Brüderle hielt Energiestudie unter Verschluss

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von bushido, 11. April 2011 .

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  1. 11. April 2011
    Brüderle hielt Energiestudie unter Verschluss

    Wie schnell lassen sich erneuerbare Energien (EE) technisch und wirtschaftlich vertretbar in die deutsche Stromversorgung integrieren? So lautete der Arbeitsauftrag des Bundeswirtschaftsministeriums an die beiden Institute Consentec und r2b Energy Consulting, von deren Studie sich Minister Rainer Brüderle (FDP) im Vorfeld der AKW-Laufzeitverlängerungen wohl Rückenwind für seine kompromisslose Pro-Atom-Linie erhoffte. Doch der Schuss ging gewaltig nach hinten los: Die beiden Institute kamen zu dem Ergebnis, dass der EE-Anteil am gesamten deutschen Strombedarf schon bis zum Jahr 2020 ziemlich problemlos auf 40 Prozent gesteigert werden kann. Das passte natürlich überhaupt nicht in Brüderles Konzept – und hielt die seit Juni 2010 vorliegende Studie deshalb einfach unter Verschluss. Veröffentlicht wurde sie heimlich, still und leise erst vor zwei Monaten, als sich eigentlich niemand mehr dafür interessierte. Aber nach Fukushima ist eben alles anders, und so detoniert der in der Untersuchung enthaltene politische Sprengstoff jetzt doch noch:

    "Die Studie mit dem sperrigen Titel ‘Voraussetzungen einer optimalen Integration erneuerbarer Energien in das Stromversorgungssystem’ [...] kommt zum Schluss, dass sich bis 2020 etwa 40 Prozent des Stroms in Deutschland ohne gravierende Probleme mit Öko-Strom-Kraftwerken erzeugen lassen – sogar, wenn gleichzeitig die Kernkraftwerke entsprechend des alten Atomausstiegs nach und nach abgeschaltet werden.

    [...]

    Ein detaillierter Blick in die Ergebnisse zeigt, dass sich viele Schreckensszenarien nicht aufrechterhalten lassen, solange der Ausbau der Öko-Energie bis 2020 lediglich rasch, aber nicht blitzartig vonstattengeht. So heißt es in dem Papier, die Analyse zeige, ‘dass die Auswirkungen eines EE-Anteils von bis zu 40 Prozent für den konventionellen Kraftwerkspark technisch realisierbar und wirtschaftlich vertretbar sind’. Auch beim Stromnetz werden die Verwerfungen als gering angesehen. Während Brüderle derzeit ständig wiederholt, dass 3600 Kilometer neue Höchstspannungsleitungen nötig seien, veranschlagen die Autoren der Studie bei einem Öko-Strom-Anteil von mehr als 40 Prozent lediglich 250 Kilometer neue Trassen."



    Consentec und r2b haben auch die mögliche Entwicklung der Strompreise untersucht. Im ungünstigsten Fall und bei einem EE-Anteil von 50 Prozent würde der Tarif für eine Kilowattstunde (kWh) von aktuell etwas mehr als 19 Cent auf knapp 28 Cent ansteigen. Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 3500 kWh würde das jährliche Mehrkosten von rund 300 Euro (oder 25 Euro im Monat) bedeuten, ein etwas geringerer EE-Stromanteil wäre jedoch deutlich billiger: Hier gehen die beiden Institue von Preissteigerungen aus, die zwischen zweieinhalb und vier Cent pro kwH liegen. Duch Stromsparmaßnahmen ließen sich die zusätzlichen Kosten aber sicherlich noch so deutlich drücken, dass den Verbrauchern selbst ein 50-prozentiger EE-Anteil zuzumuten wäre – wobei ich persönlich schon heute gerne bereit bin, für einen möglichst hohen EE-Anteil auch 25 Euro im Monat mehr zu bezahlen.

    Die Studie geht übrigens auch auf die AKW-Laufzeitverlängerungen ein – und zermalmt dabei das von Bundesregierung mantraartig vorgetragene Argument, man benötige die Kernkraft schließlich als unverzichtbare Brückentechnologie:

    "Zwar wird von den Autoren erwartet, dass die Meiler die Strompreise deutlich senken, wenn sie am Netz bleiben. Durch die Laufzeitverlängerung verzögere sich die Anpassung des Stroms."

    QUELLE: http://www.politblogger.eu/bruderle-hielt-energiestudie-unter-verschluss/

    STUDIE: http://www.fr-online.de/blob/view/-/8322978/data/5232243/-/StudieIntegrationErneuerbareEnergien.pdf.pdf

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    Wird Zeit, dass dieser Kriminelle Brüderle aus dem Amt entfernt wird. Er hat ganz offensichtlich die Öffentlichkeit bewusst getäuscht um seine Freunde in der Atomlobby zu schützen.

    Fazit wir brauchen viel weniger Trassen und wir können die Atomkraftwerke viel schneller abschalten als es uns die Betrüger in der CDU/FDP Regierung weissmachen wollen.
     
  2. 11. April 2011
    AW: Brüderle hielt Energiestudie unter Verschluss

    Schockiert mich eigentlich weniger die Tatsache ist ja irgendwo eine gängige Taktik
    sowas einfach mal unter Verschluss zu halten. Dass der Ausbau möglich ist, sollte
    auch schon vorher außer Frage gestanden haben.

    Die im Text genannten Preissteigerungen halte ich dennoch für zu extrem, (mal davon
    abgesehen zahl ich schon ne weile keine 19cent mehr :X), denke das hätte sich aber alles drücken lassen oder lässt sich drücken, sofern man langsam ausbaut.
    Ja was soll man sagen nachdem man jahrelang auf alte Schrotttechnik setzt kostet
    der Fortschritt halt leider auch nunmal Geld! Ist nicht ohne machbar!
     
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