Aufregung um angeblichen Griechen-Austritt aus dem Euro

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von bushido, 6. Mai 2011 .

  1. 6. Mai 2011
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. April 2017
    Aufregung um angeblichen Griechen-Austritt aus dem Euro

    Griechenland kommt nicht zur Ruhe. Erst vor wenigen Tagen musste das Land sein Staatsdefizit nach oben korrigieren. Am Freitag Abend sorgte ein Pressebericht für weitere Aufregung. Laut "Spiegel Online" erwägt die griechische Regierung nun sogar einen Austritt des Landes aus dem Euro. Angeblich soll noch am Abend ein Krisentreffen der Finanzminister der Eurozone und Vertreter der EU stattfinden. Das Dementi kam prompt. "Ich weiß davon nichts", sagte ein Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn in Brüssel.

    Bild
    {img-src: http://wirtschaft.t-online.de/b/46/25/55/30/id_46255530/tid_da/griechenland-bekommt-seine-verschuldung-nicht-in-den-griff-foto-reuters-.jpg}

    Griechenland bekommt seine Verschuldung nicht in den Griff (Foto: Reuters)

    Chef der Euro-Gruppe weist Bericht zurück

    "Spiegel Online" hatte berichtet, dass die griechische Regierung angesichts der Schuldenkrise erwäge, den Euro aufzugeben und wieder eine eigene Währung einführen wolle. Darüber sei die Kommission nicht informiert worden, sagte der Sprecher. "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte der Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker. "Das sind Gerüchte ohne Substanz.". Das französische Finanzministerium bezeichnete den Bericht als "vollkommen frei erfunden".

    Griechenland: Berichte helfen nur Spekulanten

    Auch das griechische Finanzministerium wies den Bericht zurück. "Derartige Berichte untergraben die Bemühungen Griechenlands und dienen nur den Spekulanten", sagte eine Quelle aus dem Umfeld von Regierungschef Giorgos Papandreou.

    Euro stürzt ab

    Dennoch reagierten die Devisenmärkte heftig auf den Bericht: Der Euro-Kurs sackte um mehr als einen Cent auf unter 1,44 Dollar ab und baute dadurch seine jüngsten Verluste im Vergleich zur US-Währung aus. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,4501 festgelegt, mehr als drei Cent weniger als am Donnerstag (1,4814 Dollar).

    Austritt unter Finanzexperten umstritten

    Unter Finanzexperten ist umstritten, ob ein Austritt im Alleingang überhaupt möglich wäre. Selbst wenn dies rechtlich und technisch durchführbar ist, gilt die Euro-Abschaffung als hochriskant - riskanter als eine Umschuldung, die Brancheneinschätzungen zufolge ebenfalls unüberschaubare Folgen etwa für die involvierten Banken haben könnte.

    Für Griechenland wäre eine im Vergleich zum Euro "günstige" eigene Währung eine Möglichkeit, die Wirtschaft wieder wettbewerbsfähiger zu machen. In der Zeit vor der Einführung der Gemeinschaftswährung hatten einige Länder aus genau diesem Grund ihre Währungen bewusst von Zeit zu Zeit abgewertet.

    QUELLE: t-online.de, dpa-AFX, dpa, AFP

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    Mit Dementis fängt es an und kurze Zeit später ist es dann doch so weit. Dies war der erste Test um zu sehen wie die Märkte reagieren.

    Welche Währung geht als erstes zu Grunde Dollar oder Euro oder beide gleichzeitig?

    Der Austritt Griechenlands aus dem Euro wäre die einzig richtige Entscheidung auch wenn gleichzeitig ein Schuldenerlass erfolgen müsste.

    Dies wird auch allen anderen Ländern in Europa nach und nach widerfahren.
     
  2. 6. Mai 2011
    AW: Aufregung um angeblichen Griechen-Austritt aus dem Euro

    Ich bin Laie, kenne mich so gut wie gar nicht damit aus. Wäre es für Deutschland ratsam aus dem Euro auszutreten? Was für eine Währung würde folgen? Wäre das überhaupt realisierbar oder stecken wir da zu tief mit drinnen? Warum sollte der Dollar einbrechen?
     
  3. 6. Mai 2011
    AW: Aufregung um angeblichen Griechen-Austritt aus dem Euro

    Sehe ich ähnlich. Eigene Währung, diese abwerten und raus aus den Schulden. Mal ganz davon abgesehen, dass die Leitzinspolitik endlich wieder sinnvoll geführt werden könnte.
    Betrachtet man unsere "Hauptexportländer", so hat uns der Euro eher zugespielt, als schlecht auf die Wirtschaft ausgewirkt.
     
  4. 6. Mai 2011
    AW: Aufregung um angeblichen Griechen-Austritt aus dem Euro

    Geheimtreffen von EU-Finanzministern und Kommission

    Zukunft Griechenlands: Geheimtreffen von EU-Finanzministern und -Kommission - Wirtschaftspolitik - FAZ


    Griechenland: Austritt aus Euro-Zone

    Griechenland: Austritt aus Euro-Zone


    Spekulationen um Griechenlands Abschied vom Euro

    Geheimtreffen in Luxemburg: Spekulationen um Griechenlands Abschied vom Euro - International - Politik - Handelsblatt


    Europa kämpft wieder gegen die Staatspleitenpanik

    http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:griechenland-in-not-europa-kaempft-wieder-gegen-die-staatspleitenpanik/60048770.html
     
  5. 7. Mai 2011
    AW: Aufregung um angeblichen Griechen-Austritt aus dem Euro

    Frage mich gerade, wie Herr Schäuble sich das ganze vorstellt? Zumindest wäre das eine schnelle und konsequente Lösung.

    *g

    Hier bin ich mir gar nicht mal so sicher, dass dies der Fall sein würde. Gerade Anleger mit einem längeren Anlagehorizont könnten Griechenland durchaus interessant finden.

    Ich glaube das ist Herrn Schäubles größte Sorge, mal abgesehen von allen anderen Horrorszenarien, die in dem Paper erwähnt werden.

    Ich bin mal gespannt - und das mein ich ernst - wie sich das ganze weiterentwickelt. Und ob diese befürchteten Risiken eintreten oder nicht, wagt Griechenland tatsächlich den Austritt.
     
  6. 7. Mai 2011
    AW: Aufregung um angeblichen Griechen-Austritt aus dem Euro

    Ich finde ein Euro Austritt ist . Schon wieder immer Geldwechseln. Das nervt... Ich bin einfach zu bequem :-D

    Die Länder wie Griechenland sollten einfach ihre Schulden einfach nicht zurückzahlen. Durch die Zinsen etc. ist das sowiso die größte Umverteilung von arm zu reich. Dreck...
     
  7. 7. Mai 2011
    AW: Aufregung um angeblichen Griechen-Austritt aus dem Euro

    Es ist die einzige Lösung. Schäuble will lediglich den Zusammenbruch des Euro und langfristig der EU verhindern, denn das wäre die Konsequenz. Das würde gewissen Leuten einen Strich durch die Rechnung machen und ihre idiotische Vorstellung einer "New World Order" würde den Bach hinuntergehen.

    Diese Äusserung Trichets ist ein Witz!

    Es würden Banken geschlossen bleiben oder aber zumindest Auszahlungen ab einer bestimmten Summe blockiert und Auslandstransfers unmöglich gemacht werden. Dies droht auch allen anderen Staaten in der EU, wenn dieses faschistische Gebilde anfängt zu bröckeln, selbst in Staaten, die noch nicht vom akuten Bankrott bedroht sind. Nicht umsonst wird im Moment versucht auch die Schweiz in die EU zu zwingen. Dort gibt es allerdings heftigen Widerstand aus der Bevölkerung und das ist gut so. Die Schweizer sind in der Hinsicht weniger borniert und rückständig als wir Deutsche.

    Das ist es ganz sicher. Die Verbindungen zwischen Herrn Ackermann und Frau Merkel sind ja bestens bekannt. Manchmal fragt man sich, wer uns eigentlich wirklich regiert.

    Wir werden es erleben und ich bin mir sicher, dass es jetzt ganz schnell gehen wird.
     
  8. 7. Mai 2011
    AW: Aufregung um angeblichen Griechen-Austritt aus dem Euro

    Und wer soll für ihre Schulden dann haften? Stell dir mal vor wie viele Länder dann noch folgen würden! Irland, Portugal, etc.
    Wer bekommt die dann ab? Richtig der ("dumme") Deutsche, der eh schon alles zahlt!


    Schuldenerlass nur mit Euro-Austritt, aber auch nur teilweiser Schuldenerlass. Meinetwegen sollen die anderen Euro-Länder bei Importwaren aus Griechenland günstigere Konditionen bekommen oder sowas in der Art.
    Es kann einfach nicht sein, dass ein Land über seine Verhältnisse lebt, und der Steuerzahler das ausbaden muss.

    MfG
    Jebedaia
     
  9. 7. Mai 2011
    AW: Aufregung um angeblichen Griechen-Austritt aus dem Euro

    Wir müssen es schon ausbaden, denn wir haben schon gezahlt und wir zahlen auch für Irland und Portugal schon. Wenn Italien und dann Spanien kommen ist es vorbei mit dem Rettungsschirm. Anstelle dieser Länder würde ich auch erstmal alles Geld einsacken, dass zur Verfügung steht, wenn die EU so dumm ist es zur Verfügung zu stellen.
     
  10. 7. Mai 2011
    AW: Aufregung um angeblichen Griechen-Austritt aus dem Euro

    Wenn eine Umschuldung kommen sollte, dann bringt das alleine auch nicht viel, weil das um wirklich einen merkbaren Effekt zu haben in einem Ausmaß geschehen müsste, was zu einer neuen Bankenkrise führen würde und die Politiker dann höchstwahrscheinlich neue Rettungspakete auflegen müssten. Somit würden letztendlich wieder überproportional die "kleinen Leute" das bezahlen. Einzige Lösung wäre eine direkte (Teil-)Enteignung der Vermögenden, aber darauf kann man bei den aktuellen Kräfteverhältnissen wohl lange warten.
     
  11. 8. Mai 2011
    AW: Aufregung um angeblichen Griechen-Austritt aus dem Euro

    Schuldenkrise - wie geht es weiter?

    Michael Grandt

    Erst Griechenland, dann Irland und jetzt Portugal. Immer mehr Länder müssen unter den EU-Rettungsschirm. Die anhaltende und sich verschärfende Schuldenkrise in Europa weckt zunehmend Ängste bei den Bürgern. Zurecht fragen sie sich, wie es kurz- bis mittelfristig weitergehen wird ...

    Aus den mir vorliegenden Informationen, Prognosen, makroökonomischen Daten und verschiedenen anderen Parametern habe ich folgende Szenarien entwickelt. Zunächst für Europa:

    *Weitere Aufstockung der Garantiesummen des Euro-Rettungsschirmes

    *Verschlechterung der Bonität der führenden EU-Mitgliedsstaaten, dadurch sinkende Wettbewerbsfähigkeit

    *Stagnation des Binnenkonsums

    *Höhere Arbeitslosigkeit in der Eurozone

    *Höhere Inflation durch Geldmengenerhöhung der EZB, die es gleichzeitig nicht schafft, das Geld (etwa durch Tender) wieder aus dem Markt zu nehmen, da Banken verzinsliche Termineinlagen von der EZB nicht in dem Maße aufkaufen, wie Geld in das Währungssystem gepumpt wird

    *Weitere De-facto-Staatsbankrotte von Euroländern und deren Rettung durch die Gemeinschaft

    *Einführung von Eurobonds und damit die Vergemeinschaftung aller Staatsschulden in der EU

    *Installation einer Wirtschaftsregierung, die auch Einfluss auf nationale Parlamente nimmt

    *Ganz oder teilweiser Forderungsverzicht (»Haircut«) der Gläubigerländer bei hoch verschuldeten Staaten, die ihre Verbindlichkeiten nicht mehr tilgen können ODER Austritt wirtschaftlich schwacher und hoch verschuldeter EU-Länder aus der Währungsunion und die Abwertung der wieder eingeführten nationalen Währungen zur Minderung der Inlandsschulden. Auslandsschulden bleiben, werden dann aber mit Sicherheit teilweise oder ganz erlassen werden.

    *Zusammenbruch des Europäischen Währungssystems

    Mögliche Szenarien für Deutschland:

    *Immer höhere Verschuldung des Staates durch anhaltend steigende Transferleistungen an die EU, IWF und Weltbank

    *Staatliche Garantien zur Stützung des heimischen Finanzsektors

    *Drastische Steuererhöhungen und Einsparungen bei staatlichen Dienstleistungen

    *Zusammenbruch der Sozialsysteme auf Grundsicherungen

    *Höhere Inflation und steigende Verbraucherpreise

    *Soziale Unruhen

    *Währungsreform zur Entschuldung des Staates: Abwertung der Währung. Das Umstellungsverhältnis zum Bargeld kann bis 10:1 betragen. Schulden können hingegen in einem Verhältnis von 1:1 bleiben. Das bedeutet Reallohn- und Kaufkraftverlust.

    *Staatlicher Zugriff auf das Privatvermögen der Bürger, etwa durch eine Vermögenssonderabgabe, ein »sozialer Lastenausgleich« auf das gesamte Vermögen könnte erhoben werden; staatliche Zwangshypotheken auf der Grundlage eines Lastenausgleichsgesetzes könnten folgen.

    *Die Sicherheit der angesparten Altersvorsorge ist ungewiss; dasselbe gilt für das Vermögen in Versicherungen und Bausparverträgen.

    *Zwangsverstaatlichung der Privaten Altersvorsorge, bzw. Abschöpfung und Umverteilung der privat angesparten Altersvorsorge in das gesetzliche Rentensystem (siehe Irland)

    *Austritt der Bundesrepublik aus der Währungsunion aufgrund eines Bundesverfassungsgerichtsurteils, weil der Maastrichtvertrag fahrlässig gebrochen wurde

    *Wiedereinführung der DM


    Schuldenkrise – wie geht es weiter? - Kopp Online


    Ifo-Chef Sinn empfiehlt Griechenland Euro-Austritt

    http://www.ftd.de/politik/europa/:waehrungskrise-ifo-chef-sinn-empfiehlt-griechenland-euro-austritt/60049163.html



    In den Mainstreammedien wird langsam eine Rückkehr zur DM diskutiert.

    Was die Rückkehr zur D-Mark kosten würde

    Szenario 1: Zurück zur D-Mark: Was die Rückkehr zur D-Mark kosten würde - Ausland - Politik - Wirtschaftswoche
     
  12. 10. Mai 2011
    AW: Aufregung um angeblichen Griechen-Austritt aus dem Euro

    UPDATE

    Athen erhält angeblich weitere 60 Milliarden Euro

    Hilfspaket: Athen erhält angeblich weitere 60 Milliarden Euro - Staatsverschuldung - FOCUS Online - Nachrichten


    Damit stimmt die Rechnung der EU schon jetzt nicht mehr. Wenn das so weiter geht ist das Rettungspaket, welches an sich schon schwachsinnig ist, schon aufgebraucht, bevor Spanien überhaupt anfängt EU Hilfen zu beantragen.


    Der "Whistleblower" aus den Reihen der Regierung lebe hoch ... Wird Zeit, dass es mehr werden.

    http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/fdp-politiker-empoert-ueber-berliner-griechenland-spekulationen/4153924.html
     
  13. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.