#1 29. Januar 2011 Hey Leute, habe letztens iwann mit Freunden drüber geredet, dass es son Fitnessstudio gibt, in dem der Besitzer keine Ausländer bzw. keine Türken/Arabaer usw. reinlässt. Also die Anmeldung wird denen dort verweigert. ( Da er wohl der Meinung ist, die machen nur Stress) Ich war der Meinung, dass er sowas nicht darf, da es Diskriminierung sei, meine Kollegen meinten es sei sein Hausrecht und er dürfe das, Discotheken machen sowas ja auch. Naja hab dann gegoogelt, bin da zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen, aber genau den selben Fall endeckt. Spoiler Jedoch gabs darauf keine antworten So jetzt wollt ich mal fragen was ihr so darüber wisst. + Multi-Zitat Zitieren
#2 29. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? Natürlich ist das 'ne Diskriminierung : Häufige Fragen zum AGG - Berlin.de (Beachte: es gibt verschiedene Definitonen.) Und was meinst du mit "darf"? Im Grundgesetz steht, dass wir alle ein Recht auf gleiche Behandlung haben, gleich welcher Herkunft, Sprache, Hautfarbe, [...] (Obgleich im zugehörigen Staat bspw. eine Menge an strukturellem und institutionellem Rassismus zu finden ist.) Und du kannst natürlich auch mit deinem Hausrecht diskriminierend, fallbezogen: rassistisch, umgehen. Der Typ ist halt ein Penner. Und ob ich bei so einem überhaupt ins Studio gehen möchte, bzw. ihm auch nur einen cent zukommen lasse, ist für mich keine schwer zu beantwortende Frage. Was du machen kannst? Schau mal ins AGG, nimm Kontakt mit Menschen wie denen Landesstelle für Gleichbehandlung - gegen Diskriminierung - Berlin.de auf. Siehe auch: National befreite Zone – Wikipedia + Multi-Zitat Zitieren
#3 29. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? ist sone sache, hausrecht hin oder her. die dürfen ne menge nicht. im supermarkt darf z.b. niemand deine tasche kontrollieren oder so. egal was draussen an der tür steht. man sollte zwar denken, dass die das dürfen weil man ja nicht gezwungen ist reinzugehen aber sie dürfens halt nicht. ich denke das hält sich in dem fall auch so. schwierig wird es nur denen das 100%ig nachzuweisen, es gibt ja ausländer in dem studio wenn ic hrichtig gelesen habe + Multi-Zitat Zitieren
#4 29. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? Stimme dem Voll und Ganz zu. Soweit es mir Erklärt wurde hat er kein Recht, nur bestimmten Menschen Zugang zu seinem Studio zu gewähren. + Multi-Zitat Zitieren
#5 29. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? Ich denke da wird sich keiner eingeschaltet haben, da es eine Grauzone ist. Discos dürfen es. Studios dürfen nur für Frauen sein. Es wird wahrscheinlich mit der momentanen Rechtslage nicht möglich sein zu klagen. + Multi-Zitat Zitieren
#6 29. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? Aber sicher ist es möglich zu klagen. Vor allem hier, wo es so offensichtlich ist. Aber in welchem Verhältnis steht denn so ne Klage mit den ganzen Kosten zu "in ner 'national befreiten Zone' zu trainieren"? Interessant wäre es, wirklich 'ne Behörde dokumentiert darauf aufmerksam zu machen. + Multi-Zitat Zitieren
#7 29. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? Könnte mir leider gut vorstellen das es rechtlich sogar erlaubt ist...Von wegen Eigentum des Besitzers etc... Das es in der Realität totaler Schwachsinn ist sollte klar sein... Ich kanns nicht glauben, keine Araber etc..? Das gibts wirklich?? ne oder... Sind doch ganz normale Kunden.... sobald sie Stress machen raus und fertig. + Multi-Zitat Zitieren
#8 29. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? Ich bin kein Jurist, aber darf der Betreiber nicht entscheiden, mit wem er Geschäfte macht und mit wem nicht? Die Frage ist, ob es zu Äußerungen wie: "Ablehnung aufgrund Herkunft oder Hautfarbe" gekommen ist. + Multi-Zitat Zitieren
#9 29. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? das nennt man dann hausrecht, wenn er aber alle ausländer ausschließt bzw. rausschmeißt, mit der begründung, dass die eh nur stress machen ist es diskriminierung das ist wiederum nicht erlaubt. hätte er einen anderen grund angegeben, wärs ok. + Multi-Zitat Zitieren
#10 29. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? nein darf er ebend nicht ausser es liegt ein plausible begründung vor. hautfarbe, herkunft oder religion ist aber keine. + Multi-Zitat Zitieren
#11 29. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? Doch darf er. Jeder kann ohne Begründung frei entscheiden, mit wem er Verträge abschließt und mit wem nicht. Das ist dann halt ein privates Fitnessstudio, wo nur bestimmte Leute Zutritt haben. + Multi-Zitat Zitieren
#12 29. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? Die Sache ist folgende: Zu sagen es gäbe zwar freie Plätze, er lässt aber ihn nicht rein, weil er ausländer ist, geht natürlich nicht, Grundgesetz und so. Wenn er aber nur denkt, dass er ihn nicht rein lässt, weil er Ausländer ist, aber sagt er hätte keinen Platz mehr ist das alles in Ordnung. In nem Klagefall müsstest du ersteres nachweißen, was sicherlich nicht einfach wird. + Multi-Zitat Zitieren
#13 29. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? Ein Fitnessstudio darf aufnehmen, wen es will! Es gibt keine Pflicht für ein Studio jedem einen Platz anzubieten. Anders ist es z.B. bei Apotheken. Die sind verpflichtet jedem Menschen zu bedienen. Gruß gl + Multi-Zitat Zitieren
#14 29. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? Hier wird wohl auch das Ermessen jeweiligen Richters zu tragen kommen. Wenn dies ein öffentliches Schwimmbad wäre, welches einer Kommune gehört so scheint es mir viel mehr im rechtlichen Schwarzbereich zu liegen als ein privates Fitnesstudio. Doch wer nicht klagt der wird nie Recht gesprochen bekommen, traut euch! + Multi-Zitat Zitieren
#15 29. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? Der Fitnessstudibetreiber ist sicher kein Gutmensch, steht aqber rechtlich auf der sicheren seite. Solange z.b. kein schild aufgestellt ist, auf dem steht, "keine Ausländer", kann man auch nicht von diskriminierung sprechen.Im strafrechtlichen sinne! Kein Gericht in deutschland kann einen privatunternehmer dazu zwingen, welche kunden er zu bedienen hat! + Multi-Zitat Zitieren
#16 29. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? es ist ihm aber schwer nach zuweisen. 1. Es ist warscheinlich sein Studio 2. Er redet sich damit raus, das er keine Ärztliche Papiere mit hatte (die eh keiner Nachschaut) 3. ist der dumm, den ist alles andere als Stress im Studio auch mit Ausländern Aber wie gesagt wenn man ihn dafür anschnautzen will, wird es schwer! + Multi-Zitat Zitieren
#17 29. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? Das Grundgesetz regelt die Rechte des Bürgers gegenüber dem Staat. Wäre das Fitnessstudio ein staatliches könnte man dagegen vorgehen, aber ich denke die allerwenigsten Fitnessstudios dürften staatlich sein ;-) Eben brachte einer das Beispiel eines Schwimmbads das der Kommune "gehört": Hier wäre die Sache anders. Also ich würde auch sagen dass das Fitnessstudio unter Vertrag nehmen kann wie es lustig ist, im Grunde genommen ähnlicher Sachverhalt wie bei Discos. Vielleicht schaut ja B0b noch hier vorbei, der dürfte Ahnung von sowas haben ;-) + Multi-Zitat Zitieren
#18 29. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? Seh ich auch so, habe ich vorhin auch schon gesagt aber die breite Masse mit ihrem Gutmenschen gelaber hält dagegen und sagt, dass das ein ganz fieser Verbrecher ist ^^ ROFL + Multi-Zitat Zitieren
#19 29. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? Sieht ein Richter in Oldenburg anders. + Multi-Zitat Zitieren
#20 30. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? Hm also wasn jetzt. So wie ich das jetzt verstanden hab darf der Besitzer das, solang er nicht ausdrücklich sagt, dass man nicht reinkommt weil man Türke ist. Ist halt nur schwer zu beweisen, das man genau deswegen nicht rein darf, aber rechtlich gesehen geht das AGG vor dem Hausrecht oder? + Multi-Zitat Zitieren
#21 31. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? Wenn ihr mal einen Blick ins AGG geworfen hättet (alles ANALphabeten hier?), wüsstest ihr, dass der Anwendungsbereich des AGG garnicht erst eröffnet ist. Alleine "den Zugang zu und die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen, die der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen" würde zunächst objektiv in Frage kommen, ist bei näherem hinsehen aber nicht einschlägig. Gott sei Dank gilt das AGG nicht für Schuldrechtliche Verträge wie hier. Wäre auch schlimm. Warum sollte man jeder privaten oder juristischen Person vorschreiben, mit wem er/sie einen Vertrag schließen kann? So kann der Getränkehändler dem Alkoholiker die Wodkaflasche verweigern und der Waffenhändler dem 16 jährigen Gothic die Pumpgun (waffenrechtliche Belange ausser acht gelassen ). Also: Seid froh, dass das AGG in diesem Fall nicht greift. Würde es greifen, wäre das geheule viel größer! PS: Schonmal jemandem aufgefallen, dass das aktuelle Vorhaben einer "Frauenquote" gegen das AGG und damit gegen Art. 3 GG verstoßen würde? Das wäre eine ganzklare Diskriminierung nach Geschlecht. + Multi-Zitat Zitieren
#22 31. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? Jungs es gibt so einiges was ihr niemals glauben würdet. Keiner kann mir erzählen das wir hier nicht Diskirminiert werden. Natürlich nicht von allen, aber von der Mehrheit. Das fängt schon bei kleinen Sachen an wie z.b. Schuhe kaufen. Direkt muss einer uns beobachten. Die Spasten machens nicht ma unaufällig. Zum Thema selbst: Dsa gibts in vielen Studios. Hab aber noch nie jemand gesehen der dagegen vorgegangen is. Habs selber mitbekommen wie einige Kollegen einfach nicht angenommen wurden. Angeblich zu voll(Mc Fit). Was seh ich am nächsten Tag?? Direkt werden neue Leute, natürlich keine Ausländer, angenommen und die Welt is in Ordnung. Obwohl es nicht ein einziges mal dort Probleme mit Ausländern gab. Sagt mir was ihr wollt das wird immer so weitergehen. Da gibts noch Tausende Bsp. die ich euch geben könnte. + Multi-Zitat Zitieren
#23 31. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? Vertretbar nach Art.3 Abs.2 S.2 GG? + Multi-Zitat Zitieren
#24 31. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? Nein, denn es steht doch klar "Gleichberechtigung" drin. Wenn es eine Frauenquote gibt, MÜSSEN Frauen BEVORZUGT werden, denn eine Quote muss erfüllt werden, egal ob die entsprechenden Qualifikationen da sind oder nicht! + Multi-Zitat Zitieren
#25 31. Januar 2011 AW: Diskriminierung oder Hausrecht? ich hab jetzt nicht jeden post durchgelesen (nur die ersten 6 oder 7) aber was mir sofort auffällt: Warum kommt ihr immer mit Halbwissen, und tut so, als wäre es fundiertes Wissen? Wenn ich schon lese, dass ein Betreiber eines privaten Fitnessstudios gegen das Grundgesetz verstößt ... da stellen sich bei mir echt die Haare auf. Das Grundgesetz regelt die Beziehung Staat und Bürger, nicht zwischen Unternehmen und Bürgern, da greift das AGG, das hier auch schon genannt wurde (soweit ich das zumindest mitbekommen habe). Damit ich hier keinen Spampost abgebe, schreibe ich jetzt auch eine Vermutung hin: Ich denke einerseits, es ist jedem selbst überlassen, mit wem er Verträge schließt. Auf der anderen Seite, schließt du keinen Vertrag mit einer Person, sondern mit einem Unternehmen, und damit greift dann eben das AGG. Wenn du ihm also nachweisen kannst, dass du dich nicht anmelden durftest, weil du ein Ausländer bist, dann hast du gute Chancen, dich dort einzuklagen. Setzen wir jedoch einmal die Realitätsbrille auf: Such dir ein anderes Studio. Warum willst du Beweise sammeln (diese müssen legal eingeholt werden, ansonsten halten sie wahrscheinlich nicht stand vor Gericht...), um dich dann in dieses Studio einzuklagen? Du wirst Unmengen an Geld für Anwalt und Gericht ausgeben, wirst extrem viel Zeit opfern müssen, und das alles nur, damit du in diesem Studio trainieren kannst? Spar dir die Zeit und das Geld, geh in ein anderes Studio (die gibts wie Sand am Meer...) und akzeptiere die Situation. Diesen Post möchte ich noch mit einem indirekten Zitat des Hausmeister von Scrubs beenden: Man muss sich die Kämpfe aussuchen, die man im Leben bestreiten will, sonst macht man nichts mehr außer kämpfen. + Multi-Zitat Zitieren