Schwellenländer gründen neue Gegenmacht zum Dollar

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von bushido, 14. April 2011 .

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  1. 14. April 2011
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. April 2017
    Schwellenländer gründen neue Gegenmacht zum Dollar

    Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika sagen der Allmacht des Dollars den Kampf an: Sie handeln künftig in ihren eigenen Währungen.

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    {img-src: http://www.welt.de/multimedia/archive/01357/Brics_DW_Wirtschaf_1357564p.jpg}

    Hinter dem Kürzel BRICS stehen die neuen Wirtschaftsmächte Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika

    Etwas erstaunt ist er immer noch. ,,Als ich den Begriff schuf, hatte ich nicht erwartet, dass sich als Ergebnis ein Club der Führer der BRIC-Staaten bildet", sagt Jim O'Neill, heute Chef von Goldman Sachs Asset Management. Vor zehn Jahren prägte er die Abkürzung. Damit fasste er die Länder Brasilien, Russland, Indien und China zusammen, von denen er erwartete, dass sie in der Zukunft der Weltwirtschaft ein völlig neues Gesicht geben.

    Foto: REUTERS Hinter dem Kürzel BRICS stehen die neuen Wirtschaftsmächte Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika

    Inzwischen ist es so weit - die Schwerpunkte der globalen Wirtschaft haben sich dramatisch verschoben, die BRIC-Staaten haben sich zusammengeschlossen - und nun spielen sie ihre neue Macht auch erstmals gemeinsam aus. Auf der chinesischen Ferieninsel Hainan trafen sich zum dritten Mal die politischen Führer der vier Staaten. Dabei holten sie sich diesmal auch noch Verstärkung, indem sie Südafrikas Präsidenten Jacob Zuma offiziell dazu luden - aus BRIC wird damit BRICS.

    Gemeinsam sagten sie in ihrem Schlusskommuniqué der Vorherrschaft der Industrieländer und insbesondere der Dominanz des Dollar im Weltwirtschaftssystem den Kampf an. Künftig wollen die fünf Länder sich in ihren Handelsbeziehungen untereinander vor allem der eigenen Währungen bedienen und sich auch gegenseitig Kredite geben. Den Dollar brauchen sie dann nicht mehr. Gleichzeitig forderten sie eine umfassende Reform des internationalen Devisensystems, verlangten ein breiter aufgestelltes und damit stabileres System der Reservewährungen.

    ,,Die gegenwärtige Ära verlangt eine Stärkung des Dialogs und der Kooperation unter den BRICS-Ländern", sagte hinas Präsident Hu Jintao. Die Finanzkrise habe gezeigt, dass das bisherige, vom Dollar dominierte System zu schwach sei. Das klingt stark. Dahinter verbirgt sich allerdings auch Furcht. Denn vor allem China, aber auch andere Staaten, haben Angst um ihre riesigen Devisenreserven, die sie meist in amerikanischen Staatsanleihen angelegt haben. Mit dem wachsenden Schuldenturm der USA vergrößert sich jedoch die Gefahr, dass diese Anleihen irgendwann kaum noch etwas wert sind, zerfressen von einem Wertverfall des Dollar.

    Diese Rekordverschuldung ist aber eben nur möglich, weil die USA mit der Stellung des Dollar als führender Reservewährung privilegiert ist. ,,Der Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem", sagte einst John Connally, Finanzminister unter Richard Nixon. Jedes andere Land wäre angesichts einer Haushaltspolitik wie in zuletzt in den USA schon längst pleite. Amerika kann es sich jedoch erlauben, weil es eben keine Alternative für globale Investoren gibt.

    Genau diese wollen die BRICS-Staaten nun mittelfristig schaffen. Und sie haben auch tatsächlich die Macht dazu. Denn in den vergangenen zehn Jahren, seit O'Neill den Begriff der BRIC-Länder schuf, hat sich die Welt drastisch verändert. Machten europäische Unternehmen beispielsweise 2002 noch gerade mal acht Prozent ihrer Umsätze in den vier Staaten, so hat sich dieser Anteil bis heute verdoppelt. Und in drei bis fünf Jahren dürfte er auf rund ein Fünftel steigen, wie die Analysten der Société Générale prognostizieren. Wer solch einen Anteil am weltweiten Handel hat, der kann auch bestimmen, in welcher Währung dieser abgewickelt wird.

    Allerdings: Noch ist es nicht so weit. Noch sind die BRICS-Länder stärker von Europa und den USA abhängig, als es vielen von ihnen lieb sein mag. Am besten ist dies an den Aktienmärkten der Staaten zu erkennen. Diese werden de facto von den Zuflüssen aus dem Dollar- oder Euroraum beherrscht. So zogen gerade im ersten Quartal dieses Jahres die internationalen Anleger im großen Stil Geld aus entsprechenden Fonds ab.

    Investoren verlieren das Interesse

    Das Ergebnis: Die Börsen der BRIC-Länder hinkten in ihrer Entwicklung jener in den Industriestaaten deutlich hinterher. Und dies könnte durchaus noch einige Zeit so weitergehen. Denn ganz ohne Probleme sind die aufstrebenden Weltmächte auch nicht. Vor allem kämpfen sie seit Monaten gegen eine galoppierende Inflation. Reihenweise mussten ihre Notenbanken bereits die Zinsen anheben - bisher jedoch mit geringem Erfolg.

    Zudem hat die internationale Investorengemeinde nach zehn Jahren BRIC irgendwie die Lust an diesem Thema verloren. Man sucht sich neue Ziele. Und inzwischen gibt es diese auch. ,,Wir geben dem Nicht-BRIC-Segment in den Schwellenländern den Vorzug", sagt beispielsweise Alain Bokobza von der Société Générale. ,,Viele andere Schwellenländermärkte sind in der jüngsten Zeit auch zugänglich und handelbar geworden, und das zieht viele Investoren an."

    Quelle: welt.de
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    Die westlichen Wirtschaftssysteme zerlegen sich im Moment selbst und überlassen anderen das Feld. Diese bleiben natürlich nicht untätig, sondern bereiten den Niedergang des anglo-amerikanischen Empires systematisch vor und der Rest von Europa wird letztlich an ihrem Tropf hängen.

    Was soll der Westen jetzt machen? BRICS militärisch in die Knie zwingen, wie sie es im Irak gemacht haben der den Ölhandel vom Dollar lösen wollte, oder wie in Afghanistan zur Rohstoffsicherung, oder wie in Lybien, wo man im Moment versucht, die Vorherrschaft der Chinesen auf dem afrikanischen Kontinent zu brechen, um Lybien in die kriminelle AFRICOM Organisation zu zwingen.

    Dies ist ein weiterer schwerer Schlag ganz speziell für die USA und es gibt anderen Nationen die Möglichkeit freier zu entscheiden, wie sie, mit wem sie und in welcher Währung sie Handel betreiben wollen. Der US Dollar ist am Ende. Deutschland sollte sich schnell neue Partner suchen, aus der EU austreten und die DM wieder einführen.
     
  2. 14. April 2011
    AW: Schwellenländer gründen neue Gegenmacht zum Dollar

    Das war mehr oder weniger abzusehen, schaut mal wie viel Dollar Reservern die schon bunkern umso mehr sie weiter machen desto abhängiger sind sie vom Westen, da wenn die USA zB Pleite geht und er Dollar entwerrtet wird auch ihre gesammten Devisen in Dollar wertlos sind. Ist eh mmn alles nur noch eine Frage der zeit...
     
  3. 18. April 2011
    AW: Schwellenländer gründen neue Gegenmacht zum Dollar

    *thumbs up* das finanzielle ende der usa steht meiner meinung bevor und den dollar wird man in den nächsten 2 jahrzehnten als klopapier benutzen können...aber solange der dollar zum euro immer schön weiter fällt, mich freuts...aus persönlichen gründen
     
  4. 18. April 2011
    AW: Schwellenländer gründen neue Gegenmacht zum Dollar

    Anleger fliehen aus Aktien, Dax tief im Minus

    Die Ratingagentur S& P droht mit einer Herabstufung der Bonität der Vereinigten Staaten. Die Anleger reagieren geschockt, der Dax fällt zeitweise unter 7000 Punkte. Einige Anlageklassen können aber profitieren.

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    Zehn unangenehme Wahrheiten über die USA

    Die Vereinigten Staaten sitzen auf einem gigantischen Schuldenberg von mehr als 14 Billionen Dollar. Die Finanzmärkte fragen sich, wie die USA aus dieser Schuldenfalle entkommen wollen. Zehn unangenehme Wahrheiten.

    1. 2010 hat die US-Regierung fast so viele Schulden aufgenommen wie der Rest der Welt zusammen. Washingtons Anteil liegt bei 45 Prozent, der deutsche bei fünf Prozent. (Quelle: International Monetary Fund).

    2. Die Gesamtverbindlichkeiten der Vereinigten Staaten (inklusive Firmen- und Privatschulden) haben 360 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreicht. (Quelle: Pimco)

    3. 33 von 50 US-Bundesstaaten sind nicht mehr in der Lage, Arbeitslosenunterstützung zu zahlen. Die Fonds sind aufgebraucht. (Quelle: National Employment Law Project).

    4. Die Krise im privaten Häusermarkt ist noch lange nicht nicht unter Kontrolle. Nachdem auch 2010 trotz milliardenschwerer Stützungsaktionen Millionen Zwangsvollstreckungen durchgeführt wurden, rechnen Experten in diesem Jahr erneut mit einem hohen Wert. Der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz erwartet weitere zwei Millionen Vollstreckungen.

    5. Die Preise von Gewerbeimmobilien sind seit 2007 um mehr als 40 Prozent gefallen, fast jedes fünfte Bürohaus im Land steht leer. 1,4 Billionen Dollar an Darlehen müssen bis 2014 refinanziert werden. (Quelle: Congressional Oversight Panel).

    6. Im Jahr 2010 gab es eine Pleitewelle unter den US-Verbrauchern. 1,53 Millionen Amerikaner beantragten Gläubigerschutz. Das war der höchste Stand seit Verschärfung der Insolvenzordnung im Jahr 2005. (Quelle: American Bankruptcy Institute)

    7. Die Arbeitslosenrate liegt offiziell bei knapp 10 Prozent. Die Quote der erwerbsfähigen Amerikaner, die arbeitslos oder unterbeschäftigt sind, liegt jedoch deutlich höher - bei bis zu 18,4 Prozent. Also fast doppelt so hoch. (Quelle: Gallup)

    8. Knapp 40 Millionen Amerikaner sind auf Essensmarken des Landwirtschaftsministeriums angewiesen, etwa jeder achte Bürger. Experten erwarten einen Anstieg auf mehr als 43 Millionen im Jahr 2011. (Quelle: U.S. Department of Agriculture)

    9. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander: Zwei Drittel der Einkommenszuwächse zwischen 2002 und 2007 landeten bei einem Prozent der Bevölkerung: den Superreichen. (Quelle: Piketty/Saez-Studie, Universität Berkeley)

    10. 2010 zahlte das Sozialversicherungssystem zum ersten Mal mehr Beiträge aus, als es an Steuern einnahm. Das sollte eigentlich erst 2016 eintreten. (Quelle: US-Kongress)

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