#1 6. Mai 2011 Moin, nochmal eine Frage zu Religionskritikern Geht um diese 4 "Kritiker" Marx Freud Feuerbach Nietzsche Ich hab mir dazu das hier notiert Könnt das ganze ja mal ergänzen und korrigieren. bw klar + Multi-Zitat Zitieren
#2 15. Mai 2011 AW: Religionskritiker zu Feuerbach: -Projektionstheorie : Der ungebildete, im Sinne von nicht aufgeklärte Mensch, sucht im christilichen Glauben die Erfüllung. Durch die Transzendenzerfahrung des Einzelnen hat dieser die Möglichkeit über das Sein als Wesen hinauszustreben, dies wird durch den Gottgedanken möglich. Alles gute, nicht irdisches, unerklärliches, die Vollendung aller Tugenden werden auf ein göttliches Wesen projeziert => Projektionstheorie. Der Mensch tut also nichts anderes als sein fehlerhaftes Sein durch Imagination auf etwas Absolutes, Gott, destinieren. Dadurch ist laut Feuerbach das "Wesen des Christentums" charakterisiert. Ps. Das Buch lohnt sich zu lesen, falls du Zeit hast Zu Nietzsche schreib ich dir später noch was. GruSS _ViEcH_ + Multi-Zitat Zitieren
#3 15. Mai 2011 AW: Religionskritiker Mein Part wär dann wohl Marx. Das Zitat lautet im Orginal nicht "Opium fürs Volk", sonders "Opium des Volkes". Ersteres hat Lenin daraus gemacht, was auf sein personalistisches Verständnis von Herrschaft hinweist. Marx machte sowohl in seiner ökonomischen Analyse wie auch in seiner Religionskritik nicht Personen für irgendwas verantwortlich, sondern konzentrierte sich auf Strukturanalyse. Inspiriert von Max Stirner nimmt er die Kritik von Feuerbach auf, erweitert sie aber. Aus einem Brief von Engels an Marx: "Stirner hat Recht, wenn er 'den Menschen' Feuerbachs wenigstens des Wesens des Christentums verwift; der F'sche 'Mensch' ist von Gott abgeleitet, F. ist von Gott auf den 'Menschen' gekommen und so ist 'der Mensch' allerdings noch mit einem theologischen Heiligenschein der Abstraktion bekränzt." (Engels)" Wenn man die marxsche Religionskritik im Orginal und im Zusammenhang liest sagt das eigentlich alles: "Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewußtsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben oder schon wieder verloren hat. Aber der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Sozietät. Dieser Staat, diese Sozietät produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewußtsein, weil sie eine verkehrte Welt sind.[...]Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes. Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über einen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf." (MEW 1, S.378 f.) + Multi-Zitat Zitieren
#4 15. Mai 2011 AW: Religionskritiker Kuhle Sache, das nehm ich auch gern mit ausm Thread, hab das noch nie in Originallaut gehört! GruSS _ViEcH_ + Multi-Zitat Zitieren