Hirnstruktur kann politische Einstellung verraten

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von zvei, 9. April 2011 .

  1. 9. April 2011
    Neuroforschung - Hirnstruktur kann politische Einstellung verraten
    Menschliche Hirnhälfte: Struktur kann politische Orientierung verraten

    Alles ist politisch, sogar das Gehirn: Ob jemand konservativ oder eher links ist, zeigt sich schon in der Hirnstruktur, wie Neurowissenschaftler jetzt erstmals nachgewiesen haben. Das könnte auch Unterschiede im Verhalten erklären.
    Info


    Menschen unterschiedlicher politischer Einstellung unterscheiden sich auch abseits von Parteien-Debatten. So haben Zwillingsstudien gezeigt, dass politische Überzeugung teilweise vererbt wird. Auch Eigenheiten im Verhalten konnten Forscher bereits nachweisen, etwa dass Konservative aggressiver auf Bedrohungen reagieren, ihre Politiker oft besser aussehen als Linke, dafür aber tendenziell auch einen geringeren Intelligenzquotienten haben. Was jedoch bisher niemandem gelang: Unterschiede auch in der eigentlichen Anatomie des Hirns nachzuweisen.

    Das schafften nun britische Wissenschaftler um Ryota Kanai von dem University College London. In einer Studie, die im Fachblatt "Current Biology" erschienen ist, untersuchten die Forscher eine Gruppe von etwa hundert Studenten, die auf einer Punkteskala ihre politische Orientierung angaben. Danach analysierten die Wissenschaftler die Hirnstrukturen mit Hilfe von Kernspintomografie und fanden Unterschiede in zwei Bereichen des Gehirns: in der Amygdala und im vorderen Gyrus cinguli.

    Dabei war die Amygdala bei den Studenten, die sich als rechtskonservativ bezeichneten, im Durchschnitt größer - und zwar besonders der rechte Teil. Wie auch die Nieren ist das Organ paarig angelegt, Unterschiede in der Funktion des rechten und linken Teils kennen die Forscher bisher nicht. Die Amygdala spielt eine wichtige Rolle bei Angst und dem Unterscheiden zwischen Freund und Feind. Zum Beispiel reagieren Menschen mit einer größeren Amygdala empfindlicher auf Bedrohungen. Auch am Empfinden von Ekel ist die Amygdala beteiligt - und in Studien ist bereits gezeigt worden, dass Rechtskonservative für Ekel anfälliger sind.

    Dagegen fanden die Forscher um Ryota Kanai, dass Versuchspersonen, die sich als deutlich linksliberal bezeichneten, über mehr graue Hirnmasse im vorderen Gyrus cinguli verfügen. Dieser Bereich, der wie die Amygdala Teil des limbischen Systems ist, wird mit der Fähigkeit verbunden, mit Unsicherheit und Konflikten umzugehen.

    Auf diesen Ergebnissen aufbauend entwickelten die Forscher schließlich ein Programm, das aufgrund dieser Hirnunterschiede zwischen konservativen und sehr linksliberalen Menschen unterscheiden konnte - mit einer Trefferquote von 70 Prozent.

    Die Wissenschaftler zeigten allerdings nicht, ob ein ursächlicher Zusammenhang zwischen den Hirnunterschieden und der politischen Orientierung besteht - dazu wäre etwa eine Langzeitstudie notwendig. So soll in Zukunft untersucht werden, ob sich die Hirnbereiche zusammen mit der politischen Einstellung im Laufe der Jahre verändern.

    SpiegelOnline

    Meine Meinung:
    Ich find das interessant, dass die Amygdala statistisch gesehen bei Konservativen vergrößert ist. Es bestätigt meine Meinung, dass Konservative sich stärker von Ängsten (vor Veränderungen?) in ihrer Politik beeinflussen lassen. Dabei sind sie es die immer wieder fordern mit "Besonnenheit" etc. an ein Thema heranzugehen. Aber Angst fördert den Überlebensinstinkt und sorgt häufiger für irrationale Entscheidungen.

    Konservative sehen besser aus. Das kann ich so bestätigen. Ich mein wer kann sich denn bitte schön an gut aussehende Kommunisten erinnern? Die sind bloß alle zu Witzfiguren verkommen. Guttenberg sieht ordentlich aus, genauso Christian Wulff es gäbe da zwar noch Helmut Kohl und Adenauer, die nicht gerade eine Augenweide sind. Aber hey! Ausnahmen bestätigen die Regel.
    Dafür hat der linkere Flügel Gesichtselfmeter wie die Nahles und Gregor Gysi, der seine Schönheit gleich im Bauch seiner Mutter gelassen hat als er merkte: "Ach du ich werd im Kommunismus geboren." In seinen jungen Jahren hat Helmut Schmidt die Durschnittsschönheit der Liberaleren dafür ordentlich angehoben. Er war aber auch der einzige.

    Liberale & Linke haben einen höheren Intelligenzquotienten als Rechte und Konservative. Ja dem kann man nur zu stimmen, wenn man das dumme Geschwätz der Tea Party und Kreationisten Bewegung anhören muss. Allerdings den Kommunismus als Parteiziel vorzugeben zeugt auch von grenzenloser Dummheit.

    Übrigens eine Vergrößerte Amygdala heißt auch, dass man sich Dinge besser merken kann. In dieser Hirnregion werden erlebte Dinge mit Emotionen verbunden. Konservative können sich demnach auch stärker über Erfolge freuen und dürften auch Emotional stärker reagieren.
     
  2. 9. April 2011
    AW: Hirnstruktur kann politische Einstellung verraten

    Wie unüblich, bei den meisten Eltern färbt es auf die Kinder ab. Und da Kaspar-Hauser Versuche verboten sind geht die Aussagekraft gegen Null.

    Ist auch kein Wunder, da die Masse meistens dümmer ist.

    Hier wird es interessant. Aber es steht nicht ob nun die "alten" Studenten genommen wurden oder neue befragt. Trotzdem bei 2 Möglichkeiten auf 70% zu kommen ist jetzt nicht wirklich atemberaubend. Statistisch würde ich dabei auf 50% kommen, eine genügend große Zahl vorausgesetzt. Die werden diese Leute auch nicht überprüft haben und somit kann es gut einfach nur eine Ungenauigkeit sein.

    Und nur Konservative sollen sich von Ängsten beeinflussen lassen? Welche Politik kann man nicht auf die Angst reduzieren? Die Grünen z.B. schüren genau so viel Angst.

    Bevor da nicht größere Zahlen vorliegen, finde ich diese Studie ziemlich witzlos. Man kann sich in jeden Scheiss etwas hinein interpretieren. Würde ich nun 100 Studenten-Füße untersuchen, würde ich wahrscheinlich auch irgendein Merkmal finden, was vermehrt bei den Rechten/Linken auftritt.
     
  3. 9. April 2011
    AW: Hirnstruktur kann politische Einstellung verraten

    Natürlich schüren die Grünen auch Angst. Angst empfindet Jeder. Aber relativistisch gesehen würde ich dem schon zustimmen, dass konservative Menschen häufiger Angst schüren als liberalere.
    z.B. Innere Sicherheit und Antiterrorismus ist eher ein Schwerpunkt konservativer Elemente. Genauso die Furcht vor Stromausfällen und dem damit verbundenen Verlust des Lebensstandarts, wenn die Atomkraftwerke abgeschaltet werden.

    Die Grünen haben eher Angst davor, dass die Strahlen des Atommülls uns schädigen könnte.

    Zu deinen Füßen und den 100 Studenten...
    Politik findet in unseren Köpfen statt - sprich im Gehirn nicht in den Füßen. Die Amygdala ist ein wichtiger Bereich in unserem Gehirn. Die Größe der Amygdala hat mit der politischen Einstellung der Studenten, die sie selber angegeben haben korreliert. Dies wurde empirisch nachgewiesen. 100 Studenten reichen da erst mal aus.

    Übrigens haben Psychologen auch Verhaltensweisen mit einer nicht unerheblichen Trefferquote einer politischen Zugehörigkeit zuordnen können. z.B. sind Leute, die Volvo fahren statistisch häufiger linke/liberale Familien. Aber da habe ich nicht mehr den Link dazu.
     
  4. 9. April 2011
    AW: Hirnstruktur kann politische Einstellung verraten

    Angst vor Strahlung, Angst vor Gentechnik, Angst vor Handymasten, Angst vor den Lobbys... Für jede Partei gibt es unzählige Beispiele. Daher reicht dies mMn nicht aus um fundierte Aussagen zu treffen.

    Was ich damit sagen wollte: Bei einer geringen Anzahl von Versuchsobjekten kann man keine eindeutige Aussage treffen. Dort steht nur "im Durchschnitt", interessant wäre die Anzahl derjenigen die eine Vergrößerung haben im Vergleich zu denjenigen die auch konservativ sind aber keine besitzen.

    Bei hundert Studenten sind es dann vlt. 15 Konservative, davon haben 2 eine Vergrößerung und heben den Durchschnitt. Das sind so geringe Zahlen, dass eine Verfälschung einfach sehr wahrscheinlich ist.

    Da bringt dein Zusatz "Dies wurde empirisch nachgewiesen" auch nicht mehr Wahrheit ins Feld. Wenn ich 10 Menschen in der gleichen Situation analysiere und 7 davon benutzen Aktion Z - dann habe ich auch empirisch bewiesen, dass mehr als 50% Aktion Z bevorzugen. Damit wird es aber nicht zwangsläufig richtig. Verändere ich dann z.B. den Rahmen auf 1000 Menschen könnte Aktion Z nur zu 35% angetroffen werden.


    Ich will keine Formulierungen sondern Zahlen "Nicht unerheblich" kann alles bedeuten, außerdem ist dann auch wieder die Gesamtanzahl ausschlaggebend.

    Daher sind Studien immer mir Vorsicht zu genießen, ändert man den Betrachtungswinkel kann auch ganz leicht die Studie kippen.
     
  5. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.