Grausige BSE-Hypothese: Menschenfleisch im Tierfutter?

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 2. September 2005 .

  1. 2. September 2005
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. April 2017
    Mit einer entsetzlich anmutenden These haben zwei Briten die medizinische Welt aufgeschreckt: Überreste von Leichen aus Indien könnten in England im Tierfutter gelandet sein - und so zur Entstehung der Rinderkrankheit BSE geführt haben.

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    Rinder: Leic******le im Futter?​

    Die Beweiskette ist dünn - aber wenn sie sich doch als tragfähig herausstellen sollte, wären die Schlussfolgerungen grausig: Der Rinderwahnsinn, der zunächst England und dann ganz Europa in den neunziger Jahren heimzusuchen begann, könnte vom Menschen verursacht worden sein - und zwar buchstäblich. Möglicherweise seien Teile menschlicher Leichen in den sechziger und siebziger Jahren in britisches Tierfutter gelangt, argumentieren Alan Colchester von der University of Kent und seine Tochter Nancy Colchester von der University of Edinburgh in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "The Lancet".

    Einige dieser Leichen könnten von Menschen stammen, die an einer Form der Creutzfeldt-Jacobs-Krankheit (CJD) gestorben seien - und diese Überreste könnten zur Entstehung von BSE bei Rindern geführt haben, glauben die Colchesters. Sie sprechen von "substantiellen Indizienbeweisen, dass menschliches Material über einen langen Zeitraum hinweg zusammen mit Tierüberresten ins Vereinigte Königreich importiert und in der Herstellung von Tierfutter verwendet wurde."

    Hunderttausende Tonnen indischer Tierkadaver

    In den sechziger und siebziger Jahren hatte Großbritannien nach ihren Nachforschungen Hunderttausende von Tonnen ganzer und schon gemahlener Knochen und Tierkadaver eingeführt, die dann zu Dünger und Tierfutter weiterverarbeitet wurden. Etwa die Hälfte dieser Importe sei aus Bangladesh, Indien oder Pakistan gekommen.

    In diesen Ländern sei das Sammeln und Verkaufen von Tierkadavern eine bedeutsame Einnahmequelle für die Landbevölkerung. Besonders in Indien würden dabei aber auch immer wieder menschliche Überreste mit eingesammelt. Zwar sehe der hinduistische Totenritus vor, dass Leichen verbrannt und die Asche anschließend in den Ganges gestreut werde. Viele ärmere Inder könnten sich aber eine echte Verbrennung nicht leisten, die Körper würden oft nach symbolischer Behandlung mit Rauch in den Fluss geworfen.

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    Pilger am Ganges: 40.000 Bestattungen im Jahr​

    In der Stadt Varanasi fänden jährlich etwa 40.000 Beisetzungen statt. Im Jahr 2004 habe eine Gruppe von Umweltaktivisten innerhalb von zwei Tagen an einem zehn Kilometer langen Uferstück 60 menschliche Leichen gefunden.

    Unter den mitgesammelten menschlichen Überresten könnten auch die von Menschen gewesen sein, die an der sogenannten sporadischen Variante von CJD gestorben seien, argumentieren die Colchesters weiter. Über das schließlich daraus hergestellte Tierfutter könnten britische Rinder Prionen - die deformierten Proteine, die für BSE und auch für CJD verantwortlich gemacht werden - aufgenommen und dadurch schließlich BSE entwickelt haben, so die Forscher.

    "Fakten müssen dringend gesammelt werden"

    Andere betrachten die Argumentationskette der Colchesters mit Skepsis. Susarla Shankar vom National Institute of Mental Health and Neurosciences im indischen Bangalore etwa halt sie für sehr lückenhaft. Die Ausbildung von BSE durch das Fressen von CJD-verseuchtem Fleisch sei eine unbewiesene Annahme.

    In der Tat ergaben Versuche, bei denen Mäusen sporadische CJD-Prionen injiziert wurden, keine Ansteckung. Bislang ist die am weitesten verbreitete Hypothese über die Entstehung von BSE, dass mit Schafs-Scrapie infiziertes Fleisch im Rinderfutter gelandet sein könnte. Scrapie, die "Traberkrankheit", gehört wie CJD und BSE zu den sogenannten Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathien (TSEs).

    Die Wahrscheinlichkeit, dass überhaupt verseuchtes Menschenfleisch nach England gelangt sei, sei sehr gering, so Shankar - selbst wenn man wie die Colchesters davon ausgehe, dass es zur fraglichen Zeit in Indien etwa 150 CJD-Todesfälle im Jahr gegeben habe. Auch die Darstellung der Beisetzungspraxis in Indien hält er für fragwürdig: "Selbst in Varanasi werfen die meisten Hindus keine halbverbrannten Leichen in den Fluss".

    Ganz ausschließen wollen Shankar und ein weiterer indischer Experte aber nicht, dass die Hypothese stimmen könnte. "Wir stimmen zu, dass die Idee, die von den Colchesters vorgebracht wurde, weiter geprüft werden muss. Fakten, die ihre Hypothese stützen oder widerlegen, müssen dringend und mit großer Sorgfalt gesammelt werden", schreiben die Wissenschaftler in einem Begleitkommentar in "The Lancet".


    quelle: Spiegel Online
     
  2. 2. September 2005
    Irgendwie hört sich das ganze sehr suspekt an. Ehrlich gesagt kann ich
    mir diese Sache so nicht vorstellen.

    Da glaube ich eher an die Theorie mit den Schafen.
     
  3. 2. September 2005
    Ach ist doch Quatsch, BSE ist doch erst bei Rindern entstanden weil die Tierasche oder sowas in ihrem Futter hatten, wie sollten denn die Inder an BSE sterben und dann an die Rinder verfüttert werden welche dadurch BSE erzeugen, wenn das BSE erst durch diese Viecher entstanden ist???
    trotzdem lustich
     
  4. 2. September 2005
    öm war da nicht was das es das beim menschen in ner ähnlichen form gab???


    naja wärn fetter skandal
     
  5. 2. September 2005
    des sind forscher die sich hauptsächlich mit sowas beschäftigen, ich glaub kaum dass die in diesem gebiet nicht so gewandt sind wie ein schlauer RR-User

    also schwachsinn dass des net geht.


    obs tatsächlich stattgefunden hat is die andere frage.
     
  6. 2. September 2005
    Ich hab ne Facharbeit über Prionen geschrieben und es ist tatsächlich so, dass sich BSE und Creutzfeld-Jakob-Erreger erstaunlich ähneln.
    Bisher nahm man an, dass deshalb die Menschen leichter infiziert wurden, den Umkehrschluss zog aber keiner...

    Bei der CJK die durch BSE-Erreger ausgelöst wird handelt es sich aber um eine andere Variante als die CJK die bei Menschen sporadisch aufgrund von Punktmutationen im Genom verkommt.

    Es gibt übrigens weitere Prionenkrankheiten bei Menschen:
    Gerstmann-Sträußler-Scheinker-Syndrom, fatale familiäre Insomnie und Kuru, eine Prionen-Krankheit, die es nur in Neu-Guinea bei einem Kannibalenstamm gibt.

    Darf ich vorstellen, das Prion:

    {bild-down: http://www.aerztezeitung.de/docs/2002/10/18/188a0407.jpg}
     
  7. 2. September 2005
    omg das wäre ja unglaublich !!
    hoffen wir das da nix wahres dran ist...
     
  8. 2. September 2005
    Ich glaube, wir haben hier ein Indiz für die Wahrheit der These 8o 8o
     
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