[Story] Eine kleine Story über meinen Krieg (3)!

Stille.

Kälte.

Noch mehr Stille.

Verdammt, wo zum Geier bleibt unser Heli?​

Zwei Stunden sind vergangen. Unser Ziel, der chinesische Präsident, liegt mit defektem Gesicht auf dem Boden; seine linke Nasenhälfte wahrscheinlich daneben.

Der Abschuss ging in Ordnung. Präzise, sauber, kalt.

Und doch war die Distanz nicht optimal. Ich hatte die Entfernung überschätzt, dachte meine M21 wäre beim Schiessen nicht zu hören.

Falsch gedacht.​

Wir wurden vorhin von einem Aussichtsturm entdeckt. Unser Versteck, hoch auf dem Berg, wurde gefunden.
Drei Kilometer lagen für die meisten Scharfschützengewehre nicht in der Schussweite, für die M21 Kaliber 7.62 eigentlich auch.
Und doch gelang es mir der Ratte die Nase zu verschönern. Der Rückenwind half mir dabei.

....

Ich frohr und wusste nicht wohin ich schauen sollte; es wurde langsam dunkel.
Dunivon lag neben mir, er konnte kaum mehr atmen, sein Dünndarm quoll aus seiner aufgeplatzten Bauchdecke.
Der Wind war eiskalt.Ich schloss meine Augen; und dachte nach.

Flashback.Wie alles geschah:...​

,,This is Delta 0, repeat, Delta 0. Charlie 6, DO YOU COPY?"

"Positive; Delta 0, we hear you loud and clear, over"

"TARGET DOWN, I REPEAT; TARGET IS ELIMINATED; WE ARE SPOTTED! HEADING TO THE RALLY POINT; BE THERE ASAP!"

"Affirmative Delta 0, our Hind will be there in 3 Minutes. Nice Job Delta 0. Over"



Ich blickte in mein Zielfernrohr und zitterte immer noch. Langsam ließ ich meine Lungen wieder mit der eiskalter Luft füllen. Ich sah zu, wie meine Kugel den Präsidenten traf. Unser Ziel wurde tödlich getroffen.
Ich blickte zu Dunivon und sah wie im Tränen die Wangen runterliefen.

Wir zwei sind eben in die Geschichte eingegangen. Unser Vaterland wird es nicht vergessen.​

20 Sekunden lang blickten wir uns stumm an. Wir fanden einfach keine Worte für diese Situation.

Plötzlich hörten wir einen Ton. Wir hörten genauer hin, doch der Wind überstimmte es zu sehr.
Dunivon blickte auf das Lager:

"What the ? LOOK, THEY'VE ACTIVATED THE ALARM! THEY HAVE SPOTTED US!"
Ich blickte ebenso auf das Lager. Meine Augen bestätigten Dunivon.

Ach du *****gefickte ! Also hatten sie uns doch gehört!​

Zeit zum Nachdenken blieb nicht, ich sah wie Chinesen in ihre Transporter einstiegen.

Ich warf meine M21 um meine Schulter, packte mein Fernglas in meine Tasche, nahm meine schallgedämpfte M4 Carbine in die Hände und rannte los.

Dunivon war mir einige Meter voraus, als wir einen Helikopter von Süden heranflogen sahen.

Es war eine Sikorsky S-65.


,,Sir; Captain; Sir!"

Einer der Piloten begrüßte uns und nahm half uns auf die Ladefläche des Hubschraubers. Ich setzte mich auf eines der Sitze im Heck, machte das Hintere Tor zu und setzte mich an die Bord-MG.
Dunivon sah mich an und grinste.

Wir hebten ab, ich sah das Lager, das heller als der Mond schien. Sie waren uns auf den Fersen, ich spürte es.

Puh. Endlich Ruhe.​

Wir flogen einige Minuten, das Lager wurde immer kleiner, bis schließlich die Berge es verschluckten.
Unsere Lage war sehr entspannt. Ich hörte den Schlagen der Rotorblätter zu.
Ich döste ein...für einige Minuten zumindest.

Ich hörte ein Piepen im Halbschlaf, automatisiert langte ich an meine Casio und schaltete den Alarm aus. Meine Augen ließ ich geschlossen.

Das Piepen verging nicht

Ich berührte wieder die Taste.

Immer noch nicht


Genervt riss ich meine Augen auf und schaute auf meine Casio, doch sie leuchtete nicht auf; sie sandte keinen Weckruf aus.

,,Oh..This is not good..This is really not good...CAPTAIN We have two Jets INBOUND; I REPEAT; TO JETS INBOUND; THEY WILL FIRE AT US; AS SOON AS POSSIBLE!"
hörte ich einen der Piloten aufstöhnen

DejaVu... Ich erinnerte mich zurück an Vietnam ´67.​

!​

Wir schnallten den Fallschirm um unser Rücken, doch wir waren zu langsam.

Die SU-27Ks trafen unser Heck. Wir wurden von 2 Raketen und der Maschinenkanone getroffen.
Dunivon und ich wurden aus der abstürztenden Sikorsky geschmissen. Wir befanden uns 1 Kilometer über dem Boden.
Der Wind rauschte an mir vorbei. Ich konnte meinen rechten Arm nicht mehr bewegen.

Noch 700 Meter, ich muss den Fallschirm ziehen!​

Ich versuchte es mit dem Linken; er bewegte sich. Ich zog die Sicherheitsleine. Mein Fallschirm sprang auf.

Dunivon hatte nicht das gleiche Glück.

FUCCCK! Er wird den Schirm nicht aufkriegen. Noch 500, 400, 300, ER stürzt ab!​

Ich landete nach 30 Sekunden, schnallte den Fallschirm ab und rannte los.
Richtung Dunivon.

Es vergingen einige Minuten als ich ihn endlich fand, er lag reglos in einem Schneeberg.

,, ; DUNIVON; DO YOU HEAR ME?"

Bitte Gott, tu mir den Gefallen und nimm mir auch nicht ihn weg!​

Er machte die Augen auf.


20 Minuten also saß ich nun hier schon, in dieser verfickten Kälte. Ich wusste dass er nicht mehr lange überleben könne, entweder erlag er an seinen Wunden, oder die Kälte bringt ihm den Tod.

Ich checkte mein Funkgerät, es war intakt.