Sensationsfund: Opferten die Helvetier Menschen?

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von z3Ro-sHu, 21. September 2006 .

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  1. 21. September 2006
    Auf einem Hügel auf halbem Weg zwischen Lausanne und Yverdon, haben Archäologen ein keltisches Heiligtum von sensationeller Bedeutung entdeckt.

    In einer Mulde auf dem Hügel Mormont bei Eclépens VD entdeckten die Archäologen 170 Gruben mit Opfergaben. Sie datieren aus der Zeit zwischen 120 und 80 vor Christus - aus der späten Eisenzeit. «Das ist das erste so reich ausgestattete keltische Heiligtum, das in der Schweiz gefunden wurde», erklärte Kantonsarchäologe Denis Weidmann am Donnerstag vor den Medien.

    Menschenopfer?

    Hunderte von Objekten kamen zum Vorschein. Keramik, Schmuck, Münzen, Werkzeug, Bronzekessel, aber auch Skelette von Tieren und Menschen förderten sie zu Tage. Offen ist bei letzteren die Frage, ob es sich um Menschenopfer handelt. «Klar ist nur, dass es sich nicht um normale Bestattungen handelte», sagte Weidmann weiter.

    Aus den Funden könne viel über die Riten und das tägliche Leben der damaligen Bevölkerung abgelesen werden. «In den Löchern haben die Helvetier symbolische Objekte der Erde zurückgegeben», so Weidmann. Über diese Zeremonien, wisse man noch wenig. Die Opfergaben waren teilweise für Gottheiten bestimmt, die bislang nicht bekannt sind.

    Die Kelten, auf dem Gebiet der heutigen Schweiz gehörten sie dem Stamm der Helvetier an, hätten die Opferstellen bloss mit Holzpflöcken markiert. Diese seien verschwunden, doch der Inhalt der Opfergruben sei seit der Antike unangetastet geblieben.

    Zufällige Entdeckung

    Das Heiligtum wurde entdeckt, als der Zementkonzern Holcim seine Kiesgrube am Hügel Mormont erweitern wollte. Die Überraschung sei total gewesen, da bislang auf dem Mormont keine Funde gemacht worden waren.

    Erst letzten Winter sei man dort auf erste Spuren der Helvetier gestossen. Die Notgrabung während diesem Sommer habe aber nun einen weit grösseren Fund gebracht, als zunächst erwartet. Das Heiligtum war sogar mit einer bis in die darauffolgende Römerzeit begangene Strasse erschlossen.

    Von der Fundstelle ist bereits nicht mehr viel zu sehen. Die Stelle ist abgegraben und dokumentiert. An anderen Stellen auf dem Hügel geht die Suche jedoch weiter.

    «Die Objekte werden nun klassiert und studiert und dann dem Kantonalen Museum für Archäologie übergeben», sagte Weidmann. Museumsdirektor Gilbert Kaenel will bis in etwa zwei Jahren eine erste Ausstellung der Objekte organisieren.

    Quelle:20min.ch
     
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