Der Unerhörte

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von creative16, 23. Juli 2012 .

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  1. 23. Juli 2012
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. April 2017
    Quelle.

    Dieser Artikel zeigt mal wieder auf wunderbare Art und Weise, warum die USA zu den prä- oder post-intelligentesten Staaten der Welt gehören. Es ist ja nicht nur so, dass es augenscheinlich in der menschlichen Natur liegt, den einfachen Weg zu gehen, aber dass sich über Jahrhunderte hinweg eine Justizkultur entwickelt hat, die "Gerechtigkeit" nicht im Herzen, Hirn und auf der Zunge, sondern allerhöchstens in der Kimme trägt, ist widerwärtig, traurig und beschämend für jeden, der sich der menschlichen Rasse zugehörig zählen kann. Als ob die Sozialkompetenz zahlreicher Menschen nicht ohnehin niedrig genug ist, produziert dieser Archetyp archaischer Unrechtskultur einen gesellschaftlichen Konsens, der seit Jahrzehnten und auf Jahrzehnte verseucht ist. Es ekelt mich an, dass einer Horde an von Schimpansen übertroffenen Grenzdebilen der Auftrag gegeben wurde, für Recht und Ordnung zu sorgen und über ihre Mitmenschen letztendlich zu richten. Viel Wut beim Lesen wünsche ich.
     
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  2. 23. Juli 2012
    AW: Der Unerhörte

    Spannend geschrieben. War das nur im Netz oder auch in der Zeitung?
    Ist schon ein Unding, was da an Korruption herrscht. Die Todesstrafe ansich ist schon menschenverachtend genug und dann solche Geschichten. Ich schätze aber, dass auch Texas bald zur Vernunft kommen wird und mit Glück noch mit diesem Fall.
    Ich wünsche mir natürlich, dass er unschuldig ist, aber sicher darf man sich da trotzdem nicht sein. Erinnert mich an einen Film mit Sean Penn, in dem er zum Tode verurteilt wird wegen Mordes und Vergewaltigung. Bis zum Ende des Films wird man im Glauben gelassen, dass er unschuldig ist, doch dann stellt sich das Gegenteil heraus.
     
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  3. 23. Juli 2012
    AW: Der Unerhörte

    Vielleicht noch interessant zu dem Thema:
    Private prison - Wikipedia, the free encyclopedia

    Privatisierung von Gefängnissen in den Staaten. Ich meine, das ist doch pervers, dass eine Industrie direktes Interesse an der Inhaftierung von Personen hat..
     
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  4. 23. Juli 2012
    AW: Der Unerhörte

    Der Artikel war im ZEIT-Magazin der aktuellen Ausgabe der ZEIT.
    Danke für den Link, Skelletor.
     
  5. 23. Juli 2012
    AW: Der Unerhörte

    Fehlt nur noch, dass diese "Unternehmen" Geld für jede Hinrichtung bekommen...


    Wir sind zwar bei vielen Dingen überhaupt nicht einer Meinung, hier kann ich mich dir nur anschliessen.
     
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  6. 23. Juli 2012
    AW: Der Unerhörte

    Interessanterweise argumentieren sehr viele dieser verbohrten Spinner schlichtweg mit Patriotismus. Selbiges bei den gun laws: verfassungsmäßiges Recht seit Urzeiten - indiskutabel! Bringt nichts, ist offensichtlich menschenverachtend, schadet nur, guckt euch die Fehlerquote an? Mag sein, steht aber in unserer Verfassung. Hau ab, verwöhnter Europäer, du hast doch keine Ahnung von Patriotismus.
    Ich begreife nicht, wie eine Mehrheit der Amerikaner - Weltbefrieder, Globalmoralisten, selbsterklärte Vorzeigedemokraten - zu dumm sein kann, ihren Papiermüll im Kontext der Zeit anzugucken.
    Verbot der Todesstrafe, auch in Texas, ist sicherlich der akut wichtigste Schritt in Richtung eines Rechtsstaates, den die USA machen müssen. Wirklich traurig, dass sich selbst das noch über Jahrzehnte hinziehen könnte.

    Einen feinen Zug finde ich jedenfalls das Embargo der EU (wobei es, wenn ich mich recht entsinne, der Konzern selbst ist, der kein Pentobarbital mehr zu Tötungszwecken vertrieben sehen will).
     
  7. 23. Juli 2012
    AW: Der Unerhörte

    Damit rechtfertigst du das Eingreifen von Regierungen in die Verfassungen. Das ist nicht Sinnd er Sache. Ich bin weiss Gott kein Freund von Waffen, aber die "Founding Fathers" haben sich dabei etwas gedacht. Die Entwicklung in den USA zeigt ganz deutlich, dass die Regierung Angst vor der eigenen Bevölkerung hat.

    Die Wiederherstellung der Freiheitsrechte, die durch Patriot Act und NDAA abgeschafft wurden, ist der erste wichtige Schritt, dann folgt die Abschaffung der Folter und irgendwann auch die Abschaffung der Todesstrafe.

    Dieses Land hat eine Menge nachzuholen.
     
  8. 23. Juli 2012
    AW: Der Unerhörte

    Mit dem Unterschied zu vielen (den meisten?) anderen Verfassungen haben die USA ihre eigene niemals über den Haufen werfen müssen, deshalb steht eben noch so einiger prähistorischer Schwachfug (death penalty, gun law) drin. Die Verfassung kann keineswegs als absoluter moralischer Maßstab dienen, sondern sie sollte ein einigermaßen dynamisches Abbild des moralischen Konsens sein. So, wie ich das oben geschildert habe, handelt es sich aber um astreinen Dogmatismus.
    Meine Argumentation soll nicht lauten, dass es der Regierung oder Parlamenten möglich sein sollte, verstärkt die eigene Verfassung in Angriff zu nehmen, sondern dass es Konsens einer aufgeklärten Gesellschaft sein müsste, Moralverstöße, z.B. die Todesstrafe, nicht dulden zu wollen. Über die gun laws müsste man in der Tat anders diskutieren, schließlich ist das Recht des Bürgers auf den Besitz einer Waffe kein unmittelbarer Verstoß gegen die angeblich natural and inalienable rights, sondern mehr ein Verstoß gegen den gesunden Menschenverstand.
     
  9. 23. Juli 2012
    AW: Der Unerhörte

    Das kann man auch von den von der US Regierung in den letzten 11 Jahren verabschiedeten Gesetzen behaupten.

    Das "Gun Law" wurde in der Verfassung verankert, um den Bürgern auch einen bewaffneten Widerstand gegen einen seine Befugnisse überschreitenden Staatsapparat zu ermöglichen. Dies ist OHNE Waffen kaum zu handhaben.

    Eine Welt ohne Waffen ist letztlich erst dann möglich, wenn für ALLE Menschen weltweit die gleichen Rechte gelten und Armut vollständig ausgerottet ist. Diesem muß unweigerlich ein Kollaps des Finanzsystems vorangehen.
     
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