Strato sperrt Server mit unangenehmen Traffic-Verbrauch

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 18. September 2005 .

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  1. 18. September 2005
    Das neue Angebot und der unbegrenzte begrenzte Traffic?
    Der nach 1&1 zweitgrößte Webhoster Deutschlands, Strato.de, startete jüngst im Zuge des Preis- und Konkurrenzkampfes auf dem Servermarkt ein neues Angebot. Für 99,- €/Monat wird ein PIV-Server mit "Traffic-Unlimited" am 100mbit/s-Port angeboten.

    Was für viele User das Ende der legendären "Angst" vor zuviel Traffic bedeutete und zudem noch aufgrund des großen Namen Stratos als seriöse Offerte gehandelt wurde, zeigt sich in den letzten Tagen zunehmend in einem anderen Licht.
    So wird unter anderem in dem Diskussionsforum von webhostlist.de von immer mehr Usern, die das Angebot wahrgenommen und einen "Traffic-Unlimited"-Server bei Strato bestellt haben, von plötzlichen Serversperrungen mit anschließender Aufforderung zur Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung berichtet.
    Meinen haben sie auch gesperrt, dabei waren es doch nur ~12mbit, meldet sich etwa "christian" zu Wort, nachdem von einer anderen Sperrung berichtet wurde. Angeblich würde ich illegale Inhalte zum Download anbieten... man beharrt nun darauf, das ich eine Unterlassungserklärung unterschreibe, illegale Downloads zu unterlassen. Doof nur, dass es keine illegalen Downloads gibt, klagt der User weiter und stellt sofort eine nahe liegende Vermutung auf: Sieht für mich stark nach ner Mogelpackung aus. Unrentable Kunden werden sofort gesperrt mit Ausrede "illegal".

    Inwiefern ein Anbieter wie Strato ein solches Angebot überhaupt seriös realisieren kann, sei spätestens angesichts solcher Probleme zu überdenken. Laut Angaben des eigenen Kundensupports verfügt Strato über vier 1 Gbit/s-Anbindungen im eigenen Rechenzentrum. Demnach könnten aufgrund der 100mbit/s-Anbindung eines jeden Servers maximal 40 Kunden gleichzeitig das Angebot voll auslastend nutzen. Die hunderttausende von Hosting- und Serverkunden von Strato noch nicht mit eingerechnet.

    Dass solche "Traffic-Unlimited"-Angebote aber auch seriös kalkuliert und finanziert werden können, zeigen ähnliche Angebote anderer Unternehmen. Der Grund: Wenn ein großes und bekanntes Unternehmen ein Flat-Angebot ohne Traffic-Limit mit großem Trommelwirbel durch Presse und Werbung schaltet, werden davon immer auch eine Vielzahl von Usern angelockt, die dieses Angebot voll auslasten und etwa durch Downloadportale oder Streaming-Angebote die Kapazitäten des Providers schnell an seine Grenzen bringen. Dieser ist dann gezwungen, zu handeln. Weniger bekannten Hostern von unlimitierten Traffic-Paketen ist es dagegen weitaus besser möglich, derartige Angebote als Mischkalkulation anzubieten - ist der Bekanntheitsgrad nicht zu hoch, so finden sich entsprechend weniger User, die den nutzbaren Traffic auch wirklich benötigen, damit wird ein solches Angebot im Zuge einer Mischkalkulation realistisch refinanzierbar. Deshalb existieren durchaus Angebote mit der Garantie, dass keine User aufgrund hohen Trafficverbrauchs gesperrt werden.

    Eine Reaktion auf die Vorwürfe der empörten User seitens Strato ist bislang offenbar nicht eingegangen. Da aber von "Traffic Unlimited" ohne künstliche Begrenzungen die Rede ist, wird sich Strato zumindest einen guten Grund für die Sperrungen einfallen lassen müssen, um den Unmut der User wieder zu besänftigen.


    quelle: gulli untergrund news
     
  2. 23. September 2005
    irgendwie erinnert mich das ganze ziemlich stark an 1&1... die firma hat ja auch die kunden in die wüste geschickt, die zu viel traffic gemacht haben... :O
     
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