Private vs Gesetzliche Krankenversicherung?!

Dieses Thema im Forum "Finanzen & Versicherung" wurde erstellt von Thorshammer, 6. April 2011 .

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  1. 6. April 2011
    Hi,

    ich bin seit 1-2 Jahren im Ausland auf "Montage" und bekomm dafür ne gute Stange Geld extra zu meinem ohnehin nicht schlechten Gehalt.(für Mechaniker Verhältnisse)
    Hab jetzt deshalb die Obergrenze für die Sozialabgaben erreicht und dürfte deshalb zu einer Privat-Versicherung wechseln, die Möglichkeit werd einmal zurück in Deutschland nicht mehr haben.

    Ich hab nun die Möglichkeit freiwillig bei maximalen Beitrag bei der Gesetzlichen Krankenkasse zu bleiben oder mich privat zu versichern.
    Kenn mich aber leider so rein garnicht in der Thematik aus. Man sagt ja immer so das privat versicherte besser behandelt werden und es dazu auch noch günstiger sein soll. (wenn man den maximal Betrag zahlt)
    Stimmt das? Wo ist der Hacken?

    Gruß Thor
     
  2. 6. April 2011
    AW: Private vs Gesetzliche Krankenversicherung?!

    so, da ich vom Fach bin mach ich mal den Anfang:

    1.)die private wird in deinem Fall am Anfang sicherlich günstiger sein, allerdings sollte man sich einen solchen Schritt gut überlegen. Alle paar Jahr wirst du von der pkv zu deinem Gesundheitszustand befragt, sprich wenn du zum Beispiel eine Knieverletzung hattest, musst du dich gegen Verletzungen oder Krankheiten die mit dem Knie zutun haben extra versichern(extra Beitrag zahlen), dass gleiche gilt für alle anderen Verletzungen oder schweren Krankheiten...(lügen bringt in diesem Fall nichts)

    2.) Die pkv erhöht jedes Jahr die Beiträge, bei der gkv hängt dies vom gesetzgeber ab

    3.)später wenn du in Rente gehst ist die gkv deutlich günstiger

    4.)ich kenne viele Leute die es bereuen in die pkv gewechselt zusein, da sich ihr Einkommensverhältnis geändert hat und sie sich die pkv Beiträge fast nicht mehr leisten können...( ein wechsel von der pkv zur gkv ist dann nur noch in ganz wenigen Ausnahmen möglich)

    5.) sicherlich genießt du als Privatpatient bei den Ärzten und im Krankenhaus einige Vorteile, allerdings muss man sagen, dass es zwischen den gesetzlichen Krankenkassen hier auch einige Unterschiede gibt

    6.)wenn du später vor hast eine Familien zugründen, kannst du in der gkv deine Kinder und Ehefrau, wenn sie bis zu 400euro im Monat verdient, kostenlos bei dir mitversichern, in der pkv fallen hierfür teilweise recht hohe Beiträge an...

    Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen, falls du noch fragen hast, kannste dich gerne melden
     
  3. 7. April 2011
    AW: Private vs Gesetzliche Krankenversicherung?!

    Würde es auch sein lassen in die PKV zu wechseln.

    Derzeit wahrscheinlich schön, da du erstmal günstiger bei wegkommst, als in der GKV und dazu noch bei den Halbgöttern in weiß gewisse Vorteile nutzen kannst.
    Wirst du jedoch, wie schon gesagt älter oder gebrechlicher, dann werden dich die Nachteile der GKV sehr schnell einholen.

    Such dir lieber ne ordentliche GKV aus und werde damit glücklich. Immerhin weißte nichtmal wie lange du den Job als Mechaniker auf Montage machen kannst. Morgen rutscht du aus und bist für den Beruf nicht mehr tauglich, was dann?
     
  4. 7. April 2011
    AW: Private vs Gesetzliche Krankenversicherung?!

    Ok, und einmal in ner privaten Versicherung kommt man also nichtmehr zurück auch wenn man zb Arbeitslos werden würde und muss dann trotzdem die gleichen Beiträge zahlen als wenn man normal arbeiten würde?

    Irgendwie fühl ich mich von dem ganzen KrankenkassenSystem schon ganzschön benachteiligt. Ich bezahl im Jahr zich tausend Euros Krankenversicherung war aber in den letzten 4 Jahren nur einmal beim Arzt wo ich dann für eine 5 Minuten Untersuchung die 10 Euro hinlegen musste und das Medikament auch fast komplett allein zahlen musste. Sehr fair...

    Was wäre denn eigentlich im Fall das ich mir zb mal ne komplizierte Verlegzung am Knie zuziehe welche Operiert werden muss. Ich wöllte da auf keinen Fall in irgend einem Krankenhhaus operiert werden sondern in einem OP der für diese Art von Verletzungen spezialisiert ist und zu einem der besten Zählt, auch wenn ich dafür paar tausender aus eigener Ta He zahlen müsst. Bezahl eine private Versicherung sowas?
    Ich geh viel Snowboarden, Waken und Kitsurfen. Geht sowas auch mit in die Beitragsbemessung der Privatversicherer ein?

    Danke schonmal für eure Infos!
     
  5. 7. April 2011
    AW: Private vs Gesetzliche Krankenversicherung?!

    Die erhöhen einem doch nicht wegen Erkrankungen während des Versicherungszeitraums die Prämie. Höchstens bei Neuabschluss gibts Risikozuschläge oder eben Ablehnung.

    Bei Arbeitslosigkeit landest du wieder bei der GKV. Es sei denn du möchtest das speziell nicht (geht in einigen Ausnahmefällen).
     
  6. 7. April 2011
    AW: Private vs Gesetzliche Krankenversicherung?!

    Also wenn du vom Fach bist, dann weiß ich warum dieser Berufsstamm einen solch schlechten Ruf hat. Kurz zu mir: ich bin nicht nur vom Fach, ich hab das Zeug sogar studiert.

    Laut MB/KK 2009 ist eine Veränderung am Gesundheitszustand erstens nicht anzeigepflichtig und zweitens nicht auf den Beitrag (oder eventuelle Ausschlüsse) abzuwälzen, sofern der Vertrag bereits geschlossen wurde. Sprich, wenn du den Vertrag schon hast, kannst du jeden Unfall oder Krankheit haben, man kann dir an dem bereits abgeschlossenen Vertrag nichts mehr abändern. Sobald die Versicherung dir die bestätigung zu dem Vertrag gegeben hat, sind die ein Leben lang daran gebunden und müssen dir in jedem Falle die vereinbarten Leistungen zahlen.

    Die PKV erhöht sicherlich nicht jedes Jahr die Beiträge. Es gibt bestimmte Auflagen, die auch ein Treuhänder überwachen muss, damit der Beitrag in einem bestimmten Tarif erhöht werden darf. Es gibt auch viele Unternehmen, wo die Beiträge seit 20 Jahren kein einziges mal erhöht wurden. (Beispiel: Debeka, Signal (bestimmte Tarife))

    Hast du ein gutes Unternehmen erwischt, kann es sein, das du bei Rentenbegin überhaupt garkeine Beiträge mehr zahlst, das ist zwar eine Seltenheit, aber kann durchaus durch anzusparenden Alterrückstellungen und gute Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens, bzw. eines Tarifes passieren. Für den Fall, dass der Beitrag tatsächlich zu teuer wird, kann man jederzeit in einen Standart, bzw. Basistarif wechseln. Das bedeutet, dass bei diesem Tarif maximal so viel verlangt werden darf, wie der Höchstsatz zur gesetzlichen Krankenversicherung, außerdem hat dieser Tarif identische Leistungen wie die GKV. Demnach ist es praktisch unmöglich mehr als in der Gesetzlichen zahlen zu müssen, wenn man in Rente geht.

    Und die Unterschiede wären??? Die gesetzlichen Krankenkassen sind zu 100% in ihren Leistungen gleich. Deswegen bevorzugt kein einziger Arzt irgendeine Kasse mehr, als die andere.


    Der Wechsel in eine private Versicherung kann, wenn man sich das Unternehmen gut bedacht aussucht, sich die Entwicklung bestimmter Tarife anguckt und sich nicht jeden Scheiß aufschwatzen lässt nur eine gute Entscheidung sein. Den Ruf den hier manche auch von sich geben, kommt durch Tarife, deren Beiträge ins unermässliche gestiegen sind. Du kannst mit deiner Entscheidung natürlich auch genau so ein Pech haben aber auch in einem solchen Fall, könntest du dich wieder für die gesetzlichen Leistungen und dessen Beiträge entscheiden.

    // zu deiner Frage: die gesetzliche zahlt dir keine Operation bei Chefärzten oder bestimmten Spezialisten, den du am besten empfindest. Die entscheiden alles für dich und wenn dir das nicht passt, dann musst du selbst die Kosten übernehmen. Die private bezahlt dir jeden Arzt, den du dir aussuchst. Ganz egal wieviel er kostet (bei bestimmten alten Tarifen ist das anders, aber bei allen gängigen neuen Tarifen (von Unternehmen die nicht Karstadt-Quelle heißen) werden die Kosten übernommen))
     
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