Was für Ausländer gilt, muss auch für Deutsche Vorschrift sein

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Deejayy, 17. Oktober 2010 .

  1. 17. Oktober 2010
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    luftschlacht_kackbraun_klei.jpg
    {img-src: //konsumpf.de/wp-content/uploads/2010/10/luftschlacht_kackbraun_klei.jpg}
    [/IronieOff]

    Durch diese zugespitzt formulierte und zuendegedachte Forderung, die Leitkultur Deutschlands erst einmal als faktisch gegeben zu behaupten und weiter sämtliche Einwanderer dieser unterwerfen fordern zu dürfen grenzt an dilletantische Behauptung, die seitens Politik in solch verengter und falscher Faktenbehauptung weder nachhaltig praktikable, noch globalitätsfördernde und problemlösende Folgen auslöst, so dass sie ein Bild des Zustand und der Regierungsführungsqualität unserer Volksvertreter dermaßen pointiert widerspiegelt, dass man sich der Frage bewusst werden muss: Wann findet endlich die radikal demokratisch, philosophisch-evidenzbasierte Revolution statt, die uns aus diesen sarraziniert-faschistisch-"wellenartigen" Zuständen befreit, von der hoffentlich niemand hier lebend behauptet, verweilen zu wollen!

    (Theodor W. Adorno)

    Diese teleologisch-faktische Intention und Forderung an alle sozialisations- und erziehungspraktischen, sowie erkenntnistheoretischen und bildungsbezogenen Handlungen scheint in einem Land wie unserem wohl weitaus stärker hochgehalten und an die Öffentlichkeit gebracht werden zu müssen, als zu Zeiten der Wiedervereinigung je annehmbar vermutet.

    Was sind Ursachen, was sind Lösungen, wer sind die Verantwortlichen, die dieser Schande ein Ende bereiten können?

    Die Geschichte der Menschheit lehrt die Menschen, dass die Geschichte den Menschen nichts lehrt! :T
    Na dann: Herzlichen Glückwunsch ihr Volltrottel. Die angeblich weitest entwickelte Spezies und eigentlich als intelligenteste und die Natur beherrschende bezeichnete Lebensform wird nicht in Ansätzen ihren Zuschreibungen gerecht. Was ist da los, MENSCHEN? Was ist euer Problem?

    Wie ist es möglich eine solch gravierende interne Zersplitterung und gewaltschürende westlich-industrialisiert-zentrisch-verengte Sichtweise als Ziel des Seins aller Menschen hochhalten und ernsthaft verkaufen zu wollen, so dass es zu solch dilletantisch-antihumanistischen Äußerungen und Forderungen bzw. Zustimmungen in einer solch breiten Masse Europas bzw. Deutschlands kommen kann? Wo ist da bitte der menschliche Fortschritt?

    Greetingz

    Timo
     
  2. 17. Oktober 2010
    AW: Was für Ausländer gilt, muss auch für Deutsche Vorschrift sein

    Als Hiesiger hat man eben den Blutbonus. Und mal ehrlich: Wie auch immer man das Gegenteil gestaltet, eine absolute "Profigesellschaft" wäre schlecht für das Image eines jeden im Spiegel zu Hause.
     
  3. 17. Oktober 2010
    AW: Was für Ausländer gilt, muss auch für Deutsche Vorschrift sein

    Ist es mal wieder ein Thema, welches keinerlei Meinungsbekundungen auslöst bei euch, oder wo ist der Haken?
    Ich stelle hier provokante Thesen auf, versuche mich etwas verallgemeinernd von deutschzentrierten und mikrosoziologischen Perspektiven lösend auf makro- und weltgesellschaftlich bzw. menschlich bezogene Perspektiven auszuweiten und da kommt nichts??
    Rein garnichts?
    Wo liegen die Gründe?

    Greetingz

    Timo
     
  4. 17. Oktober 2010
    AW: Was für Ausländer gilt, muss auch für Deutsche Vorschrift sein

    Du hast doch recht.

    Seehofer weißt doch selber nicht mal was Leitkultur ist und fordert es von Migranten.

    Es gibt in diesem Land viele doppelstandards...

    Eine Deutsche Muslimin darf kein Religionsunterricht führen. Deutsche Christen schon.

    Das ist ja nichts neues.
     
  5. 17. Oktober 2010
    AW: Was für Ausländer gilt, muss auch für Deutsche Vorschrift sein

    Deine gewaltige Ejakulation an Selbstüberhebung in Folge deines Schreiborgasmus', wahrscheinlich Ausgelöst durch die Einsicht, das DU das intellektuelle Epizentrum einer neuen Teleologie bist, geht uns mal gewaltig am Allerwertesten vorbei. Wir, die du hier provozieren willst, wir sitzen in unserer Sarrazin kompatiblen Nachbarschaft und sind mit 6 stelligen Jahreseinkommen ziemlich zufrieden. Also geh lieber zum nächsten Stammtisch und tritt da deine Thesen breit, weil wahrscheinlich einer von uns deinem Arbeitgeber gerade dazu Rät, die Produktion in ein kostengünstigeres Schwellenland zu verlegen und dafür nen fettes Beratergehalt kassiert.
     
  6. 17. Oktober 2010
    AW: Was für Ausländer gilt, muss auch für Deutsche Vorschrift sein

    Spoiler
    http://www.politik.de/forum/innenpolitik/226124-fuer.html

    bist du der Autor oder warum schreibst du auch immer "Greetingz Timo" drunter? Quelle kannste gerne selber mal einfügen woher du das hast solange ist hier aber dicht.

    //
    hat sich geklärt -> reopened.
     
  7. 20. Oktober 2010
    AW: Was für Ausländer gilt, muss auch für Deutsche Vorschrift sein

    So Leute, nur weils zwischenzeitlich kurz geschlossen war, heißts hier nicht, dass ihr euch auf die faule Haut legen könnt:
    Bekämpft meine Thesen, Verteidigt Sie oder stellt eigene auf!

    Greetingz

    Timo
     
  8. 21. Oktober 2010
    AW: Was für Ausländer gilt, muss auch für Deutsche Vorschrift sein

    Meinetwegen, hab nichts gegen eine nette Diskussion:

    Also, wenn ich das richtig verstanden habe kritisierst du:
    1. Dass es nicht ganz klar ist, was unter der "Leitkultur" Deutschlands zu verstehen ist.
    2. Dass die Politik Einwanderern diese "Leitkultur" aufzwingen möchte.
    3. Dass die Thesen der Politik nicht auf Fakten basiert, sondern ihre Bahauptungen dilletantisch wirken.
    4. Dass der Zustand in dem sich die Politik befindet sich noch nicht in einen "besseren" gewandelt hat ... was auch immer du dir darunter vorstellst.

    Also ...
    1.&2. Ich verstehe unter der Leitkultur durchaus das Vermögen, die deutsche Sprache zu beherrschen und bin auch definitiv auf der Seite der Vertreter der Politik, die dies zu einer Verpflichtung machen möchten. Es kann nicht sein, dass Deutsche, egal wie lange sie nun in Deutschland leben - sei es eine Woche oder acht Jahre - der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Deutsch lernen ist kein Wunderwerk und es ist die Basis der Kommunikation mit jeder öffentlichen Einrichtung. Es ist nicht möglich ein Zusammenleben reibungslos ablaufen zu lassen ohne Kommunikation zu ermöglichen. Und innerhalb Deutschlands würde ich dann doch die deutsche Sprache als die am naheligendste Wahl emporheben. Zu anderen Themen wie zB Religion habe ich bereits in anderen Threads meine Meinung mehrfach gepostet. Mir ist egal wer was glaubt solange diese Leute nicht den Bezug zur Realität verlieren und ihre sinnlosen Aktionen mit Gott begründen ... Religion ist ein sehr guter moralischer Leitfaden für viele Leute aber sollte keine Ausrede für anderweitig unbegründete Gewalt oder dergleichen sein. Ich persönlich verstehe nicht wie man sich einem religiösen System das man selber nicht versteht unterordnen kann ohne einmal seinen Kopf einzuschalten und es anzuzweifeln. Aber das ist eine andere Sache.
    3. Welche Behauptungen stellst du in Frage und welche Quellen ziehst du heran um die Behauptungen anzuzweifeln?
    4. Ich vergleiche die Aussage mal dilletantisch mit dem Parteiprogramm der Linken: wieso meckerst du, ohne eine bessere Lösung auch nur schemenhaft in den Raum zu werfen? Was nützt mir die Aussage "es ist alles " wenn ich von dir nicht höre was man besser machen kann?

    So, jetzt mal im Ernst, was soll der Käse. Ist ja nett wenn du deine Posts mit möglichst vielen fancy klingenden Wörtern ausschmücken willst, aber wie zum Teufel soll hier jemand verstehen was genau du sagen willst? Ausschwitz soll nicht noch einmal passieren - kritisierst du diese Aussage? Oder die Aussage, dass dies ein wichtiger Bildungspunkt ist? Was soll die Zeile mit der Schande? ... willst du die Geschichte unter den Teppich kehren? Was anderes kann ich da beim besten Willen nicht hineininterpretieren. Ich empfinde es auch als übertrieben wenn mir gesagt wird ich trüge Schuld an den Geschehnissen im zweiten Weltkrieg, aber ich sehe die Bildung in dem Fall als sehr wichtig an um solchen Geschehnissen in der Zukunft vorzubeugen. Das widerspricht ja in der Essenz deiner darauffolgenden Aussage, ein Wohl klingender Satz/ ein wunderschönes Zitat mit wenig Fundament... auf was spielst du an? Gar nichts? Dann fehlt mir da leider eine zentrale Aussage ... was soll ich dazu denn groß sagen?

    Und dann der nette letzte Absatz. Anscheinend reden wir wieder über Sarrazin und Co, ja? Bin mir nicht sicher, wie fast bei deinem ganzen Post. Wer hat gesagt diese Probleme seien unser Ziel? Wäre äußerst verwundert so eine Aussage zu hören: "Wir wollen, dass sich die Leute bitte endlos über Integrationsprobleme streiten.". Und, zu Ende, was hat das mit Fortschritt zu tun, und in welchem Bereich?


    Es wäre echt SPITZE wenn du deine ellenlangen bildhübsch aussehenden Posts ein wenig mehr auf den Punkt bringen könntest, anstatt sie mit möglichst vielen leeren Fachbegriffen oder was auch immer zu füllen. Diesbezüglich kann ich nur
    zustimmen. Man kann es auch übertreiben.

    Das ist sicher ungerecht und ein Punkt der dringend geklärt werden muss. Religion von Staat trennen, Basta. Was hat Gott in unseren Schulen zu suchen, wenn es doch so viele Glaubensrichtungen gibt und wir Religionsfreiheit haben sollen? Die sollen da Ethikunterricht machen und in welche Kirche wer nach dem Schulunterricht geht sollte die Sache des Einzelnen sein.

    So, das war's erstmal von mir. Ich hab nichts gegen lange und ausführliche Posts, aber ich werde sicher nicht nochmal antworten wenn wieder kein Schwein herauslesen kann um was es geht, deejayy. Sag was du sagen willst in normalem korrektem Deutsch, die Verzierung beeindruckt niemanden. Hört sich auch nach einem interessanten Diskussionsanfang an, aber leider ist das Filtern der Thesen nicht wirklich einfach.

    Gruß,
    gen
     
  9. 21. Oktober 2010
    AW: Was für Ausländer gilt, muss auch für Deutsche Vorschrift sein

    Großteils Zustimmung, daher antworte ich mal auf die letzte Frage nach den Ursachen.

    Rassisten gibts überall und wirds immer geben, solange es den Kapitalismus gibt, da dieser reaktionäre Formen von Nationalismus & Religion (weite Teile des heutigen Islam) immer wieder hervorbringen wird und damit entsprechende Reaktionen der Bevölkerung.
    Mögliche Gründe, die man genauer untersuchen müssste:
    -Wertet man andere Gruppen ab, so wertet man sich in seiner erbärmlichen Existenz auf.
    -Für die Zumutungen des Kapitalismus werden die Partein als Schuldige identifiziert und Leute wie Sarrazin, die sich als einsame Kämpfer gegen die Politikerkaste inszenieren haben es leicht.
    -Das komplexe Ursachengeflecht für die konservative Radikalisierung des Islam und die Entstehung des Islamismus, welches bis in die Kolonialzeit zurückreicht, ist für den einfachen Bürger schlicht zu kompliziert. Einfache Feindbilder und Pauschalisierungen machen die Welt übersichtlich, so dass man auch sich selbst mit seiner Identität besser verorten kann.
    usw.

    @generals007:
    Das mit der Sprache sieht ohnehin die übergroße Mehrheit der Migranten genauso. Das nervt mich eigentlich am meisten, dass sich Leute hinstellen, sich als großer Revolutionär & Tabubrecher darstellen, die unbequeme Wahrheiten aussprechen, wobei tatsächlich nur dumme Ressentiments bedient werden.
    Nochmal die Fakten:
    - 84% der ,,Türken" meinen, dass man ohne die deutsche Sprache als Zuwanderer keinen Erfolg haben könne
    - 63% der Befragten sind der Meinung, dass jeder sich hocharbeiten kann, der sich anstrenge. (In der Gesamtbevölkerung sehen das nur 57% so.)
    Entsprechende Fortschritte der zweiten Generation gegenüber der ersten:
    {bild-down: http://imageshack.us/a/img207/1628/deutschkenntnis.png}


    Wir haben wirklich wichtigere Probleme als irgendwelche integrationsunwilligen Migranten.
     
  10. 21. Oktober 2010
    AW: Was für Ausländer gilt, muss auch für Deutsche Vorschrift sein

    Stimme dir eigentlich zum größten Teil zu, allerdings sehe ich den Zusammenhang "Kapitalismus => die genannten Folgen" nicht. Genauer: Die Aussagen sind richtig, aber ich kann nicht sehen warum der Kapitalismus solches Verhalten beachtlich mehr schüren sollte als alternative Systeme.

    84% klingt viel, ist aber immer noch eindeutig zu wenig.

    Dass die Welt unfair ist ist nichts neues. Ja, die Vorraussetzungen sind nicht für jeden gleich und das ist ein Manko, das meiner Meinung nach noch mehr addressiert werden sollte. Wer sich anstrengt, MUSS die Chance haben sich hochzuarbeiten. Das ist leider noch nicht Realität.

    Das ist zu 100% richtig, aber ich sehe das Thema nicht als unwichtig an, vor allem im Zusammenhang mit Religion, die ich ja Ablehne.

    BW ist raus, obwohl ich deine Sichtweise bzgl. Kapitalismus etc. bekannterweise ablehne

    Gruß,
    gen
     
  11. 21. Oktober 2010
    AW: Was für Ausländer gilt, muss auch für Deutsche Vorschrift sein

    Nach einigen Mängelpunkten und Überarbeitungen meinerseits, stelle ich hier jetzt einfache Thesen auf, die mit Begründungen ausgeschmückt werden. Vielleicht sind diese besser zu diskutieren:

    1. Eine Leitkultur ist nicht vorhanden.
    Wo sollte sie auch vermittelt verortet sein? Gemessen an der Hochkultur, die letztlich nur einige wenige Prozente der Bevölkerung in seiner Stringenz verfolgt (Ins-Theater-Gehen, Opernhören, Museen- und Kunsthallenbesuchen, Tagespolitische Themen in Thesenform vor dem Kamin diskutieren, etc.), gemessen an der postmodernen populärkultur a lá Raab-gucken, sich über vermeintlich dumme Unterschichts-repräsentanten im TV lustigmachen, sich mittels Extremsportarten selbstverwirklichen und den körperlichen und emotionalen Grenzen auf die Schliche kommen, oder gemessen an diversen anderen Tätigkeiten wie Skaten, Rumhängen, Inne-Disse-gehen, Mukkehören, etc.?:
    Wir leben in einer szenen-geprägten Gesellschaft, in der eine homogene Leitkultur inexistent ist!

    2. Die Deutsche (akzentrfreie) Sprache ist eine Mär.
    Wir leben unter Bayern, Ost-Deutschen, Schwaben, sämtlichen Plattdeuschdialekten und lokalen Wortneuschöpfungen, die tagtäglich die Sprache, wie es nunmal der normalen Evolution der Sprache entspricht, verändert, durchzieht, überzeichnet, neudefiniert, umstürzt und neujustiert. Gerade Heranwachsende haben hier einen recht starken Einfluss auf die Veränderung von Sprache. Und hierzu zählen ebensosehr die Personen mit Migrationshintergrund.
    Eine Sprachevolution ist natürlich - siehe Luters historisch erste Festlegung der "Deutschen Sprache"!


    3. Leitkultur als Egozentrismus.
    Auch wenn eine Leitkultur existierte, so wäre es eine zutiefst verkürzte und dem Fortschritt hinderliche Handlung, diese als Zentrum und Ideal zu formulieren und postulieren, an der es sich zu orienteieren gilt. Unser historischer Ursprung basiert auf millionen von Durchmischungen, hat ihren Ausgang sowohl in Griechenland, als auch in Israel, wurde durch viele Reiche durchmischt und entwickelt sich - stärker und schneller noch durch die wohl unumkehrbare Globalisierung - ständig weiter.
    Ein protektionistischer Standpunkt westlich-industrialisierter Länder als Taktgeber und Doktrinär verkürzt weltliche Realitäten und ist der weltgesellschaftlichen Evolution abträglich!

    4. Nicht nur "produktive" Menschen dürfen Einlass finden.
    Es ist ein weiterer, höchst unsozialer und egoistischer Gedanke, ärmeren und armen Menschen Hilfe zu verwehren - leben wir doch in einem Sozialstaat, in einem der reichsten und fortschrittlichsten Länder der Welt - die verfolgt, vertrieben, in der Absicht hier eventuellen Beistand oder gar nur ein kleines Stück vom Wohlstand erhaschen zu dürfen, ins reiche und erträumte Paradies Deutschland zu kommen. Wie kann man es solchen Menschen verwehren? Ist es nicht mehr menschlich, den Armen zu helfen und "seine Kleidung zu teilen"? Gilt das heute nicht mehr, dass man Mitgefühl zeigt und einfach mal selbstlos ist?
    Eine Rückbesinnung auf sozial, humanistische und mitmenschliche, auf Nächstenliebe beruhende Handlungen tut Not!

    Weitere Thesen werden folgen! Und auf eure Posts werde ich auch noch eingehen!

    PS: Nummer 2000!!!!! yeah


    Greetingz

    Timo
     
  12. 22. Oktober 2010
    AW: Was für Ausländer gilt, muss auch für Deutsche Vorschrift sein

    zu...

    1. Wenn du personenindividuelle Merkmale als Definition einer Leitkultur verwendest, wundert mich deine Folgerung nicht. Ich lehne weder deine Annahme noch deine Folgerung ab, aber was haben diese Sachen bitte mit dem Thema zu tun? Was interessant ist, ist eher ein moralischer Leitfaden, der in deinem Post keine Erwähnung findet.

    2. Was interessiert mich der Akzent? Es ist mir relativ egal, ob ich einen ehemaligen Türken daran erkenne, dass er ein wenig abgehackter spricht. Die deutsche Sprache vollständig KÖNNEN, das ist wichtig.

    3. Ein konservativer Ansatz bei Werten und Vorstellungen ist nichts anderes als ein Einfluss auf die von dir genannte "weltgesellschaftliche Evolution" und ist dieser nicht abträglich, sondern nimmt lediglich einen anderen Standpunkt ein als die eventuellen neuen Sichtweisen, die dieser demnach ablehnt.

    4. Diesen Punkt lehne ich, so wie er da steht, ab. Das Ziel ist eine Chancengleichheit für jeden Menschen (unerreichbar, aber theoretisch annäherungsweise realisierbar). Eine Einwanderungspolitik, die bestimmt, dass nur Leute mit Bildung die Chance bekommen, verhindert die Einwanderung von Personen, die Deutschland als Paradies zum Faulenzen sehen und keinen Beitrag leisten möchten. Es sagt nicht mehr als "wenn ihr von diesem Staat profitieren möchtet, müsst ihr auch etwas dafür tun". Ich bin nicht dafür Leuten die Einwanderung möglich zu machen, die nur profitieren, aber nicht arbeiten wollen, nur aus "Mitgefühl". Dieses wird gegenüber diesen Leuten nicht geweckt und ich sehe auch nicht ein warum es sollte. Ich stimme allerdings zu, dass Personen ohne die CHANCE diese Bildung zu erlangen die Chance auf Bildung auch bekommen sollten. Das ist momentan natürlich fern der Realität und ich sehe momentan leider keinen Weg, diese Fairness zu realisieren.

    Gruß,
    gen
     
  13. 22. Oktober 2010
    AW: Was für Ausländer gilt, muss auch für Deutsche Vorschrift sein

    Du bist ja auch so viel besser, auf wenn spuckst du? Auf die Arbeitnehmer? auf die Armen? Auf andere Menschen deren Meinung? - Am Ende doch nur auf dich selber. Obwohl du genau das Gegenteil mit deinem Beitrag erreichen wolltest, setzt du dich auf seine Seite.
     
  14. 22. Oktober 2010
    AW: Was für Ausländer gilt, muss auch für Deutsche Vorschrift sein

    Ganz ehrlich, bei deinem Schreibstil brauchst du dich nicht zu wundern, wenn Leute kein Bock haben mühsam die Bedeutung rauszulesen.
     
  15. 22. Oktober 2010
    AW: Was für Ausländer gilt, muss auch für Deutsche Vorschrift sein

    Ich beziehe mich hierbei auf die Leitkulturdebatte aktueller Stunden in der Öffentlichkeit. Hier wird sehrwohl von der EINEN, teilweise gar als christliche geprägt behauptete, Leitkultur gesprochen, die, wie ich in Anlehnung an sozialwissenschaftliche Forschungsstände zeigte, eben seit Ende der 90er Jahre nicht mehr vorhanden. Diese fragwürdige und beinahe christlich-fundamentale Argumentation seitens Merkel, Seehofer, etc. wollte ich damit unterminieren. In einer säkularisierten Gesellschaft, in der mehr Atheisten als katholisch oder evangelisch Gläubige leben, kann man überdies hinaus schon garnicht die christliche Kultur als Leitkultur hochhalten!

    Ich wollte diese vehemente Verteidigung DER deutschen Sprache auch relativieren - mit eben dem Verweis auf die Zeit vor Luther. Mit der "Denglischisierung" ganzer Teile deutscher Sprachgebräuche, mit den Rechtschreibereformen, den Wortneuschöpfungen und eben Akzenten, die in Regionen Deutschlands von Deutschen dem Akzent in nichts nachstehen, als dem der Deutschen mit Migrationshintergrund. Und hierfür wählte ich eben Bayern, Sachsen oder Schwaben als Dialekte, die den vermeintlich nicht erlaubten Dialekten der Personen mit Migrationshintergrund wohl vorgestellt sind - laut öffentlichem Diskurs! Diese Vorrangstellung wollte ich mit der These ebenfalls für nicht haltbar darstellen!

    Hierbei wollte ich auf die Unvermeindlichkeit der kulturellen, sozialen und religiösen Durchmischung, Migrationsbewegungen, mehrsprachigen Einflusskomponente der Globalisierung hinweisen, die es - Einstellung hin oder her - nicht mehr umzukehren möglich erscheint. Zumindest nicht ohne Weltkrieg, protektionistische weltweite Ideologieverschiebungen oder anderer gravierender Weltereignisse! So dass man in Anbetracht der global rapide knapper werdenden Ressourcen plus gleichzeitiger rasant wachsender Bevölkerung einen westlich-industrial-geprägten Standpunkt kaum mehr länger aufrechterhalten und verteigiden kann, sofern man sich nicht selbst auslöschen möchte. Ich verweise hier auf die letzte Woche herausgegebene Studie "Humanity will need two Earths to sustain itself in just twenty years". Hier muss nachhaltiger, offener und konstruktiver gedacht und gehandelt werden, als sich vehemment auf irgendwelche Ideologien zu beschränken. Weltoffener und nachhaltiger Pragmatismus heißt hier das Stichwort.

    Eine Chancengleichheit ist nach Bordieus Sozialkapital eine kaum mehr erreichbare Idee, die schon garnicht durch liberale oder neoliberale Umsetzungsversuche und Forderungen eingelöst werden kann, jedoch - und da stimme ich dir zu - stärker als jemals hochgehalten werden muss! Sofern man den Bildungsertrag eines Landes in dessen Wirtschaftsmächtigkeit und dem Bruttoinlandsprodukt messen möchte, steht Deutschland sehr wohl auf einem der ersten Plätze. Diese Tatsache müsste - wenn man weltgesellschaftlich fortschrittlich denken will - in sofern genutzt werden, dass - vor dem Hintergrund dieses Erfolgs - so viele Menschen, wie Deutschland qua Schulen und Hochschulen ergo Bildungs- und Weiterbildungseinrichtungen eben bilden kann, auch tatsächlich aufgenommen werden müssen und den gegenwärtigen Gegebenheiten und Anforderungen vorbereitet werden. Denn nur mit einem fortschrittlichen, weltoffenen und pragmatischen, sowie evidenzbasierten Herangehen an die zukünftigen oder schon gegenwärtig eintreffenden Herausforderungenm kann man die bevorstehenden Aufgaben lösungsorientiert angehen! Und hierzu ist es notwendig, dass die Menschen gemeinsam diesen Aufgaben entgegenstehen können und wollen und dies eben so weitentwickelt und fortschrittlich wie es möglich ist! Da helfen keine kleinbürgerlichen und rückschrittigen, machterhaltenden und polemischen Phrasen und Beschuldigungen, die innerhalb der Menschheit gegeneinander ausgetragen werden!
    Würde man eine rein effizienzgesteuerte Einwanderungspolitik verfolgen, so müsste man diese konsequenterweise auch in eine Eugenik inndeutschlands ausweiten, da diese mit der selben Begründung, auf dem selben Fundament zuendegedacht stünde! Dies kann nicht der Ernst der diese Aussagen äußernden Personen sein!
    Vielleicht merkst du es nicht, aber du hast wohl auch schon das ideologisch umgemünzte Neusprech vollständig in dich aufgenommen: Paradis, Faulenzen und Beitrag leisten sind Worte, die erst seit einigen Jahren qua marktradikaler Umdeutungsinitiativen in die Köpfe der Menschen gepflanzt wurde! Mit dem Verweis auf die Tatsache, dass wir in einem Sozialstaat leben und der Tatsache, dass Nächstenliebe, humanistische Ideale und eben Sozialengagement Werte sind, die konstitutiv für ein Bestehen und Leben einer bzw. in einer Gesellschaft sind und eben als Grundrechte verankert wurden sollte dies wieder ins Gedächtnis rufen!
    Sofern der das Privateigentum verteidigende und fordernde, sowie marktradikale Gedanke nicht des Blühens und Gedeihens verhindert wird, sehe ich schwarz für die anstehenden zukünftigen Herausforderungen. Radikale Grundsätze sind, waren und werden immer destruktiv oder zumindest kontraproduktiv bleiben!

    Greetingz

    Timo
     
  16. 25. Oktober 2010
    AW: Was für Ausländer gilt, muss auch für Deutsche Vorschrift sein

    Ja, aber wer behauptet, dass damit das gemeint ist was du gerade darunter verstehst? Evtl. wird gerade hier über den moralischen Leitfaden gesprochen, den ich angesprochen hatte.

    Ich bin in diesem Punkt zu 100% deiner Meinung. Politik sollte meiner Meinung nach komplett religionsfrei sein, da diese unter Annahme von Religionsfreiheit nichts miteinander zu tun haben sollten.

    Ich hab den Absatz durchaus ein paar Mal gelesen, bin aber noch immer nicht dahinter gekommen was letztendlich deine Aussage ist. Meinst du nun, dass aus den Dialekten folgt, dass es keine feste deutsche Sprache gibt und dort endet deine Folgerung? Oder endet sie bei dem Schritt in dem du behauptest es sei nicht so schlimm, wenn Migranten einen Akzent haben? Oder endet sie erst indem du behauptest, es sei nicht so schlimm wenn Migranten kein Deutsch zu lernen haben?

    Dem stimme ich zu. Weltoffen denken, andere Standpunkte betrachten und dann abwägen, etc etc. Dennoch ist es nicht abwegig, dass man nachdem man darüber nachgedacht hat wieder bei westlichem Gedankengut landet. Meiner Meinung nach minus Christentum etc.

    Eugenik? Eugenik schließt alle Möglichkeiten der Ergebnisoptimierung selbst über Erbgut ein. Ein ein wenig zu stark gewähltes Wort hier. Wenn du mein Argument auf die Deutschen weniger der Migranten ummünzen würdest würde daraus die Forderung nach der Auswanderung von Deutschen werden, die kein Deutsch können oder zu faul sind sich zu bilden / zu arbeiten / etc. Ein durchaus interessanter Gedanke, der von den ganzen glücklichen Hartz-4 Empfängern sicher in die Arme geschlossen wird

    Sorry, aber da muss ich dich enttäuschen. Ich lese weder deutsche Zeitung noch schaue ich deutsche Nachrichten. Ich habe weder Sarrazin's Buch gelesen noch habe ich Ahnung von der jetzigen Terminologie. Ich bekomme meine internationalen Nachrichten aus englischen Webpages / Feeds und von innerdeutscher Politik bekomme ich nicht viel mit. Von Sarrazin habe ich einen Zeitungsartikel gelesen und sonst durch Mundpropaganda gehört, ging aber nicht um die Diskussion selbst sondern um die Folgen für ihn selbst ... an die von dir genannten Worte kann ich mich nicht erinnern. Auf die bin ich doch tatsächlich selber gekommen, so unglaublich es für dich klingen mag.

    ???. Über was redest du? Welcher Gedanke. Folgt aus der Aussage, dass du Gegner von Privateigentums bist, oder redest du über die Abwehrhaltung von Deutschen gegenüber dem Gedanken, dass sich Migranten an ihrem schönen Lande laben wollen?

    Die Aussage kann ich nur unterstützen. Das einzige, was Entwicklung in eine positive Richtung beeinflusst, ist immerwährendes Nachdenken und Abwägen. Der wichtigste Grundsatz der einen dazu bewegt ist der Zweifel, sowohl an dem eigenen Gedankengut, sowie auch dem was einem durch die Medien erzählt wird. Alles andere ist naiv.

    Gruß,
    gen
     
  17. 25. Oktober 2010
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    aW: Was für ausländer gilt, muss auch für Deutsche Vorschrift sein

    aber wieso soll das Radikalität ausschließen? Wichtige Vertreter der Neuen Marx-Lektüre sind mit den dogmatischen K-Gruppen der 70er kaum zu vergleichen und imho sogar deutlich sachlicher als die sog. politische "Mitte". Es kommt darauf an worauf sich die Radikalität bezieht. Im Sinne von "statt Symptombekämpfung die Probleme an der Wurzel packen" lässt sich das durchaus positiv besetzen. Nur ist dafür eine richtige analyse der Probleme umso wichtiger und diese ist beim aktuellen Rechtspopulismus eben nicht vorhanden. Sobald die Schuld für Probleme bei konkreten Menschen und Personengruppen gesucht wird anstatt die gesellschaftlichen Verhältnisse zu untersuchen, so ist der erste Schritt Richtung anti-humanistischer Politik und Diskriminierung getan. Im Extremfall meint mancher dann die Probleme lösen zu können indem man die Menschen "abschafft". Das ist eigentlich was mir am meisten Sorgen macht. Das macht Sarrazin ja ganz geschickt indem er dem vermeintlichen "Gutmenschen"-Mainstream widerspricht:

    "Es war tabu, darüber zu reden dass der Einzelne selbst für sein Verhalten verantwortlich ist und nicht die Gesellschaft. [...] Die Tendenz des politisch korrekten Diskurses geht dahin, die Menschen von der Verantwortung für ihr Verhalten weitgehend zu entlasten, indem man auf die Umstände verweist, durch die sie zu Benachteiligten oder gar zu Versagern werden.
    aus der soziologisch richtigen aber banalen Erkenntnis, dass in der Gesellschaft alles mit allem zusammenhängt, hat sich eine Tendenz entwickelt, alles auf die gesellschaftlichen Verhältnisse zu schieben und so den Einzelnen moralisch und weitgehend tatsächlich von der Verantwortung für sich und sein Leben zu entlasten."

    (Sarrazin - Deutschland schafft sich ab)

    abgesehen davon, dass er maßlos übertreibt, wäre diese Tendenz auch verdammt richtig! (Vgl. mal wieder den Thread zur Willensfreiheit)
    Z.B. führt die extreme Ungleichheit, die qua ausbeutung zweifellos spezifisch für dieses System ist, zu entsprechender Unsicherheit und abstiegsängsten insbesondere der Mittelklassen, was sich dann leicht in Nationalismus und Rassismus entladen kann. Da sowas wie ausbeutung und Krisenhaftigkeit in diesem System struktureller Natur sind, bleiben die Verhältnisse abstrakt und unpersönlich, so dass es immer wieder zu (falschen) Personalisierungen kommt, um das Bedürfnis nach einem Sündenbock zu befriedigen - siehe die Managerschelte im Rahmen der Krise.
     
  18. Video Script

    Videos zum Themenbereich

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