England: Gefängnis für verschwiegenes Passwort

Dieses Thema im Forum "Szene News" wurde erstellt von -=9=-, 8. Oktober 2010 .

  1. 8. Oktober 2010
    England: Gefängnis für verschwiegenes Passwort



    In England muss ein 19-Jähriger vier Monate ins Gefängnis. Sein Vergehen: Er weigert sich, den Behörden das Passwort zu seinem Computer zu verraten. Wie die BBC berichtet, war der Mann in den Verdacht geraten, kinder ografisches Material zu besitzen. Es gelang jedoch bis heute nicht, das etwa 50-stellige Passwort der beschlagnahmten Speichermedien zu entschlüsseln.

    Der Betroffene weigerte sich auch konsequent, sein Passwort zu verraten. Er muss dafür jetzt einfahren. Währenddessen versucht die Polizei weiter, seinen Computer zugänglich zu machen.

    Möglich wird die Gefängnisstrafe durch ein englisches Gesetz, den Regulation of Investigatory Powers Act 2000. Dieser erklärt es zur Straftat, wenn verschlüsselte Datenträger den Ermittlungsbehörden nicht zugänglich gemacht werden.

    In Deutschland ist so was undenkbar. Verschlüsselung privater Daten ist nicht verboten. Auch wenn es unsere Ermittlungsbehörden mitunter auch anrüchig finden und so tun, als gebe es bei uns nur eine Gesetzeslücke, dürfte die Verschlüsselung in Wirklichkeit ein Bürgerrecht sein. Das Bundesverfassungsgericht hat zum Beispiel mal in einer Entscheidung über die Frage, ob auf der eigenen Festplatte gespeicherte E-Mails noch dem Fernmeldegeheimnis unterliegen, zusammengefasst gesagt: Nein, das Fernmeldegeheimnis gilt hier nicht mehr, da der Kommunikationsvorgang beendet ist. Aber der Betroffene kann und darf seine Daten selbst schützen, indem er sie verschlüsselt.

    Es gibt in Deutschland also keine Pflicht für Beschuldigte, Passwörter herauszugeben. Für Zeugen sieht es etwas anders aus. Zeugen müssen mit den Ermittlungsbehörden kooperieren und somit auch Passwörter nennen. Aber auch Zeugen können ein Auskunftsverweigerungsrecht haben, wenn sie sich durch die Angabe eines Passwortes der Gefahr aussetzen, dass dann im Anschluss gegen sie selbst ermittelt wird.

    An Ort und Stelle müssen übrigens auch Zeugen nichts sagen. Kein Zeuge muss mit der Polizei sprechen oder gar einer Vorladung folgen. Erst nach Vorladung durch die Staatsanwaltschaft müssen Zeugen Angaben machen. Man kann also auch als Zeuge Polizeibeamten, die es naturgemäß immer eilig haben und in diesem Zusammenhang auch mal die Rechtslage anders darstellen, die kalte Schulter zeigen. Es gibt dann auch keine Zwangsmittel gegen Zeugen.

    Sofern es bei uns den Behörden nicht gelingt, verschlüsselte Daten sichtbar zu machen, darf auch nichts zu Lasten des Beschuldigten unterstellt werden.

    In Deutschland kann so etwas wie in England also nicht passieren.

    Derzeit.

    ----------------------------------------
    T-Online (Deutsch) LawBlog (Deutsch) BBC (Englisch)

    Ist scheinbar noch nicht so ganz rübergesickert da keine der großen Seiten etwas geschrieben hat bzw ich nichts gefunden habe aber ich denke BBC sollte seriös genug sein und für alle die kein Englisch können tut es dieses mal auch was anderes.
     
  2. 10. Oktober 2010
    AW: England: Gefängnis für verschwiegenes Passwort

    "Sie haben das Recht zu schweigen..."

    Der Typ hat Dreck am Stecken sonst würde er das PW sagen ist schon klar aber ich finds trotzdem ne schweinerei.

    Es gibt Dinge die niemanden etwas angehen und ich bin froh dass wir in Deutschland (noch?) dass recht haben diese für uns zu behalten. Ich selbst hab auf meinem Rechner ne 5GB große verschlüsselte Patition mit lauter Müll aus meiner Vergangenheit bei dem ich wert drauf lege dass ihn noch nicht mal meine Freundin sieht. Wäre sicher ein geiles Gefühl wenn sich 10 Polizisten auf das Zeug stürtzen würden.

    Naja aber was heißt “noch”... Laut wiki steht Deutschland diesbezüglich wirklich gut da und ich kann mich auch eigentlich nicht beklagen.

    Die Engländer sind da ja allgemein recht restriktiv gesinnt was beispielsweise auch an der exzessiven Videoüberwachung erkennbar ist. Englische Freiheit ist ein bisschen wie englisches Essen man wird damit satt aber nicht wirklich glücklich wenn man Wert darauf legt.
     
  3. 10. Oktober 2010
    AW: England: Gefängnis für verschwiegenes Passwort

    Gehst du von aus weil...? Vlt. will er nur ein Zeichen setzen, muss also nicht zwingend ein Schuldeingeständnis sein.

    Kann dir aber sonst nur zustimmen, wobei wir hier auch immer weiter in den Überwachungssumpf versinken.

    Was mir auffällt: Mittlerweile zu jeder "Datenschutz"-News sind die Täter unter KiPo Verdacht. Kluger Schachzug um damit erstmal den Protest der Bevölkerung klein zu halten oder Realität?
     
  4. 10. Oktober 2010
    AW: England: Gefängnis für verschwiegenes Passwort

    Also ich gehe nicht davon aus, dass der Junge nur ein Zeichen setzen will, aber machts auf jeden fall ungewollt und das find ich irgendwie gut, auch wenn er wahrscheinlich tatsächlich Dreck am Stecken hat und grad Kinder ografie ist ne sehr unschöne Sache, aber ist ja nicht belegt.

    In Deutschland wie schon geschrieben undenkbar, aber man kanns den Briten irgendwie auch nicht so richtig verübeln. Ich versteh beide Seiten durchaus, halte aber mehr zu dem Jungen und hoffe dass er sich nicht klein kriegen lässt
     
  5. 10. Oktober 2010
    AW: England: Gefängnis für verschwiegenes Passwort

    In England darf man also Leute auf Verdacht einsperren... Mhm, ich dachte das trauen die sich nur in Guantanamo oder so...
     
  6. 10. Oktober 2010
    AW: England: Gefängnis für verschwiegenes Passwort

    Hi,

    irgendwas besonderes muss er doch dadrauf haben. Ich kann jedoch doe englischen Behoerden nicht verstehen, die werden doch sicher ein paar spezialisten haben, die in der Lage sind solche Passwoerter zu knacken. Ich empfinde es als ,, Erpressung,, so nach dem Motto ,, gib und das PW Oder du wanderst in den Bau,,. Ich denke auf dem Pc Sind Daten fuer die er laenger in den Bau geht.

    Gruss
     
  7. 10. Oktober 2010
    AW: England: Gefängnis für verschwiegenes Passwort

    Es gibt internationale Standards wie z.b den AES. Wenn dann ein genügend langes Passwort gewählt wird kommt man an die die Daten nicht ran - egal was man versucht. Da gibts auch keine Hintertüren oder ähnliches.
     
  8. 10. Oktober 2010
    AW: England: Gefängnis für verschwiegenes Passwort

    Ich frage mich gerade wie lange die Haftsträfe wäre für KiPo in England weil evt. wäre es klüger (wenn er wirklich diese Konsumiert hat) "nur" die 4 Monate abzusitzen als was weiss ich...

    Zum Glück geht das hierzulande nicht so einfach, kommt nur der Rechner solange weg...
     
  9. 10. Oktober 2010
    AW: England: Gefängnis für verschwiegenes Passwort

    dann knacken se das pw iwann und er hat nur ne txt. mit "ätsch hier ist nichts!" drauf und muss dann wahrscheinlich noch die kosten für die aktion tragen
    denke aber auch eher, dass er wirklich was pöses drauf hat. was will man machen. finds auch gut so, dass es in deutschland anders ist. man kann meiner meinung nach niemanden dafür verurteilen zu schweigen. das fällt da ja fast schon unter erpressung. entweder er rückts pw raus oder strafe.

    mfg
     
  10. 10. Oktober 2010
    AW: England: Gefängnis für verschwiegenes Passwort

    es kommt auch auf die ressourcen an die an der maschine die das ding entschlüsselt steckt klar kriegen die das jetz nich ohne weiteres auf aber die technik geht halt immer weiter vorran und iwann werden auch solche pws knackbar sein in ner geringeren zeit und wenns dann so schnell geht dass das verfahren noch nich eingestellt wird dann n se uns an aber so richtig
     
  11. 11. Oktober 2010
    AW: England: Gefängnis für verschwiegenes Passwort

    finds ne schweinerei, jemanden ohne wirkliche beweise (an die man anscheinend nicht herankommt) ins gefängnis zu sperren. auch wenn er wirklich kinder os gesichert hat, den dann wegen sowas einzusperren ist meiner meinung nach unrecht!

    allein die idee jemanden zu zwingen nen passort zu nennen. kann man ja gleich schwerkriminelle festhalten bis sie zugeben mit drogen zu handeln oder sonst was einfach dumm das ganze
     
  12. 11. Oktober 2010
    AW: England: Gefängnis für verschwiegenes Passwort

    Der Typ wird schon seine Gründe haben, weshalb er das pw verschwiegen hat. Ich glaube nicht daran, dass er ein exempel statuieren will und freiwillig für 4 Monate in den Bau geht. Er wird auch nicht ohne Grund einen crypt zum Schutz aufgesetzt haben.

    In Deutschland ist es - wie im Artikel beschrieben - auch für Behörden widerrechtlich, Passwörter durch Folter, Erpressung oder ähnliches aus dem Beschuldigten herauszuquetschen. Strafrechtliche Konsequenzen wird eine Verweigerung der Passwortherausgabe - aufgrund nicht vorhandener gesetzlicher Grundlagen - in Deutschland nicht haben. Es wäre rechtlich in keinster Weise zu rechtfertigen und daher zeugt die Existenz dieses Gesetzes, von einer teilweise rudimentär ausgeprägten britischen Gesetzesordnung. Die Kehrseite der Medallie ist jedoch, dass es sich in diesem Fall voraussichtlich um Kinder ografie handelt, was ein absolutes "no go" ist. Viell wäre hier eine Härtefallregelung der bessere Weg, als den Bürger das Recht zu entziehen, seine persönlichen Daten zu verschlüsseln und ihn somit "gläsern" zu gestalten.

    Im Endeffekt ist es wayne, da es hier wohl die wenigstens betrifft, @DE gesetztlich wesentlich besser gelöst ist und auch so schnell - ohne weiteres - nicht gekippt wird.

    bye the way wünschen ich ihnen viel Spass ein gecryptetes pw mit ca. 50 Stellen zu knacken
     
  13. 19. Oktober 2010
    AW: England: Gefängnis für verschwiegenes Passwort


    seh das genau so... /signed.

    er wird seine gründe haben...ob es nun wirklich kinderprons sind oder ein haufen urheberrechtlich geschütztes material; ist im endeffekt dem jong egal..er würde einfahren und hät ne menge schulden,..schön die halten und warten was passiert..^^evtll. die "sun" anrufen und ein skandal inizieren,hehe

    gruss
     
  14. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.