«Mein Kampf» Bestseller in der Türkei

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von chryzzle, 4. Dezember 2010 .

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  1. 4. Dezember 2010
    Hitlers «Mein Kampf» stößt in der Türkei auf reges Leserinteresse - vor allem bei Studenten. Die deutsche Botschaft zeigte sich besorgt.

    Buchhändler und akademische Kreise in der Türkei rätseln über ein plötzliches Interesse junger Türken an Adolf Hitlers Buch «Mein Kampf». Wie die «Financial Times» berichtet, gilt das Buch mittlerweile als Bestseller in der Türkei. Hauptsächlich Studenten würden es kaufen, zitiert das Blatt den Chef eines Buchladens in Ankara. «Türken lieben diese Art Lektüre.»

    Die Nachfrage ist offenbar so groß, dass das Buch in einigen Läden bereits ausverkauft ist. Allein der Händler in Ankara habe in den vergangenen Wochen mindestens 1000 Exemplare verkauft, schreibt das Blatt. Auf der Liste der am meisten verkauften Bücher stand «Mein Kampf» demnach im vergangenen Monat auf Rang drei. Die Verkäufe hätten zu dem Zeitpunkt stark zugenommen, als eine neue Ausgabe für 3,50 Euro in den Handel gekommen sei.
    Deutsche Botschaft besorgt
    Dem Bericht zufolge rätseln Buchverkäufer und Wissenschaftler über das Phänomen des plötzlichen Interesses an «Mein Kampf». Die Türkei sei weder ein Land mit einer intensiven Lesekultur noch spiele sie in der Geschichte des Antisemitimsus eine Rolle, hieß es.

    Die deutsche Botschaft reagierte besorgt auf die Entwicklung. Man werde die Verfügbarkeit des Buches und das stete Interesse daran «sorgsam verfolgen», zitiert die Zeitung einen Mitarbeiter der deutschen Vertretung in Ankara. Das Auswärtige Amt (AA) in Berlin verwies auf die Zuständigkeit der bayerischen Staasregierung. Als Inhaber der Rechte könne «nur das Land Bayern aktiv» werden, sagte einer Sprecherin der Netzeitung. Dies erfolge «in Zusammenarbeit und mit der Unterstützung» des AA beziehungsweise der deutschen Botschaft.

    Das bayerische Finanzministerium hatte bereits im Februar erklärt, eine Verbreitung nationalsozialistischen Gedankenguts verhindern zu wollen. Damals hieß es, weder im Inland noch im Ausland würden Abdruckgenehmigungen erteilt. Gegen Verstöße werde zivil- und strafrechtlich vorgegangen. Im Ausland erfolge dies über die entsprechende deutsche Botschaft.

    Absatzzahlen nicht verlässlich
    Besorgt zeigte sich auch die jüdische Gemeinde in der Türkei. Ein Sprecher erklärte, die «neue Beliebtheit» von «Mein Kampf» könnte auch damit zu tun haben, dass seitens der radikalen türkischen Presse Antisemitismus ungehindert verbreitet werde.

    Experten warnten indes davor, die genannten Verkaufszahlen überzubewerten. Die Verlagsbranche könne keine verlässlichen Absatzzahlen nennen, zitiert die Zeitung einen Vertreter der türkischen Verleger. Allerdings gibt es dem Bericht nach auch Schätzungen, dass bereits mehr als 100.000 Exemplare in der Landessprache gedruckt worden seien.

    Quelle: http://www.netzeitung.de/reise/329167.html

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    Antisemitismus ist in islamischen Ländern weit verbreitet, führen die Brüder in "Palästina" doch einen heiligen Krieg gegen die Juden. Das ist auch allseits bekannt, interessant ist nun aber, dass in der angeblich säkularen Türkei das Interesse an "Mein Kampf" sehr groß ist.
    Historisches Interesse würde die Verkaufszahlen nicht erklären, auch wissenschaftlicher Art kann es eigentlich nicht sein, da es keine wissenschaftlich kommentierte Version von "Mein Kampf" gibt.
    Das Hauptaugenmerk kann eigentlich nur auf Hitlers Einstellung zum Judentum liegen: Die Juden als Pest, die es auszurotten gilt - auch keine ungewöhnliche Sicht der Dinge in muslimischen Communitys.

    Meinungen?
     
  2. 4. Dezember 2010
    AW: «Mein Kampf» Bestseller in der Türkei

    Islamophobie ist in Europa und den USA auch weit verbreitet.

    Hälst du Zensur und Verbote bei "Literatur" für in Ordnung, oder möchtest du einfach nur eine Verschwörungstheorie erfinden, die die Muslime als antisemitischen Abschaum diffamiert, der ausgerottet werden muss?
     
  3. 4. Dezember 2010
    AW: «Mein Kampf» Bestseller in der Türkei

    Das ist wirklich besorgniserregend.

    Die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei sind ziemlich angeschlagen.

    Erst das sinnlose töten von Palis. Dann Davos. Das erniedrigen eines türkischen Diplomaten. Und dann der Angriff auf die Hilfsflotte.

    Israel arbeitet stark ihre Antipathie im nahen Osten auszubauen.
     
  4. 4. Dezember 2010
    AW: «Mein Kampf» Bestseller in der Türkei

    Wie wäre es zur Abwechslung mal mit einer differenzierten Analyse der Beziehungen zwischen der Türkei und [Bitte Land einfügen]? Deinem Post nach zu Urteilen sind die Israelis an allem Schuld und die Türkei ist mal wieder das Opfer.

    Der Begriff "Antisemitismus" im Nahen Osten ist sogesehen allerdings ein Paradoxon. Er bezeichnet die Antipathie gegen semitische Ethnien. Als Semiten werden vor allem Araber, Ägypter, Syrer, Aramäer und natürlich auch Hebräer bezeichnet.

    Dieser Artikel stammt außerdem aus 2005 und ist somit etwas alt. Wie sehen die Verkaufszahlen eigentlich gegenwärtig aus?
     
  5. 4. Dezember 2010
    AW: «Mein Kampf» Bestseller in der Türkei

    Das hier ist der Dikussionsbereich, hier steht nirgends, dass nur News gepostet werden dürfen.

    5 Jahre sind nichts, das ist lediglich ein prägnanter Umstand, der das Phänomen "Antisemitismus in der Türkei" verdeutlicht.

    100 000 Mein Kampf im Jahr 2005 - das ist kein Zufall.

    LG an meine Fans.
     
  6. 4. Dezember 2010
    AW: «Mein Kampf» Bestseller in der Türkei

    Türkei verbietet Adolf Hitlers "Mein Kampf" Quelle, 2007

    Das Hetzbuch war unter jungen Türken zum Bestseller geworden. Gleich mehrere Verlage gaben das Buch heraus, allerdings hatten die Herausgeber keine Druckgenehmigung. Der Freistaat Bayern ließ die Verbreitung jetzt stoppen

    Adolf Hitlers ,,Mein Kampf" darf in der Türkei ab sofort nicht mehr gedruckt oder verkauft werden. Der Freistaat Bayern als Inhaber der Rechte an dem Buch habe das Verbot vor türkischen Gerichten durchgesetzt, meldete der Sender CNN-Türk . Eine Bestätigung seitens der Behörden lag zunächst nicht vor.

    Adolf Hitlers Buch "Mein Kampf" ist jetzt auch in der Türkei verboten

    ,,Mein Kampf" war in den vergangenen Jahren in der Türkei zum Bestseller geworden; gleich mehrere Verlage gaben das Buch heraus. Allerdings hatten die Herausgeber keine Druckgenehmigung. Auch habe Bayern als Inhaber der Rechte kein Geld von den Verlagen erhalten, meldete CNN-Türk. Der Freistaat sei daraufhin vor Gericht gezogen.

    Bereits im März rätselten Buchhändler und akademische Kreise in der Türkei über das plötzliche Interesse junger Türken an Adolf Hitlers Buch. Hauptsächlich Studenten würden es kaufen, hieß es aus Buchläden in Ankara.

    Die Nachfrage war offenbar so groß, dass das Buch in einigen Läden immer wieder ausverkauft war. Allein ein Händler in Ankara habe in den vergangenen Wochen mindestens 1000 Exemplare verkauft, hieß es in Medienberichten. Auf der Liste der am meisten verkauften Bücher stand "Mein Kampf" im März 2007 sogar auf Rang drei. Die Verkäufe hätten zu dem Zeitpunkt stark zugenommen, als eine neue Ausgabe für 3,50 Euro in den Handel gekommen sei.

    Deutsche Botschaft zeigte sich besorgt

    Dem Bericht zufolge rätselten Buchverkäufer und Wissenschaftler über das Phänomen des plötzlichen Interesses an Hitlers Hetzbuch. Die Türkei sei weder ein Land mit einer intensiven Lesekultur noch spiele sie in der Geschichte des Antisemitimsus eine Rolle, hieß es.

    Die deutsche Botschaft reagierte besorgt auf die Entwicklung. Man werde die Verfügbarkeit des Buches und das stete Interesse daran «sorgsam verfolgen», zitierte die Financial Times einen Mitarbeiter der deutschen Vertretung in Ankara.

    Absatzzahlen nicht verlässlich

    Besorgt zeigte sich im März auch die jüdische Gemeinde in der Türkei. Ein Sprecher erklärte, die "neue Beliebtheit" von "Mein Kampf" könnte auch damit zu tun haben, dass seitens der radikalen türkischen Presse Antisemitismus ungehindert verbreitet werde.

    Experten warnten indes davor, die genannten Verkaufszahlen überzubewerten. Die Verlagsbranche könne keine verlässlichen Absatzzahlen nennen, zitiert die Zeitung einen Vertreter der türkischen Verleger. Allerdings gibt es dem Bericht nach auch Schätzungen, dass bereits mehr als 100.000 Exemplare in der Landessprache gedruckt worden seien.
     
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