USA blockieren Palästinenser-Resolution

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von bushido, 19. Februar 2011 .

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  1. 19. Februar 2011
    USA blockieren Palästinenser-Resolution

    QUELLE: Die Welt, dpa

    New York (dpa) - Die USA haben gegen eine israelkritische Resolution der Vereinten Nationen ihr Veto eingelegt. Trotz Zustimmung der übrigen 14 Mitglieder des UN-Sicherheitsrates ist der von den Palästinensern ausgearbeitete Entwurf damit gescheitert. In dem Papier ging es um eine Verurteilung der israelischen Siedlungspolitik in den 1967 besetzten Gebieten. Als eines der fünf ständigen Mitglieder des Rates können die USA jeden Beschluss stoppen. Es wäre die erste Verurteilung des Siedlungsbaus seit 1979 gewesen.


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    Die Palästinenserpapiere haben es unlängst bewiesen.

    Alle stimmen zu die USA lehnen ab, lächerlich und verlogen mehr ist dazu nicht zu sagen. Weder die USA noch Israel wollen Frieden im Nahen Osten. Dies ist ein weiteres Beispiel dafür.
     
  2. 19. Februar 2011
    AW: USA blockieren Palästinenser-Resolution

    ich brauch keine beweise mehr seitdem ich denken kann wird positiv über die usa geredet obwohl es sowiele beweise dafür gibt das die usa die größten verbrecher überhaupt sind.
     
  3. 19. Februar 2011
    AW: USA blockieren Palästinenser-Resolution

    Da es immer noch Menschen gibt, die das nicht sehen oder sehen wollen, muss man diese halt immer wieder mit der Nase darauf stossen, bis es auch der letzte "Hansel" begriffen hat.

    Ist schon auffällig, dass sich alle die Leute die sonst immer am "herumjaulen" sind wie ungerecht die USA doch behandelt werden bei solchen eindeutigen Belegen für die verfehlte Politik und die Kriegstreiberei zu feige sind, sich hier dann davon zu distanzieren.
     
  4. 21. Februar 2011
    AW: USA blockieren Palästinenser-Resolution

    Tjoja ...,
    als die deutschen die Juden Massakriert haben, hat die ganze Welt vor Empörung aufgeschrien, trotzdem wollte niemand die Flüchtlinge aufnehmen.
    (Selbst die USA haben Ihre Häfen dicht gemacht und Flüchtlingschiffe abgewiesen.

    Wenn wir nur Irgendetwas sagen, was gegen Irgendetwas andres gerichtet ist als uns selbst,
    bekommen wir die Nazikeule geschwungen und das so oft, dass es Fraglich ist, ob diese Beulen
    jemals wieder Abschwellen können.

    Aber wenn wo anders ungerechtigkeit passiert
    (und wir wissen nicht mal genau, ob es ungerecht ist)
    sollen wir unser Maul aufmachen und (als Deutsche) gegen die
    Juden Wettern (Israel ist ein jüdischer Staat).

    Vielleicht sins ja gar nicht die Deutschen, die so bekloppt und bescheuert sind.
    Viele sind einfach nur dumm und einfältig und lassen sich
    zu leicht von irgendwelchen Schreihälsen mitreissen.

    Übrigen gärt doch der Streit zwischen diesen beiden Völkern schon mehr als 2000 Jahren.
    Wie kommt Ihr darauf, dass dies innerhalb einer halben Centura beigelegt werden kann.

    Sry, aber wenn ich eins gelernt habe in meinem Leben, dann das :
    Wenn 2 sich streiten freut sich der dritte.
    Solange die beiden Völker weiter aufeinander einhacken, statt endlich
    mal einen Konsens zu finden, werden wir -egal wie wir rummeckern und
    nölen, kaum etwas daran ändern können.

    Deswegen:
    Wer sich da auf eine Seite schlagen möchte --- bitteschön ---
    meinet wegen Fahrt hin und nehmt den "berechtigten Kampf" auf,
    aber nölt mich bzw. uns nicht an, die gerne friedlich Leben.
    Das ist dann nömlich auch nichts andres als --hetze-Aufwiegelung-Kriegstreiberei--.

    So und nun freu ich mich schon auf den nächsten, der hier
    wieder alles Zeile für Zeile auseinander pflügt,
    um hier jedes Wort zu Kommentieren, statt das ganze im ZUSAMMENHANG zu lassen
    und darauf zu Antworten - und so den Sinn dieses Aufsatzes wieder völlig verdreht, bis er/sie/es meint sich wieder
    ein paar (hurra - ichbinjavielklügeralsdu)Punkte zu machen.

    In diesem Sinne
    grüz
    KK
     
  5. 21. Februar 2011
    AW: USA blockieren Palästinenser-Resolution

    Es gibt reichlich eindeutige Fakten.

    Wenn man sie nicht erkennt ist das traurig und den Leuten ist dann seltenst zu helfen, nimmt man sie wahr und ignoriert sie trotzdem ...

    Wie würdest du das dann bezeichnen?

    Der Konflikt lässt sich nicht lösen indem man sagt es läuft jetzt seit 2000 Jahren so und deshalb wollen wir nichts machen und können auch nicht und sowieso ... und deshalb kneifen wir die Augen fest zu und hoffen irgendeiner löst das Problem.
     
  6. 21. Februar 2011
    AW: USA blockieren Palästinenser-Resolution

    Worüber regen wir uns hier eigentlich auf? Solange die nicht selber 6. Millionen Menschen abgeschlachtet haben, ist doch noch lange keine Wiedergutmachung gesehen.
    Außerdem haben die weil man es ihnen angetan hat, ja genauso das Recht alle die sie nicht sehn wollen in nem Ghetto einzusperren.

    Lächerlich...
    Nicht verwunderlich das der Antisemitismus/Antizionismus wieder zunimmt.
     
  7. 22. Februar 2011
    AW: USA blockieren Palästinenser-Resolution

    Der Antisemitismus nimmt größtenteils unter den Muslimen zu, unter den anderen Bevölkerungsgruppen nimmt der Antiislamismus stetig zu.
    Ob das nun gut oder schlecht ist sei dahingestellt.

    Dass der Konflikt seit 2000 Jahren existiert ist stark übertrieben, denn der Islam ist wesentlich jünger.

    Für die Situation in der Israel steckt, umringt von Staaten die nichts lieber hätten als die Auslöschung Israels, verhalten sie sich doch sehr gemäßigt. Theoretisch hätten sie Narrenfreiheit und könnten, dank ihrer militärischen und taktischen Überlegenheit, jedes Land der Region ausschalten und weit größere Gebiete annektieren.

    Und doch hat Israel sich, im Vergleich zu anderen, doch relativ zurückgehalten was die Ausdehnung ihres Staatsgebietes betrifft.
     
  8. 22. Februar 2011
    AW: USA blockieren Palästinenser-Resolution

    Es ging ja anfangs auch nicht um Islam und Judentum, sondern
    um Palästina und Völkervertreibung - soweit ich informiert bin, waren anfangs ja wohl die Juden die vertriebenen, wieso und weshalb ....... tjo,
    da gibt es wieder mal nur die Wahrheit, auf die sich alle geeinigt haben ...
    und wie es aussieht gibt es ja da keine Einigung.Das Palästina jetzt Muslimisch ist ... (ist es das überhaupt?), hat wenig mit den Ursachen des Konfliktes zu tun.

    Und zu guter letzt :

    In einer Welt, in der sich in jedem Augenblick alles verändert,
    übernehme ich natürlich keine Gewähr für die von mir
    aufgeführten Fakten, da jedes nicht selbst erlebte Wissen
    aus der Vergangenheit nur Hörensagen sein kann.

    Weiterhin, da Krieg ein schmutziges Geschäft ist,
    weiss auch kaum ein Aussenstehender, wieviel false Flag
    Aktionen von jeweils dem anderen Gegner gebracht
    wurden um Vergeltungsmassnahmen Offiziell abzusegenen.
    Moral-Ethik und Ihr wisst schon .......

    Im Grunde genommen, müssten die Menschen lernen ohne diese querelen und Strietereien auszukommen, scheints liegt es aber in der Natur des Menschen.

    Von daher... zum Streiten braucht es immer mindestens 2 Parteien,
    und ich bilde mir nicht ein mir ein Urteil darüber erlauben zu können,
    wer da nun im Recht sein soll, denn BEIDE haben Schuld auf sich geladen.


    In diesem Sinne
    grüz
    KK
     
  9. 22. Februar 2011
    AW: USA blockieren Palästinenser-Resolution

    Armutszeugnis

    Türkei in die EU? 386 Beiträge

    dieser thread 6-7 posts 8)

    sagt doch so einigs aus

    @topic : hätte jemand was anderes erwartet , bevors israel an den kragen geht der gesamte nahosten in nem schönen atompilz unter ( worte der israelischen regierung )
     
  10. 22. Februar 2011
    AW: USA blockieren Palästinenser-Resolution

    Ich sehe keine Araber, die US oder Israel Flaggen verbrennen, du etwa? Was ich aber sehe sind Israelis, die zunehmend gegen ihre eigene Regierung protestieren.

    Dieses Antisemitismusgejaule nervt einfach nur noch und entspricht auch einfach nicht den Tatsachen. Du weisst ja wenn man einen Begriff ständig zu jeder Gelegenheit benutzt, auch wenn es nicht angebracht ist, dann nutzt er sich ab und wird einfach nur nervig.



    Das ist wie bei allen Themen. Wenn es mal ans Eingemachte geht und eindeutige Fakten/Beweise vorliegen kriechen die meisten User hier, die sonst ihre Klappe ganz weit aufreissen, feige wieder zurück in ihre Erdlöcher.
     
  11. 22. Februar 2011
    AW: USA blockieren Palästinenser-Resolution

    Dann gehst du wohl mit verschlossenen Augen durchs Leben, es gehört doch zum guten Ton der Muslime, auf jeder größeren Demonstration ein paar Flaggen von verhassten Staaten zu verbrennen.

    Welche Flaggen werden da wohl zumeist verbrannt?





    Vielleicht ist das Thema einfach uninteressant. Man kann nicht jedesmal ein Riesenfass aufmachen wenn Drittweltstaaten auf die Idee kommen eine Resolution zu verabschieden. Unwichtig.
     
  12. 22. Februar 2011
    AW: USA blockieren Palästinenser-Resolution

    Ich spreche von den Revolutionen im Nahen Osten derzeit. Solltest du dich auch darauf beziehen, so bist du wohl eher derjenige mit den verschlossenen Augen.

    Und selbst wenn das bei Demonstrationen geschieht so ist es vollkommen verständlich. Beide Staaten geben reichlich Anlass dazu und sind die grössten Kriegstreiber der Welt.

    Jeder Staat der Erde hat die gleichen Rechte. Dies mag in pseudodemokratischen Staaten wie den USA oder USrael anders gesehen werden. Für den Rest der Welt gilt dies.

    Hier geht es um eine ganz entscheidende Frage, nämlich die Siedlungspolitik Israels, welche von ALLEN Nationen weltweit geächtet und verurteilt wurde mit Ausnahme der USA.

    Dies macht die Lächerlichkeit der israelischen und US Regierung deutlich und zeigt, dass beide abgelöst gehören und mit Menschen die Verstand besitzen, besetzt werden müssen.
     
  13. 22. Februar 2011
    AW: USA blockieren Palästinenser-Resolution

    Ist ja sehr nett von Israel das die sich so zurückhalten lol.
    Nur weil ein Land überlegen ist, hat es nicht das Recht sich dort breitzumachen wo es will.
    Überleg mal warum die Staaten um Israel sich nichts lieber aus dessen Ausslöschung wünschen
     
  14. 22. Februar 2011
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. April 2017
    AW: USA blockieren Palästinenser-Resolution

    Zum Thema der folgende Artikel aus der Basler Zeitung


    Die USA müssen ihre Politik in Israel und Iran ändern»

    QUELLE: Basler Zeitung

    Interview: Monica Fahmy. / 22.02.2011

    Dass die USA eine Verurteilung des israelischen Siedlungsbaus durch die UNO verhinderten, zeige einmal mehr, wie kurzfristig die Amerikaner denken, sagt «New York Times»- Korrespondent und Bestseller-Autor Stephen Kinzer.

    Bild
    {img-src: http://files.newsnetz.ch/story/1/5/0/15061227/27/topelement.jpg}

    Mit dem Porträt von Mahmud Abbas gegen das Veto der USA: Palästinenser protestieren am Wochenende in der Westbank (Bild: Reuters)

    Die Türkei wäre ein guter Gesprächspartner: Stephen Kinzer

    Journalist und Bestseller-Autor


    In seiner Laufbahn hat Stephen Kinzer, Auslandkorrespondent bei der New York Times, aus über 50 Ländern berichtet. Die Washington Post bezeichnet ihn als einen der «besten Berichterstatter über Aussenpolitik». Kinzer hat etliche Bücher veröffentlich, darunter «All the Shah's Men», in dem er den Coup beschreibt, der Irans Geschichte verändern sollte. Sein jüngstes Buch heisst «Reset: Iran, Turkey, and America's Future», ein vielbeachtetes Buch, in dem Kinzer die amerikanische Politik im Mittleren Osten neu definiert. Kinzer unterrichtet an der Boston Universität und hat von zwei US-Universitäten den Ehrendoktortitel erhalten.

    Herr Kinzer, am Wochenende hat die USA im Uno-Sicherheitsrat ihr Veto gegen eine Resolution eingelegt, die ein Stopp des israelischen Siedlungsbaus in den Palästinensergebieten verlangt hatte. Vor dem Hintergrund der arabischen Revolution, war das klug?

    Es gibt Arabern sicher nicht die Gewissheit, dass die Obama-Administration einem der wichtigsten Anliegen in der arabischen Welt wohl gesonnen ist. Ich denke, Präsident Obama hat ganz einfach aus Pragmatismus gehandelt. Er hat sich wohl gedacht, dass er es sich nicht leisten könne, zu all seinen Problemen auch noch einen wütenden Netanyahu auf der Matte zu haben.

    Wie bewerten Sie als Amerikaner das Veto der USA?

    Es war eine sehr seltsame Situation, als unsere Uno-Botschafterin aufstand und sagte, im Grunde genommen sind die Siedlungen illegal und die Siedlungstätigkeit muss aufhören, aber wir legen jetzt trotzdem ein Veto gegen die Resolution ein. Es war auch interessant, dass alle unsere Partner im Nahost-Friedensquartett für die Resolution gestimmt haben. Die USA stehen in ihrer Israel-Politik zunehmend isolierter da, und dies ist bloss ein weiteres Beispiel dafür.

    Sollen die USA diese Politik weiterverfolgen?

    Nein. Zuerst sollte die USA sich von der fixen Idee verabschieden, dass sie allein die Dynamik im Mittleren Osten verstehen. Wir sollten endlich mit unseren Partnern in der Region enger zusammenarbeiten. Die wahrscheinlich beste Wahl wäre die Türkei, ein Land, das eine Demokratie und eine boomende kapitalistische Wirtschaft hat. Die Türkei ist hauptsächlich prowestlich, aber entschieden gegen die US-Politik im Nahen Osten. Falls die USA endlich zuhören würden, wäre die Türkei ein guter Gesprächspartner. Die Botschaft lautet nämlich: Wir sollten unsere Politik gegenüber Israel und dem Iran ändern.

    Wie müsste dies Ihrer Meinung nach im Fall des Iran aussehen?

    Schauen Sie sich die Karte der Region an: Der Iran ist - wie Deutschland - ein grosses Land in der Mitte. Man kann keine regionalen Probleme lösen, ohne dass das grosse Land in der Mitte Teil der Lösung ist. Unsere gegenwärtige Politik lautet: Der Iran muss mit uns einen Deal über sein nukleares Programm abschliessen. Allerdings bieten wir dem Iran nichts dafür. Aus iranischer Sicht ist es also kein allzu toller Deal. Ein produktiverer Ansatz könnte sein, erst einmal grundsätzlich Verhandlungen anzubieten. Der Iran soll seine Anliegen einbringen, wir unsere. So hätte auch der Iran einen Grund, mit uns an den Verhandlungstisch zu sitzen, und wir würden erfahren, was sie brauchen, damit sie auf ihr nukleares Programm verzichten. Wir haben nur beschlossen, dass wir nicht auf ihre Bedingungen eingehen werden, wissen aber noch nicht einmal, wie die lauten würden.

    Die USA haben seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts ein ambivalentes Verhältnis zum Iran. In Ihrem Buch «All the Shah's Men» beschreiben Sie den Coup der Briten und Amerikaner, mit dem 1953 der Shah im Iran zur Macht kam.

    Wenn die USA und Grossbritannien 1953 die sich entwickelnde Demokratie im Iran in Ruhe gelassen und die Wünsche der Iraner respektiert hätten, ist es zumindest sehr wahrscheinlich, dass wir heute im Herzen des Mittleren Ostens eine blühende Demokratie hätten. Der CIA-Coup zur Einsetzung des Shahs von Persien ist ein Beispiel für das kurzfristige Denken unserer Aussenpolitik. Wir haben genug Macht, um unsere kurzfristigen Ziele zu erreichen und wir haben genug Arroganz, um zu glauben, dass wir mit allen Konsequenzen in der Zukunft dann schon irgendwie damit umgehen werden. Es ist sicher nicht weise für eine Supermacht, die gerne auch in Zukunft überleben würde, so zu denken. Die Staaten und Imperien, die lange überlebt haben, sind diejenigen, die ihre Fähigkeit zum Wandel bewiesen und langfristig gedacht haben.

    Langfristig zu denken, hiesse heute in Bezug auf die arabische Welt?

    Wir müssten Demokratiebewegungen in der arabischen Welt stärker unterstützen. Traditionellerweise fürchten wir Demokratien in der arabischen Welt, aus Angst, dass Islamisten an die Macht kämen. Das kann zwar nicht gänzlich ausgeschlossen werden, aber da müssten diese Länder einfach durch. Der Demokratiezug hat im Mittleren Osten nicht angehalten, weil die USA es nicht zuliessen. Was kurzfristig klug erschien, hat sich langfristig als weniger intelligent erwiesen, wie wir heute sehen.

    Das Schreckgespenst des Islamismus ist aber eine wichtige Triebfeder bei Entscheidungen, die den Mittleren Osten betreffen. Kann man es einfach ausser Acht lassen?

    Wir wissen nicht, ob die Länder tatsächlich islamistisch würden. Ich frage mich eher, ob der islamistische Moment in der arabischen Welt nicht vorbei ist. Die Machtübernahme durch die Islamisten in Iran ist ein abschreckendes Beispiel. Auf der anderen Seite hat die Türkei der arabischen Welt ein gutes Beispiel gegeben: Es zeigt, wie eine islamisch orientierte Partei sehr weltoffen sein kann und ein Land zu einer echten Demokratie entwickelt. Hinzu kommt, dass die arabischen Länder die Phasen, die zu einer Demokratie führen, durchleben und erfahren müssen. In Europa ist ja dasselbe passiert. Europa lebte lange wegen der Religion im Mittelalter. Länder müssen durch Phasen gehen können, ausprobieren, verwerfen, um ein demokratisches Ziel zu erreichen. Je länger und strikter man den Deckel darauf hält, desto radikaler wird sonst die Explosion sein.

    Mit der Unterstützung der Demokratiebewegungen ist es wohl noch nicht getan, Sie sagten eingangs selber, dass die Israel-Palästina Frage eines der wichtigsten Anliegen in der arabischen Welt ist.

    Absolut. Die Revolution in der arabischen Welt hatte zwei Wurzeln. Da war die Wut der Menschen über ihre eigene Situation, sie mochten ihr Regime nicht, es konnte ihnen keine Jobs bieten, keine wirtschaftliche Perspektiven, keine Zukunft. Hinzu kommt die Demütigung, die Araber überall erfahren wegen ihrer Solidarität mit den Palästinensern. Araber leben in einem sehr demütigenden Jahrhundert und Ehre ist in der arabischen Welt sehr wichtig. Es ist eine traumatische Situation, sehen zu müssen, was täglich in der Westbank und Gaza passiert, ohne etwas dagegen tun zu können. In Ägypten gipfelte es darin, dass die eigene Regierung nicht nur nichts dagegen tat, sondern sogar noch mit Israel kollaborierte und diese Politik zementierte. Das kann man als eine der Ursachen für die Unzufriedenheit in der arabischen Welt nicht unterschätzen. So lange es keinen echten Frieden zwischen Israel und den Palästinensern gibt, wird es im Mittleren Osten Instabilität geben.

    Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass die USA wegen ihres Glaubwürdigkeitsverlustes ihre Vormachtstellung in der arabischen Welt verliert?

    Es wäre ein grosser Sprung für den Mittleren Osten, aber ich glaube nicht, dass sich die Verhältnisse in nächster Zeit ändern werden. Vielleicht dann, wenn mal Regierungen an der Macht sind, die sich weniger nach Washington ausrichten. Aber die USA bleiben zurzeit ein wichtiger Faktor im Mittleren Osten. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, dass es im Mittleren Osten zu einer grossen Veränderung kommt: Wenn die USA selber beschliessen, ihre Nahostpolitik zu ändern, was nicht passieren wird, denn die USA ist seit Jahren darin gefangen. Die andere Möglichkeit ist, wenn es zu einer grösseren Krise kommt, was natürlich im Sinne der Stabilität weniger wünschenswert ist. Aber da die USA sich in der Angelegenheit nicht bewegen wollen, ist es wohl der einzige Weg.

    Was ist mit Europa, kann es in Zukunft eine grössere Rolle in der Region spielen?
    Auch wenn Europa sich vielleicht eine grössere Rolle im Mittleren Osten wünscht, müssten die europäischen Länder zuerst einmal eine wichtige Entscheidung treffen. Sie müssten sich von den USA lösen. Doch nicht mehr auf die USA zu hören, dürfte für Europa sehr schwierig sein. Darum sehe ich Europa auch nicht als Keyplayer in der arabischen Welt.

    China?

    Ich glaube nicht, dass China für die arabische Welt ein leuchtendes Beispiel ist, im Gegenteil, die chinesische Regierung erinnert die Araber wohl eher an das System, gegen das sie gerade rebellieren als an eine Demokratie, die sie anstreben. Die Araber werden das Paradigma der chinesischen Regierung wohl nicht abkaufen, das besagt: Wir garantieren Euch Sicherheit und Wirtschaftswachstum, aber vergesst Eure Freiheiten. Hinzu kommt, dass China wahrscheinlich die Ambition gar nicht hat, eine Art koloniale Schutzmacht des Mittleren Ostens zu werden, wie es die Briten und Franzosen waren.
     
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