Gemischte Reaktionen auf Eröffnung des Cyber-Abwehrzentrums

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von transporter, 18. Juni 2011 .

  1. 18. Juni 2011
    Gemischte Reaktionen auf Eröffnung des Cyber-Abwehrzentrums

    Das am Donnerstag in Bonn offiziell eröffnete Cyber-Abwehrzentrum wird als Informationsdrehscheibe einhellig begrüßt, doch es gibt auch kritische Stimmen. Kritisiert wird vor allem, dass das Zentrum kein echtes Notfallzentrum ist, das rund um die Uhr an allen Tagen besetzt ist. Am Wochenende ist das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum zuständig für "die Beobachtung der IT-Sicherheitslage für das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik außerhalb dessen Dienstzeit".


    Reinhard Clemens begrüßte für die Deutsche Telekom das Abwehrzentrum, bezeichnete aber den nationalen Ansatz als "zu kurz". Als Beispiel für die funktionierende Arbeit in einer länderübergreifenden Kooperation nannte Clemens den Dachverband der Computernotfallteams FIRST (Forum of Incident Response and Security Teams). Die Telekom-Tochter T-Systems betreibt mit dem Informationsverbund Berlin-Bonn selbst eine kritische Infrastruktur der Bundesbehörden. Auch der IT-Branchenverband Bitkom betonte, das Cyber-Abwehrzentrum sei nützlich, wünscht sich aber eine enge Zusammenarbeit zwischen Industrie und den etwa zehn Experten für die Cyberabwehr, die in dem Zentrum arbeiten.

    Für die SPD sagte der stellvertretende innenpolitische Sprecher Michael Hartmann, die neue Einrichtung sei "eine Verpackung ohne Inhalt". Für das gravierende Problem der Angriffe aus dem Netz sei gut ausgebildetes und ausreichendes Personal erforderlich. Jan Korte vom Fraktionsvorstand der Linken im Bundestag wandte ein, das Ausmaß der Gefährdung lasse sich bislang nicht klar beurteilen. "Anstatt jedoch mit Augenmaß und ohne Panikmache friedliche Alternativen und Initiativen zu suchen, folgt die Bundesregierung der US-Regierung auf ihrem Weg in den grenzenlosen Cyberwar." Im Cyber-Abwehrzentrum, so kritisierte Korte, tauschten sich Geheimdienste, Polizeibehörden und die Bundeswehr operativ aus, was dem verfassungsrechtlichen Trennungsgebot widerspreche.

    Auch die nicht im Bundestag vertretene Piratenpartei kritisierte, "dass Fragen der inneren und äußeren Sicherheit vermischt werden". Der stellvertretende Vorsitzende Bernd Schlömer erklärte: "Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass der Name mehr verspricht, als das neue Abwehrzentrum tatsächlich halten kann." Die Einrichtung sei daher nur ein Feigenblatt.

    Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Gemischte-Reaktionen-auf-Eroeffnung-des-Cyber-Abwehrzentrums-1261968.html

    Was denkt ihr darüber Geld Verschwendung? Symbolpolitik? Verfassungwidrig? Bin gespannt! Grüße
     
  2. 18. Juni 2011
    AW: Gemischte Reaktionen auf Eröffnung des Cyber-Abwehrzentrums

    Denke, dass das ne Geldverschwendung ist. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass die 10 Mann, die dort sitzen was machen können, wenn wirklich mal ein Angriff stattfindet. Und was wollen die dann dort bitteschön machen? Man kann bei einer Attacke meiner Meinung nach nur Vor- oder Nachsorge betreiben. Also qasi die Sicherheitslücken vorher suchen und schließen oder nach einen Angriff die Sicherheitslücke dichtmachen und die Weiterverbreitung stoppen. Die Attacke selbst kann man nicht unbedingt abwehren. Ein Angreifer greift ja meist nicht auf gut Glück an, sondern schaut vorher, wo sich Lücken befinden. So schnell, wie solch ein Angriff stattfindet, kann man eine Lücke nicht schließen. Besonders, wenn so ein Ding wie Stuxnet vorbeikommt, was ja nicht nur ein,e sondern gleich viele Lücken gleichzeitig ausnutzt. Dann müssen ganz viele Sicherheitslücken ausgemerzt werden.
    Naja, meiner Meinung nach sollten, die wenn dann mehr Leute da rein setzen und sich hinter die Sicherheitslücken klemmen, um eben vorzusorgen. Aber eigentlich ist mir die Sache nicht ganz geheuer, wenn ich an den Bundestrojaner denke, vielleicht ists auch nur gegründet worden, um diese Spielzeuge zu verbessern oder den Einsatz auszuweiten.

    Gruß
    Diggi
     
  3. 19. Juni 2011
    AW: Gemischte Reaktionen auf Eröffnung des Cyber-Abwehrzentrums

    Wenn die sowas eröffnen,dann aber auch mit richtigen Experten wie schon erwähnt die IT-experten von telekom. Bin auch mal gespannt wenn so eine Cyber-attacke auf Deutschland mal passiert.Dann kann sich dieses Abwehrzentrum ja bewähren.:shock: Die sollten es mal so stark ausbauen wie die Amis.
     
  4. 19. Juni 2011
    AW: Gemischte Reaktionen auf Eröffnung des Cyber-Abwehrzentrums

    Wenn man berücksichtigt, dass der "digitale Erstschlag" bereits erfolgt ist, und von Israel und den USA ausging, dann bekommt die ganze Debatte mal wieder einen faden Beigeschmack. Hier wird in Politikkreisen wieder geheuchelt was das Zeug hält und letztlich wird es gegen uns Bürger eingesetzt.
     
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