Filesharing-Abmahnkanzlei versteigert 90 Millionen offene Forderungen

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von raid-rush, 7. Dezember 2011 .

  1. 7. Dezember 2011
    Zuletzt bearbeitet: 15. April 2017
    Die Regensburger Rechtsanwaltskanzlei Urmann + Collegen (U+C) versteigert zurzeit offene Forderungen aus Abmahnungen wegen illegaler Nutzung von P2P-Tauschbörsen. Insgesamt geht es um 70.000 Abmahnungen mit einer jeweiligen Kostenrechnung von 1286.80 Euro, die auf eine stolze Summe von rund 90 Millionen Euro kommen.

    Was U+C nun versteigert, sind also lediglich offene Forderungen, die sich aus einer Zahlungsverweigerung der Abgemahnten auch nach dem zweiten Anschreiben ergeben haben. Wenn sich alleine diese Forderungen aus den Jahren 2010 und 2011 bereits auf mehr als 90 Millionen Euro belaufen, bekommt man einen Eindruck davon, welche Summen eine einzelne der vielen Urheberrechts-Abmahnkanzleien jährlich umsetzt.

    Wie U+C angibt, vertritt sie in erster Linie Rechteinhaber aus der "Adult Entertainment"-Branche, vulgo filmhersteller. In den Abmahnungen selbst verlangt U+C vom angeblichen Rechteverletzer einen "Pauschalbetrag" von 650 Euro, womit dann die Anwaltsgebühren, andere Aufwendungen und fällige Schadensersatzansprüche abgegolten seien. Zahlt der Abgemahnte nicht, erhöht U+C in einem zweiten Schreiben diese Kosten auf besagte 1286.80 Euro.

    U+C betont auf der Auktions-Website, dass die Kanzlei "nur als Vermittler und nicht als Verkäufer der Forderungen" auftrete. Demzufolge muss die Kanzlei im Innenverhältnis die offenen 90 Millionen Euro bereits ihren Mandanten in Rechnung gestellt haben.


    Quelle: heise.de
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    Da erscheint der Fall Kino.to gleich in einem ganz kleinem Licht was die Summen angeht.

    Welchen Schaden Abo-Inkasso-Seiten und Abmahnkanzleien beim Bürger verursachen? Für die verlorene Zeit, Nerven und das Geld bei falschen Forderungen könnte dem Verbraucher die Lust auf Multimedia-einkäuft glatt vergehen.


    Wo vermeindlich Recht herrscht, fehlt die Ordnung?
     
  2. 7. Dezember 2011
    AW: Filesharing-Abmahnkanzlei versteigert 90 Millionen € offene Forderungen

    Ich verstehe jetzt zwar nicht wirklich ob man sowas verkaufen darf, aber ich finde das ziehmlich dreist und krass.

    Im Endeffekt machen die nix ausser Copy&Paste in ihren Briefen und alle dürfen blechen.
    ICh wurde auch schon von den W**hsern angeschrieben (also nicht genau denen), aber ich finds total dreist. Als ob ich 1000 mal ins Kino gehen würde oder mir alle s kaufen würde.:angry:
    Wenn die Strafen wenigstens dem angepasst werden und die Kanzleien nicht soviel Cash für nix bekommen würden.
     
  3. 7. Dezember 2011
    AW: Filesharing-Abmahnkanzlei versteigert 90 Millionen € offene Forderungen

    Ich lach mich hier gleich tot! Haufenweise Forderungen stellen, ob berechtigt oder nich, und Sie die dann verkaufen weil man anscheinend merkt dass die Leute nich zahlen und man kein Bock auf nen Verfahren hat :-D Is schon geil. Hat n bisschen was von nem Hedge Fond
     
  4. 7. Dezember 2011
    AW: Filesharing-Abmahnkanzlei versteigert 90 Millionen € offene Forderungen

    Ich zitiere mal Jan Delay von seiner fb-Page (eintrag am 23.11.2011)

    für mich ein Glasklarer Fall von:
    1. wer noch von p2p saugt ist selber Schuld
    2. wer bezahlt, dem ist auch nicht mehr geholfen.
     
  5. 7. Dezember 2011
    AW: Filesharing-Abmahnkanzlei versteigert 90 Millionen € offene Forderungen

    Ich denke es wäre theoretisch eine Wertanlage - ähnlich zu der Kreditkrise in den USA, wo Kredite an Leute ausgegeben wurden, die diese Gelder niemals hätten zahlen können. Diese Kreditpapiere als Paket hat man dann als theoretische Wertanlage an andere Banken weiterverkauft und so in etwa kam es ja dann zur Bankenkrise.
    Sprich, man würde nur mit theoretischem Geld handeln..

    Finde nur wieder diese Pauschalbeträge unglaublich krass. Ich bin froh, nie so einen Brief bekommen zu haben, meine P2P Zeiten waren glücklicherweise nur sehr kurz.
    Ich würd ja fast reininterpretieren, dass diese Abmahnungen nicht wirklich legal sind, wenn die Kanzlei sogar Interesse daran hat, die Abmahnungen, die nicht sofort funktioniert haben, zu verkaufen. oO
     
  6. 7. Dezember 2011
    AW: Filesharing-Abmahnkanzlei versteigert 90 Millionen € offene Forderungen

    wieso sollte man nicht bezahlen ? klär mich bitte auf.

    das von jan delay hab ich auch gelesen, find das auch sehr gut.die strafen sind viel zu übertrieben und naja wer p2p leecht hat eben pech

    gruß
     
  7. 7. Dezember 2011
    AW: Filesharing-Abmahnkanzlei versteigert 90 Millionen € offene Forderungen

    Um das ganze mal zu erörten
    Die Summe von 90 MillionenEUR und den "offenen Forderungen" - Hierbei handelt es sich AUSSCHLIEßLICH um Personen, die nach der 1. und 2. Zahlungsaufforderung noch NICHT gezahlt haben. Wenn man mal davon ausgehen darf, dass mehr als die Hälfte zahlen, heißt das da haben schon einige Personen > 100Mio dran verdient :/
    Und desweiteren geht es hier um s - da werden wohl einige mehr gezahlt haben, als bei Musikstücken (denn wer erzählt gerne, dass er ne Abmahnung oder sonst irgendwas wegen downloads erhalten hat)...
     
  8. 8. Dezember 2011
    AW: Filesharing-Abmahnkanzlei versteigert 90 Millionen € offene Forderungen

    wenn man nicht bezahlt und ne modifizierte unterlassungserklärung schickt, hat man man sehr gute chancen davon zu kommen wenn man pech hat und es tatsächlich zu nem verfahren kommt, muss man ca. das doppelte zahlten. siehe abmahnwahn-dreipage.de
     
  9. 8. Dezember 2011
    AW: Filesharing-Abmahnkanzlei versteigert 90 Millionen € offene Forderungen

    Nur mal als Bemerkung zum Thmea P2P.

    P2P ist nach wie vor das beste Filesharingsystem, aus folgenden Gründen:

    - Kein dediziertes System, kaum bzw garnicht anfällig gegen Angriffe.
    - Die Daten sind mehrfach gesichert und mehrfach verfügbar auf unzähligen Quellen
    - Die Traffic effiziens und Netznutzung ist weit optimaler als bei einem Zentralem Hostsystem
    - Die verfügbarkeit von Daten ist höher, sicherer und die Anzahl unbegrenzt.
    - Keine zusätzlichen Kosten

    ein P2P-Netzwerk ist also eine geniale Erfindung.

    Wenn wir von P2P reden meinen wir leider meistens die illegale Filesharing nutzung.
    P2P wird generell als illegal abgesempelt obwohl der Nutzen weit darüber hinaus geht.

    Warum P2P-Filesharing gegenüber Filehosting unbeliebt ist sind folgende Gründe:

    - Fehlende Anonymität


    Filehosting wird also nur so lange überlebensfähig sein, wie die IP herrausgabe von Uploadern nicht in massen erfolgt. Weil dann hat Filehosting im vergleich zu P2P nur Nachteile.

    Das Internet entwickelt sich durch Cloudcomputing sowiso weiter in richtung Vernetzte-Leistung, da Zentralisierte-Hostsysteme einfach anfällig und ineffizient sind.
     
  10. 8. Dezember 2011
    AW: Filesharing-Abmahnkanzlei versteigert 90 Millionen offene Forderungen

    Das Zitat von Jan Delay ist der hammer

    Ich versteh nicht wie man über P2P illegal runterladen kann??????
    Die Leute die über P2P gehen sind doch selber schuld. Ich versteh das nicht.

    Mit dem Urhebergesetz ist so ne Sache.
    Ich sehe doch nicht ein das ich mir nen Film kaufe, ihn an einem Abend anschaue und so viel Geld bezahle..

    Ich finde illegales Filesharing ok. Ich finde wenn man sich was runterlädt und es gut ist dann kauft man es sich auch.(Hab hier noch original verpackte CD :lol Aber ich kann doch nicht für alles so viel Geld ausgeben.
     
  11. 9. Dezember 2011
    AW: Filesharing-Abmahnkanzlei versteigert 90 Millionen € offene Forderungen

    Ich hab vor ein paar Monaten ein Interview mit nem Indie-Singer-Songwriter gelesen, der Jahrelang minimal mit Musik verdient hat und gleichzeitig immer in der Angst leben musste, dass es morgen nicht mehr reichen kann. Ich kenn einige Musiker/Bands, die zwar eine Bombenmusik machen und einiges auf dem Kasten haben (im kleinen Finger mehr, als Castingshowteilnehmer, die dann locker für die nächsten 5 Jahre gesorgt haben), aber halt, weil sie nicht den nächstbesten Geiselvertrag unterschreiben wollen (tatsächlich gibts Musiker, die sich den Scheiß eben wegen der Musik antun) ganz unten rangieren.

    Besagter Musiker hat sich erst durch Filesharing einen Namen machen (wer lädt sich Musik runter, die kostenlos ist?!) können und dann in relativ kurzer Zeit durch eine extrem erhöhte Auftrittsnachfrage eine gewisse Sicherheit aufbauen können.

    Verteufelt wird Filesharing doch nur von den großen Leuten, bei denen nur nach dem Gekauf-wie-Gesehen-Prinzip gehandelt wird: Hoffen das man die Scheibe in möglichst großer Zahl unter die Leute bringt, bevor sich rumsprechen kann, was das für Müll ist. Sowas wie Umtausch oder Rückgabe gibts ja nicht. Den Nachfolger (=Reset-Knopf) bringt die nächse Castingshow schon hervor.
     
  12. 15. Dezember 2011
    AW: Filesharing-Abmahnkanzlei versteigert 90 Millionen offene Forderungen

    Das Zitat von Jan Delay ist ja echt klasse. Solche Typen braucht es mehr in der Branche!
     
  13. 15. Dezember 2011
    AW: Filesharing-Abmahnkanzlei versteigert 90 Millionen offene Forderungen

    Das Zitat von Delay ist aber auch grob falsch, wie er in einem anderen Psting richtig gestellt hat:

    Ist vom 25.11.
     
  14. 15. Dezember 2011
    AW: Filesharing-Abmahnkanzlei versteigert 90 Millionen offene Forderungen

    @don:
    Aber er stellt es richtig und das finde ich super.
    Seiner Meinung nach sollten keine horrenden Beträge gefordert werden, wenn man Musik lädt - sondern eher eine milde Strafe wie beim Schwarzfahren gefordert werden.
    Oder die Künstler untersützen, die eh keine Superverdiener sind (mit einer Abspiel-Geräte-Steuer)
    oder letztenendes der Kirchenvorschlag


    Und somit hat er das echte Leben kapiert und scheint nicht einer der geldgeilen Künstler zu sein - schade, dass es sowas sehr selten gibt..
     
  15. 15. Dezember 2011
    AW: Filesharing-Abmahnkanzlei versteigert 90 Millionen € offene Forderungen

    Ich hab aber ehrlich gesagt auch iwie das Gefühl, dass sich bei vielen iwie gar kein eigener Musik Geschmack entwickelt. Die "fressen" einfach alles und mögen alles, was ihnen von den Charts in den Hals geschmissen wird. Im Musikunterricht haben wir mal gelernt, dass man musikalisch eine entwicklung in etwa nach folgendem Schema durchmacht:
    1. Diese komische Bewegungsmusik ausm Kindergarten/Krabbelgruppe
    2. Musik mit "bösen" wörtern (siehe Tic-Tac-Toe; LaFee etc.)
    3. Mainstream/Charts
    4. man findet sein eigenen Geschmack
    nur iwie hab ich das gefühl, dass viele im Schritt 3 hängen bleiben^^ Wenn die mal was anderes hören, lassen die sich auch gar nich drauf ein und kommentieren sofort "Was is das denn fürn müll?" und setzten sich wieder ihre Kopfhörer mit mainsteam-gequirle auf
     
  16. 16. Dezember 2011
    AW: Filesharing-Abmahnkanzlei versteigert 90 Millionen € offene Forderungen

    Fuselmeister

    Das liegt zum teil daran, das die Mainstream Musik fiese "catchy hooks" hat. Gerade wenn man noch jung ist, kommt man sehr schlecht von dieser Musik weg. Die Menschen wissen nicht mehr was wirkliche Musik ist, sie lassen die gleiche Platte immer wieder laufen, manchmal über Wochen und beim chorus gehts ab wo sie mit lallen/summen. Zum beispiel die Englischen Lieder...,kenntnisse brauch man auch nicht, weil es nur um style,tanzen,poppen,geld geht und das versteht jeder. Lieder wo der ballast eher auf der verse hängt, werden uninteressant, weil der Beat z.b nicht explodiert oder der Text inhaltlich nicht rüberkommt bzw garnicht nachgedacht wird, was der sänger übermitteln möchte. Mit modern talking hats wohl auch angefangen mit ama luiluilui etc :lol:. uswblablabla
     
  17. 16. Dezember 2011
    AW: Filesharing-Abmahnkanzlei versteigert 90 Millionen offene Forderungen

    Meine Meinung:
    1.bei p2p wird man erwischt, das weiss doch mitlerweile jedes kind
    2.wer sagt saugen (bzw. Musik auf youtube etc hören) sei generell schlecht für die musikindustrie liegt schonmal falsch: Begründung:
    - es wird mehr Musik gehört
    - es ist mehr verschiedene Musik im umlauf
    - leute ohne major-label können groß rauskommen
    ach und ich hab noch nie gesehn, dass eine kleine/ unbekannte band so start gesaugt wurde und so wenig gekauft wurde, dass sie nicht mehr weitermachen konnte, es ist doch so:
    Hören es viele leute, kaufen es viele, aber es saugen auch viele. Das album von ner lokalen band wird sich doch niemand ausm internet ziehen?! gibts da ja auch garnicht... ist meiner meinung nach alles ne sache der nachfrage.

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    Zufall?

    // ist zwar jetzt nicht spezifisch für das thema aber naja, wollte das mal loswerden...
     
  18. 16. Dezember 2011
    AW: Filesharing-Abmahnkanzlei versteigert 90 Millionen offene Forderungen

    Das würd ich so nicht sagen, ein Bekannter macht auch Musik mit seiner Band, die drucken paar platten und verkaufen diese dann, selbst da gab es schon Kopien die im Internet gelandet sind, und keiner konnte sich erklären warum und wie, aber scheint Leute zu geben die alles im Internet zu verfügung stellen, egal was sie in die Hände bekommen.
     
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