherer als über e-post .

    Da bleib ich lieber bei jetzigen Stand,und mache es auf die alte art. :]
     
  16. 2. August 2010
    AW: Kritik am E-Postbrief wächst

    Ich find die sache an sich ziemlich sinnlos und unnötig, dass wird sich bestimmt nicht durchsetzen.
    Wenn man fax und e-mail hat wo für braucht man dann e-post.
     
  17. 3. August 2010
    AW: Kritik am E-Postbrief wächst

    naja ich fände es ganz praktisch wenn das ganze jetzt mal richtig ins rollen kommt, z.b. dass man verträge über e-post verschicken kann oder seinen handyvertrag kündigen kann ohne was zu schreiben, zu drucken und zum briefkasten zu laufen/fahren bin halt ein fauler mensch

    zu den sicherheitsbedenken: ich denke die gibt es bei jeder neuerung und es werden sicherlich
    auch noch einige Lücken vorhanden sein, aber ich denke das wird sich mit der Zeit bessern...

    also ich glaube die e-post bzw. DE-Mail wird sich auf dauer durchsetzen und ich hoffe es geht schnell und schmerzlos
     
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