Deutliche Warnung an die USA: Moskau bezieht Position zu arabischen Aufständen

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von bushido, 25. Mai 2011 .

  1. 25. Mai 2011
    Deutliche Warnung an die USA: Moskau bezieht Position zu arabischen Aufständen

    Am Tag vor der Grundsatzrede des amerikanischen Präsidenten Barack Obama zur Nahostpolitik am Donnerstag, dem 19. Mai, äußerte der russische Präsident Dmitrij Medwedew eine deutliche Warnung in Richtung Washington. Auch wenn der Inhalt der Warnung in keinem direkten Zusammenhang zum Nahen und Mittleren Osten steht, zeigt der Zeitpunkt doch, dass sie eine große Bedeutung für die Region besitzt. Sollte es im Falle des neuen Raketenabwehrschildes nicht zu einer Einigung kommen, erklärte der russische Präsident, könnte dies dazu führen, dass sich seine Regierung aus dem neuen Abrüstungsvertrag zurückziehe und in einen neuen Kalten Krieg gegen den Westen eintrete.

    Medwedew erklärte gegenüber Journalisten, die amerikanische Entscheidung, trotz russischer Bedenken den europäischen Raketenabwehrschild voranzutreiben, zwinge Russland dazu, Gegenmaßnahmen zu ergreifen – »etwas, dass wir [die Russen] viel lieber vermeiden würden. Wir würden dann darüber nachdenken, das Offensivpotenzial unserer Nuklearfähigkeiten weiter zu entwickeln. Ein solches Szenario würfe uns zurück in die Zeit des Kalten Krieges«.

    Von außen betrachtet unterstreicht diese Drohung die warnenden Worte Viktor Zawarins, des Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses der Duma, der am 4. Mai gesagt hatte, die amerikanisch-rumänische Vereinbarung wirke sich auf die innereuropäischen Beziehungen negativ aus und untergrabe das derzeit herrschende Gleichgewicht der Kräfte und Interessen. Seine Warnung erfolgte einen Tag nach der rumänischen Ankündigung, man werde auf rumänischem Boden ein amerikanisches Raketenabfangsystem auf einem früheren sowjetischen Luftwaffenstützpunkt stationieren.

    Moskau will antiamerikanische Kräfte im Nahen und Mittleren Osten, dem Persischen Golf und Nordafrika unter seine Fittiche nehmen

    Gut informierte Quellen in Moskau betonen, diese Warnungen seien nur ein Ausschnitt des Gesamtbildes wachsender amerikanisch-russischer Spannungen. Der Kreml hat über verschiedene Schritte damit begonnen, den Amerikanern klarzumachen, dass Präsident Medwedew und Ministerpräsident Wladimir Putin sechs Monate geschwiegen haben, nachdem sich die arabischen Unruhen seit dem Aufstand in Tunesien im Dezember 2010 ausgebreitet haben. Aber jetzt bezieht Russland Position zu den arabischen Revolutionen.

    Moskau hat bereits aktiv seine Bereitschaft zur Unterstützung in den antiamerikanischen und antiwestlichen Kräften im Nahen und Mittleren Osten, dem Persischen Golf und Nordafrika mit Angeboten erklärt, nach Bedarf finanzielle Mittel und Rüstungsgüter zur Verfügung zu stellen. Bisher hatte sich Moskau mit einer Einmischung in die sich entwickelnden arabischen Revolutionen aus zwei Gründen zurückgehalten:

    Führende russische Politiker und Nachrichtendienste wurden von den plötzlich ausbrechenden arabischen Volksaufständen sowie deren rascher Ausbreitung überrascht und reagierten unentschlossen. Die Entdeckung, dass vor allem Machthaber angegriffen wurden, die keine Freunde Moskaus, sondern Verbündete der USA waren, verschaffte ihnen etwas Zeit.

    Nachdem sie eine Zeitlang die Protestbewegung auf dem Tahrir-Platz in Kairo, die dann im Februar zum Sturz des ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak führte, beobachtet hatte, kam die russische Führung zu dem Schluss, dass Washington und amerikanische Geheimdienste die treibende Kraft hinter den Massenprotesten darstellten und es ihnen darum gehe, die alten arabischen Regime durch neue Herrscher und andere politische Systeme zu ersetzen.

    Abkehr Saudi-Arabiens von dem Bündnis mit den USA – ein gutes Vorzeichen für Moskau

    Zu Anfang waren die Russen über die Absetzung der Autokraten durchaus nicht unglücklich und behielten ihre Position als Zuschauer weitgehend bei. Aber seit Mitte März haben drei Entwicklungen Moskau davon überzeugt, seine Politik zu ändern und sich in die sich abzeichnenden Machtveränderungen einzumischen:

    Am 14. März entschied sich der saudische Königs Abdullah, saudische Truppen nach Bahrain zu entsenden, um den Aufstand gegen die dort herrschende Königsfamilie Al Khalifa niederzuschlagen. Zugleich vertieften sich die Differenzen mit der Regierung Obama. Anders als zu Beginn der arabischen Aufstände interpretierte Moskau diese Kluft als ein erstes Aufbrechen des amerikanischen Einflussmonopols über die arabische Welt, das man sinnvoll ausnutzen könnte, um die Positionen zu übernehmen, die vorher dem amerikanischen Einflussbereich angehörten.

    Aber die Russen waren nicht behände genug, einen damit zusammenhängenden Schritt Riads auszunutzen. Ministerpräsident Putin verpasste deshalb russischen Geheimdiensten und den Vorständen des militärisch-industriellen Komplexes eine heftige Standpauke, weil sie es versäumt hätten, Saudi-Arabien als Käufer für russische Raketen zu gewinnen und damit den Chinesen das Feld überlassen hätten.

    Der Krieg in Libyen

    Die Standfestigkeit Muammar al-Gaddafis gegenüber der von den USA unterstützten Militäroffensive, die dann später dem NATO-Oberkommando unterstellt wurde, wird von Putin und Medwedew als Zeichen für eine Verringerung der strategischen Bedeutung der USA und der NATO – vor allem Englands und Frankreichs – im Nahen und Mittleren Osten gewertet.

    Moskau profitiert vom Scheitern der NATO, Gaddafis habhaft zu werden

    Russland profitiert vom Scheitern der NATO, Gaddafi zu stürzen oder zu töten, und lud als einzige Weltmacht einen offiziellen Vertreter aus Tripolis zu einem Besuch ein. Am Dienstag, dem 17. Mai, traf Mohammed Ahmed al-Sharif, Generalsekretär der World Islamic Call Society, einer islamischen Dachorganisation, die 250 islamische Organisationen aus aller Welt zusammenfasst und von Gaddafi und führenden Vertretern der libyschen Regierung 1972 gegründet wurde, in Moskau ein.

    Der russische Außenminister Sergej Lawrow riet seinem Gast, die libysche Führung solle »die Resolution des UN-Sicherheitsrates 1973 annehmen und sie umgehend vollständig umsetzen«. Lawrow deutete damit indirekt an, dass auch Washington, London und Paris gleichermaßen an diese Sicherheitsratsresolution gebunden seien, die keinesfalls die Ermordung des libyschen Machthabers beinhalte, und nicht nach ihrem Belieben in Libyen schalten und walten könnten.

    Die Ausbreitung der arabischen Revolte auf Syrien im April. Zum ersten Mal sah Russland hier seine militärischen und strategischen Interessen gefährdet. Seit Ende 2008 ist Russland dabei, sein Flottenhauptquartier für die Mittelmeer- und die Schwarzmeerflotte in dem syrischen Hafen Latakia aufzubauen. Russland würde niemals auch nur erwägen, die Machtübernahme eines demokratischen Regimes in Damaskus zuzulassen, das es möglicherweise dazu zwingen würde, diese strategisch wichtige und kostspielige Einrichtung aufzugeben.

    Auf Schmusekurs mit Assad, der palästinensischen Fatah und der Hamas

    Als sich Washington in dieser Woche schließlich doch noch zu persönlichen Sanktionen gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad durchrang, erwiderte Medwedew, Assad müsse die Chance eingeräumt werden, seine Reformversprechen einzulösen, und warnte vor ausländischen Einmischungen in das Land.

    In aller Stille bereitete Moskau eine ganze Schiffsladung fortschrittlicher Jachont-Raketen (NATO-Bezeichnung: SS-N-26), einer Anti-Schiff-Lenkwaffe, vor, deren Lieferung sicherlich Assads Ansehen in der syrischen Armee enorm stärken würde.

    Gut informierte Quellen in Moskau berichten weiter, es sei auch mit Einladungen von Delegationen der Fatah und der Hamas nach Moskau zu rechnen, nachdem der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas und der Hamas-Führer Chalid Maschal versprochen hatten, Moskau als Tagungsort für ihre Verhandlungen über die Aufteilung der Macht zu wählen.

    Geheimdienst- und Militärquellen zufolge inszenierte Moskau die Verhaftung, Befragung und Ausweisung des israelischen Militärattachés in der russischen Hauptstadt, Luftwaffenoberst Vadim Leiderman, als einen Beweis für die proarabischen Absichten und Interessen des Kreml in der nahen Zukunft.

    In seinem Bestreben, gegenüber der arabischen Welt zu punkten, ist Moskau durchaus bereit, seine Beziehungen zu Israel zu opfern.

    Quelle: Kopp-Online

    Originalquelle: DEBKA


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    Endlich bieten die Russen den USA die Stirn und hoffentlich lenken Letztere ein um zu verhindern, dass es zu einem neuen kalten Krieg kommt. Die USA sind wie ein Elefant im Porzellanladen, ohne Rücksicht auf Verluste versucht man seine Interessen durchzusetzen, selbst für Mord und Kriege, auf Lügen basierend, ist man sich nicht zu schade. Die Gefahr eine Weltkrieges steigt dank USA/NATO und Israel unentwegt.
     
  2. 25. Mai 2011
    AW: Deutliche Warnung an die USA: Moskau bezieht Position zu arabischen Aufständen

    Bericht spar ich mir. Kurz was zum Verlag:

    Der Kopp-Verlag ist seriös und der Papst boxt wieder!

    Nein, im Ernst: dieser Verlag ist ein Sammelbecken verschwörungstheoretischer und rechtsgerichteter Autoren. Sollte hier bei RR ebenso verboten werden wie Bild.de
     
  3. 25. Mai 2011
    AW: Deutliche Warnung an die USA: Moskau bezieht Position zu arabischen Aufständen

    Weil ich damit gerechnet habe, dass so "Hansel" wie du "angewackelt" kommen, habe ich die Ursprungsquelle der Informationen angegeben. Mal abgesehen davon, dass deine Behauptung einfach nicht den Tatsachen entspricht, weil sie pauschalisiert, kannst du dir solche nicht themenbezogenen Posts getrost verkneifen.

    Und jetzt erläutere doch mal welche Verschwörungstheorie in dem Artikel behandelt wird bzw. inwiefern der Artikel "rechtes Gedankengut" wiederspiegelt.

    Ansonsten erwarte ich von dir einen Kommentar zum Inhalt.
     
  4. 25. Mai 2011
    AW: Deutliche Warnung an die USA: Moskau bezieht Position zu arabischen Aufständen

    Ohne jetzt groß in die Quellendiskussion einzusteigen, ist (wenn mich nicht alles täuscht) "DEBKA" auch nicht wirklich seriös bzw. neutral zu betrachten.
    Hab dazu auch das hier gefunden: Forbes.com File Not Found



    Generell finde ich das Vorgehen der USA absolut undurchdacht. Warum dieses ständige Muskelzucken? Hoffentlich passiert nichts schlimmeres und man findet eine gemeinsame Lösung.
     
  5. 25. Mai 2011
    AW: Deutliche Warnung an die USA: Moskau bezieht Position zu arabischen Aufständen

    Ich frage mich wie ihr ständig dazu kommt Quellen anzuzweifeln, von denen ihr zuvor selten bis gar nichts gehört habt.

    Was ist dein Problem mit DEBKA loop?

    Glaubst du die News zu geopolitischen Themen die von SITE oder IntelCenter herausgegeben werden und von allen Nachrichtenagenturen ungeprüft übernommen werden sind besser? Da kennt auch NIEMAND die Quellen woher die Infos stammen.

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    Generell finde ich es so was von lächerlich und nervig, wie sich Einge hier meinen über Quellen aufregen zu müssen und sich zudem z.T. lediglich darauf beschränken Falschaussagen zu tätigen, ohne sich auch nur ansatzweise mal damit auseinandergesetzt zu haben, woher die von ihnen als legitim bezeichneten Mainstreamquellen ihre News bekommen. Darüberhinaus wird DEBKA durchaus von Mainsteamquellen zitiert.

    Man kann DEBKA vieles unterstellen, aber sie sind Pro Israel und Pro USA. Contra Israel und USA ist hier ja bereits ein Verbrechen. Das das Gegenteil jetzt auch nicht in Ordnung ist, mutet etwas seltsam an.

    Die USA verhalten sich wie ein "angestochenes Schwein in dem das Messer noch steckt". Wirtschaftlich gesehen liegt der Staat längst am Boden. Die US Regierung weiss das, versucht aber den Schein für die Weltöffentlichkeit zu wahren. Für mich sind das lediglich die letzten Atemzüge des anglo-amerikanischen Empires. Ich hoffe wirklich, dass man eine Lösung findet, denn wie man weiss sind angeschlagenen Gegner die gefährlichsten.
     
  6. 25. Mai 2011
    AW: Deutliche Warnung an die USA: Moskau bezieht Position zu arabischen Aufständen

    Das wird noch interessant. Ich bezweifle sehr stark, dass die USA einlenken... dafür ist ihnen der Nahe/Mittlere Osten (und die Ressourcen) zu wichtig. Obama mag zwar intelligenter als sein Vorgänger sein, aber er ist mit Sicherheit nicht weniger stur.

    Bleibt nur zu hoffen, dass es zu keinem neuerlichen Wettrüsten kommt.
     
  7. 25. Mai 2011
    AW: Deutliche Warnung an die USA: Moskau bezieht Position zu arabischen Aufständen

    Was ich für ein Problem damit habe? Ich hinterfrage bzw. recherchiere viele "Quellen" die hier zitiert werden (da ist es mir völlig egal von wem es kommt, hat nichts mit dir zu tun). Die Quelle wird eben leider oft (zumindest das was ich gefunden habe) angezweifelt, bzw. als "pro" islamistisch abgestempelt. Es ist, das stimmt wohl schon, äußerst schwer gerade in solch "heißen" Themen eine absolut neutrale Quelle zu finden (ohne irgendwelche HIntergrundgeschichten). Ich finde es sogar gut, wenn eine Situation kritisch betrachtet wird - aber nicht, wenn man schon weiß welchen Standpunkt eine Quelle vorher bezogen hat.

    Möchte hier jetzt aber nicht weiter vom Thema abschweifen, da ich das sehr interessant finde.
     
  8. 26. Mai 2011
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
    AW: Deutliche Warnung an die USA: Moskau bezieht Position zu arabischen Aufständen

    Die Chinesen auf der anderen Seite haben unlängst Militär-Ingenieure in Pakistan und bauen dort diverse Anlagen. Dies verleiht der Warnung Chinas an die USA noch einmal Nachdruck. China lässt sich nicht weiter von den USA weltweit drangsalieren, wie es zuletzt in Lybien geschehen ist.

     
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